Die Kapuzinerkresse ist ein Dauerblüher und noch dazu sehr schmackhaft und gesund. Daher hat sie im blühenden Topfgarten, auf Baumscheiben oder im Blumenbeet genauso einen Platz verdient, wie im Gemüsebeet. Zumal die pikant schmeckende, eher anspruchslose Pflanze auch noch so manch andere, wichtige Funktion übernimmt. Tipps und Tricks für den Anbau.
3-fach essbar
Kapuzinerkresse wird für seine pikanten Blätter geschätzt, die noch dazu dekorativ sind. Salat, Kräuterquark und andere Speisen profitieren von den kleingeschnittenen, würzigen Blättern.
Nicht minder fein schmecken die dekorativen Blüten, die oft in essbaren Blütenmischungen in der gut sortierten Gemüsetheke zu finden sind. Diese nicht waschen, da sie sonst schnell zusammenfallen. Besser: Einfach nur ausschütteln, da gerne mal kleine Käfer auf Nektarsuche darinsitzen.
Weniger bekannt sind die noch unreifen, grünen Samen, die alsbald auf die Blüte folgen. Sie sind fast schon scharf im Geschmack, was sich in einem Dressing aber abmildert und dieser ein feines Aroma verleiht. Sie möchten das mal ausprobieren? Dann einfach Dressing und ein paar Samen beispielsweise in einen Mixbecher geben und mit einem Stabmixer pürieren.
Standort und Boden
Die ursprünglich aus Südamerika stammende Pflanze mag keine Kälte. Daher wird sie nicht vor Mitte Mai ins Freiland oder in den Topfgarten gesetzt. Dies ist der Zeitpunkt, zu dem es an den sogenannten Eisheiligen noch sehr kalt bis frostig werden könnte.
Kapuzinerkresse mag es sonnig. Dann blüht sie richtig auf. Doch sie gedeiht auch an schattigeren Standorten, dann meist mit weniger Blüten, die es nicht nur in gelb, orange oder rot gibt. Auch lachsfarbene, pinkfarbene, weiße und tiefrotblühende Züchtungen (z. B. beide Letzteren zusammen als „Night & Day“-Mischung) begeistern seit einigen Jahren ihre Liebhaber. Es gibt übrigens auch Sorten, die weiß-grün panaschiertes Laub haben.
Tipp: Zusätzlicher Dünger in der Gartenerde ist nicht nötig. Wenn die Pflanze allerdings in weniger sonnigen Lagen gepflanzt wird oder in einem Topf wächst, dann ist sie mit etwas mehr an Nahrung – Kompost, Hornspäne, Urgesteinsmehl etc. – blühfreudiger als ohne diese Unterstützung. Lediglich sehr sandige Erde sollten Sie vor der Pflanzung mit Pflanzerde oder, noch besser, mit Kompost mischen. Gerade für den Wasserrückhalt ist dies hilfreich.
Es gibt kompaktere Sorten, die eher buschig wachsen und dann die üblichen, sehr wuchsfreudigen Exemplare, die ganze Beete bedecken oder Rankgerüste erobern. Bei den gängigen Sorten sollten Sie daher etwas Platz einplanen.
Kapuzinerkresse säen
Da die Kresse nach spätestens 14 Tagen keimen sollte und sehr wüchsig ist, müssen Sie nicht ganz so früh mit der Aussaat beginnen. Ende März oder Anfang April ist genau richtig und sollte kein Platz mehr auf der Fensterbank sein, da Tomaten, Paprika und Co. hier bereits verweilen, dann können Sie auch eine alternative Direktsaat vornehmen. Ab Mitte Mai bis Ende Juni ist hierfür das richtige Zeitfenster.
Die vergleichsweise großen Samen sind leicht zu säen. Einfach kleine Töpfe (z. B. 9 cm, siehe Bild) mit normaler Pflanzerde befüllen, Samen etwa 1,5 – 2 cm tief in die Erde drücken, bedecken und angießen. Hiernach hell bei Zimmertemperatur aufstellen und die Erde feuchthalten.
Ein paar Tage vor der Pflanzung und bei angenehmen Temperaturen an einem absonnigen Platz an Garten oder Balkon gewöhnen.
Tipp: Große Samen wie jene der Kapuzinerkresse haben eine recht harte Schale. Um das Keimen zu erleichtern und etwas zu beschleunigen, können Sie solche Samen am Abend vor der Aussaat in Wasser einweichen. Wird dies mit kaltem Kamillentee gemacht, sollen die Pflanzen später weniger krankheitsanfällig sein.
Pflege der Kapuzinerkresse
Kapuzinerkresse wächst wie das sprichwörtliche Unkraut. Durch den starken Wuchs und die große Blattmasse ist der Wasserbedarf hoch. Gerade im Topfgarten sollten Sie daher einerseits nicht zu kleine Töpfe für die Bepflanzung mit dem Würzkraut verwenden (10 L oder mehr) und im Hochsommer kräftig, vielleicht sogar zweimal am Tag gießen. Auch im Beet sollte der Boden stets feuchtgehalten werden.
Wird Verblühtes regelmäßig abgezupft und Samen entfernt, dann bilden sich kontinuierlich neue Blüten. Wuchert die Kresse zu stark, dann kann sie auch mal eingekürzt werden. Das verträgt sie recht gut.
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Schädlinge an der Kapuzinerkresse
Im Jungstadium können Schnecken der Kapuzinerkresse großen Schaden zufügen, der bis zum Totalausfall reicht. Sehr häufig wird die Pflanze zudem von Schwarzen Blattläusen befallen. Sie scheint diese fast magisch anzuziehen. Dies ist nicht selten der Grund für Rosenliebhaber, sie in der Nähe von Rosen zu pflanzen, um die Blütenkönigin möglichst blattlausfrei zu halten.
Als dritter Fressfeind kommt der Kohlweißling infrage. So kann es vorkommen, dass der weiße Tagfalter, der normalerweise auf Kohlsorten spezialisiert ist, seine Eier auch mal auf den Blättern der Kapuzinerkresse ablegt, woraufhin dessen Larven großen Schaden anrichten können. Gegenmaßnahme: Regelmäßig die Blattunterseiten kontrollieren und absammeln.
Von Krankheiten wird die Pflanze nicht befallen.
Kapuzinerkresse ist gesund
- Kapuzinerkresse ist appetitanregend
- Wirkt positiv bei:
- Blasenentzündung (entzündungshemmende Wirkung),
- Nasennebenhöhlenentzündung und
- Bronchitis
- Reinigt das Blut und
- Hilft dem Körper beim Ausleiten von Giftstoffen
Die Kapuzinerkresse wurde im Jahre 2013 zur Heilpflanze des Jahres gewählt.
TIPP
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Nebeneffekte: Wofür Kapuzinerkresse noch gut ist
Neben den Funktionen als herrlich schmeckendes, gesundes und schönes Würzkraut sowie als Blattlausmagnet, kann die Kapuzinerkresse noch mehr. So vertreibt das würzig riechende Kraut Ameisen, da sie intensive Gerüche so gar nicht mögen.
Und dann noch ein Tipp für „Wassersparer“: Offene Erde, die mit der schnellwachsenden Kapuzinerkresse bepflanzt ist, trocknet nicht so schnell aus, da sie beschattet ist. Gibt es also Lücken im Beet, dann immer an die schnellwüchsige und vielfältige Kapuzinerkresse denken.
Samen für nächstes Jahr ernten
Gegen Ende der Gartensaison können Sie sich Samen der Kapuzinerkresse für das folgende Gartenjahr sichern. Nach dem Verblühen einer Blüte bilden sich recht rasch die grünen Samen. Erst wenn sie sich braun färben – meist sind sie dann bereits abgefallen – sind sie reif und keimfähig. Sammeln Sie hiervon ein paar ein. Sie müssen kühl und trocken gelagert werden und am besten in einer kleinen Papiertüte oder in einem Briefumschlag.
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