Schnittlauch selbst ziehen und anbauen

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So wird der Anbau von Schnittlauch zum Erfolg

Schnittlauch ist der milde Bruder der Zwiebel und viele schätzen seinen Geschmack und die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten. Er gibt Salaten, Suppen oder Kräuterquark eine pikante Note und sorgt auch in anderen Gerichten für den letzten Pfiff. Anstatt auf Bundware aus der Gemüsetheke, setzen immer mehr Garten- und Balkonbesitzer auf den Eigenanbau der mehrjährigen Pflanzen. Tipps und Tricks von der Aussaat bis zur Pflanzenpflege.

Frischen Schnittlauch kann man nie genug haben. Tipps und Tricks für den Anbau © momanuma, stock.adobe.com
Frischen Schnittlauch kann man nie genug haben. Tipps und Tricks für den Anbau © momanuma, stock.adobe.com

Standort und Startbedingungen von Schnittlauch

Schnittlauch mag sonnige, luftige Standorte. Allerdings gedeiht er genauso im Halbschatten mit ein paar Sonnenstunden am Tag und selbst mit eher schattigen Standorten hat Schnittlauch kein Problem. Bei Letzterem gedeiht er nicht ganz so üppig. Beinahe wichtiger sind eine regelmäßige Wasserversorgung und nährstoffreiche Erde. Ideal ist die Vorbereitung der Erde mit etwas Kompost, insbesondere, wenn der Boden sehr lehmhaltig ist. Alternativ mischen Sie hier etwas Pflanzerde in das großzügig gelockerte Pflanzloch.

Schnittlauch mag humusreiche, lockere Erde und regelmäßig Wasser © Melinda Nagy, stock.adobe.com
Schnittlauch mag humusreiche, lockere Erde und regelmäßig Wasser © Melinda Nagy, stock.adobe.com

Als längerfristige Nährstoffversorgung der mehrjährigen Pflanzen eignen sich, neben Kompost, etwas Hornspäne, Urgesteinsmehl oder andere Langzeitdünger.

Wenn Sie Schnittlauch im Topf anbauen möchten, dann sparen Sie nicht mit dessen Größe. 5 oder 7,5 Liter sind optimal für eine handelsübliche Pflanze aus dem Baumarkt. Bei der Aussaat ist der Platzbedarf von der Menge des verwendeten Saatgutes abhängig.

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Schnittlauch säen

Schnittlauch ist etwas unzuverlässig, was die Aussaat angeht, soll heißen: Er keimt sehr langsam und eher schlecht. Auch sind die Samen lediglich ein Jahr keimfähig. Für die Aussaat sind zudem eher kühlere Temperaturen nötig. Diese sollten deutlich unter 18 Grad liegen. Darüber keimt er nur noch selten.

Die Voranzucht von Schnittlauch ist nicht nötig. Wenn, dann säen Sie direkt in Töpfen vor © Werner, stock.adobe.com
Die Voranzucht von Schnittlauch ist nicht nötig. Wenn, dann säen Sie direkt in Töpfen vor © Werner, stock.adobe.com

Am besten säen Sie etwa Mitte bis Ende März direkt am späteren Standort. Der Reihenabstand sollte bei 30 cm liegen. Die feinen Samen säen Sie am besten in Reihe mit 2,3 cm Abstand in eine etwa 1 cm tiefe Rille, die Sie vor dem Angießen einfach wieder verschließen. Sie können auch kleine „Inseln“ aus 6 – 10 Samen ausbringen. Damit imitieren Sie das Vorgehen bei der Handelsware. Zur nächsten Insel sollten Sie mindestens 10 cm Platz halten. Tipp: Aufgrund der teilweise langen Keimphase Reihen markieren.

Wenn Sie Schnittlauch doch vorziehen möchten, dann nehmen Sie kleinere Töpfe, füllen diese mit normaler Pflanzerde, verteilen ein paar Samen und decken diese leicht ab. Das Ganze darf im Freien keimen.

Gekaufter Schnittlauch: Aus einem mehr machen

Wer die kräftigen Schnittlauchpflanzen aus der Gärtnerei mal aus dem Topf herausgenommen hat, weiß, dass der Schnittlauch strenggenommen viel zu dicht gesät ist. Bei eigener Aussaat würde man das eher nicht machen. Aber: Immerhin hat man so schön viele Pflanzen. Und das können Sie ausnutzen, indem Sie diese Masse an Schnittlauch einfach teilen und die Teilstücke separat einpflanzen. Aus einem Topf gekaufter Pflanzen können Sie problemlos 2, 3 machen. Hierzu einfach mit einem scharfen Messer trennen.

Schnittlauch ernten und pflegen

Wenn Sie Schnittlauch zeitig gesät haben und es zuverlässig keimte, dann können Sie ihn erstmalig ab Ende April ernten. Hierzu verwenden Sie ein scharfes Messer oder eine Schere und schneiden ihn portionsweise etwa 2, 3 cm über dem Boden ab. Nicht tiefer, sonst könnte er schlecht nachwachsen.

So nicht. Ernten Sie Schnittlauch immer 2, 3 cm über der Basis © kay fochtmann, stock.adobe.com
So nicht. Ernten Sie Schnittlauch immer 2, 3 cm über der Basis © kay fochtmann, stock.adobe.com

Geerntet wird ein etablierter Schnittlauch etwa zwischen März (je nach klimatischen Bedingungen) und Oktober. Danach zieht sich Schnittlauch bis zum nächsten Frühjahr in seine kleinen Zwiebeln zurück. Selbst gesäten Schnittlauch sollten Sie nicht zu früh ernten, damit sich die Pflanze etablieren kann. Gekaufte Pflanzen können Sie sofort abernten.

Wenn Sie den Boden im Frühjahr gut mit Nährstoffen angereichert haben, dann brauchen Sie über den Sommer nichts weiter tun. Erst im nächsten Frühjahr können Sie ihm wieder einen Langzeitdünger gönnen. In Trockenperioden benötigt Schnittlauch ausreichend Wasser, denn sonst wächst er schlecht und bekommt braune Spitzen.

Tipp: Wenn Sie Schnittlauch während der Saison 2, 3 Mal komplett abernten, dann ist der Wiederaustrieb buschiger.

Soll Schnittlauch blühen oder nicht?

Je nachdem, wann Sie Schnittlauch gesät oder den Gekauften gepflanzt haben, blüht er mal früher oder später. Vornehmlich im Frühsommer und je sonniger sein Standort ist, desto üppiger. Wenn er blühen darf, dann freuen sich Bienen und Co. über das nektarreiche Angebot der hübschen violettfarbenen Blüten. Auch Sie können sich freuen, denn die Blüten sind essbar und eignen sich als ganz besondere Dekoration, etwa auf dem Salat. Tipp: Eine Beeteinfassung aus Schnittlauch sieht, spätestens, wenn er blüht, richtig toll aus.

Blüht hübsch, schmeckt gut, bei Bienen beliebt und einfach anzubauen © matteosan, stock.adobe.com
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Schnittlauch kurz vor dem Erblühen © Jonas, stock.adobe.com
Schnittlauch kurz vor dem Erblühen © Jonas, stock.adobe.com

Leider werden die blühenden Stängel alsbald holzig und sind nicht mehr genießbar. Am besten schneiden Sie diese nach der Blüte gleich heraus, damit sie nicht versehentlich im Essen landen. Wenn Schnittlauch nicht blühen soll, dann sollten Sie ihn regelmäßig abernten. Alternative, gerade bei mehreren Pflanzen: Nur teilweise abernten und einen Teil für die Nektarsammler blühen lassen.

Schnittlauch-Saatgut selbst gewinnen © Julia, stock.adobe.com
Schnittlauch-Saatgut selbst gewinnen © Julia, stock.adobe.com

Kostenloses Saatgut: Sobald die Blüten welken, bilden sich zeitnah jede Menge kleine, schwarze Samen. Diese können Sie an Ort und Stelle sich selbst aussäen lassen. Oder aber Sie sammeln die Samen und säen diese im Frühjahr wie beschrieben.

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Schnittlauch verjüngen und vermehren

Insbesondere, wenn Sie Schnittlauch blühen und anschließend aussamen lassen, werden die Pflanzen immer größer. Aber auch für etablierte Pflanzen ist es sinnvoll, sie spätestens alle 3, 4 Jahre durch Teilung zu verjüngen. Ideal ist diese Maßnahme zur Zeit des Austriebs, im zeitigen Frühjahr. Wahlweise im Herbst, solange der Boden noch nicht ausgekühlt ist. Hierzu nehmen Sie, wie bei der üppigen Ware aus der Gärtnerei, ein scharfes Messer und teilen den Wurzelballen. Eine Hälfte heben Sie mit einer Handschaufel aus der Erde und pflanzen sie neu. Die Pflanzen dann stets gut angießen, um die Wurzelbildung zu fördern.

Aus 1 mache mindestens 2, wenn der Schnittlauch so üppig wurde © Markus, stock.adobe.com
Aus 1 mache mindestens 2, wenn der Schnittlauch so üppig wurde © Markus, stock.adobe.com

Schädlinge und Krankheiten

In Sachen Schädlinge und Krankheiten gibt es nicht viel zu beachten. Gelegentlich gibt es einen Befall durch die Zwiebelfliege, deren weiße Larven die Schnittlauchstängel anfressen. Gleiches gilt für Lilienhähnchen. Die kleinen, leuchtend roten Käfer können ebenfalls für Fraßschaden sorgen. Hier hilft nur absammeln. Tipp: Lilienhähnchen lassen sich bei der kleinsten Erschütterung vom Laub abfallen. Dann liegen sie mit ihrer schwarzen Unterseite nach oben auf dem Boden, wodurch man sie kaum noch findet. Halten Sie einfach eine Hand unter die Stängel, bevor Sie sie mit der anderen berühren. Im Idealfall fallen die Käfer dann in Ihre Hand. Die Mischkultur mit Möhren vermeidet einen Befall, da deren duftendes Laub die Schädlinge abhält.

Schädlinge durch Mischkultur abschrecken. Hier: Schnittlauch neben Möhren © Doris Gräf, stock.adobe.com
Schädlinge durch Mischkultur abschrecken. Hier: Schnittlauch neben Möhren © Doris Gräf, stock.adobe.com

In Sachen Krankheiten ist das Kraut recht robust. In feuchten Lagen kann die Pflanze mal an Mehltau erkranken. Auch Lauchrost, der neben Lauch auch Schnittlauch befällt, kann ein Problem sein. Beides können Sie verhindern, wenn die Pflanze vor der Dunkelheit abtrocknen kann, also eher früh am Tag gegossen wird. Geschädigte Pflanzenteile über die Biotonne entfernen. Insbesondere der Lauchrost überwintert an im Beet oder Topf verbleibenden Pflanzenteilen.

Gelegentlich kommt Lauchrost an Schnittlauch vor © Martina, stock.adobe.com
Gelegentlich kommt Lauchrost an Schnittlauch vor © Martina, stock.adobe.com

Fazit: Schnittlauch keimt eher schlecht, doch insgesamt ist die Kultur einfach und unkompliziert. Nicht nur Anfänger setzen gerne auf Pflanzen aus dem Handel. Ob selbst gesät oder gekauftes Gewürz, Schnittlauch verfeinert mit seinem würzigen Geschmack viele Speisen und kann mehrmals im Jahr geerntet werden.

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