Rosmarin: Mediterraner Duft im Garten und Topf

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Er wächst entlang der spektakulären portugiesischen Steilküsten bis hin zu den Berghängen des ionischen Meeres. Die ganze Mittelmeerküste ist von Rosmarinbüschen besiedelt. Rosmarin mag es warm, je wärmer, desto besser und karge Böden machen ihm so gar nichts aus. Das beliebte mediterrane Gewächs fühlt sich aber genauso bei uns wohl. Wenn, ja, wenn die Bedingungen stimmen. Rosmarin im Garten oder im Topf. So funktioniert es.

Rosmarin im Topf oder Beet ist nicht nur eine kulinarische Bereicherung © Maren Winter, stock.adobe.com
Rosmarin im Topf oder Beet ist nicht nur eine kulinarische Bereicherung © Maren Winter, stock.adobe.com

Rosmarin ist eines der bekanntesten und wichtigsten Würzkräuter der mediterranen Küche, zusammen mit Thymian, Salbei, Oregano und Basilikum. Das einmalig riechende und intensiv schmeckende nadelhafte Laub des immergrünen, bis zu 2 Meter hohen Halbstrauchs duftet mit höheren Lufttemperaturen immer aromatischer.

Tipp: Für die Anpflanzung an Mauern ist Hängender Rosmarin eine tolle Alternative.

Rosmarin, dessen botanischer Name in jüngster Vergangenheit von ‚Rosmarinus officinalis‘ zu ‚Salvia rosmarinus‘ geändert wurde, wird neuerdings den über 100 Arten von Salbei zugerechnet. Der lateinische Name Rosmarinus ist vielleicht etwas für Romantiker, denn er heißt übersetzt so viel wie ‚der Tau des Meeres‘, womit seine sich meist im März und April öffnenden Blüten gemeint sind, die sich dem Mythos nach über Nacht mit Tau füllen sollen und daher ihre hellblaue Farbe stammen würde. Diese Blüten sind übrigens bei Wildbienen als Nektarspender beliebt.

Doch nun zum optimalen Anbau von Rosmarin.

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Standort und Boden

Der Standort für Rosmarin sollte so sonnig wie möglich – ein paar Sonnenstunden am Tag reichen aber auch aus – sein und die Erde eher durchlässig und mager. Die Durchlässigkeit ist wichtig, da die Pflanze keine Staunässe mag, generell nur mäßige Wassergaben. Ideal also für einen im Sommer backofenwarmen Südbalkon oder eine sonnige Gartenecke. Ein Indiz für diesen Umstand, neben der Herkunft, ist in den harten, schmalen Blättern zu finden, mit denen sich die Pflanze vor Verdunstung und damit vor Austrocknung schützt.

In einer Kräuterspirale sitzt Rosmarin gerne ganz oben, weil es dort am trockensten ist © Mira Drozdowski, stock.adobe.com
In einer Kräuterspirale sitzt Rosmarin gerne ganz oben, weil es dort am trockensten ist © Mira Drozdowski, stock.adobe.com

Schwere lehm- oder tonhaltige Gartenerde sollten Sie mit Sand oder Splitt im großzügig ausgehobenen Pflanzloch auflockern. Etwas Sand in einer Topferde ist auch sehr sinnvoll – oder Sie verwenden gleich magere Anzucht- und Kräutererde –, auf jeden Fall ist es aber nötig, in Töpfen einen guten Wasserabzug zu gewährleisten. Hierzu dienen Tonscherben auf den Abzugslöchern oder wasserdurchlässiges Unkrautvlies, sowie eine Basisschicht aus Blähton oder Kies.

Sollten Sie Rosmarin in eine Kräuterspirale pflanzen wollen, dann gebührt ihm, wie Thymian oder Salbei, ein Platz am oberen Ende. Generell sollte der Halbstrauch beim Pflanzen großzügig Platz erhalten, da er rasch deutlich größer wird.

Tipp: Die beste Pflanzzeit am richtigen Standort ist im Frühjahr oder im Spätsommer.

Pflege von Rosmarin

Insbesondere in rauen Lagen, an exponierten Standorten und in Töpfen ausgepflanzt, ist leichter Winterschutz empfohlen. Die Basis können Sie mit Laub oder Rindenmulch (im Frühjahr wieder entfernen) schützen, den Strauch selbst bei anhaltenden Minustemperaturen mit einem leichten Winterschutzvlies vor der Sonne schützen. Der Topf sollte in der kalten Jahreszeit keinen direkten Bodenkontakt haben und wird idealerweise eingepackt.

Gerade kleinere Rosmarinpflanzen im Topf sollten einen Winterschutz bekommen © encierro, stock.adobe.com
Gerade kleinere Rosmarinpflanzen im Topf sollten einen Winterschutz bekommen © encierro, stock.adobe.com

Gewusst? Viele immergrüne Pflanzen gehen im Winter ein, weil sie bei Sonnenschein Wasser über das Grün verdunsten und aus der gefrorenen Erde keinen Nachschub mehr ziehen können. Frosttrocknis nennt sich das Problem. Daher gilt: Bei Plusgraden Erde auf Feuchtigkeit testen und mäßig gießen.

Gegossen wird Rosmarin mäßig, um Staunässe zu vermeiden. Dazu kann es allerdings in der mitteleuropäischen Herbst- und Winterzeit mit hohen Niederschlägen kommen. Aus diesem Grund ist die erwähnte Bodenaufarbeitung essenziell für langlebige Pflanzen.

Gerade im Winter kann Staunässe ein Problem sein. Hier hilft eine Drainageschicht © sonyachny, stock.adobe.com
Gerade im Winter kann Staunässe ein Problem sein. Hier hilft eine Drainageschicht © sonyachny, stock.adobe.com

Rosmarin ist sehr schnittverträglich. Die Pflanze wächst so langsam in den Gartenweg? Sie wollen aus mehreren Pflanzen eine kleine Hecke zaubern oder Sie ernten stets viel, weil Sie ihn auf Grillgut oder in Rosmarinkartoffeln, in der Tomatensoße oder als Aufguss für Magendrücken und niedrigen Blutdruck schätzen? Dies alles ist kein Problem und Sie können beherzt schneiden und formen, etwa zu einer Säule. Tipp: Geerntet werden am besten stets mehr oder minder lange Zweige mit einer scharfen Schere.

Dünger ist für Rosmarin nicht nötig. Über eine jährliche Gabe von etwas Urgesteinsmehl im Frühjahr freut sich die Pflanze dennoch, da es den pH-Wert des Bodens minimal anhebt, was der Halbstrauch schätzt.

TIPP

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Rosmarin trocknen?

Kurz gesagt: Ja, das geht, da Rosmarin auch in getrockneter Form noch sehr aromatisch ist. Doch nötig ist es nicht, da die Pflanze immergrün ist und Sie so auch in der kalten Jahreszeit weiter ernten können. Wenn Sie ihn doch trocknen möchten, dann immer zwei, drei Zweige zusammenbinden und an einem warmen Ort aufhängen. Sind die Nadeln trocken, dann einfach abstreifen und in ein passendes Behältnis geben.

Rosmarin vermehren

Rosmarin säen ist eher schwierig. Er mag sehr hohe Keimtemperaturen, benötigt dazu ewig Zeit und es dauert lange Jahre, bis er zu einer stattlichen Pflanze heranwächst. Besser: Durch Stecklinge vermehren.

So wird Rosmarin am besten geerntet und werden auch Stecklinge geschnitten © Alexander Raths, stock.adobe.com
So wird Rosmarin am besten geerntet und werden auch Stecklinge geschnitten © Alexander Raths, stock.adobe.com

Tipp: Sie haben noch keine Pflanze? Vielleicht Freunde oder Nachbarn, die Ihnen ermöglichen, Stecklinge zu schneiden. Oder aber: Sie kaufen sich eine Pflanze und vermehren diese.

Für die Stecklingsvermehrung werden junge, weiche Triebspitzen abgeschnitten, etwa 6 bis 10 cm lang. Diese möglichst schnell in magere Anzuchterde stecken. Vorher schräg anschneiden, etwa zwei Drittel der unteren Blätter entfernen und bis zum ersten Blatt in die bereits angegossene Erde stecken.

Zur Anzucht können Sie ganz normale Töpfe von der letzten Frühjahrsbepflanzung verwenden. Diese am besten auf die helle Fensterbank stellen und die Erde stets leicht feuchthalten. Wer eines hat, verwendet ein Zimmergewächshaus mit Deckel oder stülpt einfach eine durchsichtige Plastiktüte über die Töpfe. Dies ist kein Muss, sorgt aber für mehr Erfolg und weniger Ausfälle, die es durchaus auch mal geben kann. Ob Zimmergewächshaus oder Folie: Regelmäßig lüften, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Ein guter Zeitpunkt, um Rosmarin zu vermehren, ist nach den letzten Frösten im Frühjahr oder im Frühsommer. So hat die neue Pflanze bereits vor der kalten Jahreszeit Wurzeln gebildet, was 8 bis 10 Wochen dauern kann, und kann weitergetopft oder gepflanzt werden. Im ersten Jahr unbedingt für Winterschutz sorgen.

Thymian zählt zu den beliebtesten Würzkräutern. Er ist einfach anzubauen © VRD, stock.adobe.com
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