Pfefferminze anbauen
Kaum ein Würzkraut ist so erfrischend und vielseitig wie die Pfefferminze. Kein Wunder, dass es heute zahlreiche Züchtungen mit den unterschiedlichsten Geschmäckern gibt. Alle Züchtungen haben gemein, dass sie in herzhaften wie in süßen Speisen und selbstredend als gesunder Tee einfach wunderbar schmecken. Wie die Aussaat und der Anbau von Pfefferminze gelingen und eine Maßnahme, die besonders wichtig sein kann.
Minze, eine alte Heilpflanze wird mehr denn je geschätzt
Minze ist dafür bekannt, dass sie gut für den Magen-Darm-Trakt ist. Bereits die alten Ägypter wussten darum und eine Grabbeigabe aus Minzblättern war nicht selten. Denn fettige, Speisen oder jene mit vielen Hülsenfrüchten werden durch Pfefferminze leichter verdaulich und Blähungen oder Bauchschmerzen werden reduziert, da die ätherischen Öle die Verdauungsorgane anregen und den Magen-Darm-Trakt beruhigen. Daher ist ein Joghurtdip mit viel gehackter Minze zu solchen Speisen oder ein frisch gebrühter Pfefferminztee nach einem üppigen Essen optimal. Kein Wunder, dass ein sehr bekanntes pflanzliches Arzneimittel für solche Beschwerden auf Pfefferminze als einen Hauptbestandteil setzt.
Gute Nachrichten für Menschen mit Reizdarmsyndrom, denn auch hier bringt Pfefferminztee merkliche Erleichterung. Empfohlen werden bei diesem und anderen Magen-Darm-Problemen zwei Tassen am Tag mit frischer Minze aufzubrühen. Kopfschmerzgeplagte setzen häufig auf die kühlende, lindernde Wirkung von Pfefferminzöl. Doch bereits ein sehr konzentrierter Pfefferminztee mit viel frischer Minze und ein paar Minuten mehr Zeit zum Ziehen kann Kopfschmerzen lindern. Diesen kräftigen Aufguss abkühlen lassen und auf Stirn und Schläfen tupfen. Schließlich bringt die Inhalation von frischem Minztee bei Beschwerden der oberen Atemwege Linderung. Dies liegt daran, dass die ätherischen Öle antiviral wirken.
Standort und Boden für Pfefferminze
Die Minze stellt keine besonderen Ansprüche an den Boden. Ein normaler Gartenboden oder Pflanzerde, im Fall der Topfpflanzung, reichen ihr völlig aus. Eine Kompostgabe bei der Pflanzung, etwas Urgesteinsmehl oder ein anderer für Lebensmittel geeigneter Langzeitdünger sorgen für noch mehr Wuchsfreude. Sie möchte auch nicht unbedingt in die pralle Sonne wie die Sonnenanbeter Thymian, Rosmarin, Salbei und Co. Im Halbschatten oder im Schatten ist sie absolut glücklich.
Was allerdings wichtig ist, sind regelmäßige Wassergaben, denn Pfefferminze ist durstig und mag es feucht. Wer eine Kräuterspirale besitzt, der setzt die Minze daher ans untere, feuchte Ende. Teichbesitzer können sie sogar in die Flachwasserzone setzen.
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Pfefferminze säen?
Es gibt die Schokominze, die Bananenminze, die Hugo- oder Erdbeerminze und einige andere Züchtungen mehr. Nicht alle sind überall im Handel zu bekommen. In diesem Fall kann es sinnvoll sein, seine Wunschsorte selbst auszusäen. Das gelingt bei dem mehrjährigen Kraut ganz einfach und sollte im März oder April erfolgen.
Für die Aussaat von Pfefferminze einfach einen kleinen Topf (z. B. 9 cm Durchmesser) mit gewöhnlicher Pflanzerde füllen und diese andrücken. Anschließend ein paar Samen darauf verteilen, dünn mit etwas Erde abdecken und angießen. Diese möglichst sonnig im Freien platzieren und gegebenenfalls mit Wintervlies bei kalten Temperaturen abdecken. Nach etwa 14 Tagen – immer etwas wetterabhängig – sind die ersten Pflänzchen gekeimt.
Tipp: Wenn es keine spezielle Minze sein soll, dann einfach mal Gartenfreunde nach Ablegern fragen, denn die stark wüchsige Pflanze kann gut durch Teilung vermehrt werden.
Pflege und Ernte von Pfefferminze
Gut vorbereitete Erde und ausreichend Wasser ist alles, was eine Pfefferminze benötigt, um prächtig zu gedeihen. Krankheiten oder Schädlinge spielen praktisch keine Rolle. Gelegentlich frisst der sehr kleine Minzblattkäfer runde Löcher in die Blätter. Abhilfe schafft, sofern man ihn entdeckt, einfaches Absammeln.
Geerntet wird Pfefferminze am besten Stängel für Stängel. Hierzu bodennah oder bis zur nächsten Verzweigung die gewünschte Menge schneiden. Allenfalls, wenn Sie Speisen dekorieren möchten, kann das obere Blattpaar abgeknipst werden. Für die Verwendung von frischer Minze ist es ratsam, sie auch frisch zu ernten. Für den Wintervorrat kann man sie prima trocknen. Hierzu im Spätsommer Triebe schneiden, zu kleinen Bündeln zusammenbinden und aufhängen. Sind die Blätter völlig durchgetrocknet, einfach von den Stielen abstreifen und in einem Schraubglas aufbewahren.
Alternativ kann man frische Stängel einfrieren oder Blätter in einen Eiswürfelbereiter zupfen, mit Wasser aufgießen und diese für Getränke verwenden. Die Blätter der eingefrorenen Stängel halten ihr Aroma sehr gut, werden beim Auftauen aber weich.
TIPP
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Achtung: Kann ganze Beete einnehmen
Wird Pfefferminze ins Beet gesetzt, hat ausreichend Nährstoffe und Wasser, dann neigt sie dazu, sich stark auszubreiten. Schnell sind andere Pflanzen überwuchert. Wird es allzu viel, dann kann man sie abstechen und einen Teil verschenken oder kompostieren. Wahlweise wird sie mit einer Wurzelsperre versehen oder, trotz Kräuterbeet, in einen Topf gepflanzt. Volumen beispielsweise 10 Liter. Tipp: Alle 2, 3 Jahre in den nächstgrößeren Topf umtopfen, denn die im Topf kreisförmig wachsenden Wurzeln könnten einen zu kleinen Topf sprengen.
Fazit: Pfefferminze aus eigenem Anbau frisch genießen ist einfach toll und für die unkomplizierte Pflanze findet sich praktisch überall ein Platz.
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