Erfolgreich Petersilie im Beet und Topf anbauen

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Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Petersilie lag rund um das Mittelmeer. Und nicht nur dort wurde und wird das würzige Kraut für die Verfeinerung vieler Speisen geschätzt. Hierzulande landet sie gerne in Suppen, im Kräuterquark und verfeinert viele weitere Speisen mit ihrem einzigartigen Aroma. Manch ein Hobbygärtner denkt, dass Petersilie sehr kompliziert im Anbau ist. Doch, dem ist nicht so, wenn die Bedingungen passen. So gelingt der Anbau von Petersilie im Beet und Topfgarten.

Petersilie gehört für viele Hobbygärtner in einen Kräutergarten. So ziehen Sie selbst das Würzkraut © focus finder, stock.adobe.com
Petersilie gehört für viele Hobbygärtner in einen Kräutergarten. So ziehen Sie selbst das Würzkraut © focus finder, stock.adobe.com

Wissenswertes zur Petersilie

Die eigentliche Heimat der Petersilie ist in Jordanien, Marokko, Tunesien und Algerien zu finden, von wo aus sie sich nach Südeuropa und den restlichen Mittelmeerraum ausbreitete. Dies ist mit ein Grund, dass Petersilie etwa in der italienischen Küche eines der beliebtesten Gewürze ist. Bereits im antiken Griechenland galt Petersilie als heilige Pflanze und wurde beispielsweise als Heilpflanze bei Nieren- und Blasenproblemen oder als menstruationsförderndes Mittel eingesetzt. Aus ihrem botanischem Namen Petroselinum wurde im deutschsprachigen Raum Petersilie. Hierzulande hielt die Pflanze erst im Mittelalter Einzug.

Da das sogenannte zweijährige Kraut – im ersten Jahr bildet sie schmackhafte Blätter, im zweiten Jahr dann Blüten und Samenstände – ab der Blütenbildung und insbesondere die Samen giftig sind, wurde Petersilie zur Giftpflanze des Jahres 2023 gewählt. Nach der Blüte stirbt die Pflanze ab. Verantwortlich für das Giftige ist ein ätherisches Öl namens Apiol. Dies ist zwar immer in der Pflanze enthalten, allerdings nur in sehr geringen Mengen, die bei normalem Verzehr nicht schädlich sind. Geht die Pflanze in die Blüte, dann steigt die Konzentration von Apiol erheblich. Das Gift ist so stark, dass es in früheren Zeiten gezielt für Schwangerschaftsabbrüche genutzt wurde. Oftmals mit weiteren, erheblichen gesundheitlichen Auswirkungen.

Wenn Petersilie seine Blüten bildet, wird es giftig © lapis2380, stock.adobe.com
Wenn Petersilie seine Blüten bildet, wird es giftig © lapis2380, stock.adobe.com

Merke: Solange das Würzkraut keine Blüte austreibt, kann man es verwenden, danach wird die Pflanze giftig und hier insbesondere die Samen. In die Blüte geht Petersilie in der Regel im Frühsommer des zweiten Standjahres. Daher wird Petersilie auch in jedem Frühjahr ausgesät oder frisch gepflanzt.

Gewusst? Da ihr Wuchs, vor allem die Blattform, an die giftige Hundspetersilie erinnert, wurde aus der ursprünglich glattblättrigen Petersilie eine mit krausen Blättern gezüchtet.

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Standort und Boden für Petersilie

Petersilie mag es aufgrund ihrer südlichen Herkunft gerne sonnig. Aber auch ein halbschattiger Standort ist für die Pflanze völlig okay. Der Boden darf gerne lehmig sein, aber nicht verkrustet und steinhart, sondern schön locker. Gleich, in welcher Erde das Gewürzkraut angebaut wird, eine Gabe von Kompost ist stets optimal. Kompost sorgt für Wasserrückhalt, Nährstoffe und eine optimale Bodenkonsistenz. Nach einer Kompostgabe muss nicht mehr gedüngt werden. Ohne Kompost sollten Sie etwas Urgesteinsmehl der Erde zugeben und etwa alle vier Wochen mit einem flüssigen Gemüse- oder Kräuterdünger nachdüngen.

Petersilie säen und pflanzen

Petersilie wird am einfachsten per Direktsaat in das Beet oder einen Topf gesät, sobald, etwa ab Anfang März, die Sonne ihre Kraft wieder erlangt. Hierzu wird entweder in Reihe mit etwas Abstand zwischen den Samen gesät oder in Töpfen, beispielsweise mit 5 L Erdvolumen oder in einen Balkonkasten. Hierauf werden etwa ein bis zwei Dutzend Samen locker verteilt. Das Saatgut wird mit 1 – 2 cm Erde bedeckt und gut angegossen. Bis zur Keimung kann es gerne auch mal 4 bis 6 Wochen (auch wetterabhängig) dauern.

Manchmal gedeiht Petersilie im Topf oder Balkonkasten besser als im Beet © vulkanismus, stock.adobe.com
Manchmal gedeiht Petersilie im Topf oder Balkonkasten besser als im Beet © vulkanismus, stock.adobe.com

Tipps:

  • Falls starke Fröste drohen, ein Wintervlies als Schutz parat halten. Besonders empfindlich ist das Würzkraut allerdings nicht.
  • Petersilienliebhaber und all jene, die das Grün auch im Winter (etwas geschützter Standort) ernten möchten, säen mehrmals nach und bis in den Juli hinein aus.
  • Vorteil Sommeraussaat: Samen keimen meist schneller.

Wenn Sie Petersilie vorziehen möchten, dann, wie immer an einem hellen Fensterplatz im Haus. Aufgrund der langen Keimzeit sollten Sie etwa Mitte März loslegen, wenn Sie die Pflanzen nach den Eisheiligen setzen möchten. Dann herrscht in der Regel keine Frostgefahr mehr. Petersilie ist zwar nicht so kälteempfindlich, doch direkt aus der warmen Wohnung umgesiedelt zu werden, kann bei kühleren Außentemperaturen schon ein „Schockerlebnis“ für die Jungpflanzen sein. Bei milden Temperaturen, die gekeimten Setzlinge vor der Pflanzung an einem absonnigen Standort gerne im Freien platzieren und an die Außenbedingungen gewöhnen. Außerhalb direkter Sonneneinstrahlung deshalb, weil die Pflanzen sich an das intensive UV-Licht erst gewöhnen müssen.

Aussäen können Sie in Anzuchttöpfen, aber kleine Töpfe von Pflanzen der letzten Pflanzaktion sind gleichermaßen geeignet. Als Erde ist ganz normale Pflanz- oder Gemüseerde geeignet. Nährstoffarme Anzuchterde muss es in diesem Fall nicht unbedingt sein.

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Petersilie ist gesund

  • Petersilie hat einen erstaunlich hohen Anteil an Vitamin C (160 mg/100 g)
  • Eine Portion von 4 Gramm liefert 5 % des täglichen Vitamin-C-Bedarfs und den Gesamtbedarf an Vitamin K
  • Das Kraut enthält B-Vitamine, insbesondere Vitamin B9
  • Weiterhin sind Vitamin B und E sowie Carotinoide enthalten
  • An Mineralstoffen liefert die Pflanze Kalzium, Magnesium und Eisen
  • Das enthaltene Chlorophyll wirkt blutreinigend und zellschützend, stärkt Leber und Nieren

Petersilie pflegen, ernten und verarbeiten

Ob Krause oder Glatte Petersilie, es wird stets stängelweise geerntet © Mariia, stock.adobe.com
Ob Krause oder Glatte Petersilie, es wird stets stängelweise geerntet © Mariia, stock.adobe.com

Wurde Petersilie zu dicht gesät, dann kann sie ab einer Größe von 5, 6 cm vereinzelt werden. Abstand: etwa 10 cm. Ist der Boden ausreichend mit Nährstoffen versorgt, ist keine Düngung mehr nötig. Gelegentlich kommt es vor, dass einzelne Stiele gelb werden, diese werden dann einfach entfernt. Dies kann durch den falschen Standort, eine ungünstige Bodenbeschaffenheit oder zu viel oder zu wenig Wassergaben passieren. Apropos Wasser. Im Gegensatz zu mediterranen Kräutern wie Thymian, Rosmarin oder Salbei, mag Petersilie regelmäßige Wassergaben. Staunässe hingegen mag auch sie nicht.

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Geerntet wird Petersilie, wenn sie schön buschig ist. Als Faustregel gilt: Erst dann beginnen zu ernten, wenn die Stiele mindestens drei Blattpaare aufweisen. Geerntet werden die ganzen Stiele, möglichst an der Basis. Hier allerdings nicht zu tief schneiden, um das Herz, die sogenannten Überdauerungsknospen, nicht zu verletzen. Knipst man an den Stielen lediglich die Blätter ab, dann treiben diese nicht mehr nach. Nachschub wird stattdessen stets aus der Basis nachgeschoben. Sie können die Stiele zum Ernten ausknipsen. Insbesondere bei sehr kräftigen Stielen ist es einfacher, eine scharfe Schere zu verwenden.

Wird in mehreren Etappen gesät oder im Frühjahr entsprechend mehr Pflanzen gesetzt, dann gibt es Petersilie theoretisch das ganze Jahr frisch aus dem Beet oder Topfgarten. Für 2, 3 Tage halten sich frisch geschnittene Stängel in einem Glas Wasser sehr gut. Gerne wird Petersilie fein gehackt eingefroren für einen frischen Vorrat zu jedem Anlass.

Was mache ich mit den Stielen?

Sehr fein geschnitten können jüngere Stiele durchaus auch verwendet werden, wenn damit abgeschmeckt, dekoriert oder ein Kräuterquark gemacht wird. Sehr stabile Stiele sind hierfür etwas hart. Mitgekocht aber auch kein Problem. Weitere Variante: Kräftige Stiele einfrieren und in Suppen oder hausgemachten Saucen bei Bedarf mitkochen. Auch sie geben jede Menge Geschmack ab. Vor dem Servieren entfernen.

Schädlinge und Krankheiten

Jungpflanzen können durch Schnecken geschädigt werden. Für ausgewachsene Pflanzen sind diese selten ein Problem. Im Boden könnten Wurzelälchen oder diverse Engerlinge die Wurzeln schädigen, was bis zum Absterben der Pflanze führen kann. Dies ist aber genauso selten der Fall, wie ein Blattlausbefall, denn Blattläuse suchen sich zunächst andere Wirtspflanzen aus.

Hier hat der Mehltau leider richtig zugeschlagen © Tomasz, stock.adobe.com
Hier hat der Mehltau leider richtig zugeschlagen © Tomasz, stock.adobe.com

Gegen Krankheiten ist die Petersilie recht immun. Mehltau kann ein Thema bei nasser Witterung sein. Dieser kann auch auftreten, wenn Sie die Pflanze stets von oben gießen und die Blätter regelmäßig nass sind. Mehltau durch das Gießen verhindern Sie, indem Sie die Pflanze möglichst an der Basis wässern.

Fazit: Petersilie anbauen und sie aus Samen zu ziehen ist leicht. Letzteres allerdings oftmals eine Geduldsprobe. Es ist natürlich legitim, sich einfach die eine oder andere Pflanze im Handel zu kaufen. Das erspart die manchmal langwierige Anzucht.

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