Thymian gehört zu den beliebtesten und zugleich zu den vielseitigsten mediterranen Gewürzen in der Küche. Doch, das Kraut kann noch mehr und ist daher seit der Antike ein beliebtes Naturheilmittel. Und ganz nebenbei sind seine Blüten bei vielen Nektarsammlern beliebt. Wie der Anbau im Garten und auf dem Balkon am besten gelingt, das erfahren Sie hier.

Es gibt unterschiedliche Sorten von Thymian, auch solche mit weiß-grün panaschierten Blättern. Selbst im Geschmack unterscheiden sie sich. So sind sie mal sehr intensiv, mal etwas unaufdringlicher. Was vielen Speisen und bereits einer einfachen Tomatensoße den richtigen Kick gibt: Zitronen- oder Orangen-Thymian.
Standort und Boden
Thymian mag, wie auch andere mediterrane Würzkräuter, einen möglichst sonnigen und warmen Standort. Dann wächst er üppiger und blüht meist besser als im Halbschatten mit wenigen Sonnenstunden am Tag. Für den Schatten ist der Sonnenanbeter eher nicht geeignet.
Der Boden darf sehr gerne mager, also ungedüngt, und gerne mit etwas Sand für eine gute Drainage vermischt sein. Als Pflanzerde im Topf ist magere Kräutererde gut geeignet.
Thymian säen
Thymian können Sie durchaus durch Aussaat züchten. Allerdings dauert es Jahre, bis er so groß wie eine gekaufte Pflanze ist. Wer es dennoch probieren möchte:
- Als Lichtkeimer kommt der Samen für die Aussaat im März auf feuchte Anzuchterde und wird nicht mit Erde bedeckt.
- Die Samen möglichst weit auseinander in einer Anzuchtschale säen oder einzeln in Anzuchttöpfen.
- Stets feuchthalten.
- In 10 – 14 Tagen keimen die Samen an einem hellen, warmen Ort (Fensterbank oder unter Anzuchtleuchte).
- Die Direktsaat in das Beet kann zwischen Mitte April und Mitte Mai erfolgen.
- Die Pflanzen werden in Töpfe mit Pflanz- oder Kräutererde vereinzelt/pikiert, sobald die kleinen Pflanzen mindestens zwei echte Blattpaare besitzen. Das sind jene Blätter, die auf die Keimblätter folgen.
Pflanzen Sie den jungen, gesäten Thymian frühestens nach den Eisheiligen Mitte Mai aus. Der bis dahin mögliche Frost könnte den Setzlingen schaden.
Thymian pflanzen
Wenn Sie eher sandige Gartenerde haben, dann können Sie Thymian direkt am Wunschort pflanzen. Schwere Böden sollten Sie idealerweise mit etwas Sand oder magerer Kräutererde auflockern, denn die übliche Nässe im Winter führt bei lehm- und tonhaltigen Böden zu Staunässe, die er gar nicht mag. Wurzelfäule kann der Fall sein.

Tipp: Ältere Thymianpflanzen neigen zum Verholzen. Bei nährstoffreicher Erde soll dies schneller passieren.
Wenn Sie Thymian in einen Topf pflanzen, dann gehen Sie genauso vor. Wählen Sie hier lieber einen Topf eine Nummer größer als eine zu klein. Je mehr Platz Thymian zur Entfaltung hat, desto üppiger wächst er und bietet so mehr würziges Grün für die Ernte.

Salbei erfolgreich im Garten und Topf anbauen
Salbei ist ein tolles Würzkraut für Pasta- oder Fleischgerichte und eine der ältesten Pflanzen, die in der Naturmedizin Verwendung finden.… weiterlesen
TIPP
Nutzen Sie unseren Service: Kostenlos Angebote für Gartenarbeiten einholen
Das würzige Kraut pflegen und ernten
Im Gegensatz zu Rosmarin mag Thymian insbesondere im Topf gelegentlich etwas Dünger. Gönnen Sie im daher alle paar Wochen etwas Flüssigdünger. Beispielsweise jenen, den Sie auch für Gurken oder Tomaten verwenden.
Wenn Ihr in die Erde gepflanzter Thymian bei der Blatt- und Triebbildung sichtbar schwächelt, dann auch ihn flüssig düngen. Außer mäßigen Wassergaben ist ansonsten bei der Pflege nichts zu beachten.
Geerntet werden bei Thymian am besten die Triebspitzen; 1 Mal rundherum mit einer scharfen Schere an der ganzen Pflanze. Schneiden Sie dabei nicht ins Verholzte. Denn dann treibt Thymian nur sehr schlecht wieder aus.

Tipps:
- Wer Thymian gerne verwendet, sollte sich vielleicht mehrere Pflanzen zulegen.
- Sie können Thymian sehr gut trocknen, zumal nicht alle Sorten völlig wintergrün sind.
- Hierzu kleine Büschel aus 5, 6 Trieben schneiden, bündeln und an einem warmen Ort aufhängen, bis die Blätter komplett trocken sind. Blätter danach abstreifen und in ein passendes Behältnis geben.
Schädlinge und Krankheiten am Thymian
Dank der ätherischen Öle, die für den typischen Geruch und Geschmack stehen, hat Thymian kaum Probleme mit Schädlingen. In seltenen Fällen kann es zu einem Befall mit Zikaden kommen. Diese lassen sich mit einem harten Wasserstrahl aber genauso abspülen, wie Blattläuse, die ebenso selten mal an den jungen Trieben saugen.
In Sachen Krankheiten kommt praktisch nur der Echte Mehltau manchmal vor. Dieser macht sich durch Blattverfärbungen bemerkbar. Meist kommt dies bei Gewächshausware in der kalten Jahreszeit vor. Gegenmaßnahme: Betroffene Triebe abschneiden.

Rosmarin: Mediterraner Duft im Garten und Topf
Er wächst entlang der spektakulären portugiesischen Steilküsten bis hin zu den Berghängen des ionischen Meeres. Die ganze Mittelmeerküste ist von… weiterlesen