Basilikum gehört zu den beliebtesten Küchenkräutern. Das ist kein Wunder, denn das Kraut überzeugt mit seinem einmaligen Geschmack und vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten. Im folgenden Ratgeber lesen Sie, wie Sie erfolgreich Basilikum im Topf und Beet anbauen, wie auch die üppig gefüllten Töpfe aus der Gemüseabteilung überleben, wie Sie es richtig ernten und Tipps für Basilikumvorrat auch im Winter.
Basilikum ist nicht nur in der italienischen Küche ein sehr beliebtes Gewürz. Klassische grüne Sorten wie der Genoveser Basilikum – die Basis, etwa für Basilikumpesto oder Tomaten mit Mozzarella – werden heute durch mehr und mehr Sorten ergänzt. Klassisches Basilikum hat grünes Laub und wächst zwischen 30 und 60 cm hoch. Je nachdem, wie man erntet (siehe unten). Neuere Sorten sind auch kleinwüchsig und buschig, haben weiß-grün-panaschiertes Laub („Pesto Perpetuo“), eher rote (z. B. „Chianti“) oder gar weinrote Blätter (z. B. „Red Rubin“). Letztere werden manchmal auch Schwarzer Basilikum genannt.
Auch bei den Aromen gibt es starke Unterschiede. Neben jenen Sorten mit dem ganz typischen Basilikumgeschmack, gibt es auch Sorten, die beispielsweise ein Zimt-Aroma mitbringen („Cino“) oder sehr an den aromatischen Zitronenthymian („Zitronenbasilikum“) erinnern sowie Thai-Basilikum, der mit seiner Anisnote gerne in der asiatischen Küche Verwendung findet.
Die ursprüngliche Herkunft des tropischen bis subtropischen Gewächses ist heute nicht mehr zu benennen. Bekannt ist aber, dass bereits 1000 Jahre vor unserer Zeitrechnung das in der Regel einjährige Kraut eine Heilpflanze im alten Ägypten war. Husten oder Magenbeschwerden soll es laut Volksmedizin lindern, sogar Magengeschwüre verhindern.
In der folgenden Anleitung ist die Vorgehensweise des Anbaus von klassischen einjährigen Sorten wie „Genoveser“ oder „Neapolitaner“ beschrieben. Im weiteren Verlauf finden Sie Tipps und Tricks für den Anbau von mehrjährigem Basilikum wie dem Strauchbasilikum „African Blue“.
Der richtige Standort für einen guten Start
Sie bauen Tomaten an, einer der Lieblingspartner von Basilikum auf dem Teller? Dann wäre dies der ideale Partner für Basilikumpflanzen. Das Würzkraut mag lockeren, humusreichen wie nährstoffreichen Boden, regelmäßig Wasser, Sonne und gelegentliche Düngergaben. So wie eben auch Tomaten. Wobei es im Hochsommer wahlweise auch ein halbschattiger Standort sein darf. Dort ist das Gewürz nicht ganz so dem Hitzestress ausgeliefert.
Dabei ist es gleich, ob Sie das Basilikum in einen Topf, ein Kräuter- oder Gemüsebeet oder ein Hochbeet setzen. Bei Topfpflanzung darf dieser nur nicht zu klein sein. 5 Liter Volumen sollten es mindestens sein.
Basilikum säen
Basilikum können Sie ab Mitte März auf einer hellen Fensterbank vorziehen. Hierzu ist wichtig:
- Anzuchterde (fördert Wurzelbildung)
- Keimtemperaturen ca. 18 – 25 Grad
- Als Lichtkeimer Samen lediglich andrücken und allenfalls mit ein paar Krümel Erde bedecken
- Tipp: Für die Aussaat können Sie spezielle Anzuchttöpfe, etwa aus Zellulose, verwenden oder einen kleinen Plastiktopf der letzten Pflanzung und 3, 4 Samen darauf verteilen. Kann zusammen gepflanzt werden
Ab Anfang Mai können Sie Basilikum auch direkt säen.
Basilikum pflanzen
Ob gekaufte oder selbstgezogene Pflanzen – da Basilikum kälte- und frostempfindlich ist, wird es erst nach den Eisheiligen gepflanzt und wenn die Temperaturen dauerhaft über 12 Grad Celsius liegen. Darunter kann es bereits Kälteschäden geben.
Hierzu können Sie die Pflanzerde mit etwas Kompost aufwerten. Auch andere Langzeitdünger wie Hornmehl, Hornspäne, Pferdepellets oder Urgesteinsmehl sind willkommen. Einfach etwas davon in das Pflanzloch geben und mit der Erde vermischen. Nach dem Pflanzen gut andrücken und angießen. Bei ausgetrockneter Erde im Sommer das Gießen nicht vergessen.
Kommt Basilikum in einen Topf, dann sollte er das genannte 5 Liter Volumen haben. Wahlweise kleine Setzlinge in einem Balkonkasten verteilen.
Basilikum aus dem Supermarkt: So überlebt er
Sie haben sich in der Gemüseabteilung einen prall gefüllten Topf mit Basilikum gekauft, ernten nur ab und zu ein paar Blätter und nach ein paar Wochen geht er immer wieder ein? Das Problem ist, dass diese Töpfe mit jeder Menge kleiner Pflanzen strenggenommen zum schnellen Verarbeiten gedacht sind. Die vielen Pflanzen und der kleine Topf, noch dazu oft viel zu viel Wasser (Staunässe), das passt einfach nicht zusammen. Noch dazu kommt, dass er insbesondere in der kalten Jahreszeit einfach zu wenig Licht abbekommt. Selbst auf der hellsten Fensterbank.
Folgende Maßnahmen helfen:
- Aus dem Topf nehmen, mit einem scharfen Messer halbieren und in einen etwa doppelt so großen Topf mit Pflanzerde topfen.
- Auf die Fensterbank stellen, gut angießen und danach lediglich die Erde feuchthalten.
- Ins Kräuterbeet oder einen 5 L Topf auf dem Balkon pflanzen, solange die Temperaturen nicht dauerhaft einstellig sind.
- Nicht wundern: Ein paar Triebe könnten aufgrund der gekappten Wurzeln absterben.
- Im Frühjahr nicht vor den Eisheiligen um den 15. Mai raussetzen.
Basilikum richtig ernten
Auf der Fensterbank, auf dem Balkon oder im Kräuterbeet – vielerorts sieht der aufmerksame Beobachter Basilikumpflanzen mit kahlen, blätterlosen Stängeln. Da wird hier mal ein Blatt gezupft oder dort, schließlich benötigt man ja nicht viel des aromatischen Gewürzes. Meist sind irgendwann die Stängel kahl und nichts wächst nach.
Besser ernten? Dann schneidet man immer über einem Blattpaar die gewünschte Menge an Stängel beziehungsweise Blätter ab. Dies hat zwei Nebeneffekte:
- Die Pflanze geht nicht oder viel später in die Blüte über, was die Blätter als Nebeneffekt etwas bitterer macht.
- In den Blattachseln entstehen neue Triebe. Das macht die Pflanze buschiger und erhöht so den Ertrag.
Krankheiten und Schädlinge
Weder Krankheiten noch Schädlinge sind ein großes Thema für Basilikumfans. Es gibt gelegentlich mal Pilzerkrankungen wie die Blattfleckenkrankheit und die Fusarium-Welke (welke Stängel und Blätter, siehe Bild), die bei sehr feuchter Witterung und Staunässe auftreten kann. Ebenfalls bei feuchter Witterung kann Falscher Mehltau auftreten, der sich an einem „haarigen“ Belag bemerkbar macht.
Gegenmaßnahmen: Blätter und Triebe, die „irgendwie komisch“ aussehen, einfach im Frühstadium entfernen. Eventuell weniger gießen.
In Sachen Schädlingen kann an jungen Trieben gelegentlich Schneckenfraß auftreten. Wiesenwanzen, Zwergzikaden (winzige, helle Fraßspuren) und die Raupen der Ampfereule, ein Nachtfalter, mögen die Blätter ebenfalls. Ein größerer Schaden ist aber sehr selten.
Gegenmaßnahme: Topfanbau bevorzugen oder zu Tomaten setzen. Deren Duft hält Schädlinge meist ab. Das ist eine von vielen Prinzipien der Mischkultur.
Hübsch und schmackhaft: Kapuzinerkresse für Garten und Balkon
Die Kapuzinerkresse ist ein Dauerblüher und noch dazu sehr schmackhaft und gesund. Daher hat sie im blühenden Topfgarten, auf Baumscheiben… weiterlesen
TIPP
Nutzen Sie unseren Service: Kostenlos Angebote für Gartenarbeiten einholen
Basilikum das ganze Jahr?
Wie bereits erwähnt, überlebt Basilikum nur sehr selten auf der Fensterbank. Insbesondere in der kalten, dunklen Jahreszeit fehlt der Pflanze das Licht. Dagegen hat man in den Sommermonaten nicht selten viel zu viel des aromatischen Grüns. Abhilfe schafft das Konservieren. Doch während etwa Thymian noch sehr aromatisch nach dem Trocknen ist, ist das bei Basilikum eher nicht der Fall.
Die bessere Lösung heißt: Einfrieren. Das gelingt beispielsweise mit einem Eiswürfelbereiter, durch den das Würzkraut gleich portioniert ist. Das funktioniert wie folgt:
- Gewaschene und abgetrocknete Blätter mit einem milden Olivenöl aufmixen.
- Lediglich so viel Öl verwenden, dass die Mixtur gerade so eine homogene Masse ergibt.
- Etwas salzen und ein paar Tropfen Zitronensaft untermischen. Dieser sorgt dafür, dass sich die grüne Farbe besser hält. In einen Eiswürfelbereiter abfüllen, einfrieren und portionsweise entnehmen.
- Der Eiswürfelbereiter hat idealerweise einen Deckel.
- Wahlweise in einen Gefrierbeutel legen. So wird vermieden, dass die Würzpaste andere Geschmäcker annimmt.
Alternativ: Frisch geerntet zerkleinern und in einer Plastikdose einfrieren. Mit der Zeit könnte das satte Grün allerdings leiden.
Sonderfall Strauchbasilikum
Strauchbasilikum, wie die rosa blühende, rotgeäderte Sorte „African Blue“, ist beliebt. Im Gegensatz zu vielen anderen Sorten verholzen seine Triebe, bildet er seine nektarreichen Blüten vergleichsweise früh, blüht bis in den Herbst und ist bedingt mehrjährig. Die etwa 30 bis 40 cm hohe Pflanze kann im Topf an einem hellen, frostfreien Standort gut überwintert werden. Die Blätter sind zwar etwas härter als die von gängigen Basilikumsorten, doch das Aroma ist ziemlich identisch. Tipp: Für die Verwendung besonders fein schneiden.
Für die Überwinterung wird die Pflanze etwa um die Hälfte eingekürzt, an einem hellen, kühlen Standort platziert und nur mäßig gegossen. Etwa ab Mitte April kann die Pflanze wieder ins Freie. Für einen guten Start wird sie idealerweise in neue Pflanzerde gesetzt. Bei im Frühjahr noch drohenden niedrigen einstelligen Temperaturen entweder in Wintervlies hüllen oder wieder ins Haus stellen. Dies sollte auf jeden Fall geschehen, wenn es nochmals Spätfröste gibt, die bis etwa Mitte Mai möglich sein können.
Von Krankheiten und Schädlinge ist der Strauchbasilikum praktisch nicht betroffen.
Erfolgreich Petersilie im Beet und Topf anbauen
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Petersilie lag rund um das Mittelmeer. Und nicht nur dort wurde und wird das würzige Kraut… weiterlesen