Calendula in Topf und Beet anbauen
Ringelblumen sehen hübsch aus, sie blühen bis zum Frost, sorgen für Bodengesundheit, lenken Schädlinge ab und für die Gesundheit sind sie auch noch hilfreich. Zudem sind sie anfängerfreundlich und benötigen wenig Pflege. So bauen Sie ganz einfach Ringelblumen an, deren Blüten übrigens auch noch essbar sind.

Ringelblume ist eine wirksame Heilpflanze
Bereits im Mittelalter war die früher häufig wild wachsende Ringelblume eine geschätzte Heilpflanze. Dies ist auch aus dem botanischen Namen zu schließen, der Calendula officinalis lautet. Die „officina“ war übersetzt die altmodische „Arbeitskammer“ oder, modern ausgedrückt, „das Labor“ von Apothekern. Verwendet werden ausschließlich die Blütenköpfe oder Blütenblätter, die zahlreiche wertvolle Inhaltsstoffe wie Flavonoide oder Saponine enthalten.
Gerade in der Klostermedizin fanden die hellgelb bis orange blühenden Pflanzen häufig innerliche und äußerliche Anwendung. Innerlich wurde sie bei Magen-Darm-Beschwerden, Gallenproblemen oder Verstopfung eingesetzt und galt bei Zahnfleischproblemen als wirksamer Helfer. Äußerlich wurde und wird sie zur Hautpflege und bei kleinen Wunden eingesetzt. Dies ist auch heute noch der Fall, zumal die positive Wirkung in diesem Bereich medizinisch belegt ist. Daher gibt es zahlreiche Hautpflegeprodukte wie etwa Handcremes, die Ringelblumenextrakt als Inhaltsstoff aufführen.
Gewusst? Den Name Ringelblume bekam die hübsche einjährige Pflanze von ihren ringförmigen Samen.
Im weiteren Verlauf des Textes finden Sie einfache, aber wirkungsvolle Rezepturen, die einfach umzusetzen sind. Wer eine Allergie gegen die Familie der Korbblütler hat, sollte sie nicht als Heilpflanze verwenden und auch nicht für Speisen wie Salate einsetzen. Gleiches gilt für Schwangere, Stillende und Kinder.
Boden, Standort und Pflege
Bei der Pflanzung kommen die ersten gärtnerischen Vorzüge der Ringelblume zum Vorschein, denn sie kommt praktisch mit jedem Erdreich zurecht. Einzige Voraussetzung: Sie sollte mit ihrer Pfahlwurzel tief in die Erde wurzeln können. Schwere Böden sollten Sie daher vor der Aussaat und Pflanzung lockern.

Der Standort sollte möglichst sonnig sein, auch, wenn sie mit Halbschatten ebenfalls zurechtkommt. Verblühtes wird regelmäßig entfernt, damit die Pflanze, je nach Aussaatzeitpunkt, von Juni bis Oktober blüht.
Ansonsten sind keinerlei weitere Pflegemaßnahmen nötig.
Ringelblumen säen
Ringelblumen säen sie am besten direkt ins Beet oder den Topf und ab April. Sie können hierzu eine 2, 3 cm tiefe Saatrille ziehen und die Samen darin locker verteilen. Calendula keimen, je nach Witterung, in 8 – 14 Tagen. Sind kleine Setzlinge entstanden, mit mindestens einem echten Blattpaar (nach den Keimblättern), dann können Sie zu dicht Gesätes auf 25 cm Abstand verziehen, denn zu dicht dürfen Ringelblumen nicht stehen.

Ringelblumen verteilen sie am besten im Gemüsegarten. Das sieht gut aus, lockt Bestäuber da an, wo man sie gerne hätte, und sie sorgen für Pflanzengesundheit. Natürlich machen sie sich genauso gut im Vordergrund eines Blumenbeetes und in Balkonkästen und Töpfen.

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Positive Wirkung im Gemüsebeet
Warum sorgen Calendula für Pflanzengesundheit? Nun, zunächst vertreiben sie Drahtwürmer, eine Larve und ein Schädling, der später zu einem sogenannten Schnellkäfer wird und der oft in der Erde vorkommt. Er nagt an den verschiedensten Gemüsesorten entweder die Wurzeln ab oder schädigt Wurzelgemüse und Kartoffeln durch Fraßlöcher. Frisst er die Wurzeln der Ringelblumen – gleiches gilt für die Tagetes –, dann stirbt er und die Population, wodurch der Schaden minimiert wird.

Zudem vertreiben Calendula mit ihrem Geruch Schnecken und dienen als „Ablenkungsmanöver“ bei Blattlausbefall. Blattläuse gehen gerne – wie auch an die Kapuzinerkresse – an die Calendula und lassen so andere Pflanzen im Gemüsebeet eher in Ruhe.
Krankheiten an der Ringelblume
Bei dauerhaft feuchtwarmer Luft oder einem verregneten Sommer kann es zu Mehltaubefall kommen. Die Ringelblume überlebt dies in der Regel ohne größere Schäden.
TIPP
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Samen gewinnen
Ab August können Sie Samen der Ringelblume sammeln. Dies geschieht am besten an einem trockenen Sommertag. Die Samen sind reif, wenn sie sich braun verfärben. Gesammelt werden sie beispielsweise in einem Briefumschlag oder in einem Schraubglas.

Aus der Ringelblume Heilextrakte selbst machen
Ringelblumenöl selbst herstellen
Ringelblumenöl ist sehr einfach herzustellen. Man sammelt 2, 3 Hände voll geöffneter Ringelblumen, schüttelt sie kurz aus, um eventuell darin sitzende Insekten zu entfernen, steckt diese in ein Schraubglas und übergießt die Blüten mit einem nativen Olivenöl. Dieses Glas stellen Sie 4 – 6 Wochen auf eine helle Fensterbank. Abschließend abseihen. Das Öl eignet sich besonders gut für die nachhaltige Pflege von trockener, aber intakter Haut. Kühl und dunkel gestellt, ist das Öl 4 Monate lagerfähig.

Ringelblumen-Tee für Mundspülung, Wundreinigung oder Umschlag
Übergießen Sie 1, 2 Teelöffel frische oder getrocknete Ringelblumen-Blütenblätter mit 150 ml heißem Wasser. 10 Minuten ziehen lassen, abseihen und dann:
- Bei kleinen Entzündungen im Mund regelmäßig mit dem warmen Tee spülen.
- Bei Hautverletzungen die Wunde mit dem abgekühlten Tee vorsichtig reinigen oder wahlweise einen Umschlag mit einem getränkten Tuch machen.
- Warmen Ringelblumen-Tee bei Magen-Darm-Problemen mehrmals täglich trinken.
Schließlich dienen Ringelblumenblüten als schmackhafte Dekoration auf Salat, Dips und im Quark und getrocknete Blüten bringen Farbe in ein Potpourri.
Fazit: Ringelblumen anbauen ist einfach und auch die Pflege gestaltet sich übersichtlich. Dafür hat man auch noch einen insektenfreundlichen Dauerblüher, der immer wieder im Garten auftaucht, wenn man seine letzten Samen einfach an der Pflanze lässt. Und wer möchte, kann sich aus ihren Blüten noch einen heilsamen Tee oder ein pflegendes, hautberuhigendes Öl herstellen.

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