Aller Anfang ist schwer, doch mit etwas Planung und einigen Überlegungen können Sie im neuen oder wenig blütenreichen Garten auch ohne große Vorkenntnisse ein malerisches Blumenbeet anlegen. Wie Sie dabei vorgehen, das erfahren Sie hier. Zudem noch Tipps für das einfachste Blumenbeet, das wenig Arbeit macht und trotzdem wunderbar aussieht.
Am Anfang steht die Planung
Wer ein Blumenbeet anlegen möchte, sollte sich vorher ein paar Gedanken machen. Wo soll es hin, wie sind die Lichtverhältnisse, wie groß soll es werden, was für eine Form soll es haben und sollen vielleicht Flächen folgen?
Ein paar grundsätzliche Tipps und Tricks.
Das Blumenbeet festlegen und erste Überlegungen
Grundsätzlich gilt, dass ein Blumenbeet idealerweise im Frühjahr oder Herbst angelegt wird. Der Herbst hat den Vorteil, dass auf Wunsch gleich noch Blumenzwiebeln gesteckt werden können, die Nachteile indes sind, dass die Auswahl in den einschlägigen Geschäften eher mager ausfällt und man das Ergebnis, die üppige Blüte, erst im darauffolgenden Jahr genießen kann.
Besonders gut zur Geltung kommt ein Blumenbeet, wenn es 1,5 Meter Mindesttiefe hat. Auch in einem kleinen Garten. Wenn es zunächst lediglich ein blühendes Beet werden soll, dann sollten Sie sich zudem den Lieblingsplatz für das Blumenbeet festlegen. Vielleicht direkt an der Terrasse oder dem (noch zu entstehenden) Sitzplatz? Stehen weitere auf dem Plan, dann sollten diese bereits mit eingeplant werden, um etwa Wege, Sitzplätze, vielleicht ein Spielbereich für die Kinder festzulegen.
Nicht unwichtig ist zudem die Form des Blumenbeetes. Wenn der Grundriss des Gartens beispielsweise streng geometrisch ist, dann darf die Form der Blühfläche gerne kreativ geschwungen sein. Hieran könnte sich der spätere Weg anschmiegen, was der Gartenanlage einen sprichwörtlichen Schwung verleiht und für mehr Spannung sorgt.
Dann stellt sich die Frage nach etwaigen Lieblingspflanzen und der Farbgebung. Soll es etwa kunterbunt werden, was Kinder gerne mögen, eher gesetzt mit Pastellfarben oder nur ein Farbton, der allenfalls durch ein paar Kontraste unterbrochen wird? Haben Sie vielleicht Lieblingsfarben und ein paar Blumen, die sich im Beet wiederfinden sollen? Dementsprechend sollten Sie sich vorab hierzu Notizen machen und vielleicht in Onlineshops für weitere Informationen recherchieren. Diese Gewächse sind dann idealerweise unterschiedlich hoch, traditionell von niedrigeren im Vordergrund und größeren in der Mitte – wenn beidseitig zu besichtigen – oder im Hintergrund, wenn das Blumenbeet an eine Wand, eine Hausmauer – Vorsicht, Abstand halten – oder eine Hecke grenzt. Diese eher strenge Anordnung kann selbstredend auch mit Unterschieden in der Höhenstaffelung gebrochen werden, was natürlicher wirkt.
Ebenfalls schön: Wenn sich eine Pflanzensorte durch das ganze Beet zieht. Diese Wiederholung schafft eine optische Verbindung.
Tipp: Grundlagen für die Anlage
- Wichtig ist, wo das Beet liegt. Eher in der Sonne, im Schatten oder Halbschatten? Dementsprechend gilt es Pflanzen auszuwählen. Wobei für das sonnige und halbschattige Beet deutlich mehr Auswahl besteht.
- Viele mehrjährige Pflanzen für die Sonne tolerieren Halbschatten. Jene für den Schatten nehmen auch mal halbschattige Standorte ein. Angaben in Katalogen oder auf Pflanzetiketten beachten.
- Schnell zugewachsen und üppig blühend ist ein Blumenbeet, wenn entsprechend viele Pflanzen gesetzt werden.
- Eine der zahlreichen Pflanzregeln besagt, dass der Abstand zwischen den Pflanzen etwa 1/3 der Endgröße betragen soll. Einfacher ist es, bei niedrigen Stauden etwa 20 cm Abstand zu halten, bei sogenannten Solitärstauden – das sind hohe, prachtvolle Stauden, die auch als einzelnes Exemplar im Beet gut aussehen – wie dem Rittersporn pflanzen Sie eher mit 40 cm Abstand zur nächsten Pflanze. Eine andere Regel: 7 – 9 Stauden je m².
- Die im Folgenden genannten Pflanzenbeispiele sind ideal für sonnige Standorte, gedeihen aber auch gut im Halbschatten.
Qual der (Aus-)Wahl: Stauden, Einjährige, Rosen, Ziergräser und mehr
Wer es schön grün und blühend mag, der hat die Qual der Wahl an Pflanzen. Tolle mehrjährige Stauden, wunderschöne Rosen in verschiedenen Wuchsformen, im Wind wogende Ziergräser, blühende Sträucher und allerlei Zwiebelblüher, die, je nach Sorte, vom späten Winter, zum Beispiel Schneeglöckchen, bis zum Sommer wie die Steppenkerze das Blumenbeet bereichern. Und dann gibt es noch eine sehr große Auswahl an einjährigen Sommerblumen, die oft Monate mit ihrer Blütenpracht begeistern, sowie nicht winterharte, aber mehrjährige Pflanzen wie die Dahlien, deren Rhizome im Winter frostfrei überwintert werden.
Bei der späteren Umsetzung des Blumenbeetes wird es einfacher, wenn man sich eine grobe, maßstabsgetreue Skizze zeichnet und die etwaige Pflanzenzahl notiert.
Hierarchische Auswahl der Pflanzen
Der Arbeitskreis Pflanzenverwendung im Bund deutscher Staudengärtner rät zur Planung eine hierarchische Auswahl vorzunehmen, also zu unterscheiden in große, mittlere und kleine Pflanzen, vorzugsweise aus mehrjährigen Stauden. Dies ist das einfachste Pflanzprinzip mit maximaler Wirkung.
Das hilft bei der Planung, beim späteren Einkauf wie auch bei der Pflanzung. Gleichzeitig kann sich der Hobbygärtner so leichter Gedanken machen, welche kompakten, meist bodendeckenden Sorten an den Beetrand kommen sollen, welche Halbhohen darauf folgen und welche hohen Blütenstars im Zentrum strahlen sollen. Bei Letzteren bieten sich Prachtstauden wie Rittersporn, Sonnenhut, Scheinsonnenhut, Hohe Flammenblume, gerne auch Fenchel oder Hohes Eisenkraut an, je nachdem, wie hoch man hinauswill.
Die hohen Stauden nennen sich auch „Gerüstpflanzen“, da sie dem Beet mit ihrer Höhe monatelang Struktur verleihen. Die ganz hohen „Solitärstauden“, die der Hobbygärtner in großen Beeten schön verteilen kann, machen gerne allein eine gute Figur. Ihr Anteil: ca. 10 Prozent, laut dem Handbuch der Staudenverwendung, aus dem Arbeitskreis Pflanzenverwendung im Bund deutscher Staudengärtner
Bei halbhohen Stauden wirkt es harmonisch, wenn Sie Gruppen, jeweils etwa 3 bis 7, in unregelmäßigen Abständen im Beet einplanen. Klassiker sind hier die spätblühende Fetthenne, zahlreiche Ziersalbeiarten, Margeriten oder Schafgarben.
Hier spricht man auch von „Gruppenstauden“, deren Anteil bei 20 – 30 Prozent liegen darf.
Den größten Anteil mit 40 – 50 Prozent machen die niedrigen und „Bodendeckerstauden“ aus. In dieser Kategorie befinden sich alle Pflanzen, die den Beetrand bewachsen und eventuelle Lücken füllen. Das sieht schön aus wie das Beispiel Kleines Immergrün zeigt oder bringt monatelang zusätzlichen Blütenflor wie bei vielen Storchschnabel- oder kleineren Ziersalbei-Arten, lässt weniger Wasser verdunsten und unterdrückt dank fehlender Freiflächen den Unkrautwuchs.
Schließlich bringt man Ruhe und Struktur mit niedrigeren bis halbhohen Blattschmuckstauden wie Frauenmantel, Purpurglöckchen oder kleine immergrüne Sträucher wie Buchs und der weniger empfindliche Zwergliguster ins Blumenbeet.
Tipp: Auf unterschiedliche Blühzeiten und -Länge bei der Pflanzenauswahl achten, wenn es so lange wie möglich blühen soll.
Neben der Staffelung der unterschiedlich großen Pflanzen ist es nicht nur im ersten Jahr ideal, Lücken mit einjährigen Sommerblumen oder kurzlebigen Pflanzen zu füllen. Auch genannte Dahlien machen sich als „Lückenbüßer“ optimal. Ihr Anteil sollte bei etwa 5 – 10 Prozent liegen.
Die Angaben zu den Anteilen gelten lediglich als Richtwert.
Weniger ist mehr
Es ist generell ratsam immer eine ungerade Anzahl von Blühpflanzen zu setzen, da dies natürlicher und harmonischer am Ende wirkt, als hier und da jeweils einzelne oder wenige, aber viele unterschiedliche Pflanzen zu setzen. Nebeneffekt: Weniger ist hier mehr, denn die Vielfalt an verschiedenen Gewächsen muss gar nicht so groß sein, um ein schönes Beet anzulegen.
Der Boden bestimmt den Erfolg
Die Pflanzen, die Sie in den Garten setzen möchten, haben verschiedene Ansprüche an den Boden, vorrangig an dessen Nährstoffgehalt. Die meisten von ihnen möchten einen nährstoffreichen Boden, um kräftig zu wachsen und bestens zu gedeihen. Ob der Boden ausreichend Nährstoffe, vornehmlich Stickstoff, enthält, das kann man mit einem einfachen Bodenanalyse-Kit aus dem Gartencenter prüfen.
Tipp: Der Test der Gartenerde mittels Bodenanalyse ist für Garten-Neulinge genauso hilfreich wie für all jene, deren Pflanzen im Garten kümmerlich wachsen.
Grundsätzlich wird Gartenerde in drei Kategorien unterteilt:
- Leichter Sandboden
- Mittelschwerer Ton- oder Sand-/Tonboden
- Schwerer Lehmboden
Der Bodentest & seine Optimierung
Gerade als Anfänger oder eben im neuen Garten sollten Sie den Boden einmal einem Test unterziehen. Sandige Böden lassen beispielsweise gut Wasser ablaufen, was bei Dauerregen gut ist. Jedoch nicht in Hitzeperioden, da er allzu schnell austrocknet. Zudem enthält er kaum Nährstoffe, da diese durch die Konsistenz schnell weggespült werden, selbst wenn Sie zusätzlich düngen. Das Ergebnis: Da viele Pflanzen nährstoffreiche Böden bevorzugen, wachsen sie oft nur kümmerlich.
TIPP
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Im Gegensatz dazu können mittelschwere und schwere Lehmboden Wasser und Nährstoffe gut halten, doch bei Trockenheit werden sie oft sehr hart und nehmen so schlecht Wasser auf.
Für den einfachen Test nimmt man einfach feuchte Gartenerde und rollt sie zu einer Kugel. Gelingt dies erst gar nicht, dann ist der Boden sandig. Kompost ist hier ein guter Bodenverbesserer. Sand-, Tonböden und Lehmböden bilden eine schöne Kugel. Wird die zwischen beiden Händen zu einer Wurst gerollt, dann ist sehr lehmige Gartenerde sehr glatt und klebrig. Die Verbesserung kann durch Kompost sowie Tonmineralien oder Sand geschehen. Tonböden mit Sandgehalt werden ebenfalls zur perfekten Wurst, die allerdings nicht so anhaftend ist. Diese Gartenerde ist ideal und muss allenfalls zur besseren Wasser- und Nährstoffaufnahme vor der Bepflanzung gelockert werden.
Tipp: Wer am Anfang der Gartenanlage steht, kann mit einem Bodenanalyse-Set den Nährstoffgehalt testen. Das ist sinnvoll, um den Nährstoffbedarf zu erkennen, sollten Defizite bestehen. Solche Test-Kits gibt es in den meisten Gartencentern.
Von der Theorie in die Praxis: Blumenbeet pflanzen
Die Pflanzen sind gekauft, der Boden vorbereitet und unkrautfrei, dann geht es fast schon ans Pflanzen. Fast, da es jetzt zunächst sinnvoll ist, die Gewächse mal auf dem Beet zu arrangieren. Harmonieren das Gekaufte gut miteinander, kann man mit Blütenformen vielleicht spannende Kontraste kreieren, stimmt die Verteilung bezüglich der späteren Wuchshöhe und sind die Blumen dahingehend gut komponiert, dass überall über das Gartenjahr etwas blüht? Und keine Sorge, selten passt es auf Anhieb. Auch nicht bei den Profis.
Tipp: Ist das Beet etwas größer und tiefer, sodass man später für Pflegemaßnahmen nicht überall bequem ohne Betreten des Erdreichs hingelangt, dann ist es sinnvoll ein paar Trittsteine zu setzen. Zudem ist es hilfreich, ein paar Bretter zum Begehen bei der Pflanzung auf dem Boden zu verteilen. Diese dienen zum Betreten und verhindern, dass die lockere Erde gleich wieder verdichtet wird.
Steht das Arrangement, dann wird schrittweise gepflanzt. Direkt davor werden die Wurzelballen mitsamt Töpfen in einen Eimer Wasser getaucht. Dies lässt Luft entweichen und sorgt für einen guten Start.
Hat der Boden noch Nachholbedarf in Sachen Konsistenz und Nährwerten, dann ist es gut den Aushub 1:1 mit Pflanzerde zu mischen. Gepflanzt, richtig gut angedrückt, heißt es jetzt lediglich noch gut einwässern, damit Boden und Wurzelballen eine gute Verbindung eingehen.
Gerade in der Anwachsphase ist gutes Wässern wichtig. Dabei ist es besser so alle 2, 3 Tage viel Wasser und bei Bedarf zu geben, als tägliches, aber sparsames Wässern. Viele der beispielhaft genannten Pflanzen wurzeln so von Anfang an in tiefere Erdschichten und benötigen so gerüstet im eingewachsenen Zustand selbst im Hochsommer weniger häufig Wasser.
Die einfache Alternative: Blumenwiese
Das alles ist Ihnen, zumindest für den Anfang, zu viel Arbeit oder Sie wünschen sich einfach ein Blumenbeet als Blumenwiese? Dann finden Sie in „Das einfachste Blumenbeet: Anlegen einer Blumenwiese“ die wichtigsten Tipps.
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