Mit der Errichtung der Dachkonstruktion wird die Rohbauphase abgeschlossen. Dieses letzte Rohbaugewerk wird von den Zimmerleuten durchgeführt. Je nach Dachform und Planung wird die Dachkonstruktion zimmermannsmäßig vor Ort oder in Form von vorgefertigten Dachbindern aufgestellt. Nach der Fertigstellung wird mit dem Richtfest der Abschluss des Rohbaus begangen.

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Die Dachkonstruktion
Die Dachkonstruktion, oder auch Dachstuhl, trägt das gesamte Dach, bzw. die Dacheindeckung. Diese schließt das Gebäude nach oben gegen die Außenluft hin ab und bietet Schutz vor der Witterung. Sie besteht beim Schrägdach vorwiegend aus Holz, das mit speziellen Verbindungsmitteln miteinander kraftschlüssig verbunden ist. Klassische Einfamilienhäuser besitzen in den meisten Fällen ein Satteldach mit unterschiedlichen Neigungen, weitere häufige Varianten sind Pultdach, Walmdach oder auch ein Flachdach. Die Planung der Dachkonstruktion erfolgt durch den Architekten, die Ausführung übernehmen die Zimmermänner.

Die konstruktiven Bauteile
Die konstruktiven Bauteile eines Schrägdaches bestehen aus den paarweise verlaufenden Sparren oder vorgefertigten Dachbindern. Je nach Länge der Dachsparren und Dachkonstruktion sorgen quer verlaufende Pfetten für zusätzliche Stabilität. Das Auflager auf der Massivdecke oder auf dem Mauerwerk wird mit Metallverbindern hergestellt.

Sind Dachflächenfenster oder Gauben im Dach geplant, wird durch sogenannte Wechsel der nötige Platz geschaffen. Dazu werden die Sparren in der gewünschten Höhe getrennt und durch Querriegel am oberen und unteren Rand der Öffnung wieder miteinander verbunden. Dieser Wechsel fängt die Lasten des unterbrochenen Sparrens auf, gibt sie an die benachbarten Sparren weiter und bildet die spätere Fensteröffnung. Um ein Ausknicken der Sparren zu verhindern, werden schrägt über die gesamte Dachfläche Windrispenbänder in Form von Latten oder als Stahlbänder gespannt. Diese steifen die Sparrenpaare in Längsrichtung aus.

Der Aufbau des Dachstuhls
Für den Aufbau des Dachstuhls von Schrägdächern werden entweder vorgefertigte Dachbinder angeliefert oder das benötigte Holz, das mit dem sogenannten Abbund vorbereitet wird. Dabei werden alle für den Dachstuhl benötigten Holzbauteile nach den erstellten Abbundplänen vorbereitet, maßgerecht angerissen, bearbeitet, zusammengefasst und gekennzeichnet. Der Holzabbund wird inklusive aller Befestigungsmittel auf die Baustelle geliefert und von dem Zimmerer nach Plan zusammengefügt.
Insbesondere Massivhaushersteller arbeiten häufig mit vorgefertigten Dachbindern oder auch Tragwerksbindern. Sie werden in der Produktionshalle witterungsunabhängig hergestellt und anschließend auf die Baustelle geliefert. Als Verbindungsmittel werden häufig Nagelplatten verwendet. Darunter versteht man Stahlbleche mit Nägeln, mit denen der Stoß zwischen zwei Holzbauteilen kraftschlüssig verbunden wird. Auf der Baustelle angekommen, werden die Dachbinder mit dem Kran positioniert und von den Zimmerleuten entsprechend der Planung montiert. Der Vorteil dieser Variante ist die witterungsbedingte Produktion und damit die gesicherte Qualität sowie die kurze Montagezeit auf der Baustelle. Damit lässt sich die Bauzeit deutlich verkürzen.

Tipp: Bei anderen Dachformen ist der Ablauf im Grunde gleich, lediglich die Konstruktionsteile sowie der Aufwand für die Aufstellung können je nach Kompliziertheit abweichen.
Das Flachdach
Der Rohbauanteil beim Flachdach besteht in der Verlegung der Deckenplatte, die wie die Geschossdecken bei den meisten Neubauten als Stahlbetondecke, die gleichzeitig die oberste Geschossdecke bildet, verlegt wird. Auch hier haben Sie die Wahl zwischen vor Ort eingeschalten Decken, Betonfertigteil- oder Halbfertigteildecken (Elementdecke). Den weiteren Aufbau des Flachdachs mit Abdichtung, Wärmedämmung und Dachlage übernehmen anschließend die Dachdecker.

Geschossdecken im Rohbau
Stahlbetondecken sind in Deutschland die bei Neubauten am häufigsten realisierte Deckenkonstruktion. Sie eignen sich für jeden Gebäudetyp und bestehen aus… weiterlesen

Das Richtfest
Das Richtfest markiert traditionell die Fertigstellung des Rohbaus. Dieser alte Brauch wird von Bauherrn und Zimmerleuten gemeinsam organisiert. Auf dem Dachstuhl wird ein Richtkranz oder eine Richtkrone befestigt. Der Zimmermann spricht einen Segensspruch, ein weiterer Brauch besteht darin, dass der Bauherr einen Nagel in das Dachgebälk schlägt. Es wird auf das Wohl des Bauherrn getrunken und das leere Glas vom Dach geworfen. Zerbricht es dabei, verheißt das große Glück für alle.

Zum Richtfest sind alle am Bau Beteiligten eingeladen, wie Planer, Statiker, Bauarbeiter und Bauhelfer oder auch Freunde und Nachbarn. Je nach persönlichem Geschmack können Sie daraus einen kleinen Umtrunk oder eine ausgelassene Feier mit Verpflegung machen.
Tipp: Auch beim Flachdachhaus gibt es ein Richtfest, das sogenannte Deckenfest mit gleichem Ablauf.


Die Rohbauabnahme
Mit der Fertigstellung des Rohbaus ist der Bauherr nach Landesbauordnung verpflichtet, dem Bauamt dies schriftlich anzuzeigen. Als Frist ist dazu… weiterlesen