Stahlbetondecken sind in Deutschland die bei Neubauten am häufigsten realisierte Deckenkonstruktion. Sie eignen sich für jeden Gebäudetyp und bestehen aus Beton, der durch eine innenliegende Stahlbewehrung stabilisiert wird. Weitere Deckenformen sind Ziegeldecken, Stahlverbunddecken oder Holz-Beton-Verbunddecken oder Holzbalkendecken. Diese nehmen im Massivbau jedoch nur eine untergeordnete Stellung ein.

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Die Stahlbetondecke – robuste Decke für Massivbauten
Die Stahlbetondecke kann auf unterschiedliche Weise hergestellt werden. Als Ortbetondecke oder als Fertigteildecke. Während erstere zwar flexibel, aber dafür ausgesprochen aufwendig herzustellen ist, ist eine vorgefertigte Fertigteildecke schnell montiert, allerdings sehr schwer. Aus den beiden Systemen ist die Halbfertigteildecke oder auch Filigrandecke hervorgegangen, die die Vorteile beider Varianten in sich vereint.
Die auch als Elementdecken bezeichneten Elemente bestehen unterseitig aus bewehrten Fertigteildecken, die nach der Montage mit einer Aufbetonschicht vergossen werden. Die Vorteile dieser Decke sind:
- Große Freiheit in der Formgebung
- Einfacher Transport und schnelle Montage durch niedriges Gewicht
- Geringer Schalungsaufwand
- Guter Schallschutz
- Glatte Deckenuntersicht

Fertig betoniert, kann die Decke durch die glatte Unterseite ohne weitere Arbeiten gestrichen oder tapeziert werden. Dies erleichtert den Innenausbau und spart Kosten, zum Beispiel für das Nachspachteln oder Verputzen, ein. Der Nachteil dieser Decken ist, dass Durchbrüche und Aussparungen oder Aufkantungen bereits genau eingeplant werden müssen.

Der Aufbau der Elementdecke
Die Filigran- oder Elementdecke besteht aus einer vorgefertigten und bereits vorbewehrten Stahlbetonplatte mit einer Stärke von 4 bis 7 cm. Die Endstärke der Decke ist statisch vorgegeben und liegt zwischen 12 und 40 cm. Die Bewehrung besteht aus einem Obergurt- sowie zwei Untergurtstählen und Diagonalstäben als Verbindung. Die Untergurtstäbe sind bereits in die Elementdecke eingelassen, Obergurte und Diagonale ragen aus dem Beton heraus und sichern später, zusätzlich mit der aufgerauten Oberfläche der Halbfertigteildecke, den Verbund des Fertigteils mit der Aufbetonschicht. Je nach statischen Anforderungen wird vor dem Verguss eine zusätzliche Querbewehrung eingebaut.


Stahlbetondecken einbauen
Die Decken werden im Rohbau Geschossweise eingebaut, das heißt, sind die Wände für ein Geschoss hochgemauert, wird die Decke aufgelegt und fertiggestellt, bevor die nächsten Geschosswände hergestellt werden. Der Einbau der Decke erfolgt in folgenden Schritten:
- Stellen der Montageunterstützung
- Säubern der Auflagerflächen, Aufbringen des Mörtelbetts
- Verlegung der Elementplatten nach Verlegeplan
- Kontrolle der Elementstöße auf der Unterseite und gegebenenfalls Korrektur zur Vermeidung von Fugen
- Aufbringen der Deckenrandschalung
- Verlegung der Installationsleitungen
- Verlegung der Zusatz- und Stoßfugenbewehrung
- Verlegung der oberen Bewehrung
- Vornässen der Oberfläche
- Aufbringen des Ortbetons
- Entgraten und Reinigen der Anschlüsse und Stöße (von unten)
Nach Fertigstellung der Decke muss der Beton für mehrere Wochen aushärten. Anschließend können die Montagestützen entfernt und die Decke begangen werden.

Die Ortbetondecke
Die Ortbetondecke wird komplett auf der Baustelle hergestellt. Dazu muss vorab eine Schalung gestellt werden, die von unten abgestützt wird. In die Schalung wird die Bewehrung laut Bewehrungsplan eingelegt, Abstandshalter gewährleisten die erforderliche Betondeckung. Diese verhindert, dass der Stahl offen liegt und durch den Kontakt mit der Außenluft korrodiert. Anschließend wird der Transportbeton mit einer Pumpe in die Schalung eingebracht und anschließend sorgfältig verdichtet. Ein Vorteil der Ortbetondecke ist, dass für den Einbau kein Kran benötigt ist und der aufwendige Transport der Fertigteildeckenelemente entfällt. Bei Bedarf können vor Ort Anpassungen und Änderungen vorgenommen werden. Allerdings ist der Schalungsaufwand enorm hoch, der verbaute Beton benötigt eine entsprechende Nachbehandlung, um alle statischen und optischen Anforderungen nach dem Aushärten zu erfüllen.

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Preisvergleich Ortbetondecke und Elementdecke
Aufgrund des hohen Arbeits- und Zeitaufwandes ist die Ortbetondecke im Vergleich zur Elementdecke etwas teurer, pro m² Deckenfläche ist bei einer Deckenstärke von 15 cm mit einem Preis von 170 EUR zu rechnen. Die Elementdecke ist schnell verlegt und damit günstiger als die vor Ort eingeschalte und betonierte Decke. Für diese Deckenkonstruktion können Sie von einem Quadratmeterpreis ab 150 EUR ausgehen, wobei die Preise je nach Region, Deckenstärke und Aufwand (zum Beispiel durch zahlreiche Aussparungen oder bei komplizierten Grundrissen) deutlich erhöhen können. Aufschluss darüber, welche Geschossdecke die preisgünstigste ist, gibt nur ein konkretes Angebot für Ihren Hausgrundriss.


Innen- und Außenwände eines Rohbaus
Auf die tragende Bodenplatte oder die Streifenfundamente werden die Mauern aufgesetzt. Die tragenden Außenwände bilden die Umfassungshülle des Gebäudes, die… weiterlesen