Das Richtfest: Bitte keine steife Pflichtübung!

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Was man bedenken muss, wenn man ein Richtfest organisiert

Auch wenn Sie beim Hausbau finanzielle Klimmzüge machen müssen: Am Richtfest dürfen Sie als Bauherr nicht sparen (und es keinesfalls einsparen) – denn das schafft schlechte Stimmung auf der Baustelle. Das Richtfest ist eine jahrhundertealte Tradition, bei der Bauherr, Maurer, Zimmerleute, Architekt und die Baufirma feierlich Zwischenbilanz ziehen. Aber wer als Bauherr die Zeche zahlt, darf auch individuelle Akzente setzen. So viel aber ist klar: An Bier und einem zünftigen Imbiss darf es keinesfalls fehlen.        

Das Richtfest ist ein altes und traditionelles Ritual zum Abschluss des Dachstuhls, bzw. der Rohbauphase © Ingo Bartussek, stock.adobe.com
Das Richtfest ist ein altes und traditionelles Ritual zum Abschluss des Dachstuhls, bzw. der Rohbauphase © Ingo Bartussek, stock.adobe.com
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Wer lädt ein?

Als Bauherr laden Sie zum Richtfest ein – und Sie tragen auch sämtliche Kosten. Den drei- oder womöglich vierstelligen Betrag sollten Sie in Ihre finanzielle Kalkulation also von vornherein einbeziehen!

Wen laden Sie ein?

Das Richtfest markiert eine wichtige Zwischenstation auf dem Weg zur Vollendung Ihres Hauses. Darum gilt es, alle einzuladen, die daran mitwirken (oder zuvor mitgewirkt haben): Architekt, Handwerker aller beteiligten Gewerke, beteiligte Baufirmen, außerdem Familienangehörige, gute Freunde und – nicht zu vergessen – Ihre künftigen Nachbarn.

Wann wird Richtfest gefeiert?

Sobald der Dachstuhl vollendet und damit der Rohbau abgeschlossen ist, steht das Richtfest an. Es gilt als fester Bestandteil im Bauzeitenplan und wird darin auch festgehalten. Bei Häusern mit Flachdach gibt es keinen Dachstuhl – dann feiert man stattdessen das „Deckenfest“.

Natürlich findet diese Zeremonie auch bei Fertighäusern statt. Weil die Gewerke hier aber anders miteinander verzahnt sind, steigt das Richtfest in der Regel erst später, wenn der Hausbau bereits weiter fortgeschritten ist.

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Wo wird gefeiert?

Grundsätzlich auf der Baustelle, und immer während der typischen Handwerker-Arbeitszeit, also montags bis freitags zwischen 7 und 16 Uhr und nie am Wochenende. Denn dann haben Handwerker frei.

Was müssen Sie bedenken?

Als Bauherr laden Sie zum Richtfest ein und entscheiden damit zugleich über Erfolg oder Misserfolg. Wie auch immer Sie diesen Meilenstein planen: An Bier und einem deftigen Imbiss darf es keinesfalls fehlen. Ferner benötigen Sie natürlich Wein oder Schnaps, denn das sind wichtige Requisiten für den Richtspruch des Poliers, ferner ein geeignetes Glas, das er als Glücksbringer am Ende seines Auftritts in die Baustelle wirft. Auch für die Richtkrone oder den Richtbaum sollten Sie sorgen. 

Als Bauherr sorgen Sie für die Richtkrone und den Richtbaum © Reiner Wellmann, stock.adobe.com
Als Bauherr sorgen Sie für die Richtkrone und den Richtbaum © Reiner Wellmann, stock.adobe.com

So läuft ein Richtfest ab

Die Stunde für das traditionelle Richtfest schlägt, sobald die Zimmerleute den Dachstuhl aufgerichtet haben – daher auch der Name. Vor dem Festakt befestigen die Zimmerer die vom Bauherrn beschaffte oder gebundene Richtkrone auf dem Dachstuhl. Wesentliches Element ist der Richtspruch, den der Zimmermann oder Polier zumeist in traditioneller Kluft hält. Er hat dabei ein Glas Wein (oder Schnaps) in der Hand, mit dem er den Gästen mehrmals zuprostet. Der Richtspruch wird in der Regel gereimt vorgetragen. Am Ende wirft der Polier das Glas möglichst so kräftig vom Dach, dass es zerspringt. Das soll Glück und Segen bringen.

„… und nehme nun das Glas zur Hand,
gefüllt mit Korn bis an den Rand,
das, um dem Richtspruch zu genügen,
ich leeren will in nur drei Zügen …“

Gern benutzter Richtspruch

Den Richtspruch hält der Zimmermann oder Polier zumeist in traditioneller Kluft © Ingo Bartussek, stock.adobe.com
Den Richtspruch hält der Zimmermann oder Polier zumeist in traditioneller Kluft © Ingo Bartussek, stock.adobe.com

Anschließend ergreift der Bauherr und künftige Hausherr das Wort. Er bedankt sich bei allen Handwerkern, privaten Helfern, dem Architekten und natürlich bei der Baufirma für die geleistete Unterstützung. Dabei sollten Sie sehr sorgfältig vorgehen, denn es hinterlässt ungute Gefühle, wenn Sie beim Dank jemanden vergessen.

Selbstverständlich können Sie an dieser Stelle auch noch eigene Gedanken formulieren oder amüsante Anekdoten aus der Bauperiode zum Besten geben. Humor hilft immer, um einer steifen Pflichtübung zu entgehen. Faustregel: Sie können über alles reden, aber nicht über fünf Minuten!

Vor dem gemütlichen Teil mit dem Richtschmaus müssen Sie als Bauherr noch eine symbolische Prüfung bestehen: Es gilt den letzten Nagel in den Dachstuhl zu schlagen! Seien Sie darauf gefasst, dass die Handwerker Ihnen dabei noch einen Streich spielen. Womöglich wird nur ein ungeeigneter Hammer zur Verfügung gestellt, vielleicht ist der Nagel allzu lang oder das vorgebohrte Loch zu klein. Wenn Sie den Nagel krumm schlagen, müssen Sie Extrarunden ausgeben. Diese Bräuche unterscheiden sich von Region zu Region.

Mit der Errichtung des Dachstuhls wird die Rohbauphase abgeschlossen © Gina Sanders, stock.adobe.com
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