Auf die tragende Bodenplatte oder die Streifenfundamente werden die Mauern aufgesetzt. Die tragenden Außenwände bilden die Umfassungshülle des Gebäudes, die Innenwände grenzen die Räume voneinander ab und übernehmen teilweise ebenfalls tragende Aufgaben. Für die Massivbauweise Stein auf Stein werden Mauerziegel, Kalksandstein oder Porenbeton verwendet. Hochwärmedämmende Steine wie Porenbeton oder Poroton ermöglichen den Aufbau einschaliger monolithischer Außenwände. Kalksandsteinwände bilden in der Regel die tragende Innenschicht, der nötige Wärmeschutz wird durch eine außenliegende Wärmedämmung als WDVS oder Vorhangfassade realisiert.

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Außenwände
Einschalige Außenwände bestehen aus einer massiven Wand, die allerdings durchaus auch aus mehreren Schichten zusammengesetzt sein kann. Die Statik beim Einfamilienhaus bedingt eine Mindestdicke von 11,5 cm, bei monolithischem Mauerwerk ohne zusätzliche Dämmung liegt die Mindestdicke aus Gründen des Wärmeschutzes je nach Material zwischen 36,5 bis 49 cm.
Einschichtiges (monolithisches) Mauerwerk übernimmt sowohl tragende als auch dämmende Funktionen, mehrschichtige Außenwände bestehen aus der Tragschicht aus Mauersteinen sowie einer zusätzlichen Wärmedämmschicht. Grundsätzlich unterscheidet man folgende Ausführungen für einschaliges Mauerwerk:
- Einschalige Außenwände
- Einschalige Außenwände mit Wärmedämmverbundsystem
- Einschalige Außenwände mit Vorhangfassade
- Einschalige Außenwände mit Innendämmung
- Einschaliges Sichtmauerwerk

Im Gegensatz zur einschaligen Außenwand bestehen zweischalige Außenwände aus zwei einzelnen Wänden, die nebeneinander gemauert und mit Drahtankern verbunden sind. Die Ausführung erfolgt mit oder ohne Luftschicht und/ oder einer zusätzlichen Dämmebene zwischen den Wandschalen. Die Vormauerschale – zum Beispiel aus Kalksandstein – dient dem Witterungsschutz, eindringende Feuchtigkeit trocknet in der Hinterlüftung ab, bzw. wird am Fußpunkt der Wand entwässert.

Innenwände
Die Innenwände bestehen entweder aus dem Material der Außenwände oder werden in Trockenbauweise ausgeführt. Massive Innenwände mit oder ohne tragende Funktion werden im Rahmen der Rohbauarbeiten mit ausgeführt. Der Einbau von Trockenbauwänden erfolgt im Rahmen der Ausbauarbeiten im geschlossenen Rohbau, also nach der Deckung des Daches und dem Einbau von Fenstern und Türen.
Massive Innenwände werden kraftschlüssig an die Außenwände angeschlossen, zum Beispiel mithilfe von Flachstahlankern aus Edelstahl. Diese werden in die Mörtelfugen der Außenwand eingelegt, anschließend wird die Innenwand aufgemauert. Die Stoßfuge zwischen tragender Wand und Innenwand wird je nach Material und Konstruktion mit Mauermörtel aufgezogen oder knirsch an die Wandfläche gesetzt. Trennwände mit besonderen Anforderungen an den Schallschutz werden bereits im Rohbau schalltechnisch entkoppelt, bzw. bestehen aus speziellen Mauersteinen mit hoher Dichte.

Mauerarten
Klassische Mauersteine im Massivbau sind Mauerziegel, Kalksandstein oder Porenbeton. Die Materialien unterscheiden sich zum Beispiel hinsichtlich Schallschutz- und Wärmeschutzeigenschaften und damit auch in der Konstruktion, bzw. der Verarbeitung.

Mauerziegel
Im modernen Einfamilienhausbau werden häufig hochwärmedämmende Mauerziegel verwendet. Die Hochlochsteine bieten neben einer guten Tragfähigkeit einen optimalen Wärmeschutz. Dieser lässt sich durch das Verfüllen der Löcher im Ziegel mit Dämmmaterial noch zusätzlich verbessern. Die auch als Poroton-Ziegel bekannten Mauerziegel besitzen eine hohe Druckfestigkeit und sind sehr formbeständig. Schrumpfung und Ausdehnung durch Temperaturunterschiede, Feuchtigkeit und Risse in der Wand kommen bei dieser Steinvariante in der Regel nicht vor.
Kalksandstein
Der schwere Kalksandstein bringt durch seine hohe Dichte einen ausgezeichneten Schallschutz mit, das Material ist in der Lage, Wärme zu speichern, ist hochbelastbar und damit sehr tragfähig. Aufgrund der hohen Dichte ist eine zusätzliche Wärmedämmschicht zum Beispiel in Form eines Wärmedämmverbund-Systems erforderlich.

Porenbeton
Porenbeton besitzt eine geringe Rohdichte und bietet einen ausgezeichneten Wärmeschutz, der einschalige Außenwände ohne zusätzliche Dämmung ermöglicht. Das leichte Material lässt sich einfach verarbeiten, neben den Plansteinen in verschiedenen Formaten für den Massivbau Stein auf Stein ist Porenbeton auch für die Elementbauweise geeignet.

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Wände mauern – Schritt für Schritt
Unabhängig vom gewählten Material der Wände wird vor dem Setzen der ersten Steinreihe eine Abdichtung gegen aufsteigende Feuchtigkeit auf die Bodenplatte gesetzt. Meist besteht diese aus einer Ausgleichsschicht aus Normalmörtel sowie einer absperrenden Lage, zum Beispiel aus Bitumen. Die Ausgleichsschicht ermöglicht gleichzeitig, die Erstellung einer lot- und fluchtgerechten ersten Steinreihe. Ein weiteres Hilfsmittel für die genaue Ausrichtung der Wand sind Richtschnur und Senkblei.

Die erste Steinreihe bietet die Grundlage für eine gerade Wand und muss deshalb sehr sorgfältig gesetzt werden. Anschließend wird das Mauerwerk bis zur Deckenunterkante aufgemauert. Die Maurer arbeiten dabei nach den Plänen des Architekten und berücksichtigen die Lage von Fenstern und Türen sowie weiteren Planelementen. Im Zuge der Aufmauerung werden über die Öffnungen entsprechende Stürze gemäß der Ausführungsplanung, bzw. der Statik eingelegt. Ebenfalls im Zuge des Rohbaus erfolgt der Einbau von Aufsatzrollladen oder Kragarmen für Balkone.

Auf der obersten Steinreihe jedes Geschosses sitzt der Ringanker. Er zieht sich über tragende Außen- und Innenwände und hält diese zugsicher zusammen. Ringanker nehmen Last, Zug- und Schubkräfte der darüber liegenden Geschossdecke, bzw. der Dachkonstruktion auf und verhindern ein „Auseinanderklappen“ der umschlossenen Wände. Die Ausführung erfolgt mithilfe von Formsteinen, die mit Beton und einer zusätzlichen Bewehrung ausgegossen werden. In folgenden Fällen sind Ringanker zwingend erforderlich:
- Gebäude mit mehr als 2 Vollgeschossen
- Gebäude mit mehr als 18 Meter Länge
- Wände mit großen Öffnungen, wenn die Summe der Öffnungen 60 % der Wandlänge überschreitet
- Wenn Fensterbreiten von mehr als 2/3 der Geschosshöhe 40 % der Wandlänge übersteigen
- Anforderungen aus dem Baugrund
- Decken ohne Scheibenwirkung (z. B. Holzbalkendecken)
Ob die Bedingungen für einen Ringanker als Abschluss der tragenden Wände erforderlich sind, ergibt sich aus den statischen Berechnungen sowie den Vorgaben der DIN 1053-1 „Mauerwerk – Teil 1: Berechnung und Ausführung“.


Geschossdecken im Rohbau
Stahlbetondecken sind in Deutschland die bei Neubauten am häufigsten realisierte Deckenkonstruktion. Sie eignen sich für jeden Gebäudetyp und bestehen aus… weiterlesen