Ein Fertighaus der besonderen Art ist das Modulhaus. Ganz ähnlich konstruiert – meist in Holzständer- bzw. Holztafelbauweise, wird dieser Haustyp allerdings komplett vorgefertigt und „in einem Stück“ zum Standort geliefert. Die kleinen, platzsparenden Module können nach persönlichem Bedarf durch weitere Module erweitert werden.

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Das Modulhaus – kleines Raumwunder mit Ausbaumöglichkeit
Beim Modulhaus bauen – oder kaufen Sie nach dem Baukastenprinzip immer nur soviel Wohnraum, wie Sie benötigen. So kann das Basishaus aus einem Modul mit zwei Zimmern, Küche und Bad bestehen, vergrößern Sie Ihre Familie oder benötigen Sie ein Büro oder ein Gästezimmer, wird ein neues Modul angebaut. Dieses moderne Wohnkonzept ermöglicht so ganz leicht die Anpassung an die individuellen Lebensumstände.
Modulhäuser eignen sich aufgrund der geringen Größe für Singles und Paare sowie kleine Familien. Auch als Gästehaus, freistehendes Bürogebäude oder für Geschäftsräume kann dieser Haustyp genutzt werden. Reicht der Platz nicht mehr aus, kann ein weiteres Modul hinzugefügt oder auch wieder entfernt werden, wenn sich die Lebenssituation verändert. Theoretisch kann das Modulhaus sogar mit umziehen und vom aktuellen auf einen neuen Standort umgesetzt werden.
Komplett fertig zur Baustelle
Die Fertigung des Modulhauses erfolgt wie beim Fertighaus komplett im Werk und damit witterungsunabhängig. Die Basis bilden die Pläne der Hersteller oder die individuelle Planung durch den Bauherrn. Meistens wird auch für Modulhäuser die Holztafelbauweise verwendet. Im Unterschied zum klassischen Fertighaus ist das Modulhaus jedoch komplett oder zumindest zu 90 % und inklusive gedämmter Bodenplatte fertig, wenn es die Produktionshalle verlässt. Das Haus wird mit einem Spezialtransporter zum Standort transportiert und dort auf das bereits vorbereitete Fundament aufgesetzt. Möglich wird dies durch die Form und Größe: Die einzelnen Hausmodule sind in der Regel quaderförmig, mit einer Wohnfläche von maximal 50 m².
Tipp: Modulhäuser gibt es ebenso wie das klassische Fertighaus in verschiedenen Ausbaustufen, also bezugsfertig oder zum Fertigstellen durch Eigenleistungen des Bauherrn.

Neue Räume nach dem Klickprinzip
Soll angebaut werden, kann ein neues Modul über ein herstellerabhängiges „Klicksystem“ mit dem bereits vorhandenen Haus verbunden werden. Die erforderlichen Wandöffnungen werden nach der Montage vor Ort hergestellt, in diesem Zuge wird auch für eine lückenlose Wärmedämmung und den Anschluss der Fassade und damit eine einheitliche Optik gesorgt. Durch die modulare Bauweise ist die Verbindung von Anschlüssen und Leitungen ebenfalls leicht möglich. Die Aneinanderreihung der einzelnen Module ist frei wählbar. So können Sie in Bungalowform eingeschossig nebeneinander gestellt oder auch für eine mehrgeschossige Bauweise gestapelt werden. Moderne Modulhäuser lassen sich dann kaum mehr von klassischen Einfamilienhäusern unterscheiden. Was im Einzelfall möglich ist, hängt vom Hersteller, der Modulvariante, aber auch von den baurechtlichen Vorschriften im Bebauungsgebiet ab.

Das Modulhaus und die baurechtlichen Vorschriften
Wie für jedes andere Haus auch, wird für das Modulhaus, das übrigens auch unter die sogenannten Tiny Houses fällt, eine Baugenehmigung benötigt. Und hier kann es durchaus einige Schwierigkeiten geben. Durch die quaderförmige Form und die geringe Größe eines Einzelmoduls ist es häufig der Fall, dass das Modulhaus nicht den zugelassenen Bauformen aus dem amtlichen Bebauungsplan entspricht. Sind für ein Wohngebiet Satteldächer und bestimmte Mindestgrundflächen gefordert, kann eine Genehmigung durchaus verwehrt werden. Umso wichtiger ist es, sich bereits beim Grundstückskauf gründlich zu informieren, welche Bauweisen erlaubt sind. Die Chancen, dass ein Modulhaus genehmigt wird, stehen dabei in ländlichen Baugebieten mit wenigen Vorschriften meist besser als im innerstädtischen Bereich.
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Vor- und Nachteile von Modulhäusern in Fertigbauweise
Vor der Entscheidung für ein Modulhaus als Eigenheim sollten die Vorzüge und Nachteile dieser Fertighaus-Variante gründlich abgewogen werden.
Vorteile
- Schnelle Montage und damit kurze Bauzeiten
- Günstige Preise durch standardisierte Fertigung
- Selbstausbau möglich
- Anpassung an Bedarf und Lebenssituation
- Anpassung an baurechtliche Anforderungen (Grundfläche, Geschossigkeit)
- Transportfähig
- Gleichbleibende Qualität durch witterungsunabhängige Fertigung im Werk
- Festpreise und damit Planungssicherheit
Nachteile
- Gestalterische Einschränkungen
- Einschränkungen in Bezug auf die Haustechnik
- Evtl. unzureichender Trittschallschutz bei mehrgeschossiger Bauweise
- Probleme bei der Baugenehmigung

Was kostet ein Modulhaus?
Wie bei allen anderen Fertighäusern ist auch beim Modulhaus die Preisspanne groß und abhängig von Hersteller, Größe, Konstruktionsweise, Ausbaustufe und Ausstattung. Kleinere Modulhäuser mit einer Grundfläche von 50 m² und ohne besondere Ausstattung sind ab etwa 50.000 EUR erhältlich, hinzu kommen die Kosten für die Herstellung des Fundaments sowie die üblichen Baunebenkosten. Der durchschnittliche Preis für ein bezugsfertiges Modulhaus pro Quadratmeter bewegt sich zwischen 2.000 und 2.500 EUR und liegt damit im Bereich der Quadratmeterpreise für ein Einfamilienhaus in Fertigbauweise. Sonderausstattungen kosten auch hier extra: So können die Kosten für eine ökologische Bauweise schnell auf 3.000 EUR pro Quadratmeter nach oben schnellen. Zu prüfen ist auch, ob die Anlieferung bereits im Angebot mit enthalten ist. Wenn nicht, müssen für den Spezialtransport noch einmal Kosten im mittleren vierstelligen Bereich hinzugerechnet werden.
Tipp: Wenn die Standards stimmen, kann auch ein Modulhaus mit den staatlichen Förderungen durch die KfW gefördert werden. Wie hoch diese ausfällt, hängt vom Energiestandard des Gebäudes und den jeweils geltenden Förderbedingungen ab.

Schallschutz im Fertighaus
Man sagt dem Fertighaus, bzw. der Holzbauweise nach, dass der Schallschutz innerhalb des Hauses sowie gegen Lärm von außen weniger… weiterlesen