Fertighaus mit Keller bauen

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Die Angebote der Hersteller für Fertighäuser gelten in der Regel mit oder ab Oberkante Bodenplatte. Soll ein Keller dazu geplant werden, zum Beispiel, um zusätzliche Wohnfläche zu schaffen, kostet das mehr, bringt aber auch viele Vorteile. Wie teuer der Keller fürs Fertighaus wird, hängt von der Grundfläche des Hauses und der Kellerkonstruktion ab.

Ein Keller fürs Eigenheim erhöht zwar die Gesamtkosten, bringt jedoch viel Mehrwert und zusätzliche Wohn- bzw. Nutzfläche für die Bewohner © E. Adler, stock.adobe.com
Ein Keller fürs Eigenheim erhöht zwar die Gesamtkosten, bringt jedoch viel Mehrwert und zusätzliche Wohn- bzw. Nutzfläche für die Bewohner © E. Adler, stock.adobe.com
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Wer baut den Keller fürs Fertighaus?

Wer Ihren Fertigkeller baut, hängt davon ab, welchen Hersteller Sie wählen. Einige Fertighausanbieter geben den Kellerbau an eine Fachfirma ab, andere bieten alle Leistungen aus einer Hand und besitzen ein zusätzliches Unternehmen, das auf den Kellerbau spezialisiert ist. Bietet der Fertighaushersteller keinen Keller mit an, können Sie selbst eine Baufirma beauftragen, die den Kellerbau übernimmt. Der Nachteil an dieser Variante: Da es sich um zwei separate Firmen handelt, sind gute Koordination und Absprachen erforderlich, damit die beiden Teilbereiche Ihres Fertighauses zeitlich wie auch konstruktiv perfekt aufeinander abgestimmt werden können.

In 4 Fragen zum passenden Keller
In 4 Fragen zum passenden Keller

Die Kellerkonstruktion

Keller können grundsätzlich in zwei Bauweisen errichtet werden: als gemauerter Keller oder als Fertigkeller. Während der gemauerte Keller aus Ziegel oder Schalungssteinen Stein auf Stein gemauert und anschließend abgedichtet wird, besteht der Fertigkeller aus vorgefertigten Bauteilen, die in die Baugrube gesetzt werden. Die Vorarbeiten sind bei beiden Varianten gleich: Im ersten Schritt erfolgt der Bodenaushub, der Platz für das Untergeschoss schafft.

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Gemauerter Keller

Für einen gemauerten Keller können die klassischen Baustoffe der Massivbauweise verwendet werden, nämlich Mauerziegel, Kalksandsteine, Porenbetonsteine, Leichtbetonsteine oder Betonsteine. Das Kellergeschoss wird auf dem zuvor hergestellten Streifen- oder Plattenfundament Stein auf Stein aufgebaut. Den Abschluss bildet eine Stahlbetondecke, die wiederum die Basis für das Fertighaus darstellt. Wie das Fundament genau ausgebildet sein muss, bestimmen die Werte aus dem Bodengutachten und die statischen Berechnungen des Tragwerkplaners.

Die lückenlose Außenabdichtung ist bei gemauerten Kellern entscheidend für die dauerhafte Abschirmung gegen Feuchtigkeit aus dem Erdreich © Filip Olejowski, stock.adobe.com
Die lückenlose Außenabdichtung ist bei gemauerten Kellern entscheidend für die dauerhafte Abschirmung gegen Feuchtigkeit aus dem Erdreich © Filip Olejowski, stock.adobe.com

Ganz entscheidend und gleichzeitig Schwachstelle des gemauerten Kellers ist die Abdichtung. Die muss so ausgeführt sein, dass das Eindringen von Feuchtigkeit aus dem umgebenden Erdreich zuverlässig und dauerhaft verhindert wird. Dazu wird zum einen eine horizontale Abdichtung vorgesehen. Diese verhindert, dass Feuchtigkeit aus dem Boden innerhalb der Kellerwände aufsteigt. Die vertikale Abdichtung auf der Kelleraußenseite verhindert das Eindringen von Wasser durch die Wände ins Innere des Kellers. Dazu werden die Außenwände flächig und lückenlos mit einer Bitumendickbeschichtung oder Bitumenbahnen beschichtet – aufgrund der Farbe spricht man in diesem Fall von der sogenannten „schwarzen Wanne“. Die Beschichtung wird anschließend mit einer sogenannten Perimeterdämmung überdeckt, die zum einen als Dämmebene wirkt und zum anderen die Abdichtung vor Beschädigungen schützt.

Der Fertigkeller wird aus vorgefertigten Betonelementen auf der Baustelle zusammengesetzt und ist nach drei bis vier Tagen fertig © E. Adler, stock.adobe.com
Der Fertigkeller wird aus vorgefertigten Betonelementen auf der Baustelle zusammengesetzt und ist nach drei bis vier Tagen fertig © E. Adler, stock.adobe.com

Fertigkeller

Fertigkeller werden wie das Fertighaus selbst im Werk vorproduziert, zur Baustelle geliefert und dort montiert. Die Kellerwandelemente werden als Halbfertigteile oder als Doppelwandelemente gefertigt, auf das vorbereitete Fundament, bzw. die Fundamentplatte gesetzt und mit Beton vergossen. Dämmung, Installationen und Anschlüsse sind bereits integriert. In drei bis vier Tagen entsteht so ein maßgenauer Keller inklusive Decke, auf den anschließend das Fertighaus gestellt wird. Durch die Herstellung als „Weiße Wanne“ ist ein Fertigkeller ausgesprochen dicht. Die Bauteile bestehen aus wasserundurchlässigem Beton (WU-Beton), die Fugen werden wasserdicht abgedichtet. Fertigkeller sind mit Festpreisen kalkuliert und in wenigen Tagen errichtet. Dies unterstützt die kurzen Bauzeiten im Fertighausbau, aufwendige Putzarbeiten entfallen durch die glatten Betonoberflächen.

Bei richtiger Planung und der Einhaltung der Vorschriften für Aufenthaltsräume hinsichtlich Raumhöhe und Belichtung entsteht im Keller zusätzlicher Wohnraum © Anatoli, stock.adobe.com
Bei richtiger Planung und der Einhaltung der Vorschriften für Aufenthaltsräume hinsichtlich Raumhöhe und Belichtung entsteht im Keller zusätzlicher Wohnraum © Anatoli, stock.adobe.com

Nutzkeller oder Wohnkeller?

Bereits bei der Planung des Kellers müssen Sie entscheiden, ob das Untergeschoss als Wohn- oder als Nutzkeller verwenden möchten. Sollen dort Wohnräume entstehen, muss ausreichend Licht in die Räume fallen, das heißt, die Oberkante des Kellers muss so weit über der Oberkante Gelände liegen, dass genügend Tageslicht durch die Fensteröffnungen fällt. Die Kriterien für Aufenthaltsräume hinsichtlich Raumhöhe und Mindestbelichtung sind in den jeweiligen Landesbauordnungen festgelegt. Reine Nutzkeller können auch durch Lichtschächte belichtet werden und müssen keine speziellen Anforderungen in dieser Hinsicht erfüllen.  

Für Wohnräume im Keller gibt es spezielle Vorschriften © Javani LLC, stock.adobe.com
Wohnräume im Keller

So mancher Bauherr entscheidet sich dafür, einen Keller zu bauen, weil er den Hintergedanken hat, diesen bei Bedarf zum Teil… weiterlesen

Alternative Teilunterkellerung

Eine Teilunterkellerung ist sinnvoll, wenn nur wenige Kellerräume benötigt werden, das Budget knapp ist oder die Bodenverhältnisse nur eine teilweise Unterkellerung ermöglichen. Bei geringeren Kosten profitieren Sie dennoch von allen Vorteilen eines Kellers unter Ihrem Fertighaus. Einen Nachteil bringt diese Teillösung dennoch mit: Durch die unterschiedliche Gründung des Hauses (teils Bodenplatte, teils Keller) kann es zu Setzungsunterschieden und damit Bauschäden kommen. Deshalb muss vor allem bei dieser Variante genau geplant und die Bodenverhältnisse gründlich geprüft werden.

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Durch eine hochwertige Dämmung wird auch im Keller der Energiestandard des Wohnhauses gesichert © ArieStudio, stock.adobe.com

Qualität beim Kellerbau

Auch wenn Sie bei Ihrem Keller aus Kostengründen auf eine einfache Ausstattung setzen, sollten Sie keinesfalls an der Qualität sparen. Eine hochwertige Abdichtung gegen Feuchtigkeit und in Abstimmung mit der Bodenqualität ist ebenso wichtig wie eine hochwertige Dämmung, die dem Standard des übrigen Gebäudes entspricht. Dies ist zum einen für Ihren eigenen Energieverbrauch und das Wohnklima wichtig, aber auch dann, wenn Sie Fördermittel durch die KfW erhalten. Dann muss das Haus inklusive Keller bestimmte energetische Werte erreichen und dies wird auch stichprobenartig überprüft. Stimmt der Energiestandard nicht mit den Angaben im Förderantrag überein, müssen die Fördergelder zurückgezahlt werden. Daher ist es doppelt wichtig, einen Qualitätskeller zu wählen.

Der Keller bietet ausreichend Platz für Heizungsanlage, Pufferspeicher und alle weiteren Komponenten der Haustechnik © moritz, stock.adobe.com
Der Keller bietet ausreichend Platz für Heizungsanlage, Pufferspeicher und alle weiteren Komponenten der Haustechnik © moritz, stock.adobe.com

Gute Gründe für den Keller

Planung und Bau eines Kellers erhöhen die Gesamtkosten für Ihr Eigenheim. Allerdings bringt er auch einen eindeutigen Mehrwert. Für den Keller sprechen folgende Gründe:

  • Die Nutzfläche Ihres Gebäudes steigt ohne Vergrößerung der Grundfläche um bis zu 40 %. Dies ist insbesondere bei kleinen Grundstücken und hohen Quadratmeterpreisen sinnvoll.
  • Ein Keller erspart Abstell- oder Hauswirtschaftsräume im Grundriss und lässt damit mehr Freiraum bei der Grundrissgestaltung der Wohnflächen und eine optimale Nutzung.
  • Der Keller bietet Platz für zusätzliche Räume wie Sauna, Hobby- oder Partyraum.
  • Im Keller können leicht die Heizungsanlage, eine Regenwasser-Nutzungsanlage oder der Pufferspeicher für die Solarthermieanlage, also die gesamte Gebäudetechnik, untergebracht werden. Auch dann, wenn Sie eine Holzpellet-Heizung planen, ist der Keller der ideale Ort für die Heizung und die Lagerung der Holzpellets.
  • Je nach Höhenlage des Kellers entsteht zusätzliche Wohnfläche oder sogar eine zusätzliche Wohneinheit, die für Gäste oder als Ferienwohnung genutzt werden kann.
  • Bauen Sie in Hanglage, schafft der Keller ein solides Fundament für Ihr Fertighaus.
  • Der Wert des Hauses und damit auch der Wiederverkaufswert steigt an.

Liegen besonders schwierige Bodenverhältnisse vor, zum Beispiel bei felsigem Boden oder einem sehr hohen Grundwasserspiegel, ist ein Erdaustausch oder eine Stützenkonstruktion erforderlich, um einen Keller unter dem Fertighaus zu realisieren, steigen die Kosten drastisch an. In diesem Fall ist es oft ratsamer, auf den Keller zu verzichten und bei erhöhtem Platzbedarf doch lieber mehr in die Höhe zu bauen. Um hier Klarheit zu schaffen, sollten die Bodenverhältnisse bereits vor dem Kauf des Grundstückes mit einem Bodengutachten geklärt werden.

Vor- und Nachteile eines Kellers
Vor- und Nachteile eines Kellers

Was kostet der Keller fürs Fertighaus?

Die Zusatzkosten für einen Keller setzen sich aus den Bodenarbeiten und dem eigentlichen Keller zusammen. Ebenfalls eine Rolle spielt die Bodenbeschaffenheit, die bestimmt, welche Abdichtungsmaßnahmen für den Keller erforderlich werden. Im Vergleich zur Bodenplatte kostet ein Keller etwa 15 bis 20 % mehr, schafft jedoch auf der anderen Seite auch zusätzliche Nutz- oder Wohnfläche. Die Kosten pro Quadratmeter für einen Keller bewegen sich zwischen 200 und 500 EUR zuzüglich der erforderlichen Erdarbeiten, die zwischen 4.000 und 6.000 EUR kosten. Für ein typisches Einfamilienhaus fallen für einen Keller Gesamtkosten um die 50.000 EUR an. Einsparmöglichkeiten bietet eine Teilunterkellerung oder eine einfache Ausstattung sowie Eigenleistungen beim Kellerbau.

Für einen guten Schallschutz sind im Fertighaus durch die leichte Bauweise besondere Maßnahmen nötig. Dazu gehören gedämmte Wände und durchdachte Bauteilanschlüsse © photo 5000, stock.adobe.com
Schallschutz im Fertighaus

Man sagt dem Fertighaus, bzw. der Holzbauweise nach, dass der Schallschutz innerhalb des Hauses sowie gegen Lärm von außen weniger… weiterlesen

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