Fertighaus: Konstruktionsarten

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Im Jahr 2021 wurden fast ein Viertel der neu gebauten Ein- und Zweifamilienhäuser in Deutschland in Fertigbauweise geplant. Den Hauptanteil machen Konstruktionen in Holzbauweise aus, weiterhin sind Fertighäuser als Massivhäuser im Kommen. Besonders hoch lag der Anteil mit mehr als 39 % in Baden-Württemberg und knapp 37 % in Hessen, in Bremen entscheiden sich 8,5 % der Bauherrn für ein Fertighaus.

Im Fertigbau werden in den meisten Fällen Holzkonstruktionen für die Herstellung der Wandelemente verwendet © Comofoto, stock.adobe.com
Im Fertigbau werden in den meisten Fällen Holzkonstruktionen für die Herstellung der Wandelemente verwendet © Comofoto, stock.adobe.com
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Material fürs Fertighaus – Holz oder Leichtbeton

Für die Errichtung eines Fertighauses kommen drei Materialien infrage: Holz, Beton oder Ziegel. Beim Bauen mit Holz wählen die Hersteller als Basis eine vereinfachte Holzskelettbauweise in unterschiedlichen Vorfertigungsgraden. Wird ein Fertighaus als Massivhaus errichtet, kommt als Wandmaterial Leichtbeton oder auch Blähton zur Anwendung, zunehmend bieten die Hersteller auch die Ziegelverbundbauweise an.

Fertighäuser aus Holz

Die Wände von Fertighäusern aus Holz können in unterschiedlichen Systemen gefertigt werden, der Hauptunterschied liegt dabei im Vorfertigungsgrad. Während beim Holzständerbau das Skelett des Hauses aufgestellt und anschließend beplankt und gedämmt wird, werden im Holzrahmen- und Holztafelbau fertige Wände auf die Baustelle geliefert und dort miteinander verbunden. Der eigentliche Wandaufbau ist bei allen Bauweisen annähernd gleich.

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Grundkonstruktion

Im Holzbau wird üblicherweise ein Rastermaß von 62,5 cm, bzw. ein Vielfaches davon verwendet, dieses Maß richtet sich nach den Standardmaßen für die Platten, die als Beplankung dienen. Während die Konstruktion aus Holz der Tragfähigkeit dient, bilden die beidseitig befestigten Platten der Aussteifung und damit Stabilität der Holzständer, bzw. Holzrahmen. Die Hohlräume nehmen die Installationsleitungen auf und werden mit Dämmmaterial befüllt. Dadurch kann die gesamte statische Breite der Wand für die Wärmedämmung genutzt werden.

Außenwandaufbau

Von außen nach innen sind Fertighauswände aus Holz grundsätzlich folgendermaßen aufgebaut:

  • Fassade als Putzsystem, vorgehängte Fassade oder Klinker
  • Vollwärmeschutz – Dämmebene
  • Beplankung (zum Beispiel als Gipsfaserplatte)
  • Holzriegel- bzw. Holzständerkonstruktion mit Wärmedämmung aus Konstruktionsvollholz (KVH)
  • Dampfdiffusionssperre
  • Beplankung (innere Wandfläche)

Materialien und Querschnitte hängen vom Hersteller sowie von der Konstruktion, bzw. den statischen und bauphysikalischen Anforderungen an das Gebäude ab.

Innenwände

Die Innenwände bestehen aus einer Ständerkonstruktion aus Holz, die beidseitig beplankt ist. Für einen guten Schallschutz werden die Hohlräume mit Dämmmaterial, zum Beispiel Mineralfaser, ausgefüllt.

Tipp: Die Hersteller verwenden unterschiedliche Bezeichnungen für ihre Bauweisen, die oft synonym verwendet werden. Die Unterscheidung ist hier nicht immer trennscharf möglich.

Holzständerbau

Die Holzständerkonstruktion bildet die Basis aller modernen Holzbauweisen für Fertighäuser und beruht wie die Holzskelettbauweise auf der Konstruktion des Fachwerkhauses. Genaugenommen handelt es sich bei der Ständerbauweise um eine Pfosten-Riegel-Konstruktion mit senkrechten Stützen, die von der Bodenschwelle, einem waagrecht liegenden Holz, bis zum Dach reicht. Die Stützen werden geschossübergreifend montiert und durch Querriegel und Kopfbänder stabilisiert. Bei der Holzständerbauweise ist der Vorfertigungsgrad gering und beschränkt sich auf das zimmermannsmäßige Abbinden der Hölzer in der Produktionshalle. Die Hölzer werden auf der Baustelle nach einem Montageplan montiert und anschließend beplankt und gedämmt.

Die Holzständerbauweise wird aufgrund des hohen Aufwands auf der Baustelle und der Witterungsanfälligkeit beim Hausbau nur selten angewendet.

Das Holz-Fertighaus: Arten & Kennzeichen
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Holzrahmenbau

Die kompletten Wände des Fertighauses werden beim Holzrahmenbau vorgefertigt. Tragendes Element ist ein Holzrahmen aus Balken. Die Wandelemente sind einseitig beplankt und werden so auf der Bodenplatte montiert. Auf der Baustelle werden Dämmung und Installationsleitungen eingebaut, anschließend wird die offene Wandinnenseite mit einer Beplankung verschlossen, auf der Außenseite wird die Fassade nach Wahl montiert.

Beim Holztafelbau werden komplett fertige Wandelemente geliefert, die nur noch montiert und miteinander verbunden werden müssen © benik.at, stock.adobe.com
Beim Holztafelbau werden komplett fertige Wandelemente geliefert, die nur noch montiert und miteinander verbunden werden müssen © benik.at, stock.adobe.com

Holztafelbau

Insbesondere im Mehrgeschossbau wird die Vorfertigung noch weiter geführt: Die Wandelemente sind komplett fertiggestellt, Installationsleitungen, Dämmmaterial und beidseitige Beplankungen sind bereits vorhanden. Auf der Baustelle werden die Wände auf der Bodenplatte befestigt und miteinander verbunden. Bei einer alternativen Variante des Holzrahmenbaus wird die Dämmung in die bereits verschlossenen Wandelemente noch im Werk oder auf der Baustelle eingeblasen. Geeignetes Material für eine Einblasdämmung ist unter anderem Zellulose.

Fertighäuser als Massivhäuser

Bei dieser Fertigbauweise werden massive Wände vorgefertigt, die Verbindung untereinander erfolgt dann über vorgesehene Anschlussteile auf der Baustelle. Während es die Leichtbauweise im Fertighausbau bereits seit vielen Jahren gibt, hat sich in letzter Zeit zusätzlich die Ziegelverbundbauweise etabliert.

Für massive Fertighäuser werden die Wände im Werk in Leichtbeton vorgefertigt und mit dem Kran montiert © schulzfoto, stock.adobe.com
Für massive Fertighäuser werden die Wände im Werk in Leichtbeton vorgefertigt und mit dem Kran montiert © schulzfoto, stock.adobe.com

Leichtbeton

Leichtbeton ist ein spezieller Beton, der durch Lufteinschlüsse oder Zusätze zum einen deutlich leichter als herkömmlicher Beton ist und andererseits über eine deutlich höhere Wärmedämmung verfügt. Für Fertighäuser üblich ist die Verwendung von Blähton. Dieses Material besteht aus Blähtonkugeln mit vielen Luftporen, die mit Zement vermischt und zu kompletten Wandelementen inklusive Fenster- und Türöffnungen und Installationsführungen, Aussparungen, Durchbrüchen und Stürzen vergossen werden. Die Decken und Treppen in diesen Fertighäusern bestehen aus – ebenfalls vorgefertigten – Stahlbetonbauteilen. Die Dämmung der Außenwände wird entweder durch entsprechende Wandquerschnitte oder zusätzlich durch Mineralfaser oder Holzfaserdämmplatten verstärkt.

Das Massive Fertighaus: Materialien und Eigenschaften im Vergleich
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Ziegelverbundbauweise

Die Ziegelverbundbauweise ist eine leichte Massivbauweise, die sich für die Vorfertigung von Wandelementen, aber auch Decken und Dächern eignet. Als Ziegel werden besonders leichte Bauprodukte verwendet, die sehr gute Brand-, Schall- und Wärmeschutzwerte mitbringen. Auf Stahlnetzen oder Gittern werden die Grundziegel aufgebracht und im Ganzen gebrannt, Stahlarmierungen stabilisieren die Konstruktion zusätzlich. In den Wandelementen ist sowohl die Dämmung als auch Installationsleitungen, Aussparungen sowie Tür- und Fensteröffnungen integriert. Durch die Materialien ist ein Fertighaus in Ziegelverbundbauweise in seinen guten Eigenschaften einem Massivhaus aus Ziegeln nahezu gleichgestellt.

Steht das Fertighaus, ist von außen oft nicht mehr zu sehen, welche Konstruktionsweise verwendet wurde. Dabei gibt es neben der bekannten Holzbauweise noch andere Möglichkeiten aus dem Massivbau © KB3, stock.adobe.com
Holz- oder Massivbauweise für Ihr Fertighaus

Neben dem Material Holz verwenden einige Fertighaushersteller auch massive Baustoffe für die Herstellung der Wandelemente wie Leichtbeton, Blähton oder Ziegelverbund.… weiterlesen

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