Etwa 20 % aller Bauherrn entscheiden sich mittlerweile für den Hausbau mit einem Fertighausanbieter, auch Massivhausanbieter liegen auf der Beliebtheitsskala Bauwilliger im oberen Bereich. Die Gründe sind vielfältig, insbesondere das All-in-One-Angebot wirkt ausgesprochen anziehend und stellt – bei der Auswahl des richtigen Baupartners – einen echten Vorteil dar. Auf jeden Fall wichtig ist es, sich einen genauen Überblick über das Leistungsportfolio der einzelnen Anbieter zu informieren. Hier gibt es beim Massiv- und Fertighausbau viele Gemeinsamkeiten, aber auch einige Unterschiede.
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Leistungsumfang Hausbaufirma
Welches Leistungspaket eine Hausbaufirma anbietet, ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Generell gehören neben der Bauausführung auch die Projektierung und Planung dazu, in der Regel bieten die Firmen vorgefertigte Haustypen und Grundrisse sowie verschiedene Ausstattungspakete an, unter denen die zukünftigen Hausbesitzer wählen können, individuelle Anpassungen sind in der Regel möglich, kosten aber extra. Einige Firmen bieten zusätzliche Servicepakete an, wie etwa Hilfe bei der Grundstückssuche oder bei der Finanzierung sowie unterschiedliche Ausbaupakete.
Eine weitere Besonderheit ist die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Ausbaustufen zu wählen. Dies ist bei der Auswahl ein sehr wichtiger Punkt, der genau geprüft werden muss: Die unterschiedlichen Bezeichnungen wie „Ausbauhaus“, „schlüsselfertig“, „technikfertig“ oder „bezugsfertig“ sind nicht klar definiert, jedes Unternehmen legt selbst fest, was darunter zu verstehen ist.
Der Massivhausanbieter
Massivhausanbieter verkaufen Häuser, die Stein auf Stein vor Ort gebaut werden. Zur Auswahl stehen Mauerziegel, Porenbeton oder Kalksandstein für den Rohbau. Je nach Unternehmensphilosophie bieten die Firmen verschiedene Haustypen an oder ermöglichen eine individuelle Planung. Der Massivhausanbieter hat entweder eigene Architekten angestellt oder verfügt über entsprechende Kooperationen. Häufig können im Vorfeld, also vor Vertragsabschluss Musterhäuser besichtigt werden, große Firmen verfügen über eigene Musterhausparks. Beim Vertragsabschluss werden eine ausführliche Bau- und Leistungsbeschreibung, ein Festpreisangebot mit Zahlungsplan integriert, auch die Ausstattungsvariante und der Fertigstellungszeitpunkt sind vertraglich festgelegt.
Ist der Bauvertrag abgeschlossen, erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Architekten die Entwurfs- und Genehmigungsplanung, anschließend wird der Bauantrag eingereicht. Ein Fachberater übernimmt die Bemusterung mit dem Bauherrn, hier werden alle Details zum Ausbau ausgewählt und als Vertragsbestandteil aufgenommen. Weicht der Bauherr hier von den vereinbarten Ausstattungsstandards ab, zum Beispiel durch die Wahl eines hochwertigeren Bodenbelags als ursprünglich vereinbart, entstehen Mehrkosten.
Nach erfolgter Baugenehmigung startet die Bauausführung. Der Massivhausanbieter übernimmt die im Vertrag vereinbarten Leistungen und stellt das Haus bis zur gewählten Ausbaustufe fertig, anschließend erfolgt die Schlussabnahme und damit die Übergabe des Gebäudes. Bei der Schlussabnahme werden etwaige Mängel protokolliert und eine Frist zur Mängelbeseitigung festgelegt. Ist das Gebäude vom Bauherrn abgenommen, beginnt die Gewährleistungsfrist und die Beweislast geht auf den Eigentümer über. Dies bedeutet, dass bei Mängeln, die nach der Abnahme entdeckt werden, der Bauherr nachweisen muss, dass dieser durch das ausführende Unternehmen verursacht wurden.
Die Bauzeit für ein Massivhaus beträgt von der Planung bis zur Schlussabnahme etwa 6 bis 9 Monate. Das fertige Massivhaus punktet durch ein gutes Raumklima, guten Wärmeschutz, Langlebigkeit und einen guten Wiederverkaufswert. Je nach Hausgröße und Ausstattungsstandard kann mit einem Quadratmeterpreis zwischen 1.400 und 2.200 EUR gerechnet werden.
Der Fertighausanbieter
Fertighäuser werden in unterschiedlichen Vorfertigungsgraden im Werk vorproduziert, anschließend erfolgt das Zusammensetzen der Einzelteile auf der Baustelle in wenigen Tagen. Beim Bauen mit dem Fertighausanbieter ist der Ablauf analog zu dem beim Massivhausanbieter, die Unterschiede liegen in der Ausführungsphase. Auch bei diesem Baupartner wird ein Vertrag mit Festpreis abgeschlossen, der Anbieter übernimmt alle Leistungen von der Planung über die Beantragung der Baugenehmigung bis zur Fertigstellung in der vereinbarten Ausbaustufe. Hier sollten Sie vor der Unterzeichnung des Vertrages ebenfalls möglichst Musterhäuser besichtigen und Referenzen einholen.
Fertighaus oder Massivhaus?
Die Vorzüge und Nachteile im Vergleich Eine lange Lebensdauer und ein guter Werterhalt zeichnen das Massivhaus neben anderen Eigenschaften aus.… weiterlesen
Der große Vorteil beim Fertighaus ist die kurze Bauzeit bis zum geschlossenen Gebäude, je nach Vorfertigungsgrad ist das Haus bereits nach wenigen Tagen aufgestellt und bereit für den Innenausbau. Anders als beim Massivhausbau besteht durch die Rasterbauweise beim Fertighaus nur eine eingeschränkte Gestaltungsfreiheit und Individualität bei der Planung, ist die Vorproduktion erst einmal gestartet, kann kaum noch etwas am Haus verändert werden. Generell besitzen Fertighäuser einen geringeren Wiederverkaufswert, Schwachstellen können im Bereich der Dichtheit auftreten, deshalb sollte vor der Schlussabnahme eine Dichtheitsprüfung durch einen Blower-Door-Test erfolgen.
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Bauen mit dem Bauträger – Grundstück inklusive
Bauträger sind Hausbaufirmen, die fertig gebaute Wohnhäuser inklusive Grundstück an private Bauwillige weiterverkaufen. Das Besondere an diesem Konzept: Bis zur Schlussabnahme fungiert der Bauträger als Bauherr, mit der Übergabe geht das fertige Haus dann in das Eigentum des Auftragnehmers über. Bauträger kümmern sich um den kompletten Ablauf ab Grundstückskauf bis zur Übergabe. Dabei unterscheidet man zwei Varianten:
- Beim Vorratsbau baut der Bauträger Wohnhäuser und verkauft sie anschließend weiter. In diesem Fall hat der spätere Hausbesitzer keinerlei Möglichkeiten, bei der Planung mitzusprechen. Die Bezahlung erfolgt wie beim Hauskauf zum vereinbarten Festpreis.
- Anders beim Bestellbau: Hier wird vorab ein Vertrag abgeschlossen, erst dann wird mit der Planung begonnen. Hier kann der spätere Hauseigentümer mitreden und seine Vorstellungen für Grundriss und Gestaltung miteinbringen. Die Bezahlung erfolgt in Form von Abschlagsplanungen nach einem vertraglich festgelegten Zahlplan, der den Vorgaben des Verbraucherbauvertrags aus dem BGB sowie der Makler- und Bauträgerverordnung (MaBV) entsprechen muss.
Gerade beim Bestellbau gibt es einige Stolperfallen, die zum Teil mit der gründlichen Prüfung des Vertrages vor Unterzeichnung umgangen werden können. Dazu gehören ungültige Zahlungsklauseln oder eingeschränkter Schadensersatz. Das größte Risiko besteht in der Insolvenz des Bauträgers während der Bauphase, dann haben Sie als Vertragspartner in vielen Fällen das Nachsehen und finanzielle Verluste. Umgehen lässt sich dies durch den Abschluss einer Gewährleistungs- und Fertigstellungsbürgschaft.
Sonderfall Generalunternehmer
Generalunternehmen stellen einen Sonderfall dar. Sie erbringen alle Bauleistungen selbst oder mithilfe von Subunternehmen und übergeben das Haus gemäß der vereinbarten Ausbaustufe nach Fertigstellung. Anders als bei „echten“ Hausanbietern übernehmen Generalunternehmen keine Planungsleistungen, sondern stehen erst mit Beginn der Bauausführung unter Vertrag. Das bedeutet für den Bauherrn, dass er das Grundstück sowie eine fertige Planung liefern muss.
Als Bauherr haben Sie während der Bauphase nur einen Ansprech- und Abrechnungspartner und profitieren von einem vorab vereinbarten Festpreis für die Bauausführung. Ebenso wie beim Bauen mit dem Bauträger stellt auch hier die Insolvenz des Auftragnehmers während der Bauphase eines der Hauptrisiken dar, das mit einer Gewährleistungs- und Fertigstellungsbürgschaft abgesichert werden sollte.
Tipp: In Abgrenzung zum Generalunternehmer kümmert sich der Generalübernehmer um die Koordination des Bauprojekts, übernimmt aber selbst keine Bauleistungen.
Zukünftigen Baupartner genau prüfen!
Unabhängig davon, für welche Form von Massivhausanbieter Sie sich beim Hausbau entscheiden, eine genaue Überprüfung des zukünftigen Baupartners ist unerlässlich. Qualität der Ausführung, Leistungsumfang, Vertragsgestaltung und auch die Bonität sind wichtige Kriterien. Unterstützung bei der Auswahl kann ein unabhängiger Baubegleiter zurate gezogen werden. Der Experte kennt sich in allen Hausbauphasen bestens aus und leistet wertvolle Unterstützung von Anfang an. In Eigenregie können Sie selbst Musterhäuser besichtigen oder auch persönliche Erfahrungen von Bauherrn als Referenz nutzen, um sich ein umfassendes Bild zu machen.
Die richtigen Fragen stellen: Checkliste Hausbaufirma
Wer die richtigen Fragen stellt, erhöht seine Chancen deutlich, einen seriösen und zuverlässigen Baupartner zu finden, der ein mängelfreies oder… weiterlesen