Entscheidungsablauf: Hausbaufirma auswählen

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Ist die Entscheidung für die Realisierung des Traumhauses mit einer Hausbaufirma als Baupartner gefallen, beginnt die Suche nach dem richtigen Unternehmen. Eine der wichtigsten Grundlagen an dieser Stelle ist: Lassen Sie sich Zeit. Die Entscheidung, mit welchem Auftragnehmer Sie die wahrscheinlich größte Investition Ihres Lebens umsetzen wollen, sollte in allen Punkten wohlbedacht sein. Erst wenn Sie ganz sicher sind, sollte der Bauvertrag unterschrieben werden. Folgende Punkte sind im Vorlauf bis zur Entscheidung besonders wichtig.

Das vorhandene Budget und die Finanzierungsplanung sind die ersten wichtigen Schritte zur passenden Hausbaufirma und zum Eigenheim © bluedesign, stock.adobe.com
Das vorhandene Budget und die Finanzierungsplanung sind die ersten wichtigen Schritte zur passenden Hausbaufirma und zum Eigenheim © bluedesign, stock.adobe.com
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Budget und Finanzierung

Der Bau eines Hauses kann – je nachdem, ob bereits ein Grundstück vorhanden ist – Baukosten bis zu 500.000 EUR verursachen. In den allermeisten Fällen findet die Bezahlung über eine Finanzierung durch die Bank statt. Im ersten Schritt muss also geprüft werden, welches Budget für den Hausbau zur Verfügung steht. Die Frage nach dem möglichen Eigenanteil und die maximale Höhe der Kreditrate bestimmen Größe und Ausstattung des Hauses, aber auch den geeigneten Baupartner.

Einige Unternehmen bieten einen zusätzlichen Finanzierungsservice an, alternativ kann bereits in dieser Phase des Hausbaus ein unabhängiger Bauberater hinzugezogen werden. Dieser unterstützt als Bauherrnvertreter auf Wunsch alle Schritte von der Finanzierung bis zur Schlussabnahme und sichert gerade den Laien gegen die vielfältigen Stolpersteine auf dem Weg zum Eigenheim ab.

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Budget berechnen

Um das Budget für den Hausbau zu ermitteln, werden im ersten Schritt die möglichen Eigenmittel errechnet. Das Eigenkapital sollte im günstigsten Fall 10 %, besser 15 bis 20 % betragen. Je höher diese Summe, umso geringer ist die Kreditsumme und damit die Gesamtbelastung durch die Kreditraten. Ebenfalls wichtig ist die Prüfung, welche Fördermittel beim Hausbau über die Bundesförderung effiziente Gebäude (BEG) in Anspruch genommen werden können. Um die passende Kredithöhe herauszufinden, kommt es auf die Kreditrate an, die zuverlässig jeden Monat gezahlt werden kann – und das über die nächsten 20 Jahre hinweg. Eine realistische Einschätzung ist hier ausgesprochen wichtig, zukünftige Veränderungen der Lebenssituation müssen bereits jetzt bedacht werden.

Eigenkapital & Baufinanzierung – Wissenswertes zum Thema
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Haustyp und Bauweise wählen

Die Lebensansprüche, die Größe der Familie, die bereits jetzt bekannte Zukunftsplanung und persönliche Vorlieben bestimmen die Wahl des Haustyps. Zur Auswahl stehen klassische 1,5-geschossige Einfamilienhäuser, Reihenhäuser oder Bungalows, auch Doppel- oder Zweifamilienhäuser können mit einer Hausbaufirma umgesetzt werden und ermöglichen es, mit mehreren Generationen im Haus zu wohnen oder zukünftig einen Teil des Hauses weiterzuvermieten oder zu verkaufen. Als Bauweise kommen Fertighäuser in Leicht- oder Massivbauweise infrage sowie der Hausbau mit dem Massivhausanbieter, der das geplante Haus Stein auf Stein baut.

Im Vorfeld gilt es, die verschiedenen Varianten der Typen und Bauweisen einander gegenüberzustellen. Auch hierbei kann ein Baubegleiter oder auch ein Bauvermittler hilfreich zur Seite stehen.

Die Montage des Fertighauses dauert nur wenige Tage. Anschließend kann sofort mit den Innenausbauarbeiten begonnen werden. Dies verkürzt die Bauzeiten oft deutlich im Vergleich zur Massivbauweise © TIMDAVIDCOLLECTION, stock.adobe.com
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Wer die Ausbaustufe „schlüsselfertig“ wählt, muss vor Vertragsabschluss genau prüfen, was dies bedeutet. Der Begriff ist nicht definiert und heißt nicht immer, dass das Haus bereit zum Einzug ist © gopixa, stock.adobe.com
Wer die Ausbaustufe „schlüsselfertig“ wählt, muss vor Vertragsabschluss genau prüfen, was dies bedeutet. Der Begriff ist nicht definiert und heißt nicht immer, dass das Haus bereit zum Einzug ist © gopixa, stock.adobe.com

Ausbaustufe festlegen

Für den Neubau eines Hauses gibt es verschiedene Ausbaustufen, die den jeweiligen Fertigstellungsgrad benennen. Dabei ist Vorsicht geboten: Die verschiedenen Stufen sind nicht einheitlich definiert, jeder Anbieter legt selbst fest, welche Leistungen jeweils enthalten sind. Die Hausbaufirmen stellen das Haus bis zum vereinbarten Zustand fertig, die Restarbeiten übernimmt der Bauherr entweder in Eigenleistung oder über eigenständig beauftragte Firmen. Üblich sind vorwiegend folgende Bezeichnungen:

Der geschlossene Rohbau
Der geschlossene Rohbau

Rohbauhaus/ Ausbauhaus

Bei diesen Ausbaustufen stellt der Hausanbieter den geschlossenen Rohbau (mit Fenstern, Türen und Dacheindeckung) fertig. Die Bezeichnung Ausbauhaus wird häufig von Fertighausunternehmen verwendet. Hier ist die Außenhülle mit den tragenden Wänden im Innenbereich fertiggestellt und Leerrohre für die Elektroinstallation vorbereitet sowie die Wasserleitungen vormontiert.

Sind Dach, Fenster und Türen eingebaut, spricht man vom geschlossenen oder veredelten Rohbau © Bernd Leitner, stock.adobe.com
Sind Dach, Fenster und Türen eingebaut, spricht man vom geschlossenen oder veredelten Rohbau © Bernd Leitner, stock.adobe.com

technikfertig

Wird diese Ausbaustufe angeboten, ist neben der geschlossenen Außenhülle des Hauses auch die Technikinstallation im Leistungsangebot mitinbegriffen. Dies umfasst in der Regel die Elektro- und Wasserinstallation als Rohinstallation sowie den Einbau der Heizungsanlage.

schlüsselfertig

Wer sein Haus schlüsselfertig kauft, geht häufig davon aus, dass das Gebäude damit komplett fertiggestellt ist und nur noch eingezogen werden muss. In der Regel ist dies beim schlüsselfertigen Haus jedoch nicht der Fall. Die Hausbaufirmen unterliegen der Vertragsfreiheit, das heißt, jeder Anbieter legt selbst fest, welche Leistungen bei einem schlüsselfertigen Haus mit enthalten sind.

Wer ein schlüsselfertiges Haus bestellt, sollte prüfen, was der Bauträger darunter versteht © Marco2811, stock.adobe.com
Wer ein schlüsselfertiges Haus bestellt, sollte prüfen, was der Bauträger darunter versteht © Marco2811, stock.adobe.com

bezugsfertig

Wird die Ausbaustufe „bezugsfertig“ im Bauvertrag vereinbart, gehört in der Regel auch der Innenausbau hinzu, das heißt Treppen, Fußbodenbeläge und Malerarbeiten sind enthalten, zum Teil bleiben noch kleinere Restarbeiten wie das Anbringen der Sockelleisten übrig. Doch auch hier gilt: Der Begriff ist nicht geschützt, maßgeblich sind die vertraglich vereinbarten Leistungen aus der Leistungsbeschreibung als Vertragsbestandteil.

Achtung vor irreführenden Begriffen
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Hauskataloge anfordern

Eine gute Möglichkeit, sich einen ersten Überblick über das Angebot der Hausbaufirmen zu verschaffen, bieten Hauskataloge, die meist kostenlos bestellt werden können. In diesen Katalogen sind die jeweiligen Haustypen mit verschiedenen Grundrissen und Dachformen sowie mit unterschiedlichen Ausstattungs- und Ausbaustandards aufgeführt. Auch Preise sind dort angegeben, diese beziehen sich jedoch in der Regel auf die dargestellte Beschreibung und umfassen nur den Mindeststandard. Jede vom Bauherrn gewünschte Veränderung am Grundriss oder an der Ausstattung führt zu Mehrkosten. Wie hoch diese ausfallen, ergibt sich aus der Art und dem Ausmaß der Änderungen. Da jeder Hausanbieter andere Haustypen führt, ist ein Vergleich oftmals nur eingeschränkt möglich. Anhaltspunkte bieten die Wohnfläche, die verwendeten Baumaterialien sowie die Qualität der Innenausstattung.

Hauskataloge als Printversion oder auf der Anbieter-Webseite geben einen Einblick in die Möglichkeiten und dienen gleichzeitig dazu, die eigenen Hauswünsche zu konkretisieren © Pixelot, stock.adobe.com
Hauskataloge als Printversion oder auf der Anbieter-Webseite geben einen Einblick in die Möglichkeiten und dienen gleichzeitig dazu, die eigenen Hauswünsche zu konkretisieren © Pixelot, stock.adobe.com

Musterhäuser und Referenzen

Gerade größere Hausbaufirmen bieten potenziellen Kunden den Besuch von Musterhäusern oder sogar ganzen Musterhausparks an. Dort können realisierte Häuser live besichtigt werden. Diese Häuser liefern einen guten Einblick in das mögliche Endergebnis beim eigenen Haus und bieten Inspirationen für die Wahl des richtigen Haustyps. Noch aufschlussreicher sind bewohnte Musterhäuser, dann liefern im Gespräch mit den Eigentümern und ehemaligen Bauherrn Erfahrungen zum Bauablauf und zum allgemeinen Service des Unternehmens weitere wertvolle Informationen.

Tipp: Eine weitere Möglichkeit, sich ein realistisches Bild zu verschaffen, sind Bewertungen, Erfahrungsberichte und Referenzen aus dem Internet, zum Beispiel in speziellen Hausbauforen.

Der Besuch von Musterhäusern hilft bei der Entscheidungsfindung © Studio Romantic, stock.adobe.com
Der Besuch von Musterhäusern hilft bei der Entscheidungsfindung © Studio Romantic, stock.adobe.com

Baubegleitung einbinden

Laut einer Studie des VPB fehlen in 97 % aller Verträge wichtige Bauleistungen. Durch die Vertragsfreiheit der Hausbaufirmen ist dies sogar legitim, laut einem Urteil des BGH aus dem Jahr 2008 (BGH VII ZR 194/06) ergibt sich der Leistungsumfang nicht aus Bezeichnungen wie „schlüsselfertig“ oder „bezugsfertig“, sondern ausschließlich aus den Vertragsbedingungen, bzw. der Leistungsbeschreibung. Deshalb gilt: keine Vertragsunterzeichnung ohne fachliche Begleitung. Fachanwälte oder unabhängige Baubegleiter prüfen den Vertrag, kennen die Stolperfallen und können beurteilen, ob die angebotene Leistung alle entscheidenden Positionen enthält und vollständig ist.

Ein Bauvermittler filtert geeignete Angebote aus verschiedenen Hausbaufirmen für Bauwillige und stellt diesem die Auswertung für die endgültige Entscheidung vor © Nut, stock.adobe.com
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