Arbeitsflächen für die Küche: Materialien im Überblick

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Die Eigenschaften der beliebtesten Materialien

Auf Arbeitsplatten in der Küche wird geschnitten, abgestellt, hin- und hergeschoben und sie kommen mit den verschiedensten Flüssigkeiten von sauer bis basisch in Berührung. Damit sie das alles gut überstehen, müssen sie robust, schlag- und hitzebeständig sowie unempfindlich gegen Säuren und Basen sein. Zudem sollten sie pflegeleicht sein, damit die Spuren der Küchenarbeit leicht wieder entfernt werden können.

Kochen und Backen macht der ganzen Familie Spaß. Wichtig, dass die Arbeitsfläche viel aushält © fizkes, stock.adobe.com
Kochen und Backen macht der ganzen Familie Spaß. Wichtig, dass die Arbeitsfläche viel aushält © fizkes, stock.adobe.com
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Zur Auswahl stehen viele Materialien von Laminat, Naturstein über Holz bis hin zu Edelstahl oder Beton. Wichtig ist, dass Sie sich überlegen, was die Arbeitsplatte bei Ihnen aushalten muss. Stellen Sie auch mal einen heißen Topf auf die Arbeitsfläche? Arbeiten sie teilweise direkt auf der Arbeitsplatte ohne Schneidebrett? Welche Mittel verwenden Sie in der Küche zum Putzen?

Aufgrund der verschiedenen Materialeigenschaften kommt es auf diese Fragen an. Wir stellen Ihnen im Folgenden die gängigsten Materialien für Küchenplatten mit ihren Eigenschaften vor. Lesen Sie über die Vor- und Nachteile und entscheiden dann, welches Material für Sie am besten passt.

MaterialVorteilNachteil
Laminat oder Schichtstoff– pflegeleicht
– günstig
– bei guter Qualität wasserresistent
– gewisse Hitzebeständigkeit
– nicht sonderlich stoß-, schnitt- und kratzfest
Acryl- oder Kunststein– stoßfest
– kratzfest
– hitzebeständig
– pflegeleicht
– langlebig
– keine Reiniger mit einem pH-Wert über 10
Naturstein– natürliche, edle Optik
– stoßfest
– wasserresistent
– kratzfest
– hitzebeständig
– empfindlich gegenüber Flecken, säurehaltigen Flüssigkeiten und scharfen Putzmitteln
– teuer
Holz– warme Optik
– robust
– widerstandsfähig
– nicht schnitt-, kratz- und stoßfest
– regelmäßige Imprägnierung durch Holz-Öl
– Massivholz ist teuer
Beton– kratz- und schlagfest
– hitzebeständig
– wasserresistent
– fleckenresistent
– regelmäßige Imprägnierung notwendig
– hohes Gewicht
– teuer
Glas– hygienisch
– pflegeleicht
– hitzebeständig
– bruchfest
– wasserresistent
– moderne Optik
– empfindlich gegenüber Kratzern
– Fingerabdrücke sowie Fettspritzer sichtbar
Keramik– hygienisch
– pflegeleicht
– wasserresistent
– Geschirr kann leicht brechen
– Bruchgefahr der Platte teuer
Edelstahl– hygienisch
– pflegeleicht
– wasserresistent
– rostfrei
– hitzebeständig
– edle Optik
– schnell Kratzspuren
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Günstiges Laminat oder Schichtstoff

Die gängigste Variante der Arbeitsplatte besteht aus einer Holzwerkstoffplatte, versehen mit Laminat oder Schichtstoff. Die Bezeichnung des Materials lautet kurz HPL oder CPL. Die Dekorschicht wird in vielen Farben und Designs angeboten. Die moderne Drucktechnik liefert auch bei nachgebildeten Naturmaterialien täuschend echte Ergebnisse. Mittels raffinierter Herstellungsmethoden wird auch die Oberflächenstruktur so angepasst, dass sich das Material echt anfühlt.

Eine abschließende Schutzschicht schützt die Platte vor Nässe. Bei hoher Qualität läuft diese spezielle Flüssigkeitsbeschichtung rundum über beide Seiten der Platte. Die Oberflächen sind pflegeleicht, allerdings nicht sonderlich stoß-, schnitt- und kratzfest. Es besteht eine gewisse Hitzebeständigkeit, für ein kurzes Abstellen eines heißen Topfes reicht es.

Naturstein hat eine edle Optik. Doch es muss nicht immer das teure Naturprodukt sein. Nachbildungen sehen heute täuschend echt aus © Jodie Johnson, stock.adobe.com
Naturstein hat eine edle Optik. Doch es muss nicht immer das teure Naturprodukt sein. Nachbildungen sehen heute täuschend echt aus © Jodie Johnson, stock.adobe.com

Tipp: Bei hochwertigen Arbeitsplatten aus beschichtetem Holzwerkstoff versiegelt ein Schmelzkleber auch die rückseitigen Kanten vor Nässe.

Küchenarbeitsplatten mit einer hochwertigen Kunststoffbeschichtung können mit handelsüblichen Küchenreinigern gereinigt werden. Lediglich auf Scheuermilch sollten Sie verzichten.

Acryl- oder Kunststein

Arbeitsplatten aus Kunststein bestehen aus zähflüssigem Acryl, dem gemahlener Quarzsand und teilweise Glasstückchen oder Farbpigmente zugegeben werden. Der mineralische Anteil liegt in der Regel bei über 90 Prozent. Das macht diese Arbeitsplatten schlag- und kratzfest sowie langlebig. Zudem sind sie auch hitzebeständig und pflegeleicht, und damit ideal für stark beanspruchte Arbeitsflächen in der Küche. Preislich liegen sie höher als Laminat- oder Schichtstoffplatten.

Tipp: Kunststein darf nicht imprägniert werden, da sich die Imprägnierung nicht mit dem Kunststoff verbinden kann.

Um Kunststein zu reinigen, verwenden Sie am besten ein feuchtes Tuch oder einen neutralen Reiniger. Scheuermilch und Reinigungsmittel, die einen höheren pH-Wert als 10 aufweisen, sollten Sie nicht verwenden.

Naturstein

Natursteinplatten haben eine natürliche und edle Optik. Als Materialien kommen Granit, Marmor, Schiefer und Kalkstein infrage. Doch neben der Optik sind die Eigenschaften für den Einsatz in der Küche entscheidend.

Arbeitsflächen müssen viel aushalten. Aus diesem Grund sollten sie schlag- und kratzfest, wasserresistent und leicht zu reinigen sein © Drobot Dean, stock.adobe.com
Arbeitsflächen müssen viel aushalten. Aus diesem Grund sollten sie schlag- und kratzfest, wasserresistent und leicht zu reinigen sein © Drobot Dean, stock.adobe.com

Granit

Granitplatten werden häufig als Arbeitsfläche eingesetzt. Sie sind robust gegen Hitze, Nässe sowie mechanische Einwirkungen. Auch Messerschnitte kann ihnen nichts anhaben. Das Messer jedoch wird mit der Zeit stumpf. Auch Verschmutzungen aller Art machen Granit wenig aus. Bei hellem Granit sollte man Fett, Öl und Säfte jedoch möglichst schnell entfernen, damit keine Flecken entstehen.

Marmor

Marmor, Schiefer und Kalkstein sind im Vergleich empfindlicher, hier müssen einige Verhaltensregeln beachtet werden. Marmorplatten sind sehr kratz- und fleckenempfindlich. Aus diesem Grund erhalten sie einen Schutzlack. Flüssigkeiten sollten sofort aufgewischt werden. Über die Jahre lassen sich Arbeitsspuren nicht vermeiden, der Marmor bekommt eine „Marmorpatina“. Marmor ist ein wunderschöner Naturstein, der durch seine Marmorierung besticht und in verschiedenen Farbvarianten zu haben ist. Preislich liegt er im gehobenen Bereich.

Schiefer

Küchenarbeitsplatten aus Schiefer sind zwar weniger hart als Granit oder Kunststein, dafür sind Gebrauchsspuren auf der Oberfläche kaum zu sehen. Denn naturgespaltener Schiefer hat eine warme, haptische Oberfläche. Diese Arbeitsplatten müssen dann jedoch regelmäßig mit einem speziellen Steinöl gepflegt werden. Wird der Schiefer gebürstet und geschliffen, fühlt er sich ebenso hart und kalt an wie Granit.

Kalkstein

Kalkstein besteht vorwiegend aus Calciumcarbonat. Besonders beliebt ist der teilweise gelblich bis bräunliche oder beigefarbene Travertin. Er erinnert optisch an Marmor und wirkt warm und gemütlich. Aufgrund der weichen und empfindlichen Oberfläche eignet sich der Kalkstein jedoch nur wenig für die Beanspruchung als Arbeitsplatte in einer Küche. Die von Poren und Unregelmäßigkeiten geprägte Oberfläche nimmt schnell Flüssigkeiten auf und es bilden sich leicht Flecken.

Vor der Benutzung werden Kalksteinarbeitsplatten mit einem Oberflächenschutz versehen. Trotz dieses Schutzes reagieren säurehaltige Flüssigkeiten mit dem Calciumcarbonat und schädigen die Oberfläche. Deshalb dürfen beispielsweise entsprechende Putzmittel nicht eingesetzt werden.

Massivholz oder Echtholzfurnier

Küchenarbeitsplatten aus Holz geben dem Raum mit ihrem individuellen Farbton und ihrer Maserung eine warme sowie gemütliche Note. Massivholzplatten bestehen aus schmalen Streifen oder Würfeln, vorwiegend aus Buchen- oder Ahornholz. Buchenholz ist robust und widerstandsfähig, während Ahorn etwas weicher ist. Echtholzfurnierplatten bestehen aus einer mit Echtholzfurnier beschichteten Trägerplatte. Sie sind leichter und günstiger als Massivholzplatten.

Holz ist nicht schnitt-, kratz- und stoßfest. Gebrauchsspuren gehören zur Patina der Holzplatte dazu und fallen in der lebhaften Holzmaserung auch weniger auf.

Der Ablauf der erstmaligen Imprägnierung von Holzplatten
Der Ablauf der erstmaligen Imprägnierung von Holzplatten

Vor der ersten Nutzung müssen Holzarbeitsplatten imprägniert werden. Dafür wird ein spezielles Holz-Öl mit einem feinporigen Schwamm oder einem Pinsel aufgetragen. Über Nacht zieht dieses ein und es folgen weitere Anstriche, bis das Holz kein Öl mehr aufnimmt. Das überschüssige Öl wird mit einem fusselfreien Tuch abgenommen. In Folge wird die Imprägnierung ungefähr jedes halbe Jahr aufgefrischt. Dafür reicht in der Regel ein Anstrich mit Holz-Öl.

Die tägliche Reinigung erfolgt dann mit einem feuchten Haushaltslappen und milden Haushaltsreinigern.

Tipp: Holzarten wirken teilweise antibakteriell. Besonders Kiefernholz tötet Bakterien wie etwa Erreger von Pilzinfektionen ab.

Holztöne wirken warm und bringen einen wohnlichen Charakter in die Küche © Tatyana Sidyukova, stock.adobe.com
Holztöne wirken warm und bringen einen wohnlichen Charakter in die Küche © Tatyana Sidyukova, stock.adobe.com

Beton

Küchenarbeitsplatten aus Beton sind noch eher der Geheimtipp und selten. Sie sind aus Leichtbeton und werden geschliffen und poliert. Das passt zum modernen Industrial-Style mit Loft-Charakter oder als Kontrast zu anderen Materialien. Beton ist kratz- und schlagfest, hitzebeständig sowie resistent gegen Wasser und Flecken, wenn er sorgfältig imprägniert ist. Die Imprägnierung muss regelmäßig wiederholt werden, da der Beton von Haus aus porös ist und auch empfindlich auf Säuren reagiert.

Allerdings sind Betonplatten sehr schwer und Arbeitsplatten aus diesem Material benötigen einen stabilen Unterbau. Eventuell sind zusätzliche Stützvorrichtungen nötig.

Die Reinigung einer Betonarbeitsplatte ist einfach. Zu beachten ist, dass keine säurehaltigen oder kalklösenden Reinigungsmittel verwendet werden dürfen. Die oben bereits erwähnte Imprägnierung besteht aus Wachs, Öl oder einer Steinimprägnierung. Diese muss regelmäßig aufgebracht werden, damit die Arbeitsplatte vor einziehendem Schmutz geschützt ist.

Glas

Ein eher ausgefallenes Material für Arbeitsplatten ist Glas. Optisch sehen Glasarbeitsplatten edel und modern aus. Die belastbaren Gläser sind auch hitze- und bruchfest sowie resistent gegen Flecken. Allerdings sind sie empfindlich gegenüber Kratzern, Fettspritzern und Fingerabdrücken. Letzteres wird mit matt satinierten Glasplatten etwas besser, hier sieht man Abdrücke weniger als auf Klarglas. Glasarbeitsplatten sind vergleichsweise teuer.

Da man auf Glasplatten alles sieht, bedürfen sie einer aufwändigeren Reinigung. Für diese reicht ein einfacher Glasreiniger. Am Ende muss die Fläche mit einem entsprechenden Reinigungstuch abgerieben werden, um Putzschlieren zu vermeiden.

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Keramik

Ebenfalls selten und zudem relativ neu auf dem Markt sind Keramikarbeitsplatten. Die fugenlose Keramikoberfläche sieht wertig und edel aus. Die porenlose, harte Fläche ist pflegeleicht und bedarf keiner besonderen Pflege. Wird Geschirr etwas heftiger auf die Keramikarbeitsplatte abgestellt, besteht die Gefahr, dass dieses zerbricht. Auch auf der Platte selbst kann es zu Bruchschäden kommen, wenn beispielsweise ein Topf auf sie fällt oder Ähnliches. Keramikarbeitsplatten haben einen hohen Preis.

Keramikoberflächen werden leicht mit einem haushaltsüblichen Reiniger gesäubert. Zusätzliche Pflegemitteln sind nicht notwendig.

Edelstahl

Arbeitsflächen aus Edelstahl kennt man aus Großküchen. Das Material ist sehr hygienisch und pflegeleicht. Zudem ist es rostfrei und unempfindlich gegen Hitze sowie Haushalts-Chemikalien und Säure. In Privatküchen kann matt glänzendes Edelstahl moderne Akzente setzen. Allerdings wirkt es in großen Flächen oft steril. Hier hilft die Kombination mit warmen Materialien wie Holz oder entsprechenden Farbtönen.

Der Nachteil von Edelstahl ist, dass schnell Kratzer zu sehen sind und auch Fingerabdrücke sowie Fettspritzer hinterlassen Flecken. Wer hier eine saubere Oberfläche wünscht, hat einen erhöhten Putzbedarf. Das Material kann mit herkömmlichen Haushaltsreinigern geputzt werden. Allerdings empfehlen sich spezielle Edelstahlreiniger, um den Glanz wieder herzustellen.

Ob matt oder glänzend – weiße Küchenfronten sind immer noch sehr beliebt © Dariusz Jarzabek, stock.adobe.com
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