Dem Außenbereich kommt für viele eine besondere Bedeutung zu. Der Garten wird in der warmen Jahreszeit sozusagen zum Wohnzimmer. Draußen wird gegrillt, gekocht, gegessen, entspannt und viel Zeit verbracht. Dann ist es wichtig, dass auch der Außenbereich zum Wohlfühlen ist und dass alles aus wohngesunden Baustoffen gemacht ist. Das fängt bei der Fassade des Hauses an, geht über die Terrassen- und Wegegestaltung bis hin zu den Gartenmöbeln,
Die wohngesunde Fassaden – ökologische Dämmung, nachhaltige Wandgestaltung
Beim schadstofffreien Außenbereich steht zunächst das Dämmmaterial zur Diskussion. Styropor, das vielerorts als Dämmstoff an den Häusern klebt, entsteht auf der Basis von Erdöl. Es ist nicht nachhaltig und kann Schadstoffe ausgasen. Besser sind ökologische Fasern, wie Steinwolle, Schafwolle, Zellulose, Hanf oder Holzfasern. Moderne Holzfasermatten sind der ideale Dämmstoff für Dach, Wände und Decken. Es ist recyclingfähig und hat eine wesentlich bessere Ökobilanz als Styropor.
Verantwortungsvolle Bauherren verwenden auch keine 08/15-Außenfarbe, nur um Geld zu sparen. In vielen Fassadenfarben sind heute Biozide enthalten, die dafür sorgen, dass sich auf der Fassade nicht so leicht Algen oder Flechten bilden. Allerdings sind diese Mittel nicht fest mit der Farbe verbunden. Wenn es regnet, löst sich ein Teil der Biozide von der Fassade, läuft an der Fassade herab und gelangt so in den Boden und schließlich ins Grundwasser.
Es gibt grundsätzlich drei Möglichkeiten, damit keine Biozide zum Einsatz kommen müssen:
- einfach die Algen und Flechten wachsen lassen
Algen und Flechten beeinträchtigen nicht die Funktion der Fassadendämmung und auch nicht die Bausubstanz der Wand. Wenn sie wachsen, sieht das allerdings nicht sehr schön aus. Die Algen und Flechten lassen sich von Zeit zu Zeit mit einem Hochdruckreiniger ganz ohne Reinigungsmittel oder Chemikalien entfernen. Von Zeit zu Zeit ist ein neuer Anstrich notwendig.
- Fassadenverkleidung aus Holz
Eine Fassadenverkleidung aus Holz ist auch ohne Anstrich gut, um die Fassade zu schützen. Dafür muss das Holz lediglich gut trocknen können. Wer lieber eine Beschichtung auf dem Holz möchte, entscheidet sich für Holzschutzfarben mit dem Blauen Umweltengel, die ohne giftige Chemikalien auskommen und emissionsarm sind.
- bauliche Maßnahmen
Bauliche Maßnahmen, beispielsweise ein Dachüberstand tragen ebenfalls dazu bei, das Algenwachstum einzudämmen.
Welche dieser Möglichkeiten infrage kommt, ist in erster Linie eine Frage des persönlichen Geschmacks.
Die Holzterrasse – bitte kein Tropenholz
Eine schön gestaltete Holzterrasse fügt sich natürlich in den Garten ein, ist optisch sehr ansprechend und mit dem richtigen Holz auch schadstofffrei. Ein Bodenbelag aus Holz hat den großen Vorteil, dass er sich auch bei starker Sonneneinwirkung nicht so stark aufheizt und es sogar an heißen Tagen möglich ist, barfuß zu laufen. Heimische Hölzer sind dabei besonders nachhaltig.
Als hochwertiges und lange haltbares Holz für die Terrasse eignet sich Robinie sehr gut. Pilze oder Schädlinge können ihr in den erste 15 Jahren nichts anhaben. Auch Eiche ist sehr widerstandsfähig. Beide Hölzer sind eine gute Alternative zu den haltbaren Tropenhölzern.
Für Terrassendielen, die keine Behandlung brauchen, haben sich in den vergangenen Jahren Douglasie und Lärche durchgesetzt. Das Holz hält fünf bis acht Jahre, braucht allerdings vor dem Einbringen in die Terrasse eine Behandlung gegen Fäulnis und Bläue. Es ist anfällig gegenüber Pilzbefall.
Wie lässt sich Terrassenholz ohne Schadstoffe imprägnieren?
Viele heimische Hölzer, die schön aussehen, sind unbehandelt für den Außenbereich nicht geeignet, beispielsweise Buche, Esche oder Kiefer. Damit auch weiches Holz im Außenbereich widerstandsfähig ist, gibt es zwei Verfahren, zur Haltbarmachung:
- Wachsimprägnierung
Mit einer Wachsimprägnierung werden empfindliche Hölzer feuchtigkeitsbeständig und haltbar. Dazu kommen die Dielen vollständig in eine wachsbasierte Lösung, mit der sich das Holz dann bis ins Innerste vollsaugen kann. Damit ist es nicht nur oberflächlich haltbar, sondern trotzt dauerhaft Feuchtigkeit und Pilzen. Dieses sogenannte Dauerholz hat dieselben Vorteile wie Tropenholz, muss aber keinen so langen und energieintensiven Transport überstehen. Das schon am Ende sogar den tropischen Regenwald.
- thermische Behandlung
Eine weitere Methode ist die thermische Behandlung von Dielen, die damit haltbar und formstabil werden. Bei diesem Verfahren kommt das Kiefern-, Buchen- oder Eschenholz für 40 bis 60 Stunden in einen Behälter, in dem eine Temperatur von 170 bis 280 °C herrscht. Das entzieht dem Holz sehr viel Feuchtigkeit. Im Handel ist es als Thermoholz erhältlich. Es zeichnet sich durch eine besondere Langlebigkeit und Robustheit aus. Das Holz wird durch dieses Verfahren so haltbar wie Teakholz und bekommt einen edlen, dunklen Farbton. Am Anfang riecht es noch etwas rauchig, doch das verfliegt sehr schnell. Bei diesem Verfahren ist allerdings der hohe Energieverbrauch mit in Betracht zu ziehen. Das Holz ist zwar schadstofffrei, hat aber keine so gute Klimabilanz.
Bambusholz als Alternative
Bambusholz wird in den vergangenen Jahren im Außenbereich immer beliebter. Es trotzt der Witterung, Schädlingen und ist obendrein sehr belastbar. Bambus ist eigentlich eine Graspflanze, die sehr schnell wächst. Damit daraus Dielen werden, werden die „Grashalme“ längs gespalten und dann mit Harz vermischt gebündelt. Unter hohem Druck entstehen Bohlen, die dann noch gehobelt werden. Die Dielen lassen sich genauso wie Holz verarbeiten.
Green Living für die Terrasse
Damit das Fleckchen auf der Terrasse schön gemütlich wird, braucht es nicht nur einen schönen Terrassenboden. Mit schönen, schadstofffreien Gartenmöbeln entsteht auf der Terrasse ein Rückzugsort zum Wohlfühlen.
Der Outdoor-Klassiker sind dabei Gartenmöbel aus Holz. Dabei ist Holz nicht nur robust und nachhaltige, sondern funktional und von schöner Optik. Dafür gibt es von verschiedenen Herstellern Kollektionen, die das englische Wort Green in ihrem Namen tragen.
Einige Hersteller haben sich darauf spezialisiert, Gartenmöbel aus gebrauchtem Holz herzustellen, wie beispielsweise Recycled Teak, das oft aus dem Bootsbau, von alten Hütten oder Brücken stammt. Dafür ist es nicht notwendig, frische Bäume in den Tropen zu fällen. Dabei hat das Holz noch weitere Merkmale, die es interessant machen, beispielsweise einzigartige Gebrauchsspuren.
Auch bei Kunststoff-Gartenmöbeln greifen die Hersteller vermehrt zu Altplastik, beispielsweise PET-Flaschen, die dann zu stylishen Sitzschalen werden. Dadurch verlängert sich der Lebenszyklus des Materials und der Plastikmüllberg wächst nicht ganz so schnell weiter.
Schadstofffreie Innenraumgestaltung
Darauf ist bei Farben, Materialien und Textilien zu achten Das Zuhause ist für viele ein Rückzugsort, ein Ort, an dem… weiterlesen