Spielzeug für Kinder – ohne Schadstoffe spielen

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Billige Spielsachen sind häufig schadstoffbelastet und kommen ungeprüft in den Handel. Es finden kaum Qualitätskontrollen statt. Sogar bei Markenherstellern findet sich gelegentlich Spielzeug, das diesbezüglich Mängel aufweist. Daher ist es sinnvoll, auf das GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit zu achten. Entsprechend gekennzeichnete Spielzeuge haben ein Prüfverfahren durch eine unabhängige Stelle durchlaufen und entsprechen bezüglich ihres Gehaltes an Schadstoffen und der Sicherheit den gesetzlichen Vorgaben.

Nicht alle Spielzeuge, die es im Handel gibt, sind unbedenklich, auch wenn sie auf den ersten Blick harmlos aussehen. Verschiedene Prüfsiegel können helfen, schadstofffreies Spielzeug für die Kinder zu finden © BillionPhotos.com, stock.adobe.com
Nicht alle Spielzeuge, die es im Handel gibt, sind unbedenklich, auch wenn sie auf den ersten Blick harmlos aussehen. Verschiedene Prüfsiegel können helfen, schadstofffreies Spielzeug für die Kinder zu finden © BillionPhotos.com, stock.adobe.com

Spielzeuge, die kein entsprechendes Prüfzeichen haben, haben häufig:

  • einen unangenehmen oder eigenartigen Geruch
  • Kanten oder Pressnähte und Ecken können scharf sein
  • die Verarbeitung beispielsweise der Nähte oder der Aufdruck sind fehlerhaft
  • färben beim Reiben ab
  • aus dem Inneren oder aus dem Fell von Plüschtieren lösen sich Fasern
Ungeprüftes Spielzeug birgt Gefahren
Ungeprüftes Spielzeug birgt Gefahren

Spielzeug aus Plastik – bedenkliche Inhaltsstoffe

Kunststoffe gibt es in vielen unterschiedlichen Qualitäten mit den verschiedensten Eigenschaften. Für die gesundheitliche Unbedenklichkeit spielt vor allem die Kunststoffsorte, aus der das Spielzeug hergestellt ist, eine bedeutende Rolle. Denn je nach verwendetem Kunststoff können die Spielsachen gefährliche und gesundheitlich bedenkliche Inhaltsstoffe enthalten. Nicht alle Hersteller geben genau an, welchen Kunststoff sie verwendet haben, denn dazu sind sie nicht verpflichtet.

Weiche Kunststoffe

Viele weiche Spielsachen, wie Puppen, Bälle oder aufblasbares Spielzeug, sind aus PVC hergestellt. Polyvinylchlorid oder einfach Vinyl genannt, ist normalerweise spröde und hart. Erst durch Zusatzstoffe, sogenannte Weichmacher, erhalten sie ihre weiche, anschmiegsame Konsistenz. Diese Weichmacher, zu denen die Phthalate gehören, sind allerdings nicht fest mit den Kunststoffmolekülen verbunden. Sie lösen sich nach und nach heraus, gelangen in die Raumluft und finden sich dann beispielsweise im Hausstaub wieder. Phthalate stehen im Verdacht in das Hormonsystem einzugreifen und Leber- sowie Nierenschäden zu verursachen.

Weiche Kunststoffe, wie sie beispielsweise für aufblasbare Spielsachen zur Anwendung kommen, sind meist aus PVC hergestellt. Damit dieser Kunststoff weich und geschmeidig ist, müssen die Hersteller Zusatzstoffe einsetzen. Je nach Weichmacher können die Substanzen sehr schädlich für die Gesundheit sein © franzeldr, stock.adobe.com
Weiche Kunststoffe, wie sie beispielsweise für aufblasbare Spielsachen zur Anwendung kommen, sind meist aus PVC hergestellt. Damit dieser Kunststoff weich und geschmeidig ist, müssen die Hersteller Zusatzstoffe einsetzen. Je nach Weichmacher können die Substanzen sehr schädlich für die Gesundheit sein © franzeldr, stock.adobe.com

Bereits seit 2007 gibt es einen gesetzlichen Grenzwert für gewisse Zusätze, wie beispielsweise Weichmacher in Baby- und Kinderspielsachen. Dennoch finden sich im Handel regelmäßig Erzeugnisse, die vorgeschriebenen Grenzwerte nicht einhalten. Alle anderen Weichmacher dürfen uneingeschränkt verwendet werden. In einer Studie hat das Umweltbundesamt nachgewiesen, dass die Phthalate und vor allem deren Abbauprodukte sich im Urin von Kindern befinden können. Phthalate haben den großen Nachteil, dass sie geruchlos sind.

Hartplastik

Spielzeug aus Hartplastik ist meist aus Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer, dem als ABS bekannten und unbedenklichen Kunststoff hergestellt.

Durchsichtiges Spielzeug besteht in vielen Fällen aus Polycarbonat, das Bisphenole, insbesondere Bisphenol A, enthalten kann. Dieser Stoff wirkt hormonähnlich und steht im Verdacht, Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes oder Adipositas zu begünstigen, Wachstumsstörungen auszulösen und zu Unfruchtbarkeit zu führen.

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Was ist beim Kauf von Plastikspielzeug zu beachten?

  • Billige oder No-Name-Produkte aus weichem Plastik, wie Squishies, enthalten oft sehr große Mengen an gesundheitsschädlichen Chemikalien.
  • Weiches Kunststoff-Spielzeug sollte immer den Aufdruck PVC-frei tragen. Dann ist sichergestellt, dass keine schädlichen Phthalate enthalten sind.
  • PVC-Spielzeug sollte den Hinweis phthalatfrei tragen.
  • Polyethylen (PE), Polypropylen (PP) und ABS sind unbedenkliche Kunststoffe, die ohne Weichmacher auskommen.
Plastikspielzeug beim Kauf genau prüfen
Plastikspielzeug beim Kauf genau prüfen

Vorsicht bei Nickel in Metallspielzeug

Viele Menschen leiden unter einer Allergie gegen Nickel. Das Metall ist sogar das häufigste Kontaktallergen. Solche Allergien entwickeln sich im Lauf des Lebens durch den Kontakt mit den Allergenen. Spielen Kinder mit Spielsachen, die Nickel enthalten und dies auch freisetzen können, kann das zu einer Nickelallergie führen, die sie im Alltag stark einschränkt. Das Problem ist, dass viele Alltagsprodukte, wie Schmuck, Jeansknöpfe oder Lederwaren, Nickel enthalten. Dabei gilt insbesondere das unlackierte Metall als ein Allergieauslöser, beispielsweise in Metall- und Modellbaukästen. Spielzeug, das das unabhängige Prüfzeichen GS trägt, ist von einer unabhängigen Stelle geprüft und hält die gesetzlichen Anforderungen für Nickel in Spielzeug ein.

Ist Holzspielzeug uneingeschränkt empfehlenswert?

Viele Spielsachen sind aus Holz hergestellt, doch nicht alle sind gleichermaßen empfehlenswert. Es kommt darauf an, wo das Holz herkommt und wie es verarbeitet wurde. Am besten stammt das Holz aus nachhaltiger Holzwirtschaft und ist zertifiziert, beispielsweise mit dem Naturland-Siegel oder dem FSC-Label.

Am besten ist unlackiertes Spielzeug aus Holz, das aus nachhaltiger Holzwirtschaft stammt und ein entsprechendes Label trägt © vetre, stock.adobe.com
Am besten ist unlackiertes Spielzeug aus Holz, das aus nachhaltiger Holzwirtschaft stammt und ein entsprechendes Label trägt © vetre, stock.adobe.com

Holzspielzeug ist dann für Babys und Kleinkinder sicher, wenn sich keine kleinen Teile lösen. Mit dem GS-Siegel versehen, beispielsweise vom TÜV Süd, entspricht das Spielzeug mindestens den gesetzlichen Anforderungen, was Sicherheit und Schadstoffgehalt angeht. Am besten ist unbehandeltes Massiv- oder Vollholz geeignet. Die verwendeten Farben sollen der DIN EN 71 3 und DIN EN 71 9 spezielle für Spielzeug entsprechen.

Vorgaben für Farbstoffe bei Spielzeug
Vorgaben für Farbstoffe bei Spielzeug

Holzwerkstoffe, beispielsweise Pressspan, fallen in Tests des Öfteren durch den Schadstoff Formaldehyd auf, beispielsweise Puzzles aus Sperrholz.

Jetzt wird’s bunt – Malen mit Buntstiften und Fingerfarben

Holzbuntstifte wandern nicht nur bei Kleinkindern in den Mund. Dabei können sich im Lack und auch in der Mine eventuell enthaltene Schadstoffe herauslösen und über die Mundschleimhaut direkt in den Organismus gelangen. Etwa der Hälfte der Buntstifte, die ÖKO-Test und Stiftung Warentest 2019 getestet hat, waren Schadstoffe enthalten, unter anderem PAKs, die krebserregend sein können, und aromatische Amine.

Hinweis: Gesundheitlich unbedenkliche Buntstifte tragen das Testurteil der beiden Prüfstellen auf ihrer Verpackung. Wenn die Stifte unlackiert sind, ist kein Lack vorhanden, den die Kinder abkauen könnten.

Die meisten Kinder malen gerne und malen viel. Damit sie sich dabei nicht mit Schadstoffen belasten, ist es sinnvoll, auf schadstoffarme Stifte zu achten © Krakenimages.com, stock.adobe.com
Die meisten Kinder malen gerne und malen viel. Damit sie sich dabei nicht mit Schadstoffen belasten, ist es sinnvoll, auf schadstoffarme Stifte zu achten © Krakenimages.com, stock.adobe.com

Kinder malen auch gerne mit Fingerfarben. Damit diese nicht so schnell schimmelig werden, enthalten sie sehr häufig Konservierungsmittel. Wenn diese enthalten sind, muss das auf der Verpackung angegeben sein. Am besten für Klein- und Kindergartenkinder geeignet sind Fingerfarben auf der Basis von Pflanzenfarben oder auf der Basis von Lebensmittelfarben. Wenn die Farbe anfängt zu muffeln oder sogar zu schimmeln, gehört sie in den Müll.

Tipp: Fingerfarben können Eltern mit ihren Kindern leicht selbstherstellen. Sie bestehen aus essbaren Zutaten, wie Mehl und färbenden Lebensmittel. Entsprechende Rezepte finden sich überall im Internet. Der Nachteil der selbst hergestellten Fingerfarben: Sie sind nicht lange haltbar und sollten daher nicht auf Vorrat angerührt werden.

Spielzeug aus Stoff und Kuscheltiere

Auch Stoffspielzeug und Kuscheltiere können zur Gefahrenquelle werden, wenn sie Schadstoffe enthalten, wenn sich Kleinteile ablösten oder der Stoff sehr leicht entflammbar ist. Wer hier auf Nummer sicher gehen will, achtet beim Kauf aus das GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit und auf Siegel für schadstoffarme oder schadstofffreie Textilien.

Bei Stoff- und Kuscheltieren sollten Sie auf Nummer sicher gehen – entsprechende Siegel können bei der Auswahl helfen © ARTFULLY-79, stock.adobe.com
Bei Stoff- und Kuscheltieren sollten Sie auf Nummer sicher gehen – entsprechende Siegel können bei der Auswahl helfen © ARTFULLY-79, stock.adobe.com

Das Siegel Global Organic Textile Standards (GOTS) und das Siegel vom Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft (IVN) zeugen davon, dass die Produkte strenge ökologische und soziale Kriterien einhalten. Zugesetzte Chemikalien, wie Farbstoffe zum Beispiel, sind geprüft. Sind die Substanzen problematisch, dürfen die Hersteller sie nicht verwenden, wenn sie das entsprechende Siegel bekommen wollen. Zudem müssen die Fasern für die Textilien aus biologischem Anbau stammen.

Wissenswerte Prüfsiegel für Kuscheltiere
Wissenswerte Prüfsiegel für Kuscheltiere

Spielteppiche und Sitzsäcke können Schadstoffe enthalten. So gasen einige der Sitzsäcke Styrol aus, das als gesundheitsgefährdend eingestuft ist. Auch viele Spielteppiche sind schadstoffbelastet.

Spielzeug sollte im Kinderzimmer nicht in offenen Regalen liegen. Besser sind große Schubladen oder geschlossene Kisten. Damit sieht das Kinderzimmer auch gleich viel ordentlicher aus und es ist einfacher, die Spielsachen wegzuräumen © artjafara, stock.adobe.com
Kreativ, sicher und schadstofffrei muss ein Kinderzimmer sein

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