Die Mobilität ist schon seit Längerem ein wichtiges Thema in Politik und Medien. Durch EU-Vorgaben hinsichtlich der Qualität der Luft ist es in vielen europäischen Städten bereits zu Fahrverboten gekommen. Das hat das Thema weiter in den Fokus gerückt.

Das große Problem beim Straßenverkehr, so wie er derzeit noch ist, sind die Emissionen, also der Schadstoffausstoß in die Umwelt. Dabei geht es grundsätzlich um alle schädlichen Substanzen, die Umwelt oder Mensch beeinträchtigen.
Bei Fahrzeugen geht es dabei insbesondere um Kohlenstoffdioxid, Stickoxide, Schwefeloxide, Feinstaub und flüchtige organische Verbindungen.
CO₂ – als Klimakiller in der Kritik
Bei der Verbrennung entsteht fast immer CO₂, egal ob dabei fossile oder nachwachsende Rohstoffe brennen. CO₂ ist ein farbloses, geschmacksneutrales und geruchloses Gas, das überall in der Natur zu finden ist.

Es wird dann zum Problem, wenn der Mensch auf unnatürliche Weise zu viel CO₂ freisetzt. In der Natur gibt es ein Stoffgleichgewicht, das sehr empfindlich ist. Die großen Mengen CO₂, die der Mensch produziert, stören dieses Gleichgewicht. Zu viel CO₂ in der Erdatmosphäre hat den Treibhauseffekt zur Folge, der für den Klimawandel verantwortlich ist.
Wie viel CO₂ ein Fahrzeug produziert, steht in direktem Zusammenhang mit seinem Kraftstoffverbrauch und der Effizienz. Sparsame Fahrzeuge erzeugen wesentlich weniger CO₂ als Spritfresser.
NOx – die Stickoxide
NOx ist eine ganze Gruppe von Stoffen, zu denen Stickstoffmonoxid und Stickstoffdioxid gehören, also NO und NO2. Es kann bei natürlichen Prozessen in geringen Mengen entstehen, beispielsweise bei einem Gewitter. Doch Hauptlieferant für Stickoxide sind Verbrennungsprozesse, allen voran die Verbrennungsmotoren in Flugzeugen, Schiffen, Lastkraftwagen und Autos. Aber auch Kraftwerke produzieren große Mengen an Stickstoffoxiden. Sie entstehen auch im Haushalt, beispielsweise beim Gasherd, in Heizthermen oder beim Abbrennen von Kerze.


Stickstoffmonoxid reagiert zu Stickstoffdioxid, wenn Sauerstoff anwesend ist. Deshalb ist auch das Stickstoffdioxid der Schadstoff, der die meiste Beachtung bekommt. Es handelt sich um ein rotbraunes Gas mit stechendem Geruch, wenn die Konzentration sehr hoch ist. In alltäglichen Mengen ist die Konzentration in der Luft so gering, dass es kaum wahrnehmbar ist. Doch es hat auch in geringen Mengen eine schädliche Wirkung. Kommt NO2 mit Wasser in Kontakt, entsteht eine Säure. Sie ist für den sauren Regen mitverantwortlich und damit für das Waldsterben.
Stickoxide reizen die Atemwege und können bei Menschen, deren Immunsystem ohnehin schon schwach ist, Atemwegserkrankungen hervorrufen. Zudem hat der Stoff besorgniserregende Langzeitfolgen. In der EU gelten strenge Grenzwerte für die Konzentration von Stickstoff in der Umgebungsluft. Um die NOx-Emissionen aus Fahrzeugen zu reduzieren, sind diese mit Katalysatoren und Anlagen zur Abgasreinigung ausgestattet.
Der Feinstaub
Feinstaub sind winzig kleine Partikel, die in der Luft schweben. Insbesondere kleinste Teilchen mit einem Durchmesser von weniger als einem Hundertstel Millimeter beeinträchtigen die Gesundheit. Sie können bei natürlicher Erosion entstehen. Doch der überwiegende Feinstaubanteil in der Luft stammt aus Verbrennungsprozessen.
Viele Wissenschaftler halten Feinstaub für eine sehr gefährliche Luftverschmutzung. Je nachdem, wie tief jemand einatmet, gelangen die feinen Partikel tief in die Lunge. Bei höheren Konzentrationen können Lungenkrankheiten, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und auch Krebs entstehen.
Moderne Fahrzeuge und auch Industrieanlagen sowie Kraftwerke filtern zunehmend die Abluft mit speziellen Partikelfiltern, um die Feinstaubbelastung zu reduzieren.

SO2 und SO3 – die Schwefeloxide
Wenn Schwefelverbindungen verbrennen, entstehen dabei Schwefeldioxid und Schwefeltrioxid. Sie kommen auch in geringen Mengen in der Natur vor, beispielsweise überall dort, wo vulkanische Aktivitäten stattfinden, wie an Geysiren oder heißen Quellen.
Schwefeloxide sind dann problematisch, wenn sie bei Verbrennungsprozessen als Gas entstehen. Sie riechen sehr stark nach Schwefel, was beispielsweise auch beim Abbrennen von Feuerwerkskörper wahrnehmbar ist oder beim Anzünden eines Streichholzes. Bei der Herstellung einiger Metalle entstehen ebenfalls große Mengen an Schwefeloxiden.
Schwefeloxide wirken akut toxisch, was sie so gefährlich macht. Sie schädigen die Umwelt und die Gesundheit.

Kraftstoffe enthalten ebenfalls organische Schwefelverbindungen. Deshalb sind in Fahrzeugabgasen ebenfalls Schwefeloxide enthalten. Sie kommen natürlich in Erdöl oder Kohle vor. Die Kohleverstromung sorgt ebenfalls für erhebliche Mengen an Schwefeloxiden.

Flüchtige organische Verbindungen
VOCs oder flüchtige organische Verbindungen sind eine ganze Stoffgruppe aus Kohlenwasserstoffverbindungen. Sie sind leicht flüchtig oder gasförmig und kommen ganz natürlich in Erdöl und -gas vor. Die Industrie stellt sie in großen Mengen her, weil sie als Lösungsmittel Anwendung finden und Rohstoff in der chemischen Industrie sind.

Außerdem entstehen diese Kohlenstoffverbindungen bei unvollständiger Verbrennung, vor allem wenn Pflanzen oder fossile Stoffe und verschiedene Kunststoffe verbrennen. Teilweise sind sie auch in Autoabgasen enthalten. Im Automobilbereich heißen sie HC-Emissionen.
Nicht alle VOCs sind schädlich. Benzol allerdings ist sogar extrem schädlich für die Gesundheit. Benzol löst in hohen Konzentrationen Schwindel, Benommenheit bis zur Bewusstlosigkeit und Brechreiz aus.
Um den Ausstoß dieser Giftstoffe zu verringern, hat die Industrie die Kraftstoffzusammensetzung verändert. Zudem verbrennen moderne Motoren viel effektiver, sodass weniger HC-Emissionen entstehen.
TIPP
Nutzen Sie unseren kostenlosen Angebotsservice: Preise von Handwerkern vergleichen und bis zu 30 Prozent sparen
Emissionsfrei unterwegs
Mit einem Verbrennungsmotor ist es sehr schwierig, schadstofffrei mobil zu sein. Elektrofahrzeuge sind daher zusehends auf dem Vormarsch. Ohne Verbrennung gibt es diese ganzen Schadstoffe nicht. Allerdings kommt es bei den Elektroautos darauf an, wo der Strom herkommt. Handelt es sich um Kohlestrom, entstehen auch beim Fahren mit dem Elektroauto indirekt viele Schadstoffe. Handelt es sich allerdings um grünen Strom aus Wasserkraft oder von Fotovoltaikanlagen, fährt das Auto tatsächlich schadstofffrei.

Sehr beliebt für die schadstofffreie Mobilität sind E-Bikes und Pedelecs. Sie stellen für viele eine nachhaltige Alternative zum Auto dar.
E-Bikes haben im Straßenverkehr einige Vorteile.
- Sie sind unabhängig von vielen typischen Stressfaktoren, wie Stau, Feierabendverkehr oder Parkplatz-Chaos.
- Sie fördern die Gesundheit durch Bewegung an der frischen Luft.

Das Umweltrennen gewinnt allerdings das Fahrrad
Das E-Bike ist eine gute Alternative zum Auto. Doch es kommt in puncto Schadstoffbelastung mit einem herkömmlichen Fahrrad nicht mit. Der notwendige Akku stellt immer noch ein Umweltrisiko dar und die Anschaffung ist um einiges teurer.

Dennoch sorgen Pedelec-Fahrer für einen nachhaltigeren Straßenverkehr. Durch die konsequente Nutzung eines E-Bikes lassen sich COs-Ausstoß, Feinstaubbelastung und auch indirekte Emissionen effizient verringern. Noch nachhaltiger sind nur Fußgänger. Zudem hat ein aktiver Lebensstil auch gesundheitliche Vorteile.

Durch Schadstoffe belastete Wohnluft
Welche Schadstoffe könnten entstehen? Zu Hause gibt es mehr Wohngifte, als die meisten ahnen. Wer Feinstaubbelastung hört, denkt als Erstes… weiterlesen