Schadstofffrei heizen

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Wärmepumpen, Solarthermie und Co. im Direktvergleich

Beim Heizen entstehen je nach eingesetzter Heizungsart sehr viel Schadstoffe. Neben CO₂ entsteht bei der Verbrennung vor allem sehr viel Feinstaub. Welche Emissionswerte die einzelnen Heizungsarten haben, hängt auch vom Alter der Heizung ab. Spitzenreiter in Bezug auf die Feinstaubemission sind alte Kaminöfen, die mehr als 380 mg Luftschadstoffe pro Kilowattstunde erzeugen.

Feinstaub ist deshalb so sehr in der Kritik, weil die feinen Schadstoffpartikel in der Luft schweben und über die Atemwege in den menschlichen Organismus gelangen. Dort können sie leichte Symptome und auch schwerwiegende Erkrankungen verursachen. In Bezug auf die Feinstaubemission schneiden Gas- und Ölheizungen besser ab als Holz- oder Pelletheizungen. Mit einem sogenannten Partikelabscheider lässt sich die Schadstoffmenge bei einer Holzheizung ebenfalls reduzieren.

Mit Partikelabscheider weniger Feinstaub
Mit Partikelabscheider weniger Feinstaub

Eine moderne Gas- oder Ölheizung ist heute mit Brennwerttechnik ausgestattet. Das bedeutet, dass die Heizung auch die Wärme nutzt, die in den Abgasen enthalten ist. Dadurch wird die Energie der verwendeten Rohstoffe nahezu zu 100 Prozent für Heizung und Warmwasserbereitung genutzt. Um die Heizung umweltfreundlicher zu machen, lässt sie sich in Kombination mit einer Solaranlage betreiben. Das macht eine Gas- oder Ölheizung allerdings noch lange nicht schadstofffrei.

Für die Ölheizung sind auch Tanks notwendig, die meist im Keller sehr viel Platz einnehmen © zenturio1st, stock.adobe.com
Für die Ölheizung sind auch Tanks notwendig, die meist im Keller sehr viel Platz einnehmen © zenturio1st, stock.adobe.com

Alle fossilen Brennstoffe, also auch Biogas oder Flüssiggas, erzeugen CO₂-Emissionen und es entsteht Feinstaub in unterschiedlichen Mengen. Bei Heizöl entstehen beispielsweise 22 mg Feinstaub pro kWh, bei Erdgas sind es nur 6 mg/kWh. Zudem hat der Gesetzgeber geplant, Ölheizungen in Deutschland bis zum Jahr 2026 zu verbieten.

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Wärmepumpen als alternative Heizungstechnik

Wärmepumpen nutzen die Umweltwärme aus der Erde, der Luft und dem Wasser, um zu heizen. Sie funktionieren mit Strom oder Gas. Dabei sind Gas- bzw. Stromverbrauch sehr niedrig. Das macht diese Art der Heizung ganz besonders schadstoffarm. Allerdings steigt der Energieverbrauch stark an, wenn das Haus noch nicht energetisch saniert ist. Das bedeutet dann auch mehr schädliche Auswirkungen auf die Umwelt.

Solarthermie nutzt eine unerschöpfliche Energiequelle

In thermischen Solaranlagen entsteht Heizwärme, ohne dass Energie dafür aufgewendet werden muss. Lediglich eine eventuell notwendige Zusatzheizung benötigt geringe Holz- oder Gasmengen. Dafür sind allerdings große Kollektoren notwendig, die das gesamte Dach einnehmen. Hinzu kommen große Speicher. Die Solarthermie selbst erzeugt keine CO₂-Emissionen, die Zusatzheizung schon. Auch die Feinstaubemissionen der Solarthermie gehen gegen null. Wie viel Feinstaub durch die Zusatzheizung entsteht, hängt vom verwendeten Rohstoff ab.

Wenn die Solarthermie-Anlage Unterstützung durch eine Fotovoltaikanlage bekommt, entstehen fast keine Schadstoffe © Horst Schmidt, stock.adobe.com
Wenn die Solarthermie-Anlage Unterstützung durch eine Fotovoltaikanlage bekommt, entstehen fast keine Schadstoffe © Horst Schmidt, stock.adobe.com

Die Solarthermie hat nicht nur den Vorteil, dass die Heizung weitestgehend autark funktioniert und damit fast keine Heizkosten verursacht. Sie hat auch fast keine schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt und lässt sich mit verschiedenen anderen Heizsystemen kombinieren. Allerdings muss ein Haus, das ausschließlich mit Sonnenenergie beheizt wird, seht gut gedämmt sein. Zudem sind die Anschaffungskosten für ein komplettes System sehr hoch. Oft ist eine vollständig autarke Versorgung mit Solarenergie allerdings nicht möglich.

Heizen mit erneuerbaren Energien – Holz und Holzpellets

Moderne Scheitholz- oder Pelletheizungen erzeugen Wärme aus Scheitholz, Holzpellets oder Hackschnitzeln. Die CO₂-Emissionen sind sehr gering. Allerdings fällt Feinstaub an. Scheitholzheizungen werden von Hand bestückt, während Pellets-Heizanlagen vollautomatisch arbeiten. Pellets bestehen aus Sägespänen, die zu Stäbchen gepresst sind. Das Einzige, was Betreiber bei dieser Heizungsart machen müssen, ist die Asche entfernen. Heizen mit erneuerbaren Energien hat den Vorteil, dass die Rohstoffe nachwachsen und aus der Region stammen. Zudem ist die Verbrennung CO₂-neutral, da Bäume Sauerstoff produzieren.

Holzpellets verbrennen CO₂-neutral. Für diese Art Heizung ist allerdings ausreichend Lagerplatz für die Holzpellets notwendig © puhimec, stock.adobe.com
Holzpellets verbrennen CO₂-neutral. Für diese Art Heizung ist allerdings ausreichend Lagerplatz für die Holzpellets notwendig © puhimec, stock.adobe.com

Allerdings sind die Anschaffungskosten für einen Pelletkessel sehr hoch. Um ausreichend Brennstoffe lagern zu können, ist viel Platz notwendig. Beim Verbrennen von Holz sind die Feinstaubemissionen sehr hoch.

Sind Elektroheizungen eine schadstofffreie Alternative?

Elektroheizungen lassen sich schnell und kostengünstig installieren, viel schneller und kostengünstiger als jedes andere Heizsystem. Es sind keine zusätzlichen Heizflächen und auch kein Rohrsystem notwendig, um die Wärme im ganzen Haus zu verteilen. Die Wärme gelangt direkt in die Raumluft, Leistung und Verbrauch lassen sich sehr genau und einfach regeln. Die Heizung funktioniert mit Strom. Wie viel CO₂ sie ausstößt, hängt von der Stromerzeugung ab.

Mit umweltfreundlichem, grünem Strom aus Wasserkraft, Windkraft oder Solarenergie ist der CO₂-Ausstoß niedrig, die Auswirkungen auf die Umwelt sind sehr gering. Wer die Heizung autark betreiben will, braucht dafür eine große Fotovoltaikanlage.

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Allerdings steigen die Heizkosten für diese Art Heizung immer weiter, da die Strompreise immer weiter ansteigen. Die Anschaffungskosten für eine eigene PV-Anlage sind sehr hoch. Je nach Strommix können mit dieser Heizungsart höchste CO₂-Emissionen entstehen.

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Umweltfreundlich heizen, ohne die Heizung zu tauschen

Heizen und Klimaschutz schließen einander nicht aus, auch nicht mit einer älteren Heizung. Wer das Geld nicht hat, sich eine neue, umweltfreundliche Heizung einbauen zu lassen, kann dennoch umweltfreundlich heizen und sowohl den Energieverbrauch als auch den Schadstoffausstoß merklich reduzieren.

Wer bedarfsgerecht heizt, wählt die Temperatur so, dass sie zur Raumnutzung passt. Ein ungenutzter Raum muss nicht auf 20 °C geheizt werden. Jedes Grad weniger senkt den Energieverbrauch und damit die Emissionen von CO₂ und Feinstaub.

Heizkörper sollten nicht zugestellt oder zugehängt sein. Auch eine Staubschicht kann die Leistung beeinträchtigen. Die Wärme verteilt sich dann weniger effizient und der Verbrauch steigt.

Eine automatische Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung hilft dabei, Energie zu sparen © Michal, stock.adobe.com
Eine automatische Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung hilft dabei, Energie zu sparen © Michal, stock.adobe.com

Um frische Luft hereinzulassen und Schadstoffe sowie Feuchtigkeit nach draußen zu befördern, ist es notwendig ein paar Mal am Tag kräftig zu lüften. Dazu alle Fenster und die Innentüren ganz öffnen. Der Durchzug sorgt für einen schnellen Luftaustausch innerhalb von zehn bis 15 Minuten. Wird die Raumluft automatisch ausgetauscht, ist das nicht notwendig. Ist die automatische Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung ausgestattet, wird die eingehende Luft vorgewärmt. Das hilft, Energie zu sparen.

Gibt es die schadstofffreie Heizung?

Sonnenhäuser, die mit einer Solarheizung ausgestattet sind, sind am umweltfreundlichsten. Sie brauchen allerdings großflächige Kollektoren, um den Wasserspeicher über den Sommer mit Energie zu beladen, sodass es für den Winter ausreicht, das gesamte Haus zu heizen. Selten sind zusätzliche Heizmöglichkeiten notwendig. Derartige Systeme sind jedoch sehr anspruchsvoll und eignen sich nicht für einen Altbau.

Wärmepumpen sind ebenfalls eine energiesparende Art, zu heizen. Die Auswirkungen auf die Umwelt sind sehr gering. Es ist sinnvoll, die Wärmepumpe mit Solarthermie oder kombiniert mit einer Fotovoltaikanlage zu betreiben. Wenn der Strom vom eigenen Dach kommt, ist die Wärmepumpe fast autark. Dann ist diese Technik ebenfalls eine der umweltfreundlichsten Möglichkeiten zu heizen.

Die Verbrennung von Holz ist CO₂-neutral. Es entsteht jedoch sehr viel Feinstaub bei der Verbrennung. Ist der Kessel nicht optimal eingestellt, steigt der Schadstoffausstoß.

Bei Öl- und Gasheizungen ist es genau andersherum. Sie haben zwar einen hohen CO₂-Ausstoß. Es entsteht jedoch nur wenig Feinstaub bei der Verbrennung. Insbesondere Gas und Flüssiggas aus erneuerbaren Energiequellen sind umweltfreundlich, da sie CO₂-neutral arbeiten. Gasheizungen sind darüber hinaus sehr effizient und lassen sich platzsparend unterbringen. Auch in Bezug auf die Anschaffungskosten sind sie günstiger als alle anderen Heizsysteme.

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