Das Wohnklima gesund halten und Schimmel vorbeugen

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Welche Rolle spielen Lüften, Heizen und Inneneinrichtung?

In einem Vier-Personen-Haushalt entsteht täglich viel Feuchtigkeit. Das können sechs bis zwölf Liter pro Tag sein. Durch richtiges Lüften bleibt die Feuchtigkeit nicht in den Innenräumen. Wird allerdings nicht regelmäßig und nicht richtig gelüftet, begünstigt die Feuchtigkeit die Bildung von Schimmel. Das gilt für energetisch sanierte Häuser genauso wie für Häuser mit undichten Fenstern. Sind Räume unbeheizt oder werden nicht ausreichend beheizt, steigt die Gefahr ganz erheblich.

Durch richtiges Heizen und Lüften lässt sich der Schimmelbildung vorbeugen © Sebastian Daniel, stock.adobe.com
Durch richtiges Heizen und Lüften lässt sich der Schimmelbildung vorbeugen © Sebastian Daniel, stock.adobe.com

Sind Menschen oder Tiere in einem Raum, entsteht durch die Atmung Kohlendioxid. Wird die CO₂-Konzentration zu hoch, riecht es abgestanden. Die Luft kann müde machen und die Konzentrationsfähigkeit beeinträchtigen. Kommen zu den menschlichen Ausdünstungen noch Schadstoffe und Ausdünstungen aus Baumaterialien und Möbeln hinzu, kann das die Symptome noch verstärken. Richtiges Heizen und Lüften helfen dabei, das Wohnklima gesund zu halten und Schimmel vorzubeugen.

Was passiert bei falschem Heizen und Lüften?

Im Winter ist in vielen Häusern und Wohnungen das Schimmelrisiko erhöht. Das liegt meist an baulichen Mängeln. Doch manchmal sind die Bewohner für die Ausbreitung von Schimmel verantwortlich. Schlecht isolierte Außenwände kühlen im Winter stärker aus. Dadurch steigt die Gefahr für Schimmelbildung. Denn die in der Raumluft enthaltene Feuchtigkeit kondensiert auf diesen Flächen, die besten Bedingungen für Schimmel. Oft entstehen dabei hässliche dunkle Flächen oder ganze Flächen sind davon befallen. In vielen Fällen wächst der Schimmel allerdings im Verborgenen. Erst ein muffiger Geruch deutet auf den Befall hin. Schlimm daran ist allerdings nicht der Geruch, sondern die gesundheitliche Gefährdung, die von Schimmelpilzen ausgeht.

Im Winter kommt es häufig vor, dass Wasser an Fensterscheiben oder Wänden kondensiert © dima_pics, stock.adobe.com
Im Winter kommt es häufig vor, dass Wasser an Fensterscheiben oder Wänden kondensiert © dima_pics, stock.adobe.com
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Übertriebenes Energiesparen lässt die Pilze wachsen

Im Winter wollen alle Energie sparen. Das ist nur zu verständlich, bei anhaltend hohen Energiepreisen. Dazu drosseln viele die Heizung tagsüber und heizen das Zimmer erst wieder abends, wenn sie es benutzen wollen. Die Fenster bleiben dabei geschlossen, damit die wertvolle Wärme nicht entweicht. Doch das ist grundverkehrt.

In der Wohnungsluft befindet sich durch Atmung, Schweiß, Kochdunst und Duschen sehr viel Feuchtigkeit. Wird der Raum nicht gelüftet, kann die Feuchtigkeit nicht entweichen. Sobald der Raum abkühlt, schlägt sich die Feuchtigkeit auf kalten Flächen nieder, beispielsweise auf den Wänden, aber auch auf Fensterflächen oder Fensterrahmen. Das hat unweigerlich Schimmelbildung zur Folge.

Gutgemeintes bewirkt oft das Gegenteil
Gutgemeintes bewirkt oft das Gegenteil

Besser ist es, die Temperatur im gesamten Haus konstant zu halten. Sie sollte zwischen 19 und 21 °C liegen. Richtiges und regelmäßiges Lüften ist fast noch wichtiger. Ist die Luft sehr trocken, was im Winter für gewöhnlich der Fall ist, kann sie sehr viel Feuchtigkeit aufnehmen. Beim Lüften kann die Feuchtigkeit so den Raum leichter verlassen.

Wenn Chemikalien die Raumluft belasten

In den eigenen vier Wänden lauern neben Schimmelpilzen noch andere Gefahren für die Gesundheit. Schadstoffe, die sich in den Bau- und Werkstoffen, Möbeln und Einrichtungsgegenständen befinden, gasen in stark beheizten Räumen verstärkt aus. Wird nicht oder nur unzureichend gelüftet, reichern sie sich in der Raumluft an.

Obendrein ist die Luftfeuchtigkeit in vielen Häusern und Wohnungen sehr niedrig. Die Feinstaubbelastung, die sich in den Wintermonaten stärker bemerkbar macht, kann die Schleimhäute, die Augen und die oberen Atemwege reizen. Ist das der Fall, hilft es, ausreichend zu trinken. Wasserverdunster sind nicht sehr wirkungsvoll. Sie erhöhen eher das Risiko, dass sich Schimmel auf den Oberflächen bildet, als dass sie die Beschwerden lindern.

Am besten ist Stoßlüften. Dazu einfach die Fenster mehrmals am Tag für fünf bis zehn Minuten weit öffnen © Bonsales, stock.adobe.com
Am besten ist Stoßlüften. Dazu einfach die Fenster mehrmals am Tag für fünf bis zehn Minuten weit öffnen © Bonsales, stock.adobe.com

Wer die Schadstoffkonzentration und die Schimmelbelastung reduzieren will, muss effektiv lüften. Dazu einfach die Fenster in allen Räumen für etwa fünf Minuten vollständig öffnen und auf diese Weise stoßlüften. Anschließend alle Fenster wieder vollständig schließen. Diese Zeit reicht, für den Luftaustausch, ohne dass die Oberflächen im Raum auskühlen. Die noch warmen Oberflächen tragen dazu bei, dass sich die Raumluft schnell wieder erwärmt. Insgesamt geht so nur sehr wenig Energie verloren.

Die richtigen Baustoffe tragen zu einem gesunden Raumklima bei

Schon bei der Planung kann jeder etwas für seine Gesundheit in seinem zukünftigen Zuhause tun. Möglichkeiten gibt es beispielsweise bei der Auswahl der Materialien für den Putz, die Wärmedämmung, die Wandfarbe oder den Fußboden. Dabei geht es in erster Linie darum, unnötige Schadstoffe zu vermeiden. Dazu eignen sich die folgenden Baustoffe:

  • Holz
  • Pflanzliche Fasern, wie Hanf oder Kokos
  • Kalk
  • Naturstein
  • Lehm
  • Keramik
Baustoffe für ein gesundes Raumklima
Baustoffe für ein gesundes Raumklima

Wichtig dabei ist vor allen Dingen der Feuchtigkeitsausgleich zwischen den verschiedenen Materialien, wie Putz oder Farbe, mit der Innenraumluft. Das funktioniert besonders gut, wenn das Mauerwerk massiv ist und beispielsweise aus Porenbeton oder Ziegeln besteht. Sie können Wasserdampf aufnehmen und ihn anschließen wieder freigeben.

Für ein gesundes und behagliches Wohnklima sind Heizen und Lüften sehr wichtig, denn sie entscheiden über Temperatur und Luftfeuchtigkeit in den Räumen. Die folgenden Tipps zum richtigen Heizen und Lüften fassen noch einmal kurz zusammen, was jeder für ein angenehmes Raumklima in seinen vier Wänden tun kann.

Das Fenster in Kippstellung lässt nur den Raum auskühlen. Ein nennenswerter Luftaustausch findet dabei nicht statt © ronstik, stock.adobe.com
Das Fenster in Kippstellung lässt nur den Raum auskühlen. Ein nennenswerter Luftaustausch findet dabei nicht statt © ronstik, stock.adobe.com
  • Morgens ist es sinnvoll alle Zimmer für zehn bis fünfzehn Minuten durchzulüften, insbesondere die Schlafräume.
  • In Bad und Küche entsteht viel mehr Feuchtigkeit als in anderen Räumen. Daher ist es dort notwendig, häufiger zu lüften.
  • Der Luftaustausch muss beim Lüften sehr intensiv sein. Das bedeutet, dass es nicht ausreicht, die Fenster in Kippstellung zu bringen und stundenlang offenzulassen. Für einen intensiven Luftaustausch ist Stoßlüften viel besser.
  • Das Dauerlüften mit schräg gestellten Fenstern hat noch einen weiteren Nachteil. Die Räume und vor allen Dingen die Fensterlaibungen kühlen aus, ohne dass ein nennenswerter Luftaustausch stattfindet.
  • Die Heizung ist beim Lüften ausgeschaltet. Die einströmende kalte Luft hat sehr schnell zur Folge, dass sich die Ventile in den Heizungsthermostaten öffnen und gegen die kalte Luft anheizen.
  • Zimmertüren sollten in der Heizperiode immer geschlossen bleiben, vor allem zu Räumen, in denen die Raumtemperatur etwas niedriger ist, wie beispielsweise das Schlafzimmer. Das verhindert, dass die Luft in den anderen Räumen nicht so schnell abkühlt.
  • Die Raumtemperatur sollte niemals unter 16 °C absinken. Wenn die Temperaturen sehr niedrig sind, wird es unbehaglich in der Wohnung. Zudem können die niedrigen Temperaturen die Gesundheit beeinträchtigen.
  • Die Heizkörper sollten immer frei bleiben. Sind sie mit Möbeln oder langen Vorhängen verdeckt, kann leicht ein Hitzestau entstehen.
  • Damit die Luft in allen Räumen ungehindert zirkulieren kann, sollten Möbelstücke mindestens 5 cm von der Wand entfernt stehen.
  • Im Winter ist die Luft zwar sehr trocken. Dennoch sind Luftbefeuchter nur eine weitere gesundheitliche Gefahr. Sie lassen die Luftfeuchtigkeit steigen, sodass sich noch mehr Feuchtigkeit niederschlägt. Viele empfinden die Innenraumluft nur deshalb als trocken, weil sie mit Feinstaub belastet ist.
Hilfreiche Tipps für gesundes Raumklima
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Schimmel kann sich vollkommen unentdeckt im Verborgenen ausbreiten © yavdat, stock.adobe.com
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