Das ABC der Wohnschadstoffe

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Viele Schadstoffe, die in der Wohnung die Luft belasten, teilweise sogar sehr gesundheitsschädlich sind, sind unsichtbar, oft sogar geruchlos. Sie können die Atemwege reizen, Allergien auslösen, das Immunsystem schwächen, Infekte auslösen oder Kopfschmerzen. Einige davon sind so gefährlich, dass von ihnen tödliche Gefahren für die Gesundheit ausgehen, weil sie unheilbare Krebserkrankungen verursachen.

Schadstoffe in der Wohnungsluft können Allergien und andere gesundheitliche Folgen auslösen © gstockstudio, stock.adobe.com
Schadstoffe in der Wohnungsluft können Allergien und andere gesundheitliche Folgen auslösen © gstockstudio, stock.adobe.com

Building Related Illness – gebäudebezogene Erkrankung

Es kommt zu sogenannten gebäudebezogenen Erkrankungen oder Building Related Illness (BRI). Darunter sind medizinisch klar diagnostizierbare Krankheitsbilder zu verstehen, die ihre Ursache in einem Gebäude haben. Dabei kann es sich um Stoffe handeln, die chemisch-toxisch oder infektiös sind oder die Allergien auslösen. Da es bei diesen Erkrankungen einen klaren Bezug gibt, verschwinden die Beschwerden häufig, wenn die Quelle identifiziert und die Ursache beseitigt ist. Zu diesen Erkrankungen gehören beispielsweise Lungenkrebs, der durch Tabakrauch entstanden ist, Legionellen oder Schimmelpilze. Auch Radonstrahlung, Formaldehyd oder ähnliche Schadstoffe zählen zu den Auslösern.

Formaldehyd entweicht noch lange Zeit nach dem Einbau aus Werkstoffen im Haus © Grispb, stock.adobe.com
Formaldehyd entweicht noch lange Zeit nach dem Einbau aus Werkstoffen im Haus © Grispb, stock.adobe.com

Welche Faktoren lösen BRI aus?

Faktoren, die BRI auslösen können, lassen sich in zwei Typen einteilen: identifizierbare Ursachen und medizinische Bedingungen. Die Symptome entstehen oder verschlimmern sich durch schlechte und verschmutzte Raumluft. Aber auch physikalische, psychologische oder psychosomatische Faktoren können die Beschwerden auslösen.

Auslösende Faktoren können im Gebäude selbst liegen. Ein architektonisch schlecht gestaltetes Gebäude, ein defektes Betriebssystem oder der sich verschlechternde Zustand des Gebäudes spielen dabei ebenfalls eine Rolle. Eine besondere Gefahr geht von Raumluft-technischen Anlagen aus, wenn sie nicht regelmäßig gereinigt, gewartet und repariert werden.

Zu den auslösenden Faktoren gehören physikalische Faktoren, wie die relative Luftfeuchtigkeit, die Beleuchtung, die Luftwechselrate oder Schall. Auf physikalische Belastungen reagieren die Menschen sehr unterschiedlich. Die einen stört Lärm fast gar nicht, die anderen werden davon krank. Bei den physikalischen Faktoren ist es, außer bei Radioaktivität, sehr schwierig, Empfehlungen auszusprechen.

BRI – auslösende Faktoren sind vielfältig
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Häufig sind es biologische Faktoren, wie Bakterien oder Pilze, allen voran der Schimmelpilz, die Menschen krank machen. Oft lösen sie allergische Reaktionen der Haut oder der Atemwege aus. In einigen Fällen verursachen sie aber auch massive Organschäden, insbesondere in den Entgiftungsorganen Leber und Niere.

Chemische Belastungen entstehen nicht nur durch das Gebäude selbst und die verwendeten Materialien. Sie können auch aus Möbeln, Einrichtungsgegenständen oder Wohntextilien in die Raumluft entweichen. Der schädliche Kontakt kann über die Haut oder die Atemwege zustande kommen. Oft haben sie einen charakteristischen Geruch, der immer ein Alarmzeichen sein sollte, wie ein sehr eigenwilliger Geruch, ein Geruch nach Lösungsmitteln oder einen sehr unangenehmen Geruch nach Chemikalien.

Symptome der Building Related Illness sind unter anderem:

  • Kopfschmerzen
  • Benommen und Schwindel
  • Konzentrationsstörungen
  • Juckende und/oder brennende Augen
  • Juckreiz
  • trockener Hals mit Hustenreiz und belegter Stimmer
  • eine verstopfte oder triefende Nase
Juckende oder brennende Augen können auf Building Related Illness hinweisen © Antonioguillem, stock.adobe.com
Juckende oder brennende Augen können auf Building Related Illness hinweisen © Antonioguillem, stock.adobe.com

Was enthält alles Schadstoffe?

Bei einigen Schadstoffen ist die Problematik so ernst, dass der Gesetzgeber ein Verbot dafür erteilt hat, wie beispielsweise PCP oder halogenierten Kohlenwasserstoffe. Auch Styrol, Formaldehyd, PAKs oder Pyrethroide stellen eine ernstzunehmende Gefahr für die Gesundheit dar. Doch in welchen Baustoffen sind diese Schadstoffe enthalten? Welche Gesundheitsrisiken können durch Flammschutzmittel, Schwermetalle oder Schimmel entstehen?

Besteht die Möglichkeit, die Schadstoffe zu vermeiden oder zu ersetzen? Welche Alternativen gibt es zu Glykol oder Azofarbstoffen? Manchmal ist es sinnvoll, ganz auf die Schadstoffe zu verzichten. Es ist auf jeden Fall hilfreich, auf entsprechende Umweltsiegel unabhängiger Prüfstellen zu achten.

Verlässliches Zertifikat bei Wohntextilien
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Weitere Artikel zum Thema Wohnschadstoffe:
Teil 1: Chemische Belastungen durch Schadstoffe
Teil 2: Physikalische Belastungen in Innenräumen
Teil 3: Biologische Schadstoffe

Hinweis: In diesem Zusammenhang ist die Bio-Akkumulation ein wichtiger Begriff. Bio-Akkumulation bedeutet, dass sich bestimmte Schadstoffe im Laufe der Zeit im Körper anreichern. Das kann im menschlichen Organismus sein, aber auch in Tieren. Es gibt viele Schadstoffe, die in kleinen Dosen keinen Schaden anrichten. In höherer Dosierung können sie allerdings fatal sein. Es gibt auch Schadstoffe, die erst giftig werden, wenn sie mit Wasser in Kontakt kommen. Sie sind dann beispielsweise fisch- oder wassertoxisch.

Das Fenster in Kippstellung lässt nur den Raum auskühlen. Ein nennenswerter Luftaustausch findet dabei nicht statt © ronstik, stock.adobe.com
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