Licht, Boden, Raumorganisation
Im Alltag Bioprodukte zu nutzen, wird für immer mehr Menschen zur Selbstverständlichkeit. Dabei denken die meisten zunächst an Lebensmittel und Kosmetikprodukte, in denen Schadstoffe lauern können. Ein anderer Lebensbereich ist dabei oft völlig außen vor: die Arbeit. Im Arbeitszimmer verbringen viele Menschen sehr viel Zeit, dennoch schenken sie ihm nur sehr wenig Aufmerksamkeit. Dabei ist es ganz einfach, im Arbeitszimmer die Schadstoffbelastung zu reduzieren, beispielsweise mit nachhaltigen Büromöbeln und ein paar kleinen Verhaltensänderungen.
Wo stecken die Schadstoffe im Arbeitszimmer
In Büromöbeln können viele Schadstoffe lauern. Das gilt für den Schreibtisch, den Bürostuhl genauso wie für Rollcontainer und Ablageregale oder -schränke. Das hängt von den verwendeten Materialien ab. Es gibt bereits preiswerte Büromöbel, die aus Recyclingholz oder Pappe und Papier hergestellt sind. Sie sind in schlichten Holzdesigns, aber auch sehr farbenfroh erhältlich. Bei entsprechend nachhaltigen Materialien kommen keine giftigen Kleber zum Einsatz, die noch Jahre nach der Neuanschaffung ausgasen, wie beispielsweise formaldehydhaltige Klebstoffe. Dabei gibt es einfach zusammenzubauende Stecksysteme, die sehr stabil sind.
Der Drucker als Schadstoffschleuder
Eine große Schadstoffquelle im Arbeitszimmer ist der Drucker. Beim Drucken entsteht sehr viel Staub, insbesondere bei Laserdruckern. Deshalb ist es besser, wenn der Drucker nicht direkt am Arbeitsplatz steht. Er sollte an einem gut belüfteten Platz stehen, damit der Staub abziehen kann. Das Bundesinstitut für Risikobewertung konnte in einer Untersuchung bestätigen, dass aus Druckern und Kopierern Schadstoffe austreten, die leicht, mittel und schwer flüchtig sind. Zudem emittieren Drucker sehr viel Staub. Wer viel in der Nähe von Druckern und Kopierern arbeitet, ist einem erheblichen gesundheitlichen Risiko ausgesetzt.
Schadstoffe in Arbeitsmaterialien
Andere Arbeitsmaterialien bestehen meist aus Kunststoff oder Metall und sind häufig lackiert. In den Farben und Lacken können Schadstoffe enthalten sein, beispielsweise Benzol, Formaldehyd und Toluol. Wenn diese Stoffe über die Atemwege in den Organismus gelangen, können Allergien und weitere zum Teil schwerwiegende Erkrankungen die Folge sein. Oft riechen die entsprechenden Produkte bereits beim Auspacken so stark, dass selbst stundenlanges Lüften nicht weiterhilft.
Schadstoffe im Zubehör
Zubehör im Büro, wie Maus und Tastatur, sind notwendige Arbeitsmittel. Bislang waren diese Produkte aus Kunststoff hergestellt. Mittlerweile gibt es Alternativen aus nachwachsenden Rohstoffen, wie Bambus oder andere Hölzer. Mauspads haben eine Gelauflage, um die Hand beim Arbeiten zu entlasten. Einige davon verströmen einen sehr unangenehmen Geruch. Wer ganz sichergehen will, dass auch das Mauspad schadstofffrei ist, greift zu Produkten, die garantiert frei von Weichmachern sind. Sie sind häufig als BPA-frei oder ohne Bisphenol A gekennzeichnet.
Für das Arbeitszimmer geeignete Bodenbeläge
Der Fußboden im Büro muss hohen Anforderungen entsprechen und sehr strapazierfähig sein. Schwere Schränke, Rollcontainer und Drehstühle beanspruchen den Boden sehr stark. Fußboden im Büro muss nicht nur gehfreundlich, rutschfest und gegenüber Kratzern unempfindlich sein. Ein pflegeleichter Fußboden, der wenig Arbeit macht, zahlt sich mit der Zeit aus.
Doch nicht jeder Fußboden passt zum Budget. Oft ist es nicht eine Frage des persönlichen Geschmacks oder der Zweckmäßigkeit, sondern eine Frage des Geldes. Im Fachhandel gibt es gute Bodenfliesen bereits für unter zehn Euro pro Quadratmeter. Ein guter Parkettfußboden aus echtem Holz kostet leicht das Zehnfache.
Ein schadstofffreier Bodenbelag im Arbeitszimmer verbessert das Arbeitsklima, macht es produktiver. Dagegen belastet ein schadstoffbelasteter Fußboden das Raumklima und schadet gleichzeitig der Gesundheit.
Parkettfußboden – edel, langlebig und schadstoffarm
Ein hochwertiger Parkettfußboden ist gut als Bürofußboden geeignet. Echtholz-Parkett sieht edel aus, ist robust, langlebig und sorgt für ein gutes Raumklima, insbesondere wenn die Oberflächenbehandlung ebenfalls schadstofffrei erfolgt, beispielsweise mit Hartöl. Fertigparkett ist eine kostengünstige Alternative zu Echtholz-Parkett. Allerdings ist das Material nicht so langlebig. Bei Fertigparkett ist eine Echtholzschicht auf eine Trägerschicht aufgeklebt. Optisch sind die beiden Böden nicht zu unterscheiden. Allerdings hat das Fertigparkett eine viel dünnere Nutzschicht und lässt sich nicht so häufig abschleifen und aufbereiten.
Ein versiegelter Parkettboden ist pflegeleicht, darf allerdings nicht nass gewischt werden. Schutzmatten für die Bürostühle schützen den Boden vor Beschädigungen durch die Rädchen und die Bewegungen der Stühle.
Weiches Holz, wie Tanne, Lärche oder Kiefer eignet sich weniger für den Bürofußboden. Besser geeignet sind kanadischer Ahorn, Eiche, Bambus, Buche oder das extrem belastbare Olivenholz.
Hinweis: Holzfußboden ist nicht lichtecht. Da, wo Schränke stehen oder Teppiche liegen, verfärbt sich das Holz nicht so stark. Werden Möbel verrückt, sind die Spuren deutlich zu sehen. Hier schaffen nur Abschleifen und eine neue Versiegelung Abhilfe.
Laminatfußboden – die günstige Alternative zu Holz
Laminatfußboden ist in Arbeitszimmern sehr beliebt. Es gibt ihn in vielen verschiedenen Holzdesigns. Hochwertiges Laminat wird den Anforderungen an ein Arbeitszimmer gerecht. Ein gutes Klick-Laminat lässt sich leicht verlegen. Die Qualität ist bei Laminatfußboden besonders wichtig. Ist der Fußboden einmal zerkratzt und verschrammt, gibt es keine Möglichkeit, das wieder auszugleichen. Billiges Laminat wird den Anforderungen in einem Arbeitszimmer selten gerecht.
Vinyl- oder Designböden im Arbeitszimmer
Vinyl ist ein robuster und pflegeleichter Fußboden, der sich auch für größere Räume gut eignet. Immer beliebter werden dabei weiche Kunststofffußböden ohne PVC. Sie enthalten kaum Schadstoffe und unterscheiden sich kaum von PVC in Bezug auf die Optik oder die Pflegeeigenschaften. Diese sogenannten Designböden gibt es, genau wie die Vinylböden auch, in sehr vielen verschiedenen Designs und Farben, sogar in Holz-, Stein- oder Betonoptik.
Dabei gibt es sehr dünne Varianten, die sich gut verkleben lassen – teilweise sind sie sogar selbstklebend und der Klebstoff enthält kein Formaldehyd. Der Vorteil dieser sehr dünnen Designböden: Der alte Boden kann drinbleiben. Auf alte Fliesen kommt eine dünne Ausgleichsschicht, mit dem Design- oder Vinylboden verschwinden die Fliesen darunter vollständig. Vinyl- und Designböden sind extrem pflegeleicht und lassen sich feucht oder sogar nass wischen. Ein hochwertiger Vinylboden ist frei von Weichmachern und anderen Schadstoffen. PVC-Fußboden hingegen kann Weichmacher und andere Chemikalien an die Raumluft abgeben.
Linoleum – die natürliche Alternative
Linoleum war lange Zeit von der Bildfläche verschwunden. Niemand wollte mehr den natürlichen, flexiblen Bodenbelag aus 90 Prozent Leinöl. Der billige PVC-Belag hat das Linoleum vom Markt verdrängt. Neuerdings erlebt Linoleum ein Comeback als nachhaltiger Fußboden. Der relativ teure Bodenbelag ist meist schlicht und einfarbig oder in marmorierter Steinoptik erhältlich. Er ist langlebig und robust.
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Das ergonomische Arbeitszimmer
Ein gesundes Arbeitsklima entsteht nicht nur durch schadstofffreie Büromöbel, Arbeitsmittel, Bodenbeläge oder den richtigen Abstand vom Drucker. Wichtig sind auch ergonomische Büromöbel. Dabei wirken sich gerade kleine Details auf die Gesundheit aus, wie die Beleuchtung oder die richtige Höhe von Schreibtisch und Schreibtischstuhl.
Für rückenschonendes Arbeiten muss die Höhe des Schreibtischs auf die Körpergröße des Benutzers abgestimmt sein. Hinzu kommt ein passender Schreibtischstuhl. Am besten geeignet sind höhenverstellbare Möbel, die sich leicht individuell anpassen lassen – nicht nur die Höhe, sondern auch Rücken- und Armlehne. Wichtig ist auch eine bequeme Sitzfläche.
Die Position von Monitor, Maus und Tastatur
Oft genug ist der Monitor das zentrale Element auf dem Schreibtisch. Eine falsche Position kann zu körperlichen Beschwerden führen. Im Idealfall ist der Monitor so aufgestellt, dass der Blick leicht nach unten geht. Mithilfe flexibel einstellbarer Monitore lässt sich das heute leicht einrichten.
Für gesundheitsschonendes Arbeiten spielt auch die richtige Position von Maus und Tastatur eine wichtige Rolle. Der Aktionsradius kann Schulter, Nacken und Handgelenke stark belasten. Am besten sind Produkte geeignet, bei denen Hände und Finger eine natürliche Haltung haben. Das belastet den Körper am wenigsten.
Die Beleuchtung im Arbeitszimmer
Bei Bildschirmarbeit spielt die Beleuchtung drumherum eine wichtige Rolle. Das schont die Augen. Das gilt besonders dann, wenn abends noch gearbeitet wird. Die Beleuchtung an PC-Arbeitsplätzen sollte mindestens 500 Lux hell sein.
Die Suche nach der richtigen Leuchte kann sich bisweilen etwas schwer gestalten. Wichtig ist, dass das Licht nicht blendet, sonst ist es sehr anstrengend. Gut geeignet für ein Arbeitszimmer sind Wand- oder Stehleuchten, die ausreichend hell machen und nicht die Konzentration beeinträchtigen. Wichtig ist, dass das Licht von oben kommt. Besonders vorteilhaft für die Augen sind lichtdurchflutete Arbeitszimmer, wobei der Schreibtisch noch besonders erhellt wird. Dabei spielen auch Rollos und Vorhänge an den Fenstern eine wichtige Rolle. Sie helfen, zu starke Sonneneinstrahlung zu vermeiden. Sie kann die Sicht auf den Bildschirm stark beeinträchtigen.
Tipps für ein gesundes Arbeitsklima
- Frische Luft hilft bei Konzentrationsproblemen, daher öfter mal das Fenster öffnen.
- Kleinmöbel und andere Gegenstände sind im besten Fall aus Naturmaterialien hergestellt und kommen ohne Kleber und Lack aus.
- Möbel aus Massivholz mit entsprechender Oberflächenbehandlung sind schadstofffrei.
- Bürostühle enthalten oft Schadstoffe. Hier gilt es, einen schadstoffarmen Stuhl zu wählen.
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