Durch Schadstoffe belastete Wohnluft

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Welche Schadstoffe könnten entstehen?

Zu Hause gibt es mehr Wohngifte, als die meisten ahnen. Wer Feinstaubbelastung hört, denkt als Erstes an den Straßenverkehr. Strahlenbelastungen oder die Vergiftung der Luft durch Chemikalien lassen die meisten an Industriebetriebe denken. Belastete Außenluft mit Feinstaub und Stickoxiden dringt von der Straße her in die Wohnung ein. Doch auch Wohngifte aus Farben von der letzten Renovierung, aus den neuen Möbeln oder dem Bodenbelag, können die Raumluft verschmutzen. Die Folgen sind verschiedene Symptome, wie Schnupfen, stechende Nase, brennende Augen, Kopfschmerzen, Müdigkeit oder allgemeines Unwohlsein. Sie sind nur die harmlosen Anzeichen für eine Schadstoffbelastung. Einige Schadstoffe sind so gefährlich, dass sie sogar unheilbaren Krebs auslösen können.

Viele denken bei Schadstoffbelastung zunächst an die Industrie oder den Straßenverkehr. Doch auch zu Hause lauern Giftstoffe in der Raumluft © Adam Radosavljevic, stock.adobe.com
Viele denken bei Schadstoffbelastung zunächst an die Industrie oder den Straßenverkehr. Doch auch zu Hause lauern Giftstoffe in der Raumluft © Adam Radosavljevic, stock.adobe.com

Belastungen aus Baustoffen und der Einrichtung

Formaldehyd ist in der chemischen Industrie als Grundstoff sehr beliebt. Er kommt in großen Mengen zum Einsatz, beispielsweise in Kunstharzen für die Herstellung von Spanplatten, Holzwerkstoffplatten oder Möbeln. Außerdem ist Formaldehyd ein wirkungsvolles Konservierungsmittel für Farben, Lacke oder Putz.

Die Empfehlung des Bundesamtes für Gesundheit BAG für die Konzentration von Formaldehyd in der Raumluft in Wohnräumen oder Aufenthaltsräumen beträgt maximal 125 Mikrogramm pro Kubikmeter Raumluft. Neben Formaldehyd gibt es noch weitere Lösungsmittel, die in Lacken, Klebstoffen, Farben oder Dichtungsmassen Anwendung finden. Dazu gehören Aceton, Ethanol und Propanol, Chloroform und Schwefelkohlenstoff. Sie belasten in entsprechender Konzentration ebenfalls die Raumluft sehr stark. Um die Konzentration dieser Stoffe in der Raumluft gering zu halten, ist es notwendig, Innenräume gut zu lüften und schon bei den Quellen die entsprechenden Maßnahmen zu ergreifen.

Schadstoffe beeinträchtigen die Raumluft
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Schadstoffarme Produkte verwenden

Wer zu Hause bei der Einrichtung, bei Renovierungs- und Baumaßnahmen auf Konstruktionen und Produkte achtet, die wenige oder keine Emissionen verursachen, ist auf der sicheren Seite. In einigen Fällen ist es möglich, Schadstoffausgasung ganz zu vermeiden, beispielsweise wenn Teppichboden nicht vollflächig verklebt, sondern mechanisch befestigt wird.

Im Handel sind viele schadstoffarme Produkte erhältlich, die mit entsprechenden Gütezeichen gekennzeichnet sind, beispielsweise der Blaue Umweltengel für emissionsarme Produkte. Wer bei einem Einrichtungsgegenstand erst zu Hause feststellt, dass der Gegenstand einen strengen Geruch nach Chemikalien abgibt, kann den Gegenstand zunächst im Freien oder im Keller auslüften lassen, bevor er in die Wohnräume einzieht.

Wer gerade beim Renovieren und Sanieren ist, sollte in der ersten Zeit vermehrt lüften. Am besten ist regelmäßiger Durchzug, der Lösungsmittelreste nach draußen befördert.

Hinweis: Formaldehyd gast über längere Zeit aus Oberflächen, Spanplatten oder Ähnlichem aus. Ist die Belastung zu hoch, bleibt nur noch die Möglichkeit, das belastete Material zu entfernen.

Feinstaub im Innenraum

Verschmutzte Außenluft, besonders an stark befahrenen Straßen oder in größeren Städten, sorgt für eine hohe Grundbelastung mit Feinstaub und Stickoxiden. Das Eindringen des Feinstaubs lässt sich kaum vermeiden. Er dringt beim Lüften in den Wohnraum ein. Das bedeutet jetzt nicht, dass das Lüften zu unterlassen ist. Doch sollten die Bewohner auf zusätzliche Feinstaubquellen verzichten, wie Tabakrauch, häufiges Abbrennen von Räucherstäbchen, rußende Kerzen oder unsachgemäße Nutzung des Holzofens oder Kamins.

Tabakrauch enthält ebenfalls viele Schadstoffe, die die Raumluft und die Gesundheit stark belasten © jes2uphoto, stock.adobe.com
Tabakrauch enthält ebenfalls viele Schadstoffe, die die Raumluft und die Gesundheit stark belasten © jes2uphoto, stock.adobe.com

Regelmäßiges und richtiges Reinigen reduziert die Schadstoffbelastung

Die Bewohner können mit einfachen Maßnahmen die Schadstoffbelastung bei sich zu Hause reduzieren. Dazu gehört das richtige und regelmäßige Reinigen der Wohnräume. Dabei sollten nur umweltschonende und gesundheitlich unbedenkliche Produkte zur Anwendung kommen und Pumpsprays sollten aus dem Zerstäuber kommen.

Wichtig ist auch die regelmäßige Entfernung von Staub. Im Hausstaub reichern sich biologische und chemische Schadstoffe an. Am besten ist es, die verschiedenen Einrichtungsgegenstände regelmäßige feucht mit einem Mikrofasertuch abzuwischen. Das bindet den Staub und wirbelt ihn nicht auf. Da dennoch immer Staub aufgewirbelt wird beim Saubermachen, ist es sinnvoll, danach einmal kurz Durchzug herzustellen, damit der Staub nach draußen befördert wird.

Schimmel ist allgegenwärtig

In vielen Häusern und Wohnungen kommt es zu Schimmelbefall. Darunter leidet sehr häufig die Gesundheit der Bewohner. Deshalb ist es sehr wichtig, den Schimmel rasch und möglichst vollständig zu beseitigen. Schimmel kann nur da wachsen, wo es ausreichend feucht ist. Deshalb ist es notwendig, die Ursache für den Schimmelbefall zu suchen und zu beheben. Eindringendes Wasser kann genauso den Schimmelbefall fördern wie zu kühle Wände, ungenügendes Lüften oder das Fehlen des Ventilators im Bad.

Professionelle Schimmelbehandlung in Sicherheitskleidung © amixstudio, stock.adobe.com
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Schimmel und Eisberg sind sich ähnlich
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Radioaktivität zu Hause

Uran ist überall im Untergrund vorhanden. Das radioaktive Element unterliegt einem natürlichen Zerfall. Dabei entsteht Radon, ein langlebiges und radioaktives Gas, das sich in der Atemluft befinden kann. Eingeatmetes Radon reichert sich im Körper an, lagert sich in den Lungen ab und kann Lungenkrebs auslösen.

Die Radonbelastung lässt sich beim Bauen durch die Verwendung sogenannter Radoniglus zur besseren Belüftung reduzieren © dragoncello, stock.adobe.com
Die Radonbelastung lässt sich beim Bauen durch die Verwendung sogenannter Radoniglus zur besseren Belüftung reduzieren © dragoncello, stock.adobe.com

Vor allem im Keller und dem unteren Stockwerk kann es zu Belastungen mit schädlichem Radon kommen. Das unsichtbare Gas breite sich durch Hohlräume und kleine Ritzen im gesamten Gebäude unbemerkt aus. Steht ein Gebäude aus sehr durchlässigem Untergrund, kann die Belastung besonders hoch sein. Relativ einfach bauliche Maßnahmen können dazu beitragen, die Radonbelastung zu reduzieren, selbst bei bereits bestehenden Gebäuden.

Belüftungshohlraum reduziert Radonlast
Belüftungshohlraum reduziert Radonlast

Asbestbelastung in Altbauten

Bis weit in die 1970er-Jahre gehörten asbesthaltige Baustoffe zum Alltag. Sie kamen sehr häufig zum Einsatz, beispielsweise in Fliesenkleber oder Dachplatten. Noch heute finden sich solche Baustoffe in Altbauten. Sofern keine Manipulationen an den Baumaterialien stattfinden, tritt kein Asbest aus und stellt kein Problem dar. Problematisch wird es erst, wenn der Asbest entfernt werden soll, beispielsweise bei Sanierungsarbeiten in Küche oder Badezimmer. Beim Herausreißen der asbestbelasteten Baustoffe können Asbestfasern in die Umgebungsluft gelangen. Werden diese Fasern eingeatmet, kann es auch nach Jahren noch zu sehr schweren Gesundheitsschäden kommen, wie der unheilbaren Asbestose.

Feine Asbestfasern können sich in der Atemluft befinden. Werden sie eingeatmet, setzen sie sich in der Lunge fest und können schwere Erkrankungen auslösen © ALEXEY, stock.adobe.com
Feine Asbestfasern können sich in der Atemluft befinden. Werden sie eingeatmet, setzen sie sich in der Lunge fest und können schwere Erkrankungen auslösen © ALEXEY, stock.adobe.com

Vor dem Kauf oder der Renovierung eines alten Hauses kann es sinnvoll sein, eine entsprechende Schadstoffanalyse von einem Fachmann durchführen zu lassen. Das trägt dazu bei, viel Ärger und zusätzliche Kosten zu vermeiden und schon vor allem die Gesundheit. Für den Ausbau und die Entsorgung von asbesthaltigen Materialien gelten strenge gesetzliche Vorschriften.

Das Fenster in Kippstellung lässt nur den Raum auskühlen. Ein nennenswerter Luftaustausch findet dabei nicht statt © ronstik, stock.adobe.com
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