Bauschäden
Fehler beim Einbau der Dampfbremse im Dach oder im Fertighausbau lassen feuchte Luft ins Gebäudeinnere dringen. Dies führt zu Wärmebrücken, Zugluft und Schäden am Dämmmaterial. Fehlerhafte Dampfbremsen stellen einen Baumangel dar, das ausführende Unternehmen ist im Rahmen der Gewährleistungspflicht dafür zuständig, diesen Mangel zu beseitigen.
Hausbau-Kataloge:
In den brandneuen Hausbau-Katalogen findet garantiert jeder sein Traumhaus!
Die Aufgabe der Dampfbremse
Immer dort, wo zwei unterschiedliche Temperaturbereiche aufeinandertreffen, entsteht Wasserdampf, so auch an Bauteilen, die mit der Außenluft in Kontakt kommen. Die Dampfbremse verhindert, dass Wasserdampf aus dem Inneren des Gebäudes in die Dämmschicht eindringt und deren Dämmwirkung stört. Klassische Dampfbremsen bestehen aus diffusionsoffenen Folien, häufig aus Polyethylen (PE) mit einer Dicke von etwa 0,1 mm. Die Folie wird auf der Innenseite des Bauteils vor der Dämmebene aufgebracht und lückenlos verklebt, bzw. an das Bauteil angeschlossen. Klassische Einsatzbereiche von Dampfbremsen sind Warmdächer oder je nach Konstruktion auch Fertighäuser in Holzbauweise. Im Dachbereich wird die Folie meist von innen unter der Zwischensparrendämmung verklebt.
Undichtigkeiten
Jeder noch so kleine Spalt oder Riss führt dazu, dass Feuchtigkeit aus den Räumen in die Dämmebene gelangt und deren Wirkung stört oder sogar zerstört. Ist die Feuchtigkeit einmal in der Dämmung angelangt, trocknet sie nur schwer wieder ab. Je nach Material kann sich in der Dämmung auch Schimmel bilden, der wiederum zu gesundheitlichen Beschwerden der Bewohner führen kann.
Anschlussfehler
Besonders kritisch im Bereich der Dampfbremse sind die Anschlüsse – zum einen zwischen den einzelnen Folienbahnen, aber auch im Bereich von Durchdringungen, bei Anschlüssen an Tür- oder Fensteröffnungen sowie in allen Randbereichen. Regelungen für die fachgerechten Anschlüsse gibt die DIN 4108 vor: Danach müssen Bauteile bei Dächern mit Abdichtung und ohne Hinterlüftung luftdicht durch Verklebung oder mechanische Befestigung angeschlossen werden. Problemstellen sind insbesondere:
- Fensteranschlüsse
- Türanschlüsse
- Durchdringungen
- Schalter und Steckdosen
- Überlappungen der Folienbahnen
- Anschlüsse an verputztes Mauerwerk
- Sockelanschlüsse
Dampfbremse fachgerecht einbauen
Eine fachgerecht eingebaute Dampfbremse erfolgt nach bestimmten Regeln, die der Fachmann kennt und beachtet:
- Spannungsfreie Verlegung auf der Dämmschicht mit ausreichend großen Überlappungen
- Abdichtung an Durchbrüchen und Anschlussstellen mit Klebern oder Dichtungsband.
- Abdichtung von Rohrdurchbrüchen oder Fenster mit separatem Flansch oder Bahnenstreifen
- Innenliegende Installationsebene für möglichst wenige Durchdringungen
- Innenabschluss mit Konterlattung und Wandverkleidung
Tipp: Die Dampfbremse sollte von einem Fachmann eingebaut und anschließend mit dem Blower-Door-Test auf ihre Dichtheit geprüft werden.
Dichtheitsprüfung mit dem Blower-Door-Test
Der Blower-Door-Test ist eine Differenzdruckmessung, mit der ermittelt wird, ob die Gebäudehülle luftdicht ausgeführt ist. Lecks, zum Beispiel im Bereich der Dampfbremse im Dach, aber auch undichte Fenster und Türen, lassen sich damit zuverlässig ermitteln. Dieser Test ist für jeden Neubau sinnvoll, um spätere Wärmeverluste oder Folgeschäden durch eindringende Feuchtigkeit zu vermeiden. Neubauten mit automatischer Lüftungsanlage und KfW-Förderung müssen zwingend mit diesem Test überprüft werden. Der Blower-Door-Test misst die Luftwechselrate, für die zulässige Maximalwerte gelten. Im Neubau ohne Lüftungsanlage liegt dieser Wert bei 3,0, in Passivhäusern bei 0,6. Werden die zulässigen Werte überschritten, geht man von einer Leckage aus. Die Kosten für diesen auf jeden Fall sinnvollen Test liegen zwischen 300 und 500 €.
Bauschäden am Dach
Bereits kleine Baumängel am Dach können langfristig zu dauerhaften Schäden an der Konstruktion und der gesamten Bausubstanz führen. Die Hauptschäden… weiterlesen