Schimmel: ein Feuchteschaden im Gebäude

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Schimmel in Gebäuden entsteht durch einen zu hohen Feuchtigkeitsanfall, der wiederum verschiedene Ursachen haben kann. Häufig sind Baumängel im Bereich der Abdichtung oder der Wärmedämmung die Ursache. Trotz meist eindeutiger Schadensbilder ist es häufig nicht so einfach, den Ursprung des Schimmelschadens und damit auch den Schadensverursacher zu ermitteln. Um den Schimmel nachhaltig zu beseitigen, ist jedoch gerade die Ursachenermittlung von entscheidender Bedeutung.

Vor der Schimmelbildung steht immer ein Feuchteschaden, zum Beispiel durch eine fehlerhafte Kellerabdichtung © photo 5000, stock.adobe.com
Vor der Schimmelbildung steht immer ein Feuchteschaden, zum Beispiel durch eine fehlerhafte Kellerabdichtung © photo 5000, stock.adobe.com
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Schadensbilder bei Feuchteschäden

Vor jedem Schimmelschaden steht ein Feuchteschaden. Dieser zeigt sich durch abgeplatzten Putz oder abblätternde Farbe, Risse im Beton, Salzausblühungen, Flecken an der Wand oder einen modrigen Geruch und schließlich der Schimmelbildung.

Typische Schadensbilder durch Feuchtigkeit im Mauerwerk
Typische Schadensbilder durch Feuchtigkeit im Mauerwerk

Tipp: Ist die Dämmebene durchfeuchtet, führt das zu einem Absinken der Wärmedämmwerte auf bis zu 50 % bereits ab einer Durchfeuchtung von 10 %.

Ursache: Wandoberflächentemperatur zu niedrig

Durch eine Nichteinhaltung der Anforderungen der DIN 4108-2 „Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden – Teil 2: Mindestanforderungen an den Wärmeschutz“ kann es aufgrund niedriger Oberflächentemperaturen zu einer erhöhten Feuchtigkeit und damit zur Schimmelbildung an den Bauteilflächen kommen. Als Sanierungsmöglichkeit bietet sich eine Innendämmung der Wand an. Wird diese jedoch nicht fachgerecht durchgeführt, kann das neue bauphysikalische Probleme verursachen.

Die Nichtbeachtung des Wärmeschutzes kann Bauschäden verursachen
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Ursache: feuchter Keller

Eindringendes Wasser durch fehlende oder fehlerhafte Abdichtungen oder falsch verlegte Rohre können zu einer erhöhten Luftfeuchte im Keller führen. Die Durchfeuchtung der Kellerwände kann durch fehlende vertikale oder horizontale Sperrschichten verursacht sein. Durch defekte Regenrohre dringt seitlich Feuchtigkeit ein, eine Salzbelastung der Kellerwände führt zu hygroskopischer Feuchte. Schließlich kann auch eine Leckage im Bereich der wasserführenden haustechnischen Anlagen die Ursache für den Feuchteeintrag sein. In allen Fällen ist das Ergebnis hohe Luftfeuchtigkeit, Kondenswasser an den Bauteiloberflächen und Schimmelbildung.

Abdichtungsfehler können gravierende Folgen haben
Abdichtungsfehler können gravierende Folgen haben

Beim Einbau des Estrichs wird viel Feuchtigkeit in den Neubau eingetragen. Kann diese Feuchtigkeit nicht ablüften, kommt es zu einer hohen Luftfeuchtigkeit im Gebäude und damit wiederum zu einem erhöhten Schimmelrisiko.

Maurer verlegen den Estrich im Erdgeschoss auf einer vorhandenen Fußbodenheizung © Wolfilser, stock.adobe.com
Maurer verlegen den Estrich im Erdgeschoss auf einer vorhandenen Fußbodenheizung © Wolfilser, stock.adobe.com

Kondenswasserschäden im Neubau

Sogenannte Kondenswasserschäden entstehen häufig in den Wintermonaten, wenn Wandputze und Estriche kurz hintereinander eingebaut wurden. Fehlt zwischen den beiden Gewerken eine intensive Austrocknungsphase, sammelt sich Wasser im Gebäude, das aufgrund der Witterung nur schwer bis gar nicht schadensfrei herausgelüftet werden kann.

Eine undichte Dampfbremse beeinträchtigt die Wirkung der Dämmung
Eine undichte Dampfbremse beeinträchtigt die Wirkung der Dämmung

Hält eine Luftfeuchte von 90 % über mehr als 5 bis 7 Tage an, kann das schon zur Entstehung von Schimmel auf den Bauteiloberflächen führen. Kommen zusätzlich noch Abdichtungsfehler, zum Beispiel zur Luftdichtheitsebene hinzu, können die Sparren der Dachkonstruktion durchfeuchten. Bei Kondenswasserschäden sind verschiedene Materialien besonders gefährdet. Dazu gehören Gipsputze und Gipskarton, Fermacell, Holzfaser- und Holzwerkstoffplatten. Ebenfalls kann sich Schimmel auf allen anderen Oberflächen bilden.

Fehler bei der Dachkonstruktion und damit verbundene Feuchtigkeit in der Dämmebene führen zu verdecktem Schimmelbefall in diesem Bereich © Alterfalter, stock.adobe.com
Fehler bei der Dachkonstruktion und damit verbundene Feuchtigkeit in der Dämmebene führen zu verdecktem Schimmelbefall in diesem Bereich © Alterfalter, stock.adobe.com

Verdeckter Schimmel – die unsichtbare Gefahr

Zeigt sich Schimmel an den Oberflächen der Bauteile im Gebäude, wird dies häufig auf ein falsches Nutzerverhalten, insbesondere im Bereich des Lüftens, eingestuft. Häufig wird oberflächlicher Schimmel auch als unwesentlicher Bagatellschaden betrachtet und eine Entfernung mit Schimmelentferner und ein angepasstes Lüftungsverhalten empfohlen. In vielen Fällen, speziell im Neubau, liegt hinter dem sichtbaren Befall jedoch eine tieferliegende Ursache und außerdem verdeckte Schimmelschäden. Betroffen sein können alle Hohlräume in Ständerwänden oder Vorwandinstallationen sowie die Dämmebenen im Fußbodenaufbau oder im Dach. Auch hinter Fußbodenleistungen, Wandverkleidungen und Paneelen kann sich Schimmel verstecken.

Schimmel ist nicht immer sofort von außen sichtbar!
Schimmel ist nicht immer sofort von außen sichtbar!

Ob ein verdeckter Schimmelbefall vorliegt, kann zum Beispiel durch Raumluftmessungen (MVOC-Messung) ermittelt werden. Wo sich der Schimmel genau befindet, ist häufig komplizierter herauszufinden. Oft bleibt nur die Bauteilöffnung durch einen Sachverständigen.

Wer haftet bei der Schimmelbildung?

Wie bei jedem Bauschaden steht auch bei Schimmelschäden die Frage danach an, wer für die Beseitigung und die dabei entstehenden Kosten zuständig ist. Ist der Schimmelschaden durch einen Planungs- und Ausführungsfehler verursacht, liegt die Haftung innerhalb der Gewährleistungsfrist beim Planer oder beim ausführenden Unternehmen. Der Nachweis ist allerdings in der Regel schwierig, insbesondere, wenn die Schäden bereits in der Rohbauphase durch starke Niederschläge, Defekte an der Gebäudeabdichtung oder den Installationen oder überflutete Keller angelegt wird. Hinzu kommt, dass eine Schimmelsanierung hohen Aufwand und oft immense Kosten bedeutet, vor allem, wenn bereits tragende Bauteile befallen sind oder ein verdeckter Befall vorliegt. Häufig geht ein Schimmelschaden deshalb bis vors Gericht. Für diesen Fall ist es ratsam, einen Sachverständigen mit der Beurteilung des Bauschadens durch Schimmel zu beauftragen.

Haftungsnachweis bei Schimmelbefall ist oft schwierig
Haftungsnachweis bei Schimmelbefall ist oft schwierig
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