Bauschäden am Dach

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Bereits kleine Baumängel am Dach können langfristig zu dauerhaften Schäden an der Konstruktion und der gesamten Bausubstanz führen. Die Hauptschäden entstehen durch eindringende Feuchtigkeit infolge mangelhaft ausgeführter Luftdichtschichten oder Fehler beim Verlegen der Wärmedämmung.

Mit der Dacheindeckung wird der Rohbau vor der Witterung geschützt © Hermann, stock.adobe.com
Mit der Dacheindeckung wird der Rohbau vor der Witterung geschützt © Hermann, stock.adobe.com
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Mangelhafte Luftdichtschicht

Ob belüftet oder unbelüftet – eine mängelfreie und lückenlose Luftdichtschicht ist Grundvoraussetzung für ein funktionales und dichtes Dach. Die Luftdichtschicht schützt die Konstruktion vor Tauwasserausfall und damit Feuchtigkeit und die daraus resultierenden Schimmelschäden.

Folgen einer unzureichenden Luft- und Winddichtigkeit
Folgen einer unzureichenden Luft- und Winddichtigkeit

Bereits bei einem Riss von 1 mm Breite und einer Länge von 1,0 m dringt bis zu 60.000 Mal mehr Feuchtigkeit in die Konstruktion ein als bei einem mängelfrei abgedichteten Dach mittels Dampfbremse. Probleme bereiten dabei nicht nur Risse selbst, sondern auch mangelhafte Anschlüsse an Durchdringungen oder Dachflächenfenster, Gauben oder Kamine. Tauwasser kann darüber hinaus auch entstehen, wenn Fehler bei der Entlüftungsebene im Firstbereich gemacht werden.

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Schäden an unbelüfteten Dächern

Nicht belüftete Dächer sind besonders häufig von Feuchteschäden wie Schimmel– und Fäulnisbildung betroffen. Tauwasserausfall kann durch verschiedene Fehler entstehen, zum Beispiel:

  • nicht komplett mit Wärmedämmung ausgefüllte Sparrenquerschnitte
  • Hohlräume auf der Kaltseite der Wärmedämmung

Selbst wenn die Luftdichtheitsebene intakt ist, kann Tauwasser – meist direkt an der Platten- oder Bahnenunterseite – entstehen.

Tipp: Blower-Door-Test, künstlicher Nebel und thermografische Aufnahmen sind die geeigneten Mittel, um Bauschäden in diesem Bereich aufzuspüren.

Der Blower-Door-Test misst die Luftwechselrate im Gebäude. So lassen sich Leckagen leicht ermitteln © normankrauss, stock.adobe.com
Der Blower-Door-Test misst die Luftwechselrate im Gebäude. So lassen sich Leckagen leicht ermitteln © normankrauss, stock.adobe.com

Falsch gewählte Dampfbremsfolien

Insbesondere nach Sanierungen kommt es häufig zur Schimmelbildung im Dach. Teilweise ist dies auf eine falsche Dampfbremsfolie zurückzuführen. So werden laut dem Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP) mit einer herkömmlichen Dampfsperre zwar die Vorgaben der DIN 4108 erfüllt, allerdings eignen sie sich selbst unter normalen Bedingungen meist nicht, um die Konstruktion zuverlässig vor Tauwasserausfall zu schützen.

Als Maß des Diffusionswiderstands gilt der sd-Wert. Er steht für die „wasserdampf-diffusionsäquivalente Luftschichtdicke“ in Metern und gibt den Widerstand an, den ein Bauteil dem Durchgang von Wasserdampf entgegensetzen kann. Zwar sorgt ein hoher sd-Wert dafür, dass weniger Feuchtigkeit aus dem Innenraum in die Konstruktion übergehen kann. Allerdings erschwert dies jedoch auch das Abtrocknen von eingedrungener Feuchtigkeit. Die Gefahr von Feuchte- und Schimmelschäden steigt.

Klimamembranen berücksichtigen die unterschiedlichen Dampfdruckgefälle im Sommer und im Winter © thingamajiggs, stock.adobe.com
Klimamembranen berücksichtigen die unterschiedlichen Dampfdruckgefälle im Sommer und im Winter © thingamajiggs, stock.adobe.com

Heute gelten sogenannte Klimamembranen als ideal. Sie passen die Diffusionsfähigkeit an die Umgebungsbedingungen an: Im Winter, wenn das Dampfdruckgefälle groß ist, wirken sie absperrend, im Sommer öffnen sie sich und bieten damit einen guten Schutz vor feuchten Dächern.

Das Prinzip der Klimamembran
Das Prinzip der Klimamembran
Zu geringe Überdeckungen, falsche Anschlüsse oder Lattmaße sind Fehler, die bei der Dacheindeckung eine Rolle spielen © Sven Böttcher, stock.adobe.com
Zu geringe Überdeckungen, falsche Anschlüsse oder Lattmaße sind Fehler, die bei der Dacheindeckung eine Rolle spielen © Sven Böttcher, stock.adobe.com

Schäden an der Dacheindeckung

Ausführungsfehler mit nachfolgenden Bauschäden treten auch im Bereich der Dacheindeckung auf. Fünf Fehler kommen besonders häufig vor:

Fehlerhafte Anschlüsse an Dachflächenfenstern

Die Dachsteine oder Dachziegel müssen zum Anschluss ans Fenster am Steg in der Mitte des Eindeckrahmens angeschnitten werden. Wird dies nicht beachtet und die Ziegel mit dem Wasserfalz auf dem Mittelsteg aufgelegt, stehen sie hoch und es entstehen Undichtigkeiten.

Falsche Überdeckungen

Zu geringe Überdeckungen unter 5 cm führen ebenfalls zur undichten Dacheindeckung. Dieser Fehler tritt besonders häufig an Sonderkonstruktionen wie verlängerten Sparren auf. Lässt sich die notwendige Eindeckung konstruktiv nicht umsetzen, muss ein Einhangblech zur Überbrückung eingebaut werden.

Häufige Fehler bei der Dacheindeckung
Häufige Fehler bei der Dacheindeckung

Ungenaue Sparrenlängen

Ist die Gesamtlänge der Sparren falsch berechnet und passt damit das Lattmaß, also der Abstand zwischen den Dachlatten, nicht zu den gewählten Ziegeln oder Steinen, werden häufig die Ziegel mit der Flex passend geschnitten. Dies ergibt nicht nur ein unschönes Bild der Eindeckung, sondern auch Eindringstellen für Feuchtigkeit.

Mängel bei den Anschlüssen

Im Bereich des Daches gibt es in der Regel eine Vielzahl von Anschlüssen, zum Beispiel an Gauben. Die Wahl des Anschlusses ist hier richtigerweise eine Abdeckung aus Blei oder Kupfer. Wird stattdessen lediglich mit Bauschaum versucht, Lücken zu schließen, entstehen optische und funktionale Mängel.

Falsch bemessene Dachlattung

Standardmaße für Dachlatten sind 3 / 5 cm oder 4 / 6 cm in den Sortierklassen S10 oder S13. Bei einer Abweichung von den Standardmaßen, insbesondere bei einer Unterschreitung, müssen laut Bauberufsgenossenschaft Sicherungsmaßnahmen beim Betreten des Daches eingehalten werden, da die Tragfähigkeit nicht gegeben ist.

Durch feuchte Baustoffe wie Estrich oder Putz wird in den Neubau ein hohes Maß an Feuchtigkeit eingetragen © Wolfilser, stock.adobe.com
Durch feuchte Baustoffe wie Estrich oder Putz wird in den Neubau ein hohes Maß an Feuchtigkeit eingetragen © Wolfilser, stock.adobe.com

Schimmel unterm Dach beim Neubau

Bei konventionell errichteten Massivbauten findet in der Bauphase ein großer Eintrag an Feuchtigkeit in das Gebäude statt. Früher wurde das Problem der Neubaufeuchte gelöst, indem sich die Bauabfolge an die Jahreszeiten anpasste und so das Gebäude ganz von selbst abtrocknen konnte. Heute ist das anders: Gefordert sind kurze Bauzeiten und eine möglichst schnelle Herstellung des geschlossenen Rohbaus mit dichten Fenstern und Türen. Die im Haus gespeicherte Feuchtigkeit verdunstet und steigt in die Dachkonstruktion auf. Diese ist ebenfalls ausgesprochen dicht ausgeführt. Die Folge ist Schimmelbildung im Dach.

Manchmal ist es notwendig, den Rohbau durch entsprechende technische Maßnahmen zu trocknen © schulzfoto, stock.adobe.com
Manchmal ist es notwendig, den Rohbau durch entsprechende technische Maßnahmen zu trocknen © schulzfoto, stock.adobe.com

Um diesen Bauschaden zu verhindern, ist ein regelmäßiges Lüften oder eine Bauwerkstrocknung mit Kondensat- oder Absorptionstrocknern erforderlich. Begrenzt wird das Problem heute durch den Einbau von Lüftungsanlagen, die für die Einhaltung der nötigen Luftwechselrate sorgen.

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Bauschäden am Flachdach

Flachdächer sind anspruchsvolle Konstruktionen, bei denen sich mangelhafte Ausführungen schnell rächen. Undichtigkeiten führen zu durchfeuchteten Dämmschichten und damit zum Verlust der Wärmedämmung; fehlerhafte Anschlüsse, falsche Entwässerungen oder unzureichende Ausbildungen des Dachrands können zu schwerwiegenden Bauschäden führen.

Häufige Schäden am Flachdach
Häufige Schäden am Flachdach

Stehendes Wasser auf dem Flachdach

Ist das Gefälle des Flachdachs zu gering oder nicht vorhanden, kommt es zu stehendem Wasser auf dem Dach. Auch dann, wenn der Dachablauf über den Entwässerungsebenen liegt, die Drainage fehlerhaft ausgeführt ist oder von oberhalb liegenden Dachflächen Wasser auf die Dachfläche gelangt, kommt es zu diesem Effekt.

Stehendes Wasser auf einem Flachdach kann die Lebensdauer einer Bitumenschicht stark beeinflussen © Klaus Eppele, stock.adobe.com
Stehendes Wasser auf einem Flachdach kann die Lebensdauer einer Bitumenschicht stark beeinflussen © Klaus Eppele, stock.adobe.com

Dauerhaft auf dem Dach stehendes Wasser führt dazu, dass die Lebensdauer der Bitumenschicht deutlich nachlässt. Lässt sich ein Gefälle von mindestens 2 Grad konstruktiv nicht ausführen, muss die Konstruktion, die laut Flachdachrichtlinien als „Sonderkonstruktion“ gilt, mit besonderen Maßnahmen, wie einer verstärkten Dachabdichtung, geschützt werden.

Stehendes Wasser auf dem Flachdach
Stehendes Wasser auf dem Flachdach

Schäden an der Bitumenbahn

Für eine dauerhafte Bitumenabdichtung auf Flachdächern müssen bei der Ausführung einige Punkte beachtet werden. So führt eine mangelhaft ausgeführte Abdichtung der Nahtstellen zum Eindringen von Feuchtigkeit in die Konstruktion, fehlt auf der Bitumenschicht der Oberflächenschutz, zum Beispiel in Form einer Kiesschicht, kommt es zur Versprödung und damit zu Rissen und Undichtigkeiten.

Undichte Anschlüsse und Dehnfugen

Das Flachdach ist der Witterung in hohem Maße ausgesetzt. Um die unterschiedlichen Bewegungen bei Temperaturwechseln zu minimieren und homogene Verschmelzungen zu gewährleisten, müssen die Anschlüsse und Dehnfugen aus zur Dachdeckung passenden Dichtstoffen hergestellt werden. Lässt sich ein Verbund nicht vermeiden, müssen die Anschlüsse mit Manschetten zwischen den Dichtungslagen verklebt werden.

Baufehler bei der Entwässerung

Eine fehlerhafte Entwässerung führt zu stehendem Wasser auf Flachdächern und zu Undichtigkeiten. Ebenso kann es zu Schäden an den aufgehenden Wänden kommen. Gerade im Bereich der Dachrinnen und Fallrohre sind die Schäden jedoch auch hausgemacht und ein Resultat mangelnder Wartung.

Verstopfte Dachrinnen können zu Feuchteschäden führen © JJ Gouin, stock.adobe.com
Verstopfte Dachrinnen können zu Feuchteschäden führen © JJ Gouin, stock.adobe.com

Entwässerung von Steildächern

Das häufigste Problem bei der Entwässerung von Steildächern tritt durch verstopfte Dachrinnen und Fallrohre auf. Überlaufende Rinnen oder falsch verlegte Rohre führen dazu, dass Wasser an die Fassade gelangt. Meist sind durch Laub oder Schnee und Eis verstopfte Rinnen die Ursache. Eine regelmäßige Reinigung beugt dem ebenso vor wie Laubschutz und Schneefang.

Überlaufende Dachrinnen können Schäden an der Fassade verursachen
Überlaufende Dachrinnen können Schäden an der Fassade verursachen

Probleme kann es ebenfalls geben, wenn die vorgeschriebenen Gefälle für die Rinnen nicht eingehalten werden oder der Querschnitt von Rinne und Fallrohr zu gering bemessen ist. In diesem Fall liegt ein Baumangel vor, der gegebenenfalls vom ausführenden Unternehmen beseitigt werden muss. Die Regelungen für die Bemessung von Entwässerungssystemen gibt die DIN 1986-100 vor.

Entwässerung von Flachdächern

Aufgrund der geringen Neigung von Flachdächern ist die Entwässerung ohnehin aufwendiger als beim Steildach und fehleranfälliger. Bei fachgerechter Ausführung wird die Dachneigung zu einem Abfluss hingeführt, der in einem Fallrohr mündet, über das das Niederschlagswasser abgeleitet wird. Undichtigkeiten beim Anschluss führen zur Durchfeuchtung der gesamten Konstruktion.

Undichtigkeiten im Bereich der Dampfbremse können die gesamte Dachkonstruktion, insbesondere deren Dämmwirkung, schädigen © kiono, stock.adobe.com
Baumangel: Fehler beim Einbau der Dampfbremse

Bauschäden Fehler beim Einbau der Dampfbremse im Dach oder im Fertighausbau lassen feuchte Luft ins Gebäudeinnere dringen. Dies führt zu… weiterlesen

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