Planungsgrundlagen für nachhaltiges Bauen

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Nachhaltigkeit am Bau beginnt bereits in der Planungsphase. Der schonende Umgang mit Ressourcen – in jeder Hinsicht – zieht sich durch den kompletten Hausbauprozess und findet seine Berücksichtigung in allen Bereichen. Dies umfasst die Gestaltung, Technik, Grundriss, Wohnqualität und Wohngesundheit.

Die Nachhaltigkeit eines Gebäudes entscheidet sich bereits in den ersten Planungsphasen. Je intensiver dieser Aspekt miteinbezogen wird, umso besser kann später die Ökobilanz des Hauses ausfallen © marcin jucha, stock.adobe.com
Die Nachhaltigkeit eines Gebäudes entscheidet sich bereits in den ersten Planungsphasen. Je intensiver dieser Aspekt miteinbezogen wird, umso besser kann später die Ökobilanz des Hauses ausfallen © marcin jucha, stock.adobe.com
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Nachhaltigkeit im Gesamtsystem

Nachhaltigkeit bezieht sich nicht auf Teilbereiche eines Gebäudes, sondern hat immer das Gesamtsystem im Blick. So wird ein Haus über seinen gesamten Lebenszyklus betrachtet, alle Phasen werden berücksichtigt und eingeordnet. Nachhaltigkeit findet sich ebenso in der Planung wieder und zielt darauf ab, den Bewohnern jetzt und in der Zukunft einen attraktiven, effizienten und komfortablen Lebensraum zu bieten – Das alles unter möglichst sparsamem Einsatz von Ressourcen wie Energie, Rohstoffe, fossile Brennstoffe, aber auch Arbeitskraft und Lebenszeit.

Zudem sollte auch der Preis ökonomisch vertretbar sein. Die Weichenstellung hierfür erfolgt bereits ab der Vorplanung in den ersten Planungsphasen durch die Berücksichtigung und Zusammenführung von Umwelt- und Witterungsbedingungen, Bauherrnwünschen, Umweltfreundlichkeit und Recyclingfähigkeit der Baustoffe sowie eine hohe Energieeffizienz des Gebäudes.

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Die drei Säulen der Nachhaltigkeit im Hausbau

Der Begriff der Nachhaltigkeit gliedert sich in drei Bereiche, die sogenannten Säulen auf, die sich auch beim Hausbau wiederfinden und einordnen lassen.

  • Die ökologische Nachhaltigkeit umfasst alle Maßnahmen, die dazu geeignet sind, die lokale wie auch die globale Umwelt durch möglichst wenig Emissionen und Abfallproduktion zu schonen und so wenig wie möglich der vorhandenen natürlichen Ressourcen (insbesondere fossile Brennstoffe oder Wasser) zu verbrauchen.
  • Die ökonomische Nachhaltigkeit betrifft beim Hausbau das Preis-Leistungs-Verhältnis, eine hohe Wirtschaftlichkeit des Gebäudes (zum Beispiel durch eine lange Nutzungsdauer) und den Werterhalt bzw. die Wertsteigerung.
  • Die soziale oder soziokulturelle Nachhaltigkeit beinhaltet die Gesund und Zufriedenheit der Hausbewohner, die Funktionalität und den Komfort sowie den kulturellen Nutzen eines Gebäudes im städtebaulichen Umfeld.
So erreichen Sie Nachhaltigkeit beim Hausbau
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Die genannten Ziele greifen ineinander und bedingen sich gegenseitig, gehen Verbindungen miteinander ein und erzeugen Wechselwirkungen miteinander wie auch mit der „Außenwelt“. Alles – oder zumindest so viel wie möglich in diesem Zusammenhang – zu bedenken und das Gesamtsystem Gebäude – Mensch – Umwelt zu erfassen, ist ein entscheidender Aspekt, um Nachhaltigkeit am Bau umsetzen zu können.

Einzelaspekte – von Energiebedarf bis Technik

Ein Gebäude besteht aus vielen einzelnen Komponenten, die zusammengenommen das bewohnbare und nutzbare Haus ergeben. Jeder dieser Einzelaspekte kann und sollte mit Blick auf die Nachhaltigkeit geplant und umgesetzt werden.

Ökologisches Bauen: Diese Bereiche gehören dazu
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Energiebedarf und Energieeffizienz

Dieser Hauptfaktor, um ein Gebäude nachhaltig zu planen und zu nutzen, betrifft zum einen Energiebedarf und Energieverluste aus der Heizungsanlage sowie die Art der Heizungsanlage an sich. Den Energieverlusten und dem Energiebedarf stehen auch Energiegewinne gegenüber, zum Beispiel aus der Sonneneinstrahlung (solare Gewinne), aus dem Betrieb elektrischer Geräte und durch die Bewohner selbst. Eine nachhaltige Planung hält nicht nur die Gesetze ein, die die Energieeffizienz von Gebäuden optimieren soll (Gebäudeenergiegesetz), sondern nutzt auch die Möglichkeiten, um ohne großen technischen Aufwand, vorhandene Umweltwärme in den Energiehaushalt des Gebäudes miteinzubeziehen.

Ausrichtung und Wärmegewinne

Mit der richtigen Ausrichtung des Gebäudes auf dem Grundstück und einer angepassten Grundrissgestaltung ist es möglich, deutlich Energie einzusparen. Stimmt die Anordnung der Räume und Fenster, sind Einsparungen von 4 bis 8 kWh möglich. Besonders bei Passiv- oder Nullenergiehäusern können damit die entscheidenden Kilowattstunden gewonnen werden. Als Grundregel gilt: Aufenthaltsräume mit großen Fensterflächen sollten nach Süden bzw. Südwesten ausgerichtet werden. Mit einer wirksamen Beschattungsvorrichtung, idealerweise automatisch gesteuert, kann gleichzeitig eine Überhitzung der Räume vermieden und Energie für eine eventuelle Raumkühlung gespart werden.

Ein entscheidender Faktor für den Energiebedarf eines Hauses ist seine Form. Je mehr das Gebäude einem Würfel ähnelt, umso geringer sind die Wärmeverluste durch die Gebäudehülle © ah_fotobox, stock.adobe.com
Ein entscheidender Faktor für den Energiebedarf eines Hauses ist seine Form. Je mehr das Gebäude einem Würfel ähnelt, umso geringer sind die Wärmeverluste durch die Gebäudehülle © ah_fotobox, stock.adobe.com

Die Gebäudehülle – die richtige Form spart Energie

Die Gebäudehülle ergibt sich aus den Wand- und Dachflächen. Über das sogenannte A/V-Verhältnis, das Verhältnis zwischen Umfassungsfläche und Raumvolumen, können die Energieverluste durch die Hülle reduziert werden. Dabei gilt: je kleiner das A/V-Verhältnis, umso geringer die Verluste. Der Wert steigt mit der Strukturierung der Hülle, zum Beispiel durch Vorsprünge, Erker oder Anbauten, die die Hüllfläche vergrößern, jedoch nur geringe Auswirkungen auf das Raumvolumen haben. Je mehr die Gebäudeform einem Würfel ähnelt, umso kleiner ist das A/V-Verhältnis, auch Sattel- oder Pultdächer sind ideal, um das Maß bei optimalen Nutzungsbedingungen so gering wie möglich zu halten.

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Baustoffwahl mit Blick auf die Nachhaltigkeit

Die Nachhaltigkeit eines Hauses lässt sich auch durch die Wahl der richtigen Baumaterialien umsetzen. Dabei gilt nicht ausschließlich die Verwendung natürlicher Rohstoffe als Maß der Dinge, ebenso kommt es auf die Nutzung von Einsparungspotenzialen durch geringen Energieaufwand bei der Herstellung, regionale Verfügbarkeit und kurze Transportwege sowie Schadstofffreiheit oder zumindest -armut bei Herstellung und im verbauten Zustand. Mittlerweile sind für eine große Anzahl an Baustoffen Umweltproduktdeklarationen (EPD) verfügbar. Dort ist die Ökobilanz eines Produktes mit Angaben zur Umweltwirkung, Primärenergiebedarf oder Ressourceneinsatz dargestellt.

Welche Baustoffe sind nachhaltig?
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Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung: Funktionsprinzip im Überblick
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Gebäudetechnik – intelligent, sparsam, nachhaltig

In modernen Wohnhäusern steckt viel Technik, wenn es um die Heizungsanlage, erneuerbare Energieerzeugung oder die Wohnraumlüftung geht. Mögliche Technologien mit Nachhaltigkeitseffekt sind zum Beispiel:

  • Verwendung von energiesparenden Elektrogeräten und Systemen
  • Nahwärmeversorgung durch ein Blockheizkraftwerk (BHKKW)
  • Speichertechnologien
  • Nutzung erneuerbarer Energien für Strom und Heizwärme
  • Kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung
  • Wassersparende Armaturen
  • Regen- und Grauwassernutzung
  • Gebäudeautomation wie Heizungs-, Licht- oder Sonnenschutzsteuerung
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Die Gebäudetechnik liefert heute zahlreiche Möglichkeiten, um mit der erforderlichen Energie fürs Haus sparsam, umweltfreundlich und damit nachhaltig umzugehen © 4th Life Photography, stock.adobe.com
Die Gebäudetechnik liefert heute zahlreiche Möglichkeiten, um mit der erforderlichen Energie fürs Haus sparsam, umweltfreundlich und damit nachhaltig umzugehen © 4th Life Photography, stock.adobe.com

Gerade im Bereich der Heizungstechnologien hat der Gesetzgeber bereits wichtige Weichen gestellt. Zum 01. Januar 2024 tritt das neue Heizungsgesetz in Kraft. Unter anderem ist dann der Einbau reiner Öl- oder Gasheizungen nicht mehr zulässig, mindestens 65 % der Heizenergie müssen aus erneuerbaren Energien bezogen werden.

Nachhaltig nutzen

Nicht nur das Haus selbst, auch die Bewohner bzw. Benutzer können ein wichtiger Nachhaltigkeitsfaktor sein. Durch einen umsichtigen Umgang mit Heizwärme, Strom und Wasser können die Energiekosten um bis zu 15 % vom Ideal abweichen – und zwar in beide Richtungen. Erleichtert wird die nachhaltige Nutzung, wenn die Bedürfnisse und der Lebensrhythmus der späteren Bewohner bereits in der Planungsphase ausgewertet und entsprechend integriert werden. Mögliche Stellschrauben für die Einsparung ist zum Beispiel die Grundrissanordnung. Wird zum Beispiel ein Raum als Büro fürs Homeoffice häufig oder dauerhaft genutzt, ist es sinnvoll, diesen so anzuordnen, dass möglichst hohe solare Gewinne erzielt werden. Weitere Faktoren, die in dieser Hinsicht berücksichtigt werden können, sind Lichtsteuerung oder der ideale Sonnenschutz.

Die Holzbauweise ist seit Jahren auf dem Vormarsch und erfüllt ohne weiteren Aufwand viele Anforderungen an Nachhaltigkeit und Ökologie © Kara, stock.adobe.com
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