Bewertungssystem nachhaltiger Wohnungsbau

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Mit dem Bewertungssystem nachhaltiger Wohnungsbau werden Gebäude zertifiziert, die die Kriterien für Qualität und Nachhaltigkeit erfüllen. Dazu gehören schonender Umgang mit Ressourcen und Energieeffizienz ebenso wie die Umsetzung einer hohen Wohnqualität bei gleichzeitig wirtschaftlicher Rentabilität. Bei der Bewertung wird das gesamte System Haus betrachtet, beschrieben und bewertet. Das QNG-Siegel gibt nicht nur die Gewissheit in einem wohngesunden Haus zu leben, sondern ist auch Voraussetzung für verschiedene Förderprodukte im Rahmen der BEG (Bundesförderung für effiziente Gebäude) und der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).

Nachhaltigkeit kann zertifiziert werden. Das QNG-Siegel bringt gleich mehrere Vorteile für den Bauherrn als Bewohner und Hauseigentümer – unter anderem verbesserte Förderungen © Dar1930, stock.adobe.com
Nachhaltigkeit kann zertifiziert werden. Das QNG-Siegel bringt gleich mehrere Vorteile für den Bauherrn als Bewohner und Hauseigentümer – unter anderem verbesserte Förderungen © Dar1930, stock.adobe.com
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Nachhaltiges Bauen messbar machen

Nachhaltigkeit besteht aus verschiedenen Komponenten, die komplexen Prinzipien folgen. Dies gilt generell, insbesondere aber auch im Bereich des Bauens. Die allgemeinen Ziele der Nachhaltigkeit müssen konkretisiert und auf jedes Bauvorhaben praktisch übertragen werden. Um in diesem Bereich wirksame und wirtschaftliche Systeme zu etablieren, wurden in den vergangenen Jahren in Deutschland verschiedene Bewertungswerkzeuge entwickelt. Durch feste Kriterien wird Nachhaltiges Bauen praxisgerecht und messbar. Eines dieser Werkzeuge ist das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG).

Das QNG-Siegel im Überblick
Das QNG-Siegel im Überblick

Die NaWoh-Kriterien

Die Grundlage des Qualitätssiegels Nachhaltiger Wohnungsbau bildet ein System zur Beschreibung und Bewertung, das von der Arbeitsgruppe AG Nachhaltiger Wohnungsbau mit Unterstützung vom BMVBS (Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen) entwickelt wurde. Das System ist außerdem Leitfaden, Planungshilfe und Mittel zur Qualitätssicherung für nachhaltiges Bauen. Angewendet wird das System ausschließlich für Neubauten und unterscheidet zum einen bewertende und zum anderen beschreibende Kriterien.

  • Bewertende Kriterien: Bewertungsmaßstäbe und Mindestanforderungen mit der Möglichkeit der Übererfüllung
  • Beschreibende Kriterien zur Darstellung von Eigenschaften, Maßnahmen oder Merkmalen, bauphysikalische, technische und organisatorische Lösungen und Vorgehensweisen
Das NaWoh-Siegel – „Qualitätssiegel nachhaltiger Wohnbau“
Das NaWoh-Siegel – „Qualitätssiegel nachhaltiger Wohnbau“

Die Einhaltung der vorgegebenen Kriterien wird extern überprüft. Die Qualitätsprüfung umfasst die Wohnqualität, technische Qualität, ökologische und ökonomische Qualität sowie Prozessqualität. Jede der Qualitäten ist wiederum in Teilindikatoren gegliedert, bzw. ergeben sich aus der Beschreibung von Konzepten und Strategien der geplanten Ziele sowie einer Standortbeschreibung mit Entwicklungsprognose.

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Anforderungen für die Vergabe des QNG-Siegels

Damit ein Gebäude das QNG-Siegel erhält, müssen verschiedene Anforderungen eingehalten werden. So wird das Bauprojekt nach zahlreichen Kriterien bewertet, insbesondere sind dies:

  • Flächenverbrauch und Bodenversiegelung
  • Ressourcenverbrauch und Umweltwirkung
  • Flexibilität hinsichtlich der Nutzerbedürfnisse
  • Trinkwasserbedarf
  • Rückbaufähigkeit und Recycling
  • Risikopotential der Baustoffe für Gesundheit und Umwelt
  • Barrierefreiheit
  • Optimierte Gebäudenutzung
  • Flächeneffizienz des Grundrisses
  • Erfüllung der Nutzeranforderungen
  • Thermischer Komfort
  • Visueller Komfort (natürliche und künstliche Beleuchtung)
  • Schallschutz
  • Nachhaltige Beschaffung von Bauprodukten und Leistungen
  • Lebenszykluskosten
  • Projektvorbereitung
  • Bauausführung

Je nachdem, ob ein QNG-PLUS oder QNG-PREMIUM erreicht werden sollen, gelten zusätzliche Anforderungen. So erhält ein Gebäude zum Beispiel nur dann das QNG-PLUS-Siegel, wenn alle bauausführenden Firmen sich vertraglich zur Einhaltung der QNG-Anforderungen an die Schadstoffvermeidung verpflichtet haben, für das QNG-PREMIUM-Siegel müssen alle Baustoffe genau dokumentiert werden.

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Tipp: Alle Anforderungen für die Erteilung des QNG-Siegels sind in der Anlage 3 zum Handbuch des Qualitätssiegels Nachhaltiges Bauen aufgeführt.

Für den Zertifizierungsprozess müssen Bauherrn verschiedene Voraussetzungen erfüllen © Celt Studio, stock.adobe.com
Für den Zertifizierungsprozess müssen Bauherrn verschiedene Voraussetzungen erfüllen © Celt Studio, stock.adobe.com

Der Zertifizierungsprozess

Damit eine Zertifizierung möglich ist, müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein. Dies sind insbesondere die Durchführung einer Nachhaltigkeitsbewertung sowie die Überprüfung der erreichten Qualitäten nach der Fertigstellung. Die Kontrollen übernehmen jeweils akkreditierte Zertifizierungsstellen. Zugelassen für die Nachhaltigkeitsbewertung sind neben dem Verein zur Förderung der Nachhaltigkeit im Wohnungsbau e. V. (NaWoh) auch das Bau-Institut für ressourceneffizientes und nachhaltiges Bauen GmbH (BIRN) oder die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB). Der Zertifizierungsprozess erfolgt in mehreren definierten Phasen:

  1. Bedarfsermittlung mit Festlegung der gewünschten Qualitätsstandards in einer Zielvereinbarung und einem Pflichtenheft mit notwendigen Nachweisleistungen. Zielvereinbarung und Pflichtenheft sichern das Qualitätsmanagement bei Planung und Ausführung des Gebäudes. Bei diesem Schritt stehen dem Bauherrn Nachhaltigkeitsberater sowie die Zertifizierungsstelle zur Seite.
  2. In der Planungsphase: Beantragung des QNG bei der Zertifizierungsstelle, Projektregistrierung bei der Zertifizierungsstelle und Abschluss eines Zertifizierungsvertrags
  3. Vergabe und Ausführung nach den in der Zielvereinbarung und im Pflichtenheft festgelegten Standards
  4. Dokumentation und Zertifizierung erfolgt nach Abschluss der Baumaßnahme. Die Nachweise werden bei der Zertifizierungsstelle eingereicht, je nach Erfüllungsgrad wird das QNG-Siegel vergeben.
Der Zertifizierungsprozess
Der Zertifizierungsprozess

Der Hausbau wird von einem Auditor begleitet, der den Bauprozess protokolliert und die Unterlagen bei der Zertifizierungsstelle einreicht. Dies kann ein Nachhaltigkeitsberater oder auch ein Energie-Effizienz-Experte sein.

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Gebühren für die Zertifizierung

Welche Kosten für die Zertifizierung und die Erteilung des Qualitätssiegels Nachhaltiges Gebäude anfallen, hängt vom Bauvorhaben ab, bei einem Einfamilienhaus beträgt die Gebühr rund 600 EUR. Diese Summe beinhaltet die Zertifizierungsgebühr sowie die Honorarkosten des Nachhaltigkeitsexperten. Förderfähig sind die Gebühren im Rahmen des BEG KFN (Bundesförderung für effiziente Gebäude, Klimafreundlicher Neubau) in der Förderstufe klimafreundliches Wohngebäude mit QNG (KFN-QNG).

Das QNG-Siegel ist ein entscheidender Schritt hin zur KfW-Förderung fürs Eigenheim © Thomas Reimer, stock.adobe.com
Das QNG-Siegel ist ein entscheidender Schritt hin zur KfW-Förderung fürs Eigenheim © Thomas Reimer, stock.adobe.com

Das QNG-Siegel als Fördervoraussetzung

Mit dem Förderprogramm „klimafreundlicher Neubau“ als Teil der BEG unterstützt der Staat seit 01. März 2023 das Bauen nachhaltiger Gebäude zum Erreichen der Klimaziele mit einer Gesamtfördersumme von 750 Millionen Euro für das laufende Jahr. Förderfähig ist der Neubau von Wohngebäuden und auch Nichtwohngebäuden. Die Förderung erfolgt in Form zinsverbilligter Kredite. Voraussetzung dafür ist, dass der Neubau die Stufe Effizienzhaus 40 erreicht, den Anforderungen des Qualitätssiegels Nachhaltiges Bauen PLUS entspricht und ausschließlich mit regenerativen Energien beheizt wird. Wird ein Nachhaltigkeitszertifikat für das Gebäude ausgestellt und die QNG-Stufe PLUS oder PREMIUM erreicht, erhöht sich die Förderung. Eine weitere Voraussetzung für die Förderung ist die Beauftragung eines Energie-Effizienz-Experten, der die Einhaltung der Förderanforderungen bescheinigt.

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