Wohngesundheit steht für „einen Gebäudezustand, der durch Minimierung von gesundheitsschädlichen Einflüssen für die Gesundheit optimale Bedingungen schafft und damit beitragen kann, die Gesundheit möglichst zu erhalten, Menschen mit besonderen Sensitivitäten gegenüber Umwelteinflüssen sogar eine Reduzierung ihrer Befindlichkeiten zu bieten und im Individualfall durch positive Effekte wie Licht und Farbe das Wohlbefinden sogar zu steigern“ (Sentinel-Haus-Institut). Der Begriff der Wohngesundheit erlangt in den vergangenen Jahren zunehmend einen hohen Stellenwert bei Neubau und Sanierung.
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Wohngesundheit – Die Ansprüche an ein schadstofffreies Umfeld steigen
Im Jahr 1974 trat das Bundes-Immissionsschutzgesetz in Kraft, um die Umweltverschmutzung durch die Industrie zu begrenzen sowie Mensch und Natur vor den Emissionen zu schützen. Erst viele Jahre später bezog sich der Schutzgedanke auch auf den Innenraum. Damit war die Entwicklung der Wohngesundheit im Sinne von möglichst großer Schadstofffreiheit im Wohnumfeld in Gang gesetzt. Schädliche Substanzen in Ausbaumaterialien wie Wandfarben, Fußbodenbelägen oder auch Möbeln und Einrichtungsgegenständen gelangen durch Ausgasung in die Raumluft und können sich dort störend bis schädlich auf das Wohlbefinden auswirken.
Als Orientierung für schadstofffreie oder schadstoffarme Bau- und Ausbaumaterialien sind mittlerweile zahlreiche Labels und Klassifizierungen verfügbar, an denen sich Bauherrn bei der Baustoffauswahl orientieren können. Wohngesundheit bedeutet allerdings noch mehr. Ein wohngesundes Umfeld umfasst auch Schall- und Wärmeschutz sowie ein gesundes Raumklima hinsichtlich Luftfeuchte und Luftaustausch. Ebenso spielen Elektrosmog und Beleuchtung eine wichtige Rolle für den Wohlfühl- und Gesundheitsfaktor im eigenen Zuhause. Bei der Entwicklung und Planung eines stimmigen Gesamtsystems, das alle Aspekte des gesunden und nachhaltigen Wohnens mit einbezieht unterstützt der Baubiologe als Fachmann in allen Hausbauphasen.
Die häufigsten Wohngifte in Innenräumen
Sind Wohngifte einmal im Innenraum verbaut, können diese sich vielfach auswirken. Die Symptome reichen von Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit, über Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen bis hin zu ernsten Erkrankungen wie zum Beispiel Asthma, ausgelöst durch Atembeschwerden verursachende Substanzen. Häufige Auslöser sind folgende Schadstoffe:
- Flüchtige organische Verbindungen (VOC) verbergen sich in Bodenbelägen, Farben oder Klebern.
- Weichmacher in PVC-Fußböden oder Formaldehyd aus Spanplatten und Möbeln
- Bakterien, Hausstaub, Hefepilze und Schimmel als biologische Schadstoffe
- Elektrosmog als physikalische Belastung
Der Rückbau von schadstoffbelasteten Baustoffen ist aufwendig und teuer, häufig lässt sich im Nachhinein nur noch schwer nachvollziehen, welche Materialien verbaut sind, bzw. die Schadstoffe enthalten. Dies lässt sich nur über Messungen nachweisen.
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Der Baubiologe – Experte für gesundes Bauen und Wohnen
Häufig werden Baubiologen erst zu einem Bauprojekt hinzugezogen, wenn gesundheitliche Probleme im Wohnumfeld auftreten. Wird der Experte für gesundes Wohnen bereits bei der Planung und Bauausführung hinzugezogen, lassen sich diesbezügliche Probleme schon im Vorfeld vermeiden. Der Fachmann unterstützt bei Bedarf bereits bei der Grundstücksauswahl und dem Standort des Hauses auf dem Bauplatz. Mit seinem ganzheitlichen Wissen kann er nicht nur den Bauherrn, sondern ebenso den Planer unterstützen.
Baubiologen verfügen über ein fundiertes Grundwissen im Baubereich sowie eine Zusatzausbildung im Bereich der Baubiologie und bieten verschiedenste Dienstleistungen an:
- Baubiologische Beratungen und Messungen
- Hausuntersuchungen und Schadstoffanalysen (bei Bestandsgebäuden)
- Energieberatung und Baustoffberatung
- Haustechnische Beratung und Planung
- Elektroplanung zur Vermeidung von Elektrosmog
- Baubiologische Raumgestaltung mit Baustoffauswahl, Innenraumgestaltung und Lichtkonzepten
Neben physikalischen Arbeitsmitteln wie Messgeräten, nutzen Baubiologen häufig auch alternative Wissenschaften und Lehren wie zum Beispiel Feng-Shui oder arbeiten in wissenschaftlichen Grenzbereichen, wie dem Ruten gehen und Pendeln. Die Kombination unterschiedlicher Methoden unterstützt den ganzheitlichen Ansatz durch die Einbeziehung verschiedenster Aspekte und Perspektiven.
Das Berufsbild des Baubiologen ist nicht gesetzlich geregelt, umso wichtiger ist es bei der Auswahl auf entsprechende Qualifikationen zu achten. Seriös und gut ausgebildet sind in der Regel Mitglieder im Berufsverband Deutscher Baubiologen (VDB) oder Fachleute, die eine Ausbildung beim Institut für Baubiologie absolviert haben.
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Checkliste für wohngesundes Bauen
Schadstoffarme Baustoffe sind der entscheidende Eckpfeiler für ein gesundes Wohnumfeld. Die Auswahl emissionsarmer Materialien wird durch die verfügbaren Labels wie Emicode oder NaturePlus und die EPD-Umweltdeklarationen heute deutlich erleichtert. Neben der sorgfältigen Produktauswahl ist auch der fachgerechte Einbau wichtig, um spätere Baumängel, ein problematisches Raumklima und damit auftauchende biologische Schadstoffe zu vermeiden.
Folgende Checkliste erleichtert die wohngesunde Planung und sichert das gewünschte Ergebnis ab:
- Erlaubte Baustoffe müssen hinsichtlich ihrer Eigenschaften wie Grenzwerte oder Beschaffenheit genau formuliert und deren Verwendung im Bauvertrag festgelegt werden.
- Der beauftragte Planer muss sich im Bereich des ökologischen, nachhaltigen und wohngesunden Bauens auskennen und entsprechende Erfahrungen oder Qualifikationen vorweisen können.
- Die ausführenden Handwerker kennen den Umgang mit ökologischen Baustoffen, bzw. machen sich darin kundig.
- Bezugsquelle für ökologische Baustoffe ist der qualifizierte Fachhandel mit Beratungsleistung für Bauherrn und Handwerker.
- Fortlaufendes Qualitätsmanagement für die Absicherung eines mängelfreien Ergebnisses.
Wie umfassend die Prinzipien der Wohngesundheit für das Eigenheim umgesetzt werden, hängt in hohem Maße auch von den Bedürfnissen und Wünschen des Bauherrn bzw. der zukünftigen Bewohner und Nutzer ab.
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