Schadstofffreiheit, der Einsatz von ökologischen Baustoffen und ein umwelt- und klimafreundliches Wohn- und Lebenskonzept im Sinne der Nachhaltigkeit wird für viele Menschen und Bauherrn zunehmend wichtig. Der richtige Ansprechpartner für diesen Fachbereich ist der Baubiologe. Er übernimmt beratende, planende und Überwachungsaufgaben am Bau, wenn es um die Umsetzung beim ökologischen Bauen und Wohnen geht.
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Aufgaben und Leistungen
Baubiologen sind meist Planer und Praktiker zugleich und verfügen dementsprechend über ein breites Fachwissen rund um das Thema Baubiologie. Häufig arbeiten sie auch als Gutachter, prüfen und bewerten Bestandsbauten hinsichtlich der Schadstoffbelastung und möglicher Gesundheitsgefahren. Der Baubiologe ist ein Allrounder: Er kennt sich mit ökologischen Baustoffen aus, aber auch mit problematischen Ausführungsdetails, die in Folge zu Feuchtigkeit und Schimmelbildung führen können. Als Fachplaner hat er das gesamte Gebäude im Blick und unterstützt bei der Abstimmung von Material und Konstruktion für ein optimales gesundes Wohn- und Lebensumfeld, das mit einem möglichst geringen Gesamtenergiebedarf errichtet werden kann.
Häufig sind Baubiologen auch im Bereich des Innenausbaus tätig und entwickeln für den Auftraggeber harmonische und Farb- und Innenraumkonzepte mit Naturfarben und -baustoffen. Zum Teil werden dabei auch alternative Ansätze wie zum Beispiel Feng-Shui – einer daoistischen Harmonielehre aus China, die das Wohnumfeld nach bestimmten Regeln und Ansätzen gestaltet.
Der Baubiologe berät den Bauherrn, unterstützt den Architekten und die Fachplaner beim planerischen Umgang mit Naturbaustoffen sowie fachgerechten und mängelfreien Bauteilaufbauten. Während der Bauphase kann er auf der Baustelle überwachende Aufgaben übernehmen und mit Messungen und Tests bei der Schlussabnahme die Mängelfreiheit des Gebäudes bewerten.
Fachplaner: Haftung bei Planungsfehlern
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Baubiologische Beratung
Bei der Planung eines Gebäudes mit ökologischen oder natürlichen Baustoffen sind bestimmte Aspekte zu berücksichtigen. Der Baubiologe berät zum einen den Bauherrn dazu, welche Baustoffe sich für das spezielle Bauprojekt besonders gut eignen und stellt Eigenschaften, Vorteile und Kosten der einzelnen Bauprodukte einander gegenüber. Ebenso kennt der Experte Bezugsquellen und kann passende Anbieter empfehlen.
Ökologische Baustoffe unterscheiden sich hinsichtlich der bauphysikalischen Kennwerte von klassischen Bauprodukten, die in der Planung zu berücksichtigen sind. Dies betrifft zum Beispiel Wand- und Deckenstärken, den Aufbau von Bodenplatte, Geschossdecken und Dach sowie weiteren Faktoren, die bereits in die Genehmigungsplanung eingearbeitet werden. Gleiches gilt für die Ausführungsplanung: Materialspezifische Anschlussdetails, Verarbeitung oder auch die Lagerung auf der Baustelle müssen produktgerecht umgesetzt werden. Unterschiede gibt es auch im Bereich der Fachplanung, zum Beispiel, wenn es um den Einbau einer Fußboden- oder Wandheizung geht.
Wohngesunde Elektroplanung
Baubiologen sind ebenfalls Ansprechpartner, wenn es um die Vermeidung von Elektrosmog in den eigenen vier Wänden geht. Durch eine angepasste Elektroinstallation und entsprechende Abschirmungsmaßnahmen kann die Belastung durch elektrische und elektromagnetische Felder deutlich reduziert werden.
Bauüberwachung für ökologisches Bauen
Fehler beim Bauen mit ökologischen Baustoffen führen zu Baumängeln, die häufig nur schwer zu beheben sind. Der Baubiologe überwacht die Arbeiten auf der Baustelle und kann den ausführenden Firmen beratend zur Seite stehen, wenn es um spezielle Verarbeitungshinweise geht. So sind zum Beispiel beim Verputzen von Wänden mit Lehm einige Besonderheiten zu beachten. Gehen unerfahrene Handwerker nach den Regeln des klassischen Verputzens vor, kann das zu unbefriedigenden Ergebnissen führen.
Wärmebilder und Blower-Door-Test
Nach Abschluss der Bauarbeiten und im Rahmen der Schlussabnahme verfügt der Baubiologe über verschiedene Prüfmöglichkeiten, um die Mängelfreiheit des Bauwerks zu überprüfen. Er kann mit Messungen die Schadstofffreiheit der Raumluft testen, per Wärmebildkamera lässt sich feststellen, ob Wärmebrücken vorhanden sind. Der Blower-Door-Test schließlich belegt die geforderte Dichtheit des Hauses, besonders bei Häusern aus Holz oder im Fertighausbau kommt es dort häufig zu Ausführungsfehlern und Mängeln.
Ausbildung und Qualifikation
Da es sich beim Baubiologen um kein rechtlich geschütztes Berufsbild handelt, ist ein Blick auf die Qualifikation bei diesem Fachmann besonders wichtig. Baubiologen sollten auf jeden Fall über einen Abschluss im Bauwesen sowie über praktische Berufserfahrung verfügen. Dies können akademische Abschlüsse oder auch handwerkliche Ausbildungen sein. Weiterhin zu empfehlen ist eine anerkannte Zusatzausbildung im Bereich Baubiologie sowie eine Mitgliedschaft in einem seriösen Berufsverband, zum Beispiel dem „Berufsverband Deutscher Baubiologen e. V.“ (VDB) oder der „Verband Baubiologie“ (VB) sowie das „Institut für Baubiologie“ (IBN). Die Verbände bieten auch Hilfe bei der Suche nach qualifizierten und zertifizierten Baubiologen in der Umgebung an.
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Ökologisches Bauen mit dem Architekten
Ökologisch bauen geht auch ohne Baubiologen. Kennt sich der Architekt der Wahl mit der Thematik aus, kann auch dieser ein Wohnhaus ökologisch und wohngesund planen. Wichtig ist, dass die entsprechende Erfahrung vorhanden ist und der Architekt die Bereitschaft zeigt, sich bei Bedarf weiterzubilden oder mit einem Fachmann – dem Baubiologen – zu besprechen. Problematisch kann an dieser Stelle sein, dass einem klassischen Architekt der nachhaltige Blick auf das Gesamtprojekt steht. Denn zum ökologisch-nachhaltigen Wohnhaus gehört mehr als die Verwendung umweltfreundlicher und natürlicher Baustoffe, ebenso sind der Primärenergiebedarf der Baustoffe selbst, geringe Transportkosten, die Kombination unterschiedlicher Materialien oder die Grundrissgestaltung Aspekte, die eine Rolle spielen.
Was kostet der Baubiologe?
Baubiologen legen ihre Honorare frei fest, der Gesamtpreis für eine baubiologische Baubegleitung ist Verhandlungssache. Abgerechnet werden neben dem Stundensatz, der zwischen 100 und 200 EUR liegt, auch Kosten für die Erstellung von Protokollen oder Gutachten, Fahrtkosten oder die Bauüberwachung. Messungen kosten extra und werden ebenfalls individuell vereinbart. Idealerweise werden alle Leistungen sowie das Honorar als Festpreis vertraglich festgelegt.
Fachplaner für Akustik und Schallschutz
Ein gutes Wohnklima ist maßgeblich abhängig von der Akustik eines Raumes und dem ausreichenden Schallschutz, der für einen gemäßigten Geräuschpegel… weiterlesen