Leben im Souterrain – Wohlfühlambiente im Untergeschoss

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Das Souterrain, oder auch Tiefparterre, Unter- oder Kellergeschoss, ist eine Wohnung, die ein paar Stufen unter dem Straßenniveau liegt. Souterrain ist dem Französischen entlehnt, sous-terrain bedeutet unter der Erde. Obwohl die Wohnungen unterhalb des Straßenniveaus liegen, haben sie Tageslichtfenster und einen Eingang zur Straße hin.

Souterrain-Wohnungen haben meist nur kleine, weit oben liegende Fenster © by-studio, stock.adobe.com
Souterrain-Wohnungen haben meist nur kleine, weit oben liegende Fenster © by-studio, stock.adobe.com

Früher waren diese Wohnungen für Bedienstete oder das Souterrain diente als Wirtschaftsraum oder Lagerfläche. Als Lagerfläche oder Wirtschaftsraum war es nicht wichtig, wie viel Tageslicht vorhanden war. Die Decken sind niedrig, die Fenster klein. Sie wurden mit der Zeit zu einer günstigen Wohnalternative für Menschen mit niedrigem Einkommen. Dadurch, dass Wohnungen immer knapper werden, interessieren sich immer mehr Menschen für ein Leben im Souterrain.

Das Souterrain stellt ein paar Herausforderungen

Die größte Herausforderung sind die Lichtverhältnisse im Souterrain. Sie wirken oft sehr düster, weil die Fenster klein sind und nicht viel Tageslicht oder gar Sonnenlicht hineinfällt. Die Böden fühlen sich fast immer kalt an.

Das Sicherheitsempfinden ist sehr niedrig bei den oft leicht zugänglichen Wohnungen. Dabei ist zu unterscheiden zwischen gefühlter und tatsächlicher Sicherheit. Bei ersterer helfen Sichtschutzmaßnahmen, bei letzterer Alarmsysteme und Sicherheitsschlösser.

Die Lichtverhältnisse im Souterrain

Eine lichtdurchflutete Souterrainwohnung ist eher die Ausnahme. Schon außen, vor der Wohnung kann es Barrieren geben, die viel Schatten auf die Fenster werfen, sodass es wirklich den ganzen Tag düster ist. Das kann ein Balkon oder ein Zaun sein, aber auch Pflanzen und Hecken könne das Tageslicht daran hindern, das Fenster zu erreichen. Absprachen mit den Nachbarn oder dem Hauseigentümer können da eventuell Verbesserungen herbeiführen, sodass am Ende mehr Licht in die Wohnung fällt.

Bei der Einrichtung lässt sich ebenfalls mehr Licht schaffen:

  • Dunkle Möbel machen eine Souterrainwohnung noch dunkler. Besser sind Möbel aus hellen Materialien, sie lassen den Raum optisch größer wirken.
  • Gardinen nehmen viel Licht, besser sind Rollos, luftige Plissees, feine Stores oder Ähnliches.
  • Indirekte Beleuchtung macht ebenfalls hell und sorgt dafür, dass die Decke optisch höher wirkt.
  • Bunte Spots setzen farbige Lichtakzente; die machen gute Laune und wirken gegen die Düsternis.
  • Tagsüber ist es wichtig, dass das Arbeitslicht hell ist, vor allem in der Küche und im Arbeitsbereich. Damit es abends dennoch gemütlich wird, helfen LED-Klebeleisten, beispielsweise am Sockel.
  • LED-Leuchtmittel sollten unbedingt gelbes Licht verbreiten.
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Vorteilhafte Wandfarben für die Wohnung im Souterrain

Ein wichtiges Gestaltungsmittel für eine hellere Wohnung ist die Farbe. Am besten ist es, alles in Weiß zu streichen und lediglich ein paar farbige Akzente zu setzen. Dafür sind helle Knallfarben gut geeignet. Auch die Decke sollte hell sein, vor allem wenn die Wohnung eine niedrige Deckenhöhe hat.

Die Deckenhöhe ist meist niedriger als in normalen Wohnungen © by-studio, stock.adobe.com
Die Deckenhöhe ist meist niedriger als in normalen Wohnungen © by-studio, stock.adobe.com

Heizkörper und Heizungsrohre sollte ebenfalls weiß sein, genauso wie sichtbare Rohre, die oftmals unter der Decke verlaufen.

Ein kleiner Trick am Fenster: Wenn die Fensterlaibungen, also die Mauerflächen, die rechts und links den Fensterausschnitt bilden, ebenfalls weiß gestrichen sind, reflektieren sie das Tageslicht ein wenig und machen den Raum dahinter etwas heller.

Gefühlte und tatsächliche Sicherheit im Souterrain

Die Fenster einer Souterrainwohnung sind von der Straße häufig sehr gut einsehbar. Ein schöner Sichtschutz kann hier Abhilfe schaffen. Am besten geeignet ist etwas Luftiges, das auch viel Licht durchlässt, wie ein Plissee oder eine Jalousie.

Die Eingangstür hat am besten keinen Glaseinsatz oder zumindest keinen Glaseinsatz mit Klarglas. Spezielle Folien zum Aufbringen auf die Scheiben halten die Blicke draußen.

Die Rückseite der meisten Souterrainwohnungen liegt zum Innenhof hin oder zu einem gemeinsam genutzten Garten. Dort befinden sich Fahrradabstellplätze, Garagen, spielende Kinder und wenn es schön draußen ist, oft auch die Nachbarn. Ein Sichtschutz auf der Terrasse kann für ein wenig mehr Privatsphäre sorgen.

Einbruchschutz für die Kellerwohnung

Beim Verlassen der Wohnung ist es wichtig, immer die Tür abzuschließen, dann lässt sie sich nicht einfach aushebeln. Auf der Rückseite schreckt ein Scheinwerfer mit Bewegungsmelder potenzielle Einbrecher sehr gut ab. Ansonsten hilft es sehr, Türen und Fenster mit hochwertigen Schlössern ordentlich zu sichern. Ein kleines Alarmsystem kann ebenfalls für mehr Sicherheit sorgen, beispielsweise Fenster- und Türsensoren. Eine teure Alarmanlage ist nicht unbedingt erforderlich.

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Gitter vor den Fenstern machen es Einbrechern schwerer, in die Wohnung einzudringen © Mr.Stock, stock.adobe.com
Gitter vor den Fenstern machen es Einbrechern schwerer, in die Wohnung einzudringen © Mr.Stock, stock.adobe.com

Was hilft gegen den kalten Boden?

Wie gemütlich jemand eine Wohnung empfindet, ist in erster Linie eine Frage des persönlichen Geschmacks. Im Souterrain gibt es allerdings ein paar Besonderheiten. In der dunklen Jahreszeit oder auch abends ist die Wohnung im Tiefparterre anders als die Wohnungen in einer höheren Etage. Die Unterschiede zwischen Tages- und Jahreszeiten sind viel deutlicher zu spüren.

Ein heller Fußboden macht die Wohnung insgesamt heller. Gut dafür eignen sich PVC, Teppich oder Laminatfußboden. Da der Boden meist sehr kalt ist, kann eine Isolierung sinnvoll sein, bevor der eigentliche Fußboden verlegt wird. Im Idealfall ist eine Fußbodenheizung eingebaut, was allerdings einen hohen baulichen Aufwand bedeutet. Wenn bauliche Maßnahmen nicht infrage kommen, sind Korkfußböden oder dicke Holzdielen eine angenehme Alternative als Kälteschutz. Holzböden sollten allerdings einen hellen Anstrich oder eine helle Lasur erhalten.

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Welche Möbel passen gut ins Souterrain?

Dunkle Farben und große Muster sind in einer kleinen Wohnung tabu. Sie lassen die Räume noch kleiner wirken. Die Möbel sind am besten schlank und stehen vertikal. Das hilft, den Raum optisch etwas zu strecken. Zimmerpflanzen gehören in jede Wohnung. Für das Souterrain gibt es Pflanzen, die nicht so viel Tageslicht benötigen. Sie sollten allerdings nicht zu viel Licht wegnehmen.

Im Souterrain ist es wichtig, wirklich jeden Lichthauch zu nutzen. Schwere Vorhänge verhindern, dass viel Tageslicht eindringt. Deshalb sind leichte, luftige Vorhänge besser geeignet. Ausgeklügelt platzierte Spiegel hingegen helfen dabei, die Lichtausbeute zu erhöhen und den Raum optisch zu vergrößern. Insbesondere große, rechteckige Spiegel an der Wand sorgen dafür, dass die Wohnung großzügiger wirkt.

Die Wohnaccessoires sollten klare Formen haben und eine Funktion erfüllen. Ein schräg aufgestellter Garderobenspiegel beispielsweise ist praktisch, um das eigene Outfit zu begutachten. Darüber hinaus reflektiert der Spiegel so aufgestellt auch Licht an die Decke und macht den Raum heller.

Zubehör, das täglich in Gebrauch ist, hat am besten eine hochglänzende Oberfläche, beispielsweise eine polierte Thermoskanne auf dem Frühstückstisch. Glänzende Oberflächen reflektieren das Licht und sorgen für ein angenehmes Flair.

Individuell selbstgestaltete Möbel

Für die ursprüngliche Nutzung als Wirtschaftsraum oder Lager war eine Unterteilung des Parterres in mehrere Räume meist nicht notwendig. Deshalb sind viele Parterrewohnungen sehr weitläufig. Allerdings ist die Deckenhöhe häufig niedriger als in normalen Wohnräumen. An der Fensterseite sollten keine hohen Möbel stehen. Durch den speziellen Lichteinfall von oben entstehen viele Schatten, die die Wohnung dunkler machen.

Ideal sind an der Fensterseite niedrige, breite Möbel mit wenig Tiefe, wie beispielsweise ein Lowboard oder ein niedriges Regal. Dafür gibt es auch Regalsysteme von verschiedenen Herstellern, die sich individuell zusammensetzen lassen. Mit solchen Modulen lassen sich auch luftige Raumteiler gestalten, um beispielsweise den Schlafbereich vom Rest der Wohnung abzutrennen.

Ein luftiger Raumteiler trennt elegant den Schlafbereich ab und lässt dennoch Licht hindurch © Tamme, stock.adobe.com
Ein luftiger Raumteiler trennt elegant den Schlafbereich ab und lässt dennoch Licht hindurch © Tamme, stock.adobe.com

Minimalismus

In vielen Wohnungen liegt ein besonderer Akzent auf den Fenstern. Sie erweitern die Perspektive und geben Raum für viele Gestaltungsmöglichkeiten. Im Parterre ist das so nicht möglich. Das Flair entsteht durch die Inneneinrichtung. Jedes Detail ist dabei wichtig. Hier kann Minimalismus als Stilmittel helfen. Die Grundausstattung hat dabei ein schlichtes Design, die Wohnung steht nicht so voll.

Tipp: Wer einen großen Tisch braucht, um daran zu arbeiten, sollte sich für ein eher filigranes Modell entscheiden.

Es ist trendy, Paletten zu verwenden, um Möbel daraus zu bauen. In der Parterrewohnung bilden diese Möbel eine Verbindung zur Vorgeschichte der Wohnung im Keller. Flexible Einrichtungsideen ergänzen das minimalistische Einrichtungskonzept. Ein Beistelltisch vor dem Sofa reicht für den Alltag vollkommen aus. Kommt Besuch, lässt sich der Beistelltisch durch ein weiteres Exemplar zu einem größeren Wohnzimmertisch umfunktionieren.

Was ist mit der Feuchtigkeit in der Parterrewohnung?

Im Souterrain ist Feuchtigkeit immer ein Thema. Wer neu baut und dabei eine Parterrewohnung plant, sollte unbedingt schon beim Bau auf Drainagen und Feuchtigkeitssperren achten. Besteht die Wohnung bereits, können die folgenden Tipps hilfreich sein:

  • Elektrische Luftentfeuchter können bei Bedarf Abhilfe schaffen. Das ist beispielsweise während einer Reise sinnvoll, wenn die Fenster stets geschlossen sind.
  • Gegen eine zu hohe Luftfeuchtigkeit hilft Lüften am besten. Dabei ist es wichtig häufiger zu lüften und vor allem richtig. Dauerkippstellung der Fenster hilft beispielsweise überhaupt nicht.
  • An älteren, einfach isolierten Fenstern entstehen leicht Kältebrücken. Hier ist es am besten, die Fenster gegen moderne Fenster auszutauschen.
  • Steigt Nässe von unten auf, sind bautechnische Maßnahmen notwendig, beispielsweise verkieseln oder die Erde ausheben. Wird dagegen nichts unternommen, ist die Wohnung schnell nicht mehr bewohnbar, sondern nur noch ein muffiger Keller.
Für Wohnräume im Keller gibt es spezielle Vorschriften © Javani LLC, stock.adobe.com
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