Einbruchsicherung vom Keller im Voraus planen

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Jetzt lassen Sie sich mal nicht verrückt machen. Die Zahl der Wohnungseinbrüche steigt immer weiter – mit solchen Behauptungen versuchen die einen, Stimmung zu machen, andere wollen den Kauf von Sicherungseinrichtungen ankurbeln. Tatsächlich hat sich die Zahl der Wohnungseinbrüche in Deutschland von 2015 bis 2020 praktisch halbiert.

Einbrecher will man nicht im Haus haben – also sichert man auch den Keller © nokturnal, stock.adobe.com
Einbrecher will man nicht im Haus haben – also sichert man auch den Keller © nokturnal, stock.adobe.com

Aber immer noch werden jährlich rund 75000 Fälle registriert. Und keiner möchte das Opfer einer solchen Straftat werden. Also gilt es, Vorsorge zu treffen. Wichtig ist dabei der Einbruchsschutz auch und gerade im Keller. Am besten denkt man dabei schon beim Neubau des ganzen Hauses. Hier kommt ein Überblick über alle Möglichkeiten, die es gibt.

Einbruchschutz von Anfang an einplanen
Einbruchschutz von Anfang an einplanen

Ein Thema für die Planung

Die Einbruchsicherheit ist tatsächlich bereits ein Thema bei der Planung des Kellers. Denn Einbrecher machen sich unbeobachtet ans Werk. Sie lieben es überhaupt nicht, wenn Fenster und Türen gut einsehbar von den Nachbargrundstücken oder sogar von der Straße sind. Natürlich gibt es viele Aspekte zu bedenken, wenn man die Lage von Fenstern und Türen plant; der Schutz vor Einbrechern ist nicht der einzige. Aber es schadet nicht, dieses Thema im Auge zu behalten.

Bei der Planung der Freiflächen spielen ebenfalls viele Gesichtspunkte eine Rolle. Aber bedenken kann man schon, dass man den Blick auf Fenster und Türen nicht unbedingt durch Mauern oder blickdichte Zäune versperren sollte. Auch eine dichte Bepflanzung kann dafür sorgen, dass die Einbrecher sich unbeobachtet ans Werk machen können.

Aber nicht nur ein freier Blick auf Fenster und Türen kann Einbrecher abschrecken. Sie nutzen bekanntlich vor allem die Dämmerung oder die Dunkelheit, um nicht gesehen zu werden. Die Schlussfolgerung liegt nahe, an den neuralgischen Punkten für Licht zu sorgen, etwa mit durch Bewegungsmelder gesteuerte Lampen. Die notwendigen Leitungen plant man am besten schon beim Kellerbau mit ein. Freilich hat diese Technik ihre Tücken – Bewegungsmelder unterscheiden nicht zwischen Einbrechern, Hausbewohnern und Katzen. Es will schon gut überlegt sein, ob man jedes Mal Licht im Garten haben möchte, wenn dort ein Lebewesen unterwegs ist.

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In die Palette der abschreckenden Maßnahmen gehören schließlich noch Kameras. Über ihren Nutzen kann man geteilter Meinung sein – nicht jeder Einbrecher ist eindeutig zu identifizieren, nicht jeder wird eines Tages gefasst – es bleibt die Hoffnung auf die abschreckende Wirkung der Kamera. Dafür könnte aber auch eine Attrappe reichen, wenn sie als solche nicht zu erkennen ist.

Lichtschächte oft schlecht gesichert

Muss man sich über all das keine Gedanken machen, wenn die Fenster in einem Lichtschacht angeordnet sind? Das wäre eine falsche Schlussfolgerung, denn so ein Lichtschacht ist groß genug, um den Spitzbuben Durchgang zu gewähren. Leichtfertigerweise sind viele Lichtschächte einfach nur durch ein aufliegendes Gitter bedeckt, das einfach abgenommen werden kann.

Einbrecher lieben Lichtschächte, wenn sie nicht vernünftig gesichert sind © ThomBal, stock.adobe.com
Einbrecher lieben Lichtschächte, wenn sie nicht vernünftig gesichert sind © ThomBal, stock.adobe.com

Dabei lässt sich ein Lichtschacht schon ganz einfach durch eine Kette und ein Vorhängeschloss absichern. Allerdings sollte man sich nicht für die dünnste Kette und das preiswerteste Schloss entscheiden – wenn diese Sicherung in 20 Sekunden aufgehebelt werden kann, dann ist es keine. Praktisch ist übrigens, wenn an allen Lichtschächten rund um das Haus der gleiche Schlüssel verwendet werden kann, um die Schlösser zu öffnen.

Eine wirklich gute Sicherung gegen Eindringlinge durch die Fenster sind natürlich Gitter. Wenn es stabile Gitter sind und diese auch richtig befestigt wurden, dann sind diese von Einbrechern nicht zu überwinden, denn mit Metallsägen sind diese zumeist nicht ausgerüstet. Zumeist haben diese Gitter daher auch schon eine abschreckende Wirkung. Allerdings müssen sie fest in der Kellerwand verschraubt sein und nicht nur etwa oberflächlich im Putz.

Mit klassischem Fenstergitter gegen Dieb
Mit klassischem Fenstergitter gegen Dieb

Es gibt auch Fenstergitter, deren Rohre im Innern über sogenannte Rollstäbe verfügen. Diese machen es erheblich aufwändiger, Gitter durchzusägen. Und die Zeit ist für Einbrecher der entscheidende Faktor – gelangen sie nicht schnell ins Haus, geben die meisten auf. Ein Schönheitsfehler dieser Rollstäbe ist allerdings, dass man sie von außen nicht erkennt – der Einbrecher sie also erst bemerkt, wenn er schon eine Weile gesägt hat. Wenn er sich dann nicht entmutigen lässt, hat die Maßnahme ihren Sinn verfehlt.

Fenstergitter mit modernem Innenleben
Fenstergitter mit modernem Innenleben
Fenstergitter signalisieren, dass hier kein Durchkommen ist © Anita Pravits, stock.adobe.com
Fenstergitter signalisieren, dass hier kein Durchkommen ist © Anita Pravits, stock.adobe.com

Keine einfachen Fenster

Wenden wir uns den eigentlichen Türen und Fenstern zu. Lange wurden im Keller einfachste Fenster verbaut, die man mit einem langen Schraubenzieher aufhebeln kann. Diese Zeiten sollten beim Keller im Neubau nun wirklich vorbei sein, moderne abschließbare Fenstergriffe sind einfach Pflicht. Abschließbare Griffe helfen auch, wenn ein Einbrecher ein Loch in die Scheibe macht und dann den Griff betätigen möchte. Solche Griffe mit einem simplen Vorhängeschloss zu sichern, geht durchaus, ist aber kaum mehr als eine nachträgliche Notlösung.

Sichern Sie Fenster mit Griffschlössern, die Sicherheitsstandards erfüllen © Marlon Bönisch, stock.adobe.com
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Bei den Kellertüren kann das Schloss eine Schwachstelle sein. Wichtig ist, dass es einen Kernziehschutz hat und dass das Schließblech so sicher befestigt ist, dass man es nicht abhebeln kann. Schlösser und Riegel sollten auch nicht nur im Türrahmen münden, sondern in Schließlich oder Schließkasten, die im eigentlichen Mauerwert verankert sind. Diese Befestigung wird mit schräg sitzenden Schrauben gemacht. Es gibt auch Kellertüren, die mit einem zweiten Schloss ausgerüstet werden – als zusätzliche Sicherung kann dies durchaus sinnvoll sein.

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Panzerriegel sind unüberwindlich

Eine sehr zuverlässige Einbruchsicherung sind Querriegelschlösser, auch als Panzerriegel bezeichnet. Es handelt sich um Metallstangen, die rechts und links leicht in Haltungen eingeklinkt werden können, die in den Laibungen befestigt sind. So gesicherte Türen und Fenster bekommt man von außen definitiv nicht auf. Dass man die Stangen entfernen muss, um Fenster oder Türen zu öffnen, ist ein Nachteil, den man im Keller leicht verschmerzen kann.

Hier kommt keiner durch – Panzerriegel bieten sicheren Schutz © Lichtfexx, stock.adobe.com
Hier kommt keiner durch – Panzerriegel bieten sicheren Schutz © Lichtfexx, stock.adobe.com

Diese Querriegel sind auch schon ein Fall für die Planungsphase des Kellers. Denn nicht immer ist Platz genug, die Halterungen an den Laibungen zu befestigen. Dann müssen diese Schließkästen in die Wand, und wenn man dies nicht von vornherein einplant, muss die Wand aufgestemmt werden. Vor allem bei aus Beton gegossenen Wänden ist das ein großer Aufwand.

Querriegelsicherungen gibt es übrigens auch in Form sogenannter Teleskopstangenschlösser. Diese lassen sich zusammendrücken, wenn sie geöffnet werden sollen. Auch dabei muss zuvor aber ein Schloss geöffnet werden, der Vorteil besteht also lediglich in weniger auffälligen Halterungen.

Eine weitere Möglichkeit zur Sicherung von Türen und Fenstern sind Scharnierseitensicherungen. Dabei wird die Scharnierseite der Tür mit der Wand verbunden. Türen und Fenster lassen sich dadurch auch auf der Scharnierseite nicht mehr aufhebeln – was tatsächlich versucht wird, wenn an der Schlossseite ein Weiterkommen nicht möglich ist.

Und für welche Sicherung soll man sich nun entscheiden? Darauf kann es keine pauschale Antwort geben. Je wertvoller die Beute ist, die Einbrecher machen können, umso besser sollte das Haus gesichert sein. Ein Kriterium ist auch, in welchem Maße man sich durch einen Einbruch dauerhaft psychisch beeinträchtigt fühlen würde.

Es empfiehlt sich auf jeden Fall, bei der Planung eines Kellers das Thema im Auge zu behalten und entsprechende Sicherungsmaßnahmen vorzubereiten.

Fenster ohne Sicherung? Kein Problem für einen geübten Einbrecher © luckybusiness, stock.adobe.com
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