Tipps & Tricks für die richtige Wahl
In den letzten Jahren waren Vorhänge und Gardinen vor allem in Neubauten eher verpönt: Zum einen, weil man sich die in die Mode gekommenen, großen Fenster und Schiebetüren nicht „verhängen“ wollte, zum anderen, um sich bewusst von den voluminösen, viellagigen Varianten der 80er- und 90er-Jahre abzuheben. Aktuell erfahren Gardinen und Vorhänge wieder ein Comeback – denn richtig eingesetzt, geben sie jedem Raum den letzten Schliff und punkten zusätzlich mit vielen weiteren positiven Aspekten.

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Gardine oder Vorhang?
Umgangssprachlich verwendet man beide Begriffe für Textilien am Fenster, egal, wie diese geartet sind. Genau genommen handelt es sich aber um zwei verschiedene Produkte, die sich vor allem bezüglich des Stoffs und der Transparenz unterscheiden. Gardinen sind licht- und blickdurchlässig und meistens aus ganz leichtem Stoff, wie Tüll oder Voile. Im Gegensatz dazu sind Vorhänge komplett oder teilweise blickdicht und aus Leinen, Baumwolle, Samt oder Satin. Bevorzugte man früher meist die Kombi aus weißer Gardine und Vorhang (-schal), greift man heute oft nur noch zu einer der beiden Varianten.

Was spricht für Vorhänge?
Textilien am Fenster machen jeden Raum gemütlicher. Doch neben der schönen Atmosphäre gibt es noch zahlreiche weitere Gründe für Vorhänge oder Gardinen:
- Sie machen puristisch eingerichtete Zimmer behaglicher
- Sie schützen vor neugierigen Blicken
- Sie verdunkeln das Schlafzimmer für eine erholsame Nacht
- Sie schlucken Schall
- Sie dienen als Lärmschutz an stark befahrenen Straßen
- Sie sperren beispielsweise in Altbauten Zugluft und Kälte aus
Welcher Stoff ist der richtige?
Hinsichtlich Stoff, Farbe und Design gibt es unzählige Möglichkeiten – grundsätzlich gilt natürlich: Erlaubt ist, was gefällt! Und: Was zum Rest der Einrichtung passt. Allerdings ist es sinnvoll, sich vor dem Kauf genau zu überlegen, welchen Zweck der Vorhang erfüllen soll. Stellen Sie sich im Vorhinein folgende Fragen:
- Soll der Vorhang vor Blicken schützen oder ist er lediglich Deko?
- Dient der Vorhang der Verdunklung oder der Schalldämmung?
- In welchem Zimmer soll der Vorhang aufgehängt werden?
- Mit welchen Materialien fühle ich mich wohl?
- Welche Farben und welcher Stil herrschen im jeweiligen Zimmer vor?
Soll der Vorhang oder die Gardine lediglich dekorativen Zwecken dienen, reichen helle, luftige, leicht transparente Vorhänge aus Leinen oder Polyester aus. Wenn zu Ihrem Stil aber schwere, dunkle Vorhänge passen, ist das selbstverständlich auch möglich.
Geht es darum, Schall zu schlucken und gut zu verdunkeln, sollten Sie auf alle Fälle zu engmaschig gewebten, dickeren Varianten greifen. Setzten Sie bei Vorhängen für das Schlafzimmer auf dunkle Töne oder nehmen Sie speziell blickdicht beschichtete Stoffe, um den Raum optimal verdunkeln zu können.

Stange, Schiene oder Seil?
Vor dem Kauf der Gardinen müssen Sie sich Gedanken über die Anbringung machen. Ganz klassisch wird oberhalb des Fensters eine Gardinenstange montiert, an der der Vorhang mit einem Faltenband oder mit Schlaufen befestigt werden. Hierbei kann die Stange selbst schon zum Dekoelement werden: je nachdem, ob Sie sich für eine schmale, unauffällige Variante aus weißem oder schwarzem Metall oder Holz entscheiden oder ob Sie geschwungene oder reich verzierte Varianten beispielsweise in Gold oder Chrom bevorzugen.
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Dezenter sind ein- oder zweiläufige Gardinenschienen, in die man die Textilien mittels Häkchen einhängt. War das früher oft eine ziemliche „Friemelarbeit“, gibt es heute Haken, die nicht mehr am Ende der Stange eingeschoben werden müssen, sondern die an jeder Stelle der Schiene einfach eingeklickt werden können. Das ist besonders praktisch, wenn man erst später merkt, dass man beim Aufhängen einen Haken vergessen hat.
Eine weitere Variante ist ein dünnes Stahlseil, das entweder an der Wand oder an der Decke befestigt wird. Aus optischen Grünen sollten Sie daran jedoch nur luftige Vorhänge aus hellem Leinen oder aus Baumwolle aufhängen. Dunkle Samtvorhänge wirken hier deplatziert.
Ob Vorhangstange, Schiene oder Seil: Achten Sie bei der Montage immer darauf, dass das Gewicht der Gardine kein Problem darstellt. Und lassen Sie beim Anbringen so viel Abstand, dass Sie das Fenster problemlos kippen können – auch, wenn der Vorhang zugezogen ist!
So messen Sie richtig aus
Wie Farbe und Design ist auch die Länge des Vorhangs Geschmackssache. Aktuell ist es jedoch Trend, den Vorhang einige Zentimeter auf dem Boden aufliegen zu lassen, statt ihn schwebend aufzuhängen. Das spart übrigens oft auch das lästige Kürzen von Fertiggardinen mit Standardmaß, die gemeinhin etwas länger sind, als die Zimmer in Neubauten hoch sind. Wenn Sie sich natürlich für eine Maßgardine entscheiden, können Sie millimetergenau nach Ihren Bedürfnissen fertigen lassen.
Beim Ausmessen von Länge und Breite sollten Sie sich sowohl an der Fenstergröße als auch an der beabsichtigten Raumwirkung orientieren. Soll der Vorhang aufliegen, misst man den Abstand von der Stange oder der Schiene bis zum Boden und rechnet die jeweiligen Zentimeter noch dazu. Bei Schlaufenschals immer daran denken, ca. zwei Zentimeter für den Stoffüberstand oberhalb der Ösen in die Längenberechnung mit aufnehmen!
Waschen Sie die Vorhänge vor einem etwaigen Kürzen unbedingt. Viele Stoffe – vor allem welche mit Leinenanteil – gehen beim Waschen nämlich ein!

Ebenso wichtig wie die Länge ist die Breite der Vorhänge und Gardinen. Hier kommt es auf das Raffverhältnis derselben an, also auf den Unterschied zwischen der Breite in zusammengerafftem Zustand und der tatsächlichen Breite. Gängig ist ein Raffverhältnis von 1:2 – der Vorhang wird beim Zusammenraffen halbiert. Ob und wie sich ein Vorhangstoff in Falten wirft, wird von seinem Gewebe, Ihrem persönlichen Geschmack und dem verwendeten Zubehör bestimmt. Es hängt davon, ob Sie Schlaufen, Ösen oder ein Gardinenband verwenden. Bei letzterem können Sie wählen, wie stark Sie dieses zuziehen und wie viele Haken Sie verwenden. Je nachdem wird der Stoff stark gerafft, in wenige Falten gelegt oder fast ganz glatt belassen.
Berücksichtigen Sie bei Ihren Messungen auch, ob der Vorhang überhaupt jemals zugezogen wird – und wenn ja, wie weit/stark – oder ob er nur zu Deko-Zwecken angebracht wird!

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