Alternativen zum Homeoffice: Gartenhütte, Wohnwagen und Co.

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Freelancer und Selbstständige konnten schon immer wählen, wo sie arbeiten. Die Möglichkeiten sind dabei vielfältig: zu Hause am Schreibtisch, in einem gemieteten Büro oder in einem Co-Working-Space. Mittlerweile haben auch immer mehr Unternehmen entdeckt, welche Vorteile es hat, wenn die Mitarbeiter im Homeoffice arbeiten. Deshalb gibt es immer mehr Arbeitgeber, die auf die Präsenzpflicht verzichten und ihren Mitarbeitern mehr Freiraum einräumen.

Ein ausgedienter Bauwagen oder ein alter Zirkuswagen lässt sich mit ein wenig Arbeitseinsatz zum geräumigen Büro umbauen, das sogar mobil bleiben kann © IrkIngwer, stock.adobe.com
Ein ausgedienter Bauwagen oder ein alter Zirkuswagen lässt sich mit ein wenig Arbeitseinsatz zum geräumigen Büro umbauen, das sogar mobil bleiben kann © IrkIngwer, stock.adobe.com

Allerdings hat nicht jeder einen entsprechenden Raum zu Hause, der sich als Büro oder Arbeitszimmer eignet. Zudem ist es – selbst mit einem eigenen Arbeitszimmer – oftmals schwierig, sich dort, wo die Familie lebt, richtig auf die Arbeit zu konzentrieren und vor allem Arbeitszeit und Familienzeit strikt voneinander zu trennen.

Deshalb ist ein eigener Raum, der komplett vom Familienleben abgekoppelt ist, die ideale Lösung für effektives, konzentriertes und gleichzeitig entspanntes Arbeiten. Doch für viele lohnt es sich einfach nicht, dafür ein eigenes Büro anzumieten. Die Kosten dafür sind viel zu hoch.

Eigenheimbesitzer mit Garten und ausreichend Platz können sich ein Gartenhaus als Homeoffice einrichten. Weitere Möglichkeiten sind ein Tiny House, ein Container, ein Bau- oder Zirkuswagen oder ein Wohnmobil.

Welche Vorteile hat es, im Garten zu arbeiten?

Den Garten als Standort für ein Büro zu nutzen, erscheint zunächst ungewöhnlich. Doch es hat zahlreiche Vorteile:

  • Es spart Zeit, Geld und Nerven, weil der Weg zur Arbeit entfällt.
  • Im Garten ist es nah und doch fern. Die Nähe zur Familie erleichtert vieles. Dennoch ist genug Distanz, um in Ruhe und konzentriert zu arbeiten.
  • Die Ausstattung kann ganz nach den individuellen Bedürfnissen und dem eigenen Geschmack erfolgen.
  • Wird das Gartenhaus nur als Büro genutzt, hat es den weiteren Vorteil, dass sich niemand an einem gewissen kreativen Chaos stören kann, sofern das gewünscht ist.
  • Dient das Gartenhaus auch als Treffpunkt für den Empfang von Kunden oder Auftraggebern, lässt sich mit dem Styling die eigene Marke unterstreichen.
  • Im Gartenhausbüro kann sich jeder weitestgehend nach Lust und Laune kleiden. Der Büro-Dresscode gilt dann nur für Kundengespräche oder Videokonferenzen.
  • Der Garten eignet sich hervorragend für eine Pause im Grünen oder einen kurzen Besuch bei der Familie im Wohnhaus.
  • Es entfallen die monatlichen Mietkosten.
  • Das Gartenhaus lässt sich als außerhäusliches Büro oder Arbeitszimmer von der Steuer absetzen, wenn es steuerlich anerkannt ist. Das gilt auch für die Betriebs- oder Reparaturkosten.
Der Bau eines Gartenhauses geht schnell und ist kostengünstig © Stefan Werner, stock.adobe.com
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Welches Gartenhaus ist als Büro geeignet?

Bei der Auswahl des passenden Gartenhauses kommt es vor allem auf die persönlichen Bedürfnisse an. Das kann ein ganz klassisches Gartenhaus sein oder ein modernes Lounge-Gartenhaus mit großen Fenstern. Die nachfolgenden Fragen können bei der Auswahl hilfreich sein:

  • Wie viel Platz ist für vernünftiges Arbeiten notwendig? Ist es für einen Arbeitsplatz oder für mehrere?
  • Soll das Büro möglichst von der Umwelt abgeschottet sein? Oder soll es einen schönen Ausblick in den Garten bieten?
  • Wie viel Stellfläche ist für Regale und Schränke notwendig? Soll auch eine Miniküche im Büro integriert sein?

Wenn genügende Standfläche im Garten vorhanden ist, lässt sich das Gartenhaus optimal an die Anforderungen anpassen. Denn bei einem Gartenhaus kostet nicht jeder Quadratmeter mehr gleich eine Menge Geld, wie das bei einem gemieteten Büro der Fall ist.

Das Tiny House als Büro

Bei einem Tiny House haben die Nutzer die Möglichkeit, es fest auf einem Grundstück aufzustellen oder es mobil zu nutzen.

Wer viel unterwegs ist, wird sich für die mobile Variante entscheiden. Das hat den Vorteil, dass das eigene Studio oder Büro mit der Ausrüstung überall mit dabei ist. Das Tiny House lässt sich mal am See und mal mitten in der Stadt abstellen. Als Tiny House eignen sich alte Wohnwagen, Bauwagen oder Zirkuswagen, die sich oft mit wenig Aufwand in ein kleines Büro umbauen lassen. Mit Solartechnik und einem Wassertank werden alte Bauwagen autark.

Möglich ist es aber auch, ein neues Tiny House auf einem Fahrgestell zu kaufen. Dafür braucht es keine Baugenehmigung, da es als Wohnmobil gilt. Wer sein Tiny House irgendwann dauerhaft an einem Ort aufstellen will, muss dafür eine Baugenehmigung einholen. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Fahrgestell dranbleibt oder nicht.

Das Tiny House lässt sich in räumlicher Nähe zur Familie aufstellen. Es ist dann quasi ein ausgelagertes Büro. Das ist für Eltern oder pflegende Angehörige ein großer Vorteil. Aber auch Solo-Selbstständige haben in einem Tiny House eine günstige Alternative zu gemieteten Büroräumen.

Wo soll das Büro stehen?

Baurechtlich gesehen darf das Gartenhaus oder Tiny House nicht direkt an das Grundstück des Nachbarn angrenzen. Laut Bauordnung ist hier in allen Bundesländern ein Mindestabstand von drei Metern einzuhalten. Stimmt der Nachbar allerdings dem Bauvorhaben direkt an der Grenze schriftlich zu, können Bauherren einen Befreiungs- oder Ausnahmeantrag für diese Regelung stellen. Das ist auch dann möglich, wenn auf der Seite des Nachbarn bereits ein Raum direkt an der Grenze steht. Das Bauamt entscheidet über diese Anträge im Einzelfall. Welche weiteren Regelungen zu beachten sind, darüber gibt das zuständige Bauamt Auskunft.

Die Ausrichtung

Die Himmelsrichtung spielt ebenfalls bei der Errichtung des Gartenhauses eine wichtige Rolle. Bei der Nutzung als Büro ist es sinnvoll, die Fenster nach Osten oder Norden auszurichten. Dann scheint höchstens die Morgensonne direkt ins Büro und es heizt sich im Sommer nicht allzu sehr auf. Wenn die Ausrichtung nur nach Süden oder Westen möglich ist, kann ein Sonnensegel, eine Markise oder eine Pergola Schatten spenden. Nicht zu empfehlen ist hingegen eine große überdachte Terrasse. Sie gilt beim Finanzamt immer als „private Nutzung“ und könnte die gesamte steuerliche Absetzbarkeit des Büros gefährden.

Ist eine Baugenehmigung notwendig?

Inwieweit das Gartenhaus oder ein Tiny House eine Baugenehmigung erfordert, hängt von den lokalen Baubestimmungen ab. Je nach Standort, Größe des Häuschens und dem Wohnort gelten unterschiedliche Regelungen. Neben dem bundesweit geltenden Planungsrecht gibt es Landes-Bauordnungen, Bebauungspläne, die die Gemeinden aufstellen, und kommunale Sonderregelungen. Manchmal ist eine bestimmte Mindestdeckenhöhe vorgeschrieben, in manchen Baugebieten ist nur Wohnen erlaubt und manchmal beschwert sich ein Nachbar, weil er die Idee nicht mag.

Für ein zu 100 Prozent autarkes Büro im Garten gibt es selten eine Baugenehmigung. Für die sanitären Anlagen ist immer ein Anschluss an Wasser- und Abwassersystem notwendig. In einigen Bundesländern sind Fotovoltaikanlagen genehmigungspflichtig.

Das Büro verbinden

Im Büro im Garten sind natürlich elektrische Installationen notwendig, genauso wie eine Heizung und unter Umständen auch die Versorgung mit Wasser und der Anschluss an das Abwassersystem des Hauses. Wichtig ist auch ein sicherer Weg zum Büro, der bei jedem Wetter begehbar ist und auch im Winter, wenn es früh dunkel wird, nicht zur dunklen Stolperfalle wird.

  • Der Weg zum Büro sollte so beschaffen sein, dass er bei Nässe nicht glatt wird. Gartenleuchten entlang des Weges bieten Orientierung.
  • Stromleitungen sind für Beleuchtung, Computer, Drucker, eine elektrische Heizung und eventuell weitere elektrische Geräte notwendig.
  • Anstelle der elektrischen Heizung kann auch eine Verbindung des Büros im Garten mit der Zentralheizung des Wohnhauses sinnvoll sein.
  • Sind Miniküche und Sanitärbereich geplant, sind Anschlüsse an Wasser- und Abwasserleitungen notwendig.
  • Der Internet-Anschluss kann eventuell per LAN-Kabel oder über WLAN vom Wohnhaus kommen. Ein Repeater kann das Signal bis zum Büro im Garten verlängern.

Bei der Planung ist es sinnvoll, alles genau zu notieren, um am Ende keine wichtigen Anschlüsse zu vergessen.

Ob mit oder ohne Fahrgestell: Wer das Tiny House an einem festen Ort aufstellen will, braucht dafür eine Baugenehmigung © lowphoto, stock.adobe.com
Ob mit oder ohne Fahrgestell: Wer das Tiny House an einem festen Ort aufstellen will, braucht dafür eine Baugenehmigung © lowphoto, stock.adobe.com

Das Wohnmobil als Büro nutzen

Wohn- und Reisemobile sind als Kurzzeitwohnung mit allem ausgestattet, was für komfortables Arbeiten notwendig ist. Im Wohnraum gibt es einen gemütlichen Arbeitsplatz, der mit Strom versorgt ist. In der Küche ist alles vorhanden, um für die Kaffeepause alles parat zu haben, inklusive kühle Getränke im Sommer. Auch die sanitären Einrichtungen befinden sich in unmittelbarer Nähe. Für die kreative Pause lädt der Schlafbereich zu einem Power Nap ein. Der Vorteil des Wohnmobils liegt darin, dass keine baulichen Veränderungen notwendig sind. Es lässt sich einfach beispielsweise in der Garageneinfahrt parken und bietet viel Komfort zum Arbeiten.

Im Inneren sind unter Umständen einige Anpassungen vorzunehmen, damit aus dem Wohnmobil ein ergonomischer Arbeitsplatz zum effizienten Arbeiten wird © lexpixelart, stock.adobe.com
Im Inneren sind unter Umständen einige Anpassungen vorzunehmen, damit aus dem Wohnmobil ein ergonomischer Arbeitsplatz zum effizienten Arbeiten wird © lexpixelart, stock.adobe.com

Welche Vorteile hat das mobile Büro?

Wer im Wohnmobil mit Straßenzulassung arbeitet, kann sein Büro zu Projektstandorten mitnehmen. Das hat den Vorteil, dass die gesamte Ausrüstung immer mit dabei ist und nicht nur das, was in den Koffer oder die Tasche passt. Das ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn das Equipment besonders sperrig ist. Sollte eine berufliche Übernachtung notwendig sein, geht das ganz einfach im Wohnmobil, ohne dass weitere Kosten für das Hotelzimmer entstehen. Steht das mobile Büro auf dem Firmenparkplatz, ist dort immer ein Rückzugsort, wenn es im Büro zu hektisch wird. Je nach Standort des Wohnmobils ist es zwischendurch einfach möglich, Bewegungspausen zu machen und vielleicht am See entlang oder im Wald eine Joggingrunde einzulegen, um anschließend wieder konzentriert arbeiten zu können.

Welche Schwierigkeiten bringt das mobile Arbeiten mit sich?

In den meisten Fällen sind Optimierungen notwendig, damit das Arbeiten im Wohnmobil reibungslos klappt. Denn eigentlich sind sie zu einem anderen Zweck konzipiert. Folgendes kann sich als Herausforderung erweisen:

  • Das Platzangebot im Wohnmobil ist sehr gering
  • Der ergonomische Arbeitsplatz muss oft erst noch eingerichtet werden.
  • Die Stromversorgung muss gewährleistet sein. Dafür gibt es verschiedene Systeme: Solar, Strom vom Wohnhaus oder Akkus.
  • Der Internetanschluss ist nicht immer gewährleistet.
  • Es sind passende Geräte für unterwegs notwendig.
  • Ein Blendschutz muss her, weil das Wohnmobil nicht immer im Schatten steht.
  • Organisatorische Faktoren können dagegensprechen, weil beispielsweise der Rückzugsort fehlt.
Ein designierter Homeoffice-Bereich oder Arbeitszimmer erleichtert das konzentrierte Arbeiten © marog-pixcells, stock.adobe.com
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