Für immer mehr Menschen ist das Leben in einem Tiny House eine Alternative zum klassischen Wohnen. Die Gründe dafür sind vielfältig:
- hohe und immer weiter steigende Immobilien- und Grundstückspreise,
- nicht finanzierbare Kosten für das Eigenheim,
- kein passendes Grundstück vorhanden oder einfach
- weil Weniger-ist-mehr und Nachhaltigkeit zu einem Megatrend geworden ist.
Manchmal steht das Tiny House einfach im Garten und ist dort das Homeoffice oder das Atelier.
Tiny Haus oder Tiny House? Beide Schreibweisen sind möglich. Da der Trend ursprünglich aus den USA stammt, ist die englische Schreibweise häufiger anzutreffen als die eingedeutschte Variante.
Was ist eigentlich ein Tiny House?
Tiny bedeutet winzig, ein Tiny House ist also ein winziges Haus. In den USA ist Tiny House eine eigene Hauskategorie mit festgelegter Quadratmeterzahl. In Deutschland ist der Begriff nicht näher definiert. Für manche sind kleine Häuser mit weniger als 100 Quadratmetern schon tiny. Für andere sind Häuser erst winzig, wenn sie 40 Quadratmeter oder weniger messen.
Dürfen Sie überall Minihäuser bauen?
Ein Tiny House, das oft auf Rädern gebaut ist, verspricht Freiheit und Unabhängigkeit. Doch in Deutschland gibt es einige rechtliche Hürden. Ist das Tiny House der feste Wohnsitz, muss es die gleichen rechtlichen Bestimmungen einhalten wie jedes andere Haus auch. Die Behörden wenden Baurecht auch auf die Minihäuser an. Das Grundstück, auf dem Sie Ihr Tiny House aufstellen, muss ausdrücklich zum Wohnen vorgesehen sein. Ist das Tiny House nur Wochenend- oder Ferienhaus, sind die gesetzlichen Bestimmungen nicht ganz so streng.
Die folgenden Vorschriften können ebenfalls für ein Minihaus zur Anwendung kommen:
- Wenn Sie dauerhaft darin wohnen wollen, muss die Raumhöhe in Aufenthaltsräumen mindestens 2,40 m betragen. Dazu fragen Sie am besten beim zuständigen Bauamt nach, denn in einzelnen Bundesländern gibt es dazu abweichende Bestimmungen.
- Fluchtwege, Fenster, Türen und Treppen müssen den Bestimmungen der Landesbauordnung entsprechen.
- Auf manchen Campingplätzen ist Dauerwohnen im Tiny House erlaubt. Dann darf das Haus nicht größer als 50 m2 sein und die Höhe darf 3,5 m nicht übersteigen.
- Ist Ihr Tiny House auf Rollen gebaut, also auf einem Anhänger, dann ist es mobil. Teilweise gelten dann weniger strenge Bestimmungen.
Der Komfort im Tiny House
Viele können sich nicht vorstellen, dass es auf so kleinem Raum komfortabel sein kann. Moderne Minihäuser erfüllen in puncto Komfort sehr hohe Standards, sodass die Bewohner nicht auf Annehmlichkeiten verzichten müssen. Wichtig ist, dass alles gut durchdacht ist, um die beengten Platzverhältnisse optimal zu nutzen.
Komfortlösungen können beispielsweise die folgenden Punkte beinhalten:
- nachhaltiges Heizsystem
- spezielle Lösungen für Dusche und Toilette
- hochwertige Echtholz-Einbauten
- platzsparende Technik in der Küche und im Multimedia-Bereich
- Smarthome-Systeme
- Fotovoltaik-Anlage
- Regenwasseraufbereitung
Wer kauft sich ein Tiny House?
Die Menschen in Deutschland entwickeln ein immer größeres Bewusstsein für Nachhaltigkeit und ein einfaches Leben. Ein Tiny House kaufen zu können, ist für immer mehr Menschen eine realistische Vorstellung. Heute bauen sich nicht mehr nur die Alternativen oder Aussteiger ihr Tiny House selbst. Immer mehr Bauträger haben diese Hausmodelle ebenfalls im Angebot. Ein Tiny Haus zu kaufen, ist in jedem Fall immer eine bewusste Entscheidung für einen anderen Lebensstil. Deshalb muss das winzige Haus auch sehr genau zu den Ansprüchen und Wünschen der Käufer passen.
TIPP
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Oft kaufen sich junge Menschen ein solches Minihaus, um günstig zu wohnen. So können sie ihr Geld sparen, um sich später ein großes Haus für die Familie kaufen zu können. Denn das Tiny House ist nicht nur günstiger in der Anschaffung. Auch der Energieverbrauch ist geringer und damit sind die Nebenkosten viel günstiger.
Gibt es die Minihäuser auch zum Mieten?
Ein Tiny House zur Miete ist derzeit noch eine Marktlücke. Hier können sich Chancen für Privatanleger und Bauträger ergeben. Bislang bieten nur sehr wenige Vermieter die Minihäuser als dauerhaften und festen Wohnsitz an. Als Ferienhaus oder zum Probewohnen gibt es allerdings schon Angebote.
Die Alternative zum Tiny House – das Mikro-Appartement
Manchmal ist noch nicht einmal für ein Tiny House ausreichend Bauland vorhanden. Dann bietet es sich an, ein Mikro-Appartement zu kaufen. Früher waren Mikro-Appartements allenfalls etwas für Montage-Arbeiter und Studenten, die ein möbliertes Appartement gemietet haben. Heute sind moderne Mikro-Appartements mit 30 m2 Wohnfläche oder weniger eine kostengünstige Lösung für Ein-Personen-Haushalte. Für Singles, Studenten aber auch Geschäftsreisende, die längere Zeit in einer Stadt bleiben müssen, sind sie die ideale Lösung.
Welche Wohnraumgrößen sind die „Norm“?
Das Deutsche Institut für Normung hat für die angemessene Raumgröße Standardmaße erarbeitet. Die Wohnraumgröße richtet sich demnach nach der Anzahl… weiterlesen