Auf dem Spielplatz toben und spielen Kinder, sie probieren Neues aus, verbessern ihre motorischen Fähigkeiten und lernen etwas über physikalische und psychische Prozesse. Dabei bleibt es nicht aus, dass sie gelegentlich stürzen. Hat dann der Spielraum einen harten Untergrund, wie Beton, Pflastersteine, Fliesen oder Ähnliches, können Stürze schwerwiegende Folgen haben. Um den Kindern in ihrem Spielumfeld maximale Sicherheit zu bieten, ist es notwendig, den Boden unter dem Spielgerät mit einem Fallschutz zu versehen.
Info: Auf öffentlichen Spielplätzen ist Fallschutz nicht nur eine Empfehlung. Hier gibt es gesetzliche Vorschriften, die Bauherren dazu verpflichten, bestimmte Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Wer solche Maßnahmen nicht beim Bau eines Spielplatzes oder einer Kindertagesstätte einplant, erhält erst gar keine Baugenehmigung. In der DIN EN 1176 gibt es für standortgebundene Spielgeräte genaue Sicherheitsvorschriften, die nicht nur die Fallhöhe und den Fallschutz betreffen.
Grundsätzlich ist ein gepflegter Rasen besser als Fallschutz geeignet als ein ungepflegter. Die Fallhöhe sollte dabei ohne weitere Maßnahme höchstens einen Meter betragen. Bei größeren Fallhöhen sind unbedingt weitere Maßnahmen zu ergreifen. Das kann beispielsweise loses Fallschutzmaterial sein. Sehr beliebt sind Mulch, Sand und Kies. Da dieses Material mit der Zeit immer weniger wird, ist es notwendig, regelmäßig die Schichtdicke zu überprüfen, vor allem unter Schaukeln verschwindet der lose Fallschutz sehr schnell. Die Schichtdicke sollte dabei etwa 40 cm betragen.
Was muss der Fallschutz leisten?
Wenn Kinder spielen und toben, schauen sie sich nicht viel um oder achten auf Sicherheit. Sie springen und hüpfen, dabei fallen sie gelegentlich auch. Ein guter Untergrund kompensiert die Aufprallenergie, wenn er ausreichend weich und flexibel ist. Dann kann sich das stürzende Kind nicht allzu sehr verletzen. Meist kommt es dann nicht zu schwerwiegenden Verletzungen, wie Gehirnerschütterung oder Knochenbruch. Dafür gibt es verschiedene Untergründe zur Auswahl:
Untergrund | Eigenschaften |
---|---|
Sand | – sehr häufig als Untergrund gewählt – Sand federt gut ab – kann gleichzeitig als Sandkiste für kleinere Kinder dienen, die noch nicht auf das Spielgerät können – besonders empfehlenswert ist TÜV-geprüfter Spielsand – Körnung nicht größer als 2 mm – am besten mit bindenden Komponenten – Schichtdicke sollte mindestens 30 cm betragen Tipp: Sand gelegentlich kontrollieren, Katzen erleichtern sich gerne in losem Material |
Kies | – Rollkies bietet hohe Sicherheit, auch bei einem Sturz aus 2 m Höhe – benötigt etwas Aufmerksamkeit, weil der Kies durch Feinmaterial zusammenbacken kann, häufigeres Auflockern hilft – Steine, die irgendwann in der Wiese landen, können für elektrische Gartengeräte zum Problem werden |
Rindenmulch und Holzschnitzel | – besonders weich – Federt gut – beim Kauf auf den Cadmiumwert achten, dieser sollte nicht höher als 1,5 mg pro kg sein – Vorsicht bei günstigem Material, es kann neben Rinde auch abgeschälte Holzstücke enthalten, die Verletzungen verursachen können |
Fallschutzmatten | – einfach zu verlegen – besonders gut für bestimmte Bereiche geeignet: das Ende der Rutsche, unter der Schaukel oder unter der Leiter des Spielturms – Material ist schwer, verrutscht kaum – Es können keine Löcher entstehen wie bei losem Fallschutzmaterial – lassen sich leicht mit dem Besen sauber halten und bei Bedarf mit dem Hochdruckreiniger säubern |
Tipp: Vor dem Aufschütten des losen Fallschutzes, egal ob Kies, Sand oder Rindenmulch, ist es ratsam ein Unkrautvlies zu verlegen. Es verhindert, dass der Fallschutz mit der Zeit grün wird und sich durch die Wurzeln der Pflanzen verdichtet.
Fester Untergrund ist für Spielgeräte nicht geeignet
Gerade für höhere Spielgeräte, wie einen Spielturm, eine Schaukel oder eine Rutsche, ist Rasen oder Gras ungeeignet. Auch ein fester Untergrund ist viel zu hart. Das Grün sieht zwar schön aus, die zusammengetretene Erde darunter federt allerdings nur wenig. Zudem können Steine unter dem Gras sein, die bislang noch unentdeckt geblieben sind. Es versteht sich von selbst, dass Teer, Asphalt, Steine oder Beton als Untergrund für Spielgeräte nicht geeignet sind. Sie bieten selbst bei niedriger Fallhöhe keinen Schutz.
Tipps für die Sicherheit der Kinder
Bei der Auswahl des passenden Fallschutzes spielt die maximal mögliche Fallhöhe eine wichtige Rolle. An dieser sollte sich die Auswahl des Fallschutzes orientieren. Bei einer Schaukel muss ein besonders großer Bereich mit Fallschutz versehen sein, da Kinder nicht nur von der Schaukel fallen können. Ältere Kinder probieren sich aus und springen mit Schwung vom Schaukelsitz, wenn dieser am höchsten Punkt sind.
Im Fallschutzbereich sollten sich keine Objekte befinden, an den sich die Kinder verletzen könnten. Zudem müssen die Spielgeräte auch den richtigen Sicherheitsabstand zueinander und zu anderen Objekten haben. Dabei ist zu beachten, dass der Sicherheitsabstand zu beweglichen Objekten größer sein muss als zu fest montierten.
Welches Spielgerät für welche Altersgruppe?
Mit dem Alter verändern sich die Anforderungen der Kinder an ein Spielgerät. Sie entwickeln andere Bedürfnisse und Interessen. Was vorher… weiterlesen