Für Eltern sind Kinderzimmer und Garten dann perfekt, wenn sie ordentlich und aufgeräumt sind. Kinder mögen es lieber chaotisch. Das gilt auch für die Gartengestaltung. Für Erwachsene hat ein ordentlicher Garten eine Rasenfläche und schöne Beete mit Blumen außen herum. Für Kinder ist ein Garten dann schön, wenn alles wild wächst, wo sie auch mal buddeln können oder Verstecke aus Material, das sie im Garten finden, bauen können. Deshalb raten Experten dazu, verschiedene Bereiche im Garten einzurichten.
Schnell wachsende Pflanzen
Kinder finden Nischen und Verstecke zum Spielen, wenn es im Garten Bäume, Sträucher und Hecken gibt. Besonders schön ist es, wenn der Garten natürlich gewachsen ist und ein alter Baumbestand vorhanden ist. In einem neuen Garten ist es nicht so einfach. Damit die Kinder schnell schöne Spielmöglichkeiten haben, sind schnell wachsende Gehölze und Sträucher ideal, wie Hainbuche oder Weide. Auch Kletterpflanzen an Rankgerüsten oder Kübelpflanzen können dem Garten eine schöne Struktur geben.
Als Rasenfläche für Kinder eignet sich am besten der sogenannte Spielrasen. Dabei handelt es sich um eine spezielle Mischung mit robusten Grasarten wie Wiesenrispe, Rotschwingel und Weidelgras. Eine mindestens ein Meter hohe Hecke, die den Garten umgibt, beispielsweise aus Hainbuche, Rotbuche oder Liguster, schützt den Garten.
Besondere Spielplätze einrichten
In einem Teil des Gartens sollte es besondere Plätze zum Spielen geben. Ein Haus oder ein Tunnel aus Weidenruten ist schnell gebaut und wird nach kurzer Zeit wieder grün. In einer großen Sandgrube können die Kinder nach Herzenslust graben, buddeln und bauen. Das finden die meisten Kinder viel schöner als eine herkömmliche rechteckige Sandkiste. Holz, Wasser und Steine regen sind weitere Zutaten für kreatives Spielen.
Hinweis: Wasser, das sich in unverschlossenen großen Behältern befindet, wie Tröge oder Regentonnen, kann für kleine Kinder zur großen Gefahr werden. Das gilt auch für einen Gartenteich.
Bäume sind ganz wichtig in einem kinderfreundlichen Garten. Sie spenden im Sommer Schatten. Kinder können dort Tiere beobachten und im Winter Nistkästen und Futterplätze für die Vögel bauen. Auch verschiedene Materialien, die Insekten als Unterschlupf dienen, sind für Kinder interessant, beispielsweise Sandflächen für die Wildbienen, Steine für Asseln und Regenwürmer oder Trockenmauern für Eidechsen und Käfer. Auch ein Insektenhotel kann sehr interessant sein und dazu blühende Büsche, um die schönsten Schmetterlinge anzulocken.
Wenn der Garten nicht allzu groß ist, lässt sich dieser Teil auf das Alter der Kinder anpassen. Er verändert sich im Laufe der Zeit und wächst sozusagen mit. Kinder lernen mit Kleinigkeiten die Natur besser zu verstehen. Sehr kleine Kinder sind leichter zu beschäftigen. Ihnen genügt es oft schon, das Leben in einem Laubhaufen oder dem Komposthaufen zusammen mit den Eltern zu betrachten.
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Obst und Gemüse im Kinderbeet
Wenn Kinder anfangen, sich für das Gärtnern zu interessieren, ist es am besten, wenn sie ihr eigenes Beet bekommen. Sie lernen damit Verantwortungsgefühl. Denn nur wenn sie sich richtig um ihre Pflänzchen kümmern, gedeihen sie. Das geht im großen Beet gemeinsam mit den Eltern oder Großeltern oft unter und sie haben keinen Anreiz, ihre Pflanzen gut zu pflegen. Besonders gut geeignet sind Brombeeren, Erdbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren oder die Felsenbirne. Für ein Gemüsebeet eignen sich Kohlrabi, Buschbohnen, Kirschtomaten oder Kartoffeln. Kräuter, Salat und Radieschen eignen sich ebenfalls gut für Kinder.
Tipp: Mit Jungpflanzen sehen Kinder schneller ein Ergebnis, als wenn sie jede Pflanze aus einem Samenkorn ziehen.
Ein Bereich mit allem, was duftet
Auch Zierpflanzen sind schön Kinder. Sie sind besonders begeistert, wenn sie blühen, duften und viele schöne Schmetterlinge anziehen. Dafür eignen sich beispielsweise Lavendel, Duftpelargonien, Kornblumen, Taglilien oder Schokoladenblumen. Mit den Blüten können Kinder auch schön spielen. Rosen duften zwar ebenfalls toll, gehören aber nicht in einen Garten für Kinder. An den Dornen können sich die Kinder verletzen. Aber Duftwicken, Phlox, Vanilleblumen, Brunken, Goldlack oder Flieder und Heckenkirsche laden dazu ein, die Wohlgerüche der Natur zu entdecken.
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Aber Vorsicht: Es gibt auch sehr viele giftige Pflanzen, die wunderschön anzuschauen sind und gut duften. Dazu gehören beispielsweise:
- Oleander
- Goldregen oder
- Blauer Eisenhut.
Auch Pflanzen mit giftigen, wunderschönen Früchten gehören nicht in einen Garten mit Kindern. Das Pfaffenhütchen beispielsweise hat rosafarbene Früchte, die wie Süßigkeiten aussehen. Doch die Früchte sind sehr giftig, genauso wie die roten, anziehenden Früchte des Seidelbasts.
Den Garten kindersicher machen
Kinder sollen unbeschwert im Garten spielen können, ohne ständig beaufsichtigt werden zu müssen. Dafür muss die Umgebung kindersicher sein. Schließlich macht es auch den Eltern keinen Spaß, wenn sie stets aufpassen und ihre Kinder immer wieder ermahnen müssen.
- Keine giftigen Pflanzen anbauen
Kinder naschen gerne im Garten. Damit es nicht zu Vergiftungen kommt, dürfen im Garten keine giftigen Bäume und Pflanzen stehen. Sehr giftig sind beispielsweise auch Eiben und Tollkirschen.
- Gewässer und Wasserbehälter sicher verschließen
Wenn Kinder im Garten spielen, vergessen sie alles um sich herum, auch Gefahren. Ein ungesicherter Wasserbehälter oder ein Gartenteich kann da schnell zur großen Gefahr für ein Kind werden. Deshalb ist es wichtig, Wasserbehälter abzudecken und so zu sichern, dass Kinder sie nicht allein öffnen können. Spielen Kleinkinder im Garten, sollten sie niemals unbeaufsichtigt am oder im Wasser spielen. Sie können sogar in einer Pfütze ertrinken.
- Gartenwerkzeuge sind nichts für Kinderhände
Neben Gartenwerkzeugen gibt es noch andere Gefahrenquellen für Kinder, die besser weggeschlossen sind. Dazu gehören Pflanzenschutzmittel, Schädlingsbekämpfungsmittel, jegliche Chemikalien, beispielsweise auch die für den Gartenpool, und Anzündflüssigkeiten.
- Das Grundstück sichern
Eltern sollten das gesamte Grundstück so sichern, dass Kinder nicht allein nach draußen gelangen können.
- Qualität der Spielgeräte sicherstellen
Spielgeräte sollten immer von guter Qualität sein. Dort, wo die Spielgeräte aufgebaut sind, gehört immer ein Fallschutz hin, beispielsweise Rindenmulch, Holzschnitzel oder einen Fallschutzbelag.
- Bäume regelmäßig untersuchen
Stehen im Garten alte Bäume, auf denen die Kinder schön klettern können, ist es notwendig, die Bäume regelmäßig zu kontrollieren. Morsche Äste sollten auf jeden Fall entfernt werden.
Welches Spielgerät für welche Altersgruppe?
Mit dem Alter verändern sich die Anforderungen der Kinder an ein Spielgerät. Sie entwickeln andere Bedürfnisse und Interessen. Was vorher… weiterlesen