Ihre persönliche Erholungszone im Garten
„Wasser, du bist der köstlichste Besitz dieser Erde“, sagte einst der französische Schriftsteller Antoine de Saint Exupéry. Und Wasser im Garten ist ein Traum, den sich immer mehr Haus- und Gartenbesitzer erfüllen. Gerade im Sommer lockt das kühle Nass mit einem erfrischenden Bad. Und da der Mensch das Wasser zum Leben braucht, wie die Luft zum Atmen, holen sich die Menschen das kühle Nass in den Garten.
Bei kleinen Platzverhältnissen genügt meist schon ein Planschbecken oder ein Framepool für den Garten. Manch einer ist mit einem Whirlpool auf der Terrasse zufrieden und jene, die einen großen Garten ihr Eigen nennen, bauen sich einen Swimmingpool oder Naturteich.
Die Krone des Wasserspektakels im Garten ist jedoch der Schwimmteich. Er bildet zu jeder Jahreszeit einen Anziehungspunkt in der Grünanlage des Hauses. Im Frühling, wenn die ersten wärmenden Sonnenstrahlen die Pflanzen rund um den Teich zum Leben erwecken, fühlt man sich inmitten der aufblühenden Natur.
Während des Sommers – der Hauptjahreszeit für den Schwimmteich – genießen die Eigentümer den Sprung ins kühle Nass und bei einem Glas Wein den Blick auf den Teich, während die Sonne untergeht. Im Herbst verzückt die Natur rund um das Gewässer die Betrachter mit den bezauberndsten Farben. Und wenn im Winter schließlich Eis und Schnee vom Garten Besitz ergriffen haben, lässt sich die Teichfläche sogar zum Schlittschuhlaufen nutzen und bietet eine Oase der Ruhe und Entspannung.
Mit einem Schwimmteich schafft man sich nicht nur ein ganz individuelles kleines Biotop, sondern ist dabei auch noch innovativ. Denn mit seiner Natürlichkeit, der großen Energieeffizienz, wenig Technik, geringem Pflegeaufwand und niedrigen Wartungskosten ist der Schwimmteich ganz auf der Höhe der Zeit und dem herkömmlichen Swimmingpool weit überlegen.
Der natürlichste Badespaß
Mit der harmonischen Integration von Schwimmteichen in die Gartenplanung entstehen Naturräume, die so aussehen, als wären sie schon immer da gewesen. Diese Art von Teichen kommen mit minimalem oder gar vollständigem Technik-Verzicht aus. Ganz nach dem Leitbild der Stillgewässer in der Natur übernehmen hier blühende Seerosen, sich im Wind wiegender Röhricht und Wasser- sowie Unterwasserpflanzen ein hohes Maß an natürlicher Reinigungsleistung.
Auf diese Weise ermöglichen sie einen ganz besonderen und sehr naturnahen Badespaß. Da die Wasseraufbereitung rein auf die klärende Wirkung von gezielt platzierten Wasserpflanzen setzt, werden je nach Bauart 50 bis 70 Prozent der Schwimmteichfläche als intensiv bepflanzte Reinigungszonen ausgebildet. Diese Zonen unterstreichen auch optisch den natürlichen Charakter dieser Anlagen und zeichnen sich durch starkes Pflanzenwachstum, große Artenvielfalt bei Plankton, Lurchen, Insekten und Pflanzen aus. Dabei gehen die umfangreiche Pflanzzone und der formal gestaltete Schwimmbereich eine gelungene harmonische Verbindung ein.
Auch, wenn die Kosten für die natürlichste Art der Wassergestaltung im Garten als hoch angesehen werden, wertet ein Schwimmteich die Immobilie finanziell auf.
Das Paradies im Garten
Vor dem Bau eines Schwimmteichs sollte eine genaue Planung erfolgen. Dabei spielt die spätere Nutzung eine große Rolle. So ist die Größe von dem geplanten Verwendungszweck abhängig. Wenn der Schwimmteich Bestandteil eines privaten Wellness-Konzeptes werden soll, dann sollte man ihn so lang wie möglich anlegen, um „richtig“ schwimmen zu können. Dient er jedoch später eher als Sauna-Tauchbecken, kann er kleiner, aber dafür tiefer angelegt werden.
Wie nach seinem natürlichen Vorbild darf der Teich ein naturnahes Profil mit unterschiedlichen Tiefen und Terrassen haben. Außerdem sollte die Frage geklärt werden, wie viele Personen voraussichtlich zum Schwimmen kommen. Schwimmt man allein, genügt in der Regel eine Breite von zwei Metern. Ist mit „Gegenverkehr“ zu rechnen, darf der Schwimmkanal durchaus auf dreieinhalb Meter angelegt werden, damit sich keiner der Schwimmenden eingeschränkt fühlt. Rechnet man noch den Platzbedarf für den Hang unter Wasser und die Gestaltung des Ufers hinzu, führt das zu einer Mindestbreite von mindestens sieben Metern.
Bei der Wassertiefe gehen professionelle Teichbauer aus Sicherheitsgründen von 130 Zentimetern aus. Dies entspricht den rechtlichen Vorgaben einer typischen Nichtschwimmertiefe. Je mehr Tiefe geplant ist, umso höher wird der Arbeitsaufwand für den Bau und die spätere Wartung.
Neben dem Design des Schwimmteiches spielt auch die technische und funktionale Planung eine wichtige Rolle. So sorgt eine Bodenplatte für eine hohe Reinigungsfähigkeit des zukünftigen Schwimmteiches. Die Abdichtung erfolgt zumeist durch massverlegte Schwimmteichfolien in den gewünschten Farbtönen. Die Farbpalette reicht hier vom neutralen Grau über Olivgrün bis hin zu Türkis oder Platin. Außerdem können Natursteinbeläge und -mauern zu einer stilvollen Gesamtlösung beitragen.
Zwischen Planung und Bau
Erst, wenn alle Bestandteile des Schwimmteichs aufeinander abgestimmt sind und harmonisch zusammenwirken, entwickelt sich ein gesundes Biotop, das optisch und funktionell ansprechend ist. Das Zusammenspiel von geregelten Strömungen, optimaler Wasserhygiene und moderner Technik macht einen hochwertigen Teich aus. Daher sollte zwischen Planung und Bau fachkundiger Rat eingeholt werden.
Gartenteiche sind lebendige Biotope, die sich ständig verändern: Bei Regen steigt der Wasserspiegel und bei Hitze sinkt er ab. Pflanzen gedeihen wie in der lebendigen Natur und Tiere wie Frösche, Schnecken und Molche besiedeln den Teich und sorgen für Verunreinigungen. Eine aktive und regelmäßige Reinigung ist daher Voraussetzung für die neue Wellnessoase im Garten. Die technische Ausstattung schließlich entscheidet, wie hoch der Aufwand für die Wartungsarbeiten ist.
Der Bau der Naturoase
Sobald der Bagger vor dem Gartentor steht, sollten die Aufmaße im Garten bereits aufgezeichnet sein. Ein genauer Plan der Uferzonen und Böschungen liegt vor und danach werden die Aushubarbeiten ausgeführt. Am tiefsten Punkt des neuen Gartenteichs wird im Idealfall eine Sedimentfalle installiert. In diesem Filtergraben sammelt sich später der unvermeidbare Bodenschlamm, den man bequem mit einer Pumpe absaugen kann. Damit das Wasser während des Betriebs schön klar bleibt, bietet sich neben der natürlichen Reinigungsleistung durch die Wasserpflanzen, der zusätzliche Einbau eines Feinfilters an.
Nachdem die Erdarbeiten erledigt sind, wird das im Fachhandel erhältliche Vlies auf dem Erdreich ausgelegt. Damit schützt man die Teichfolie vor mechanischen Beschädigungen. Darauf wird nun die Teichfolie ausgebreitet und die Nähte verschweißt. Manche Teichbauer empfehlen, die Folie mit einem Spezialmörtel zu versiegeln. Die UV-Strahlung und mechanische Beanspruchungen stellen während des Betriebs ein Risiko für die Teichfolie dar.
Nach Beendigung der groben Arbeiten beginnt der kreative Teil des Schwimmteichbaus. Jedoch ist bei der Bepflanzung einiges zu beachten, damit es nach Fertigstellung des Teichs nicht zu unliebsamen Überraschungen kommt. Das Wasser kann durch Algenwuchs umkippen oder die Pflanzen gehen ein, weil sie nicht genügend Nährstoffe erhalten.
Teichpflanzen wachsen normalerweise an natürlichen Gewässern. Da dort der Nährstoffreichtum durch alles, was am Seeufer angespült wird, sehr hoch ist, leben die Pflanzen dort unter idealen Bedingungen. Da das Wasser des Schwimmteichs aber schön sauber und klar sein soll, was man durch Sedimentfilter und Pumpen versucht zu erreichen, ist das Wasser darin sehr nährstoffarm. Für den direkten Wasserrand eignen sich daher nur wenige Teichpflanzen. Hierüber sollte man sich vor dem Anpflanzen in einem Fachbetrieb beraten lassen. Schließlich stabilisiert dieser Pflanzengürtel nicht nur das Teichufer, sondern trägt auch zur optischen Verschmelzung mit der übrigen Gartenlandschaft bei.
Trotz der Ähnlichkeit zum See dürfen im Schwimmteich keine Fische eingesetzt werden. Im Vergleich zum See bietet der Teich nur einen kleinen Lebensraum und die Fische bringen die Prozesse in dem Stillgewässer durcheinander. Nutznießer sind dann unerwünschte Algen.
Um etwas Leben in den Teich zu bekommen, entscheiden sich manche Besitzer für einen kleinen Wasserlauf oder Wasserfall. Dieser bietet außerdem den Vorteil, dass er das Gewässer zusätzlich mit Sauerstoff anreichert. Darüber hinaus sorgen Beleuchtungskörper, die Unterwasser angebracht werden, für stimmungsvolle Abend- und Nachtstunden.
Holzstege und Terrassen, die rund um den Schwimmteich angelegt werden, dienen später als gern genutzte Ruheorte.
Die Pflege des Schwimmteichs
Ein Schwimmteich muss gepflegt werden, wenn er den Nutzern mit klarem, sauberem Wasser entspannende Momente im kühlen Nass bescheren soll. So ist im Frühjahr eine Wasseranalyse fällig. Dabei ist die Karbonathärte zu prüfen. Dies ist der Anteil an Erdalkali-Ionen, die an Carbonate und Hydrogencarbonate gebunden und im Wasser gelöst sind.
Grundsätzlich ist reines Wasser nicht leitfähig und leitet keinen elektrischen Strom. Erst im Wasser gelöste Stoffe, wie Chloride, Sulfate oder Carbonate machen das Wasser leitfähig. Durch die Messung dieser Leitfähigkeit kann auf die Menge der im Wasser gelösten Teilchen geschlossen werden.
Darüber hinaus sollte an die Messung von Phosphor im Wasser ebenso gedacht werden wie an die selbstverständliche ph-Messung. Der ideale ph-Wert von Wasser liegt grundsätzlich zwischen 6,5 und 7,5 und damit im neutralen Bereich zwischen sauer und alkalisch.
Um oxidative und damit gesundheitsschädigende Auswirkungen des Wassers auszuschließen, wäre auch noch interessant, das Redoxpotential festzulegen. Dies weist einen Elektronenüberschuss oder -mangel aus, um auf der ganz sicheren Seite für ein ungetrübtes Schwimmvergnügen zu sein.
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Außerdem ist im Frühjahr der Rückschnitt der Wasserpflanzen angesagt und auf dem Pflegeplan steht auch, dass der Teichboden gesaugt werden muss. Nachdem die Teichtechnik in Betrieb genommen wurde, sollte auch die Teichfolie am Ufer auf Schäden und Funktionalität überprüft werden. Ebenfalls im Frühjahr steht gegebenenfalls die Nachpflanzung von Wasserpflanzen als Ersatz oder ergänzende Maßnahme an.
Im Sommer und während des Badebetriebs steht die regelmäßige Kontrolle der Skimmersiebe und Teichwände an, die von eventuellen Ablagerungen befreit werden sollten. Setzt die Sommerhitze dem Teich mit Verdunstung zu, sorgt man für entsprechenden Nachschub.
Und im Herbst schließlich ist es sinnvoll, ein Laubschutznetz über dem Teich auszubreiten, um herabfallendes Laub direkt abzufangen, bevor es den Teich verschmutzt.
Hilfsmittel für die Pflege
Im Fachhandel stehen für die Pflege des Schwimmteichs zahlreiche Gerätschaften zur Verfügung. Der Laub- und Bodenkescher ist mit Teleskopstangen zwischen 180 und 750 Zentimeter Länge erhältlich, um Blätter und andere Einträge von der Wasseroberfläche zu entfernen. Mit einem Bürstenaufsatz erreicht man mühelos die entlegensten Winkel und Tiefen des Naturpools. Und um es ganz bequem zu haben, kann ein elektrischer Boden- und Mulmsauger eingesetzt werden.
Das Feeling eines sommerlichen Urlaubstages
Wenn der Schwimmteich dann vollendet ist, steht dem Naturvergnügen im eigenen Garten nichts mehr im Wege. Der Badespaß an heißen Sommertagen ist garantiert und wenn am Abend der Wind leise durch das Schilf und Röhricht weht, fühlt sich der Betrachter wie inmitten der Natur. Doch auch, wenn das Wetter einmal nicht so schön sein sollte, ist doch der Blick auf die Wasseroberfläche und die Vegetation rund um den Naturteich ein entspannendes Erlebnis.
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