Wer Wasser in seinem Garten hat, sei es in Form eines Planschbeckens, eines Frame-, Whirl- oder Swimmingpools, genießt entspannende Stunden. Sei es die willkommene Abkühlung an heißen Sommertagen oder das wärmende Sprudelbad im Whirlpool während der kühlen Witterung – Wasser sorgt für das Wohlbefinden von Körper, Geist und Seele.
Doch allen Arten dieser künstlichen Wasserspeicher ist gemein, dass das Wasser in einem qualitativ guten Zustand eingefüllt wird und auch so bleiben sollte.
Wasser kann im herkömmlichen Sinn nicht „schlecht“ werden. Es enthält weder Eiweiß noch Zucker, das verrotten, verschimmeln oder vergären könnte. Doch wenn es in einem Behälter, wie einem Pool aufbewahrt wird, verändert sich die chemische Zusammensetzung des Wassers. Es nimmt CO₂ auf, und ein Teil der Flüssigkeit verwandelt sich in Kohlensäure. Dabei handelt es sich zwar nur um einen winzigen Bestandteil (etwa 0,13 Prozent), doch das reicht schon, um den pH-Wert des Wassers zu senken und es damit sauer zu machen. Außerdem ist das Wasser durch den Badebetrieb Bakterien ausgesetzt. Mikroben können sich in Windeseile verbreiten und erwärmt sich das Wasser, vermehren sich auch Krankheitserreger.
Ein mit Wasser gefüllter Pool, den man längere Zeit einfach sich selbst überlässt, wäre irgendwann nicht mehr sehr einladend für die Schwimmer. Bei einem Schwimmbecken bringen nicht nur die Badenden ungewollt Mikroorganismen und Schmutzstoffe ins Wasser. Auch aus der Umwelt kommen Verunreinigungen wie Staub, Algensporen und andere Partikel.
Zum einen kann das Schwimmbadwasser dadurch „umkippen“ und zu einem Algenbad werden und zum anderen besteht die Gefahr für die Nutzer, dass sie sich krank machenden Keimen aussetzen.
Wasseraufbereitung ist das A und O
Das Leitungswasser, mit dem die Planschbecken, Pools und Sprudelbäder befüllt werden, hat in Deutschland Trinkwasserqualität. Das bedeutet, dass man das Wasser sorgenfrei für die Befüllung verwenden kann. Um es jedoch haltbar zu machen und frisch zu halten, bedarf es einiger chemischer Zusätze und mechanischer Geräte.
Die Methoden der Wasseraufbereitung
Es gibt eine ganze Reihe von Maßnahmen, bei denen das Wasser in mehreren Stufen gereinigt und desinfiziert wird. Voraussetzung ist jedoch eine ständige Analyse des Wassers.
pH-Wert regelmäßig prüfen
Um die Wasserqualität und vor allem die Wirksamkeit der Desinfektion zu gewährleisten, sollten Pool- und Spa-Besitzer regelmäßige Analysen des Wassers durchführen. Dabei spielt neben verschiedenen Parametern vor allem der pH-Wert eine wichtige Rolle. Er zeigt an, ob das Beckenwasser sauer oder alkalisch ist und dies ist entscheidend für die Desinfektionswirkung. Wenn der pH-Wert unter 6,5 (saurer Bereich) fällt, können Augenreizungen und Korrosionserscheinungen an metallischen Bauteilen auftreten. Bei Werten über 7,8 (alkalischer Bereich), kommt es früher oder später zu Wassereintrübungen und Kalkablagerungen.
Die grobe Reinigung mit Filtern
Da für Planschbecken meist wenig Wasser Verwendung findet, ist es sinnvoll, das Wasser nach ein oder zwei Badetagen zu wechseln. Für größere Pools jedoch sollte eine Filterpumpe installiert werden.
Dabei ist es ratsam, die Leistung der Filteranlage dem Wasserinhalt des Swimmingpools anzupassen. In der Regel ist es aber von Vorteil, eine etwas stärkere Filteranlage zu verwenden. Wenn das Poolwasser mittels einer hohen Filterwirkung gereinigt wird, schmälert sich der Aufwand für die Reinigung des Beckens sowie der Verbrauch von chemischer Wasserpflege.
Der Wasserinhalt des Schwimmbeckens muss je nach Belastung und Größe der Anlage innerhalb von 24 Stunden mindestens zweimal umgewälzt und gefiltert werden. An heißen Tagen und bei stärkerer Belastung sollte das Wasser öfter umgewälzt sowie die Laufzeit der Filteranlage erhöht werden.
Tipp für die Berechnung der benötigten Filterlaufzeit:
Das Wasservolumen des Pools mit zwei multipliziert und dieses Ergebnis geteilt durch die Leistung der Filteranlage ergibt die benötigten Stunden für eine optimale Filterwirkung.
Beispiel: Bei einem Aufstellpool mit circa 16.800 Liter Wasserinhalt müssen pro Tag insgesamt 33.600 Liter umgewälzt werden (16.800 Liter x 2-fache Umwälzung). Dieses Ergebnis durch die Leistung der Filteranlage geteilt, beispielsweise durch die Umwälzleistung einer Kartuschenfilteranlage mit 4.466 Liter pro Stunde, ergibt aufgerundet einen Wert von 8 Stunden, was zugleich der optimalen täglichen Filterlaufzeit entspricht. Eine Mindestlaufzeit von 12 Stunden pro Tag ist allerdings in der Regel, vor allem bei starker Benutzung und an Hitzetagen, empfehlenswert.
Am besten eignen sich für kleinere Pools Einhänge-Filteranlagen mit integriertem Oberflächensauger (Skimmer) und Einlaufdüse. Die Filteranlage wird einfach am Beckenrand angebracht. Der Skimmer ist ein Oberflächenabsauger, der mittels einer Pumpe verschmutztes Wasser ansaugt, dieses über ein Filtersieb oder Sand reinigt und über die Einlaufdüsen das gefilterte Badewasser wieder zurück in das Schwimmbecken abgibt. Diese Skimmer lassen sich, da höhenverstellbar, optimal an den Wasserstand anpassen.
Kartuschenfilteranlagen
Für Aufstell- oder Framepools eignen sich Kartuschenfilteranlagen. Diese werden zur täglichen Filterung und Reinigung des Badewassers verwendet. Mit ihnen lassen sich kleinste Verschmutzungen entfernen. Die Filterleistung der Kartuschen ist äußerst effektiv und fein. Sie eignen sich vorwiegend für kleinere Pools, Aufstellpools sowie Whirlpools. Im Lieferumfang zahlreicher fabrikneuer Framepools oder Sprudelbäder sind sie meist schon enthalten.
Bei diesen Anlagen wird das Wasser mit Pumpenleistung aus dem Pool angesaugt, durch eine Filtermembran gepresst und in den Pool zurückgeleitet. Der Vorteil dieser Pumpen liegt beim geringen Preis für eine relativ hohe Filterleistung. Der Nachteil besteht darin, dass die Kartusche ständig gesäubert bzw. ausgewechselt werden muss.
Sandfilteranlagen
Die Funktionsweise einer Sandfilteranlage ähnelt der einer Kartuschenfilteranlage und lässt sich ganz einfach erklären. Bei ihr wird das Wasser ebenfalls mithilfe einer elektrischen Pumpe aus dem Pool gesaugt und durch den Sand im Filterkessel gepresst. Der Sand im Filterkessel fängt feine und auch gröbere Schmutzpartikel auf. Das so gefilterte Wasser wird nun wieder in den Pool geleitet.
Im Gegensatz zum Kartuschenfilter bietet der Sandfilter verschiedene Einstellungsmöglichkeiten. Die meisten verfügen über ein 6-Wege-Ventil. Je nachdem, wie das eingestellt wird, erfüllt der Filter unterschiedliche Aufgaben.
- Filtern: Das Wasser wird von der Pumpe in den Sandfilter gepumpt, durch den Filtersand geleitet und sauber in den Pool zurückgeführt.
- Entleeren: Mit dieser Einstellung kann der Pool durch die Pumpe entleert werden.
- Geschlossen: Diese Einstellung sollte gewählt werden, wenn der Filter nicht benötigt wird bzw. alle Funktionen unterbunden werden sollen. Das spielt z. B. bei Wartungsarbeiten eine wichtige Rolle.
- Rückspülen: Hierbei wird das Wasser in umgekehrter Reihenfolge durch den Filter gepresst und dadurch gereinigt.
- Zirkulieren: Das Poolwasser fließt nicht durch den Filter durch, sondern direkt in den Pool. Mit dieser Funktion lässt sich Sauerstoff einbringen und das Wasser umwälzen. Die Funktion wird nach Zugabe von Wasserpflegemitteln empfohlen.
- Nachspülen: Diese Funktion sorgt nach dem Rückspülen dafür, dass kein Schmutz in den Pool zurückläuft.
- Winter (bei 7-Wege-Ventil): Diese Einstellung erfolgt bei ausgeschalteter Pumpe und entlastet die innenliegende Sterndichtung des Ventils.
Die Größe der Sandfilteranlage hängt vom Volumen des Pools ab. Die optimale Sandmenge liegt bei etwa 20 bis 50 kg, um eine größtmögliche Filterleistung zu erreichen. Je nach Größe der Pools ist auch die Körnung des Sands auszuwählen, die im Idealfall zwischen mindestens 0,4 und maximal 1,2 mm beträgt.
Tipp: Der Quarzsand sollte der europäischen Norm EN 12904 entsprechen, der auch für die Trinkwasserzubereitung zugelassen und gesundheitlich absolut unbedenklich ist.
Eine Alternative für Sand, der jährlich erneuert werden muss, bieten heutzutage Filterballs. Das sind Tennis-große Bälle aus Polyestergeflecht, die ähnlich gute Reinigungseigenschaften besitzen wie Sand. Ein großer Vorteil dieser Filterbälle ist das geringe Gewicht, die Umweltverträglichkeit sowie die Wiederaufbereitung während oder nach der Badesaison, für die eine Wäsche in der Waschmaschine und eine sorgfältige Trocknung ausreicht.
Sandfilteranlagen mit 1-teiligem und 2-teiligem Filterkessel
Man unterscheidet in der Regel zwischen zwei Filterkesseln. Bei der einen Variante ist der Filterkessel praktisch aus einem Guss gearbeitet. Bei der zweiten Variante kann der obere Teil des Kessels abgenommen werden. Und das hat für den Poolbesitzer auf jeden Fall Vorteile.
Der größte Vorteil ist hier die Reinigung. Muss der Sand einmal ausgetauscht werden, so kann er nach dem Abnehmen des oberen Kesselteils ganz einfach entnommen und wieder aufgefüllt werden. Bei einem einteiligen Kessel ist das ungleich schwerer. Denn hier gibt es oft nur eine kleine Öffnung, durch die der Sand entnommen und aufgefüllt werden kann. Bei kleineren Kesseln ist das noch kein so großes Problem, denn die kann man einfach auf den Kopf stellen und den Sand so herausrieseln lassen. Für das Befüllen mit neuem Sand ist der Einsatz eines Trichters empfehlenswert.
Es gibt noch einen weiteren Unterschied, und der bezieht sich auf die Anbringung des Ventils (mit denen man die verschiedenen Funktionen einstellen kann). Bei den gängigen Kesseln befindet sich dieses Ventil auf der Oberseite (Top-Mount-Ventil). Das Ventil ist gleichzeitig auch die Abdeckung für die Wartungsöffnung. Bei größeren Behältern befindet sich das Ventil an der Seite (Side-Mount-Ventil) des Kessels. Der Vorteil des Side-Mehrwegventil ist, dass das Ventil fest mit den innenliegenden Filterrohren verbunden, sodass Schmutzwasser und sauberes Wasser klar getrennt sind. Beim Top-Mount-Ventil dagegen wird das Filterrohr in das Mehrwegventil eingeschoben, sodass eventuell Schmutzwasser vorbeilaufen kann. Der Vorteil der Top-Mount-Ventile ist allerdings der günstige Preis und der kleinere Bauraum.
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Welche Mittel und Verfahren gibt es für die Poolpflege?
Für die Wasseraufbereitung von Swimmingpools werden heute die verschiedensten Mittel und Verfahren angeboten. Das geht vom preisgünstigen Chloren des Wassers bis hin zur Bestrahlung mit ultraviolettem Licht. Nachfolgend sind die gängigsten Methoden erklärt.
Mit Chlor das Poolwasser desinfizieren
Chlor ist ein bewährtes Desinfektionsmittel, das auch für den Pool nicht nur günstig ist, sondern auch recht zuverlässig wirkt.
Für die Poolpflege werden im Handel verschiedene Chlorverbindungen in flüssiger Form, als Pulver oder Tablette angeboten. Sobald diese mit dem Wasser in Berührung kommen, zerfallen sie in ihre Bestandteile und setzen Chlor frei. Das erlaubt eine recht einfache und sichere Verwendung.
Für eine gute Wasserqualität beträgt der Gehalt an freiem Chlor im Wasser von privaten Pools ein halbes bis ein ganzes Mikrogramm pro Liter. Da sich bei hohen Wassertemperaturen Keime stark vermehren, sollte bei heißer Witterung und wenn mit großem Badebetrieb zu rechnen ist, der Chlorgehalt auf 0,7 bis 1,2 Mikrogramm erhöht werden.
Beim Chloren des Poolwassers ist neben der Erstchlorung an eine Dauerchlorung sowie eine zeitweise Stoßchlorung zu denken, die das gebundene (verbrauchte) Chlor oxidiert und damit entfernt.
Der größte Nachteil des Chlorierens besteht darin, dass es bei empfindlichen Poolnutzern zu Haut- und Schleimhautreizungen kommen kann. Das ist bei der Aktiv-Sauerstoff-Methode nicht der Fall.
Wasserdesinfektion mit Aktivsauerstoff
Grundsätzlich ist Aktivsauerstoff sanfter, aber auch teurer als die herkömmliche Variante mit dem Chlor. Dabei handelt es sich nicht um reinen Sauerstoff, sondern um Sauerstoffverbindungen, die Sauerstoffradikale freisetzen. Durch Oxidation töten sie Keime ab.
Auch der Aktivsauerstoff ist in Tabletten-, Granulat- oder flüssiger Form erhältlich.
Wasseraufbereitung mit dem Halogen Brom
Obwohl die Wasserdesinfektion mit Brom etwas teurer als die Chlorierung ist, eignet sie sich aufgrund ihrer gesundheitlichen Vorteile. Geruchlos und ohne Reizung der Schleimhäute desinfiziert Brom zuverlässig.
Brom gibt es im Handel für die Poolpflege in Tablettenform.
Chlorerzeugung mit Salz und Strom
Einfach und genial zugleich ist die Salzwasserelektrolyse direkt am Pool. Die Anlagen, die aus Strom und Salz Chlor erzeugen, lassen sich problemlos neben der Kartuschen- oder Sandfilteranlage installieren.
Für die Elektrolyse werden dem Beckenwasser bis zu drei Kilogramm Siedesalz je Kubikmeter Wasser zugegeben. Diese Menge entspricht nur zu 10 Prozent dem Salzgehalt des Meerwassers.
Während des Filterbetriebs durchläuft das Schwimmbeckenwasser die Elektrolysezelle und spaltet das im Wasser befindliche Salz auf. So entsteht freies Chlor zum Entkeimen des Schwimmbeckenwassers.
Ein Nachteil dieser Lösung liegt in dem zusätzlichen Stromverbrauch der Elektrolyseanlage, die zusätzlich zur Filterpumpe laufen muss.
Licht statt Chemie
Als Sparelement für Poolchemie und zusätzliche Ausstattung zur Salzwasserelektrolyse tun sich UV-Desinfektions-Anlagen hervor. Auch diese Anlagen werden in den Wasserkreislauf des Pools integriert und vom Poolwasser durchströmt. Dabei sorgen sie mit ihrem ultravioletten C-Licht dafür, dass Algen zuverlässig abgetötet werden.
Fazit
Swimmingpools und Spa-Bäder sind wahre Entspannungswunder, in denen man Ruhe vom hektischen Alltag finden kann. Genau aus diesem Grund sollte der Pool nicht zum Problem werden und schon früh an eine zuverlässige Wasseraufbereitung und -desinfektion gedacht werden.
Algenbildung im Pool
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