Naturpool – Badevergnügen ganz ohne Chemie

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Natürlich sauberes Wasser versprechen Naturpools. Wodurch unterscheiden sie sich von einem „normalen“ Pool? Dieser wird im Garten aufgestellt oder gebaut und für die Wasseraufbereitung sorgen Umwälzpumpe und zumeist chemische Präparate wie Chlor, Brom, Aktivsauerstoff oder Salz. Der große Vorteil dieser Schwimmbäder liegt in dem relativ geringen Platzbedarf, da die Technik sich auf ein Pumpengehäuse und die Verrohrung und Verkabelung beschränkt. Die chemischen Präparate werden entweder automatisch oder von Zeit zu Zeit von Hand hinzugegeben.

Steg und Leiter machen den Naturpool komplett © Zeitgugga6897, stock.adobe.com
Steg und Leiter machen den Naturpool komplett © Zeitgugga6897, stock.adobe.com

Bei einem Naturpool übernimmt, wie der Name schon sagt, die Natur die Wasserpflege. Daher ist der Platzbedarf für einen solchen Pool, der ungetrübte Badefreuden in natürlich sauberen Wasser garantiert, relativ hoch.

So funktioniert der Naturpool

Naturpools sind aus der modernen Gartengestaltung mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Neben Dampfbad und Sauna gehören sie zu einer privaten Wellness-Landschaft und garantieren unbeschwertes Badevergnügen für die ganze Familie. Für diejenigen, die Wert auf nachhaltige Lösungen legen und eine klare, minimalistische Linienführung bevorzugen, sind sie die richtige Wahl. Im Gegensatz zum Schwimmteich werden Wassertiere und Pflanzen hier auch gern gesehen – aber bitte nur im Aufbereitungsbecken.

Somit bieten Naturpools eine ideale und ökologisch sinnvolle Alternative zum chemisch betriebenen Pool.

Aufbau und Funktionsweise eines Naturpools im Überblick
Aufbau und Funktionsweise eines Naturpools im Überblick

Bei der Planung eines Naturpools sollte darauf geachtet werden, dass sich die fertige Pool-Anlage später harmonisch in das Gesamtbild des Gartens einfügt und die Wiederherstellung des Grundstückes um den Naturpool herum gewährleistet ist. Schließlich ist mit den Badefreuden in natürlichem Wasser ein relativ hoher finanzieller Aufwand und ein größerer Platzbedarf verbunden.

Wow-Faktor: Ein harmonisch in das Gartendesign integrierter Pool © Alena Ozerova, stock.adobe.com
Wow-Faktor: Ein harmonisch in das Gartendesign integrierter Pool © Alena Ozerova, stock.adobe.com

Als Faustregel gilt, dass bei einem Naturschwimmbecken von 100 Prozent der Gesamtfläche etwa 85 Prozent als Schwimmbereich zur Verfügung stehen. Der andere Teil reinigt das Wasser in hochwertiger biologischer Form und sorgt für klares Wasser ohne chemische Zusätze. Die Reinigung übernehmen hier Filter und Pflanzen und viele technische Raffinessen. Daher werden die Schwimmenden im Schwimmbereich eines Naturpools selten auf Wasserpflanzen oder Tiere treffen.

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In einem Naturpool existiert neben dem Schwimmbecken ein Filterbecken. Hier wird das Wasser aufbereitet. Eine Pumpe wälzt das Wasser um und befördert es aus dem Schwimmbecken in den getrennten Filterbereich, in dem das Wasser rein biologisch aufbereitet wird.

Die Pflanzen in der Regenerationszone säubern das Wasser © josefkubes, stock.adobe.com
Die Pflanzen in der Regenerationszone säubern das Wasser © josefkubes, stock.adobe.com

In diesem Bereich lassen sich auch Wasserpflanzen unterbringen. Das sorgt, neben der natürlichen Klärung des Schwimmbadwassers, auch für einen optischen Blickfang im Garten. Das gefilterte Wasser findet durch die Pumpe schließlich seinen Weg zurück in das Schwimmbecken.

Neben der Pumpe gehört ein Skimmer zur technischen Ausstattung des Naturpools. Durch die Oberflächenspannung des Wassers schwimmen Fremdkörper wie Laub oder Blüten eine Zeit lang auf der Wasseroberfläche. Der Oberflächensauger saugt die Wasseroberfläche ab. So gelangt grobes Material erst gar nicht in den Filterbereich. Am Schwimmbadboden übernehmen Staubsauger oder Pool-Roboter die Arbeit.

Filter befreien das Wasser unter anderem von Laub © vectorass, stock.adobe.com
Filter befreien das Wasser unter anderem von Laub © vectorass, stock.adobe.com

Aber auch der Naturpool mit seiner natürlichen Filterfunktion verlangt, wie die chemische Wasseraufbereitung, einen gewissen Pflegeaufwand. Hierzu gehört die regelmäßige Kontrolle der Wasserqualität.

Wichtige Werte, die eine einwandfreie Filterfunktion gewährleisten, sind die Überprüfung der:

  • Karbonathärte
  • der elektrischen Leitfähigkeit,
  • des Phosphor-Gehalts,
  • des pH-Wertes sowie
  • das Redoxpotentials.

Die Karbonathärte (KH) ist ein Teil der Gesamthärte des Wassers. Diese setzt sich aus der Permanenthärte und der Temporärhärte, der hier beschriebenen Karbonathärte, zusammen. In deutschem Leitungswasser beträgt die Karbonathärte meistens ca. 60 Prozent der Gesamthärte.

Durch die Messung der elektrischen Leitfähigkeit kann auf die Menge der im Wasser gelösten Teilchen geschlossen werden. Da reines Wasser grundsätzlich nicht leitfähig ist, kann es keinen elektrischen Strom leiten.

Phosphor kommt in geringen Konzentrationen im Trinkwasser vor. Im Trinkwasser stellt das Element bei Einhaltung der Grenzwerte keine Gesundheitsgefahr dar.

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Der pH-Wert gibt die Konzentration und Aktivität freier Wasserstoffionen in einer wässrigen Lösung an. Sie entscheiden über deren sauren oder basischen (alkalischen) Charakter. Die Skala des pH-Wertes reicht von 0 bis 14. Den neutralen Mittelwert bildet 7. Ein Wert oberhalb des Mittelwertes weist auf eine alkalische Lösung (Lauge), ein Wert unterhalb des Mittelwertes auf eine saure Lösung (Säure) hin. Bei natürlich vorkommendem Wasser sind pH-Werte von 5,5 bis zu 8,5 durchaus üblich.

Das Redoxpotential (rH2-Wert) gesunden Trinkwassers sollte etwa zwischen 22 und 26 rH2 liegen. Leitungswasser und handelsübliches Mineralwasser besitzen jedoch oft einen Redox-Wert zwischen 30 und 34 rH2. Die typischen Keime im Schwimm- und Badebeckenwasser können jedoch nur dann überleben bzw. sich vermehren, wenn das Wasser ein niedriges Redoxpotential hat.

Das Wasser muss regelmäßig kontrolliert werden © YAHOES, stock.adobe.com
Das Wasser muss regelmäßig kontrolliert werden © YAHOES, stock.adobe.com

Die Kontrolle der Werte bewahrt den Poolbesitzer vor starker Wassertrübung, vor einem deutlichen Wasserverlust oder starkem Algenwachstum, was auf einen technischen Mangel hinweist. Während die Wasserpflanzen in der Aufbereitungszone die Chemie herkömmlicher Swimmingpools ersetzen, gehören gereizte Augen nach einem Chlorbad im Naturpool der Vergangenheit an. Aber um die passende Bepflanzung zu haben, die auch funktioniert, sollten Fachleute in die Beratung bei der Planung einbezogen werden.

Wie hoch sind die Kosten für einen Naturpool?

Abhängig von der eingesetzten Technik und dem bevorzugten Baumaterial belaufen sich die Kosten beim Eigenbau auf mindestens 100 bis 400 Euro pro Quadratmeter.

Für etwa 45 m2 Wasserfläche plus 25 m2 Filterbereich sollten Bauherren zwischen 7.000 und 28.000 Euro einplanen. Überlässt man einem Garten- und Landschaftsbauunternehmen die Arbeit, liegt man an der unteren Grenze schnell bei 28.000 Euro zu denen sich noch die Kosten für die Bodenaushubarbeiten gesellen.

Werden in dem angestrebten Naturpool noch technische Finessen wie Massagedüsen, Scheinwerfer, Gegenstromanlagen, Rollladen-Abdeckungen o. ä. angestrebt, summiert sich das rasch zu einem hübschen Sümmchen.

Nicht günstig, aber schick: Architekten-Einfamilienhaus mit großzügigem Naturpool © 2mmedia, stock.adobe.com
Nicht günstig, aber schick: Architekten-Einfamilienhaus mit großzügigem Naturpool © 2mmedia, stock.adobe.com

Fazit

Eine Bademöglichkeit im eigenen Garten ist der Traum vieler Menschen – mit einem Naturpool kann man sich diesen erfüllen. Er ist die ideale Lösung auch für kleinere Gärten und bietet viele Vorteile: keine Augenreizung nach dem Bad, da rein biologisch gereinigt wird, außerdem kann auf einen Wasseraustausch verzichtet werden. Außerdem wertet eine solche Anlage den Garten optisch auf.

Sinnvoll ist es in jedem Fall, einen Experten für solch einen Schwimmteich hinzuzuziehen, um vor allem bei der Bepflanzung und der technischen Ausstattung keine Fehler zu machen. Denn dies ist die Basis für die ökologische Funktionsweise eines Naturpools.

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