Einen Naturteich anlegen – so entsteht im Garten ein wertvolles Biotop

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Ein gut geplanter Naturteich lockt viele Tiere von winzigen Insekten über Schmetterlinge und Libellen bis hin zu Fröschen und Molchen an. Auch Vögel nehmen gern ein Bad im Teich oder stillen dort ihren Durst. Ein Naturteich im eigenen Garten ist daher ein schöner Beitrag zum Naturschutz. Er verursacht nach der Anlage nicht einmal viel Arbeit, denn Sie dürfen ihn weitestgehend sich selbst überlassen.

Ein schönes Plätzchen für kleine Tiere: der Naturteich © Olivier-Tuffé, stock.adobe.com
Ein schönes Plätzchen für kleine Tiere: der Naturteich © Olivier-Tuffé, stock.adobe.com

Allein Laub und anderes Pflanzenmaterial sollten Sie ab und zu aus dem Wasser fischen. Eine Filterung des Wassers ist ebenfalls nicht erforderlich. Für einen Naturteich brauchen Sie daher weder eine Pumpe noch einen Filter. Dadurch sparen Sie nicht nur Geld, sondern vermeiden auch den Lärm, der beim Betrieb einer Pumpe entsteht. Er stört wie ein Wasserfall, ein Wasserspiel und Ähnliches vor allem die Tiere.

Auch Frösche und Molche werden einen Naturteich schnell besiedeln © Marc Andreu, stock.adobe.com
Auch Frösche und Molche werden einen Naturteich schnell besiedeln © Marc Andreu, stock.adobe.com

Die Planung: Standort, Form, Größe und Tiefe

Damit ein Naturteich natürlich wirkt, sollte er eine unregelmäßige Form haben. Um zu verhindern, dass sich das Wasser zu stark aufheizt, legen Sie ihn am besten an einer Stelle an, die vor der prallen Mittagssonne geschützt ist. Sie sollte jedoch hell sein, damit die Wasser- und Uferpflanzen mit ausreichend Licht versorgt werden. Eine Kombination aus hellen und schattigen Bereichen ist ebenfalls eine gute Lösung.

Gut geplant lässt sich das Vorhaben zügig in die Tat umsetzen © toa555, stock.adobe.com
Gut geplant lässt sich das Vorhaben zügig in die Tat umsetzen © toa555, stock.adobe.com

Ein Naturteich lässt sich selbst in einem kleinen Garten realisieren. Er darf aber natürlich auch groß sein, wenn Ihnen genügend Platz zur Verfügung steht. Desto größer er ist, desto eher stellt sich ein biologisches Gleichgewicht ein. Die nötige Tiefe ist davon abhängig, ob Sie in Ihrem Naturteich Fische halten möchten. In diesem Fall muss sie mindestens 80 Zentimeter betragen, damit der Teich im Winter nicht komplett durchfriert. Ab dieser Tiefe ist Fischen und anderen Tieren sowie Insektenlarven ein sicheres Überwintern im Teich möglich.

Teil der Planung des Naturteichs: Standort, Form, Größe und Tiefe im Voraus bestimmen
Teil der Planung des Naturteichs: Standort, Form, Größe und Tiefe im Voraus bestimmen

Im Idealfall besteht ein Teich aus einer Sumpfzone (10 bis 20 Zentimeter), einer Flachwasserzone (40 bis 50 Zentimeter) und einer Tiefwasserzone (80 bis 150 Zentimeter). Die Ufer sollten zumindest in einigen Bereichen flach sein, damit Tiere wie Frösche leicht in das Wasser gelangen und ebenso einfach wieder an Land kommen. Legen Sie außerdem im Uferbereich kleine Senken an. Sie werden von Vögeln gern für ein Bad und von vielen anderen Tieren zur Paarung genutzt.

Die Teichgrube sollte drei unterschiedlich tiefe Zonen haben © Jeantrekkeur, stock.adobe.com
Die Teichgrube sollte drei unterschiedlich tiefe Zonen haben © Jeantrekkeur, stock.adobe.com
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Ton statt Teichfolie – so wird der Teichgrund wasserdicht

Zum Auskleiden der ausgehobenen Grube können Sie wie bei anderen Teicharten eine Teichfolie verwenden. Die natürlichere Lösung ist jedoch eine Lehm- oder Tonschicht, die ein Versickern des Wassers in den Untergrund verhindert. Die einfachere und günstigere Variante ist eine Sperrschicht aus Ton.

Fertigen Sie die Sperrschicht aus Ton aus. Wichtig: das Aushärten kann einige Stunden dauern!
Fertigen Sie die Sperrschicht aus Ton aus. Wichtig: das Aushärten kann einige Stunden dauern!

Sie lässt sich auf folgende Weise realisieren:

  1. Die gesamte Sperrschicht hat nach der Fertigstellung eine Höhe von etwa 25 Zentimetern. Heben Sie alle Teichzonen deshalb 25 Zentimeter tiefer aus als sie letztlich werden sollen.
  2. Entfernen Sie alle Fremdkörper aus dem Boden und verdichten Sie die Erde mit den Füßen oder einem Werkzeug.
  3. Füllen Sie eine etwa 15 Zentimeter hohe Schicht Tongranulat ein und verdichten Sie diese ebenfalls.
  4. Auf die Tonschicht geben Sie eine circa zehn Zentimeter hohe Schicht Sand, feinen Kies oder eine Mischung aus beiden Materialien.
  5. Nun befeuchten Sie die beiden Schichten mit dem Wasserschlauch. Arbeiten Sie hierbei langsam, damit das Granulat das Wasser aufnehmen, sich ausdehnen und eine geschlossene Sperrschicht bilden kann.
  6. Das Aushärten der Tonschicht dauert einige Stunden. Mit den folgenden Arbeiten warten Sie deshalb am besten bis zum nächsten Tag.

Pflanzhilfen für den Naturteich

Mit blühenden Sumpf- und Uferpflanzen locken Sie viele Insekten an. Sumpfpflanzen können Sie direkt in Teicherde setzen oder Sie verwenden sogenannte Böschungsmatten. Sie bieten den Wurzeln der Pflanzen den nötigen Halt und sind zum Teil sogar mit Taschen ausgestattet. In diese Taschen setzen Sie die Sumpfpflanzen einfach hinein. Damit die Matte an der gewünschten Stelle bleibt, legen Sie auf die freien Stellen größere Steine. Böschungsmatten bestehen meist aus einem natürlichen Material wie Kokos und sind flexibel. Sie eignen sich daher auch zum Bepflanzen von etwas steileren Übergängen.

Pflanzhilfen für den Naturteich im Überblick
Pflanzhilfen für den Naturteich im Überblick

Für die Bepflanzung der tieferen Bereiche verwenden Sie am besten Pflanzkörbe oder Pflanzinseln. Letztere treiben auf dem Wasser und ermöglichen es Ihnen dadurch, Sumpfpflanzen und Teichpflanzen für die Flachwasserzone in Bereiche zu setzen, in denen das Wasser eigentlich zu tief ist. Pflanzkörbe und Pflanz- oder Treibinseln befüllen Sie nach dem Einsetzen der Wasserpflanzen mit Teicherde, gebrochenem Tongranulat oder feinem und möglichst kalkfreiem Kies. Möchten Sie Teicherde verwenden, bedecken Sie die Erde zum Schluss mit größeren Kieselsteinen. Sie verhindern ein Ausschwemmen der Erde.

Tipp: Wenn Sie mehrere Treibinseln miteinander verbinden, entsteht eine große Insel voll verschiedener Pflanzen.

Praktisch: Pflanzkörbe für den Gartenteich © Gry Thunes, stock.adobe.com
Praktisch: Pflanzkörbe für den Gartenteich © Gry Thunes, stock.adobe.com

Schöne Pflanzen für die einzelnen Zonen

Damit möglichst viele Tiere Nahrung finden, sollten Sie einen Naturteich ausschließlich mit heimischen Gewächsen bepflanzen. Achten Sie beim Kauf der Pflanzen außerdem darauf, für welche Wassertiefe sie sich eignen. Hier einige Vorschläge für die einzelnen Teichzonen:

  • Sumpfzone: Sumpf-Schwertlilie, Sumpf-Vergissmeinnicht, Beinwell, Bach-Nelkenwurz, Kleiner Rohrkolben, Breitblättriger Rohrkolben, Blutweiderich, Zwergbinse
  • Flachwasserzone: Froschlöffel, Froschkraut, Schwanenblume, Segge, Hechtkraut, Wasserminze
  • Tiefwasserzone: Seerose, Hornblatt, Wasserpest, Tausendblatt, Krebsschere

Hornblatt und Wasserpest gehören neben vielen weiteren Gewächsen zur Gruppe der sogenannten Sauerstoffpflanzen. Sie reichern das Teichwasser mit besonders viel Sauerstoff an und spielen bei einem Naturteich ohne jede Technik eine entscheidende Rolle.

Die Uferbereiche rund um den Teich dürfen Sie ruhig dicht bepflanzen, denn auch sie dienen vielen Tieren als Versteck und Platz zum Ausruhen. Geeignete Pflanzen sind zum Beispiel Wasserdost, Taglilie, Kreuzkraut und Wiesenraute.

Die Gestaltung der Teichufer

Kleinere und größere Steine in den Uferbereichen sehen nicht nur gut aus. Sie werden von vielen Tieren auch als Versteck oder für ein Sonnenbad genutzt. Gleiches gilt für andere natürliche Materialien wie Äste und Zweige, die Sie in größeren Mengen an verschiedenen Stellen aufschichten. Beliebte Unterschlüpfe sind aber auch etwas kompaktere Pflanzen wie kleine Büsche.

Zwischen Steinen finden viele Insekten einen Unterschlupf © triocean, stock.adobe.com
Zwischen Steinen finden viele Insekten einen Unterschlupf © triocean, stock.adobe.com
Selbst ein kleiner Teich macht den Garten noch attraktiver © Andrea, stock.adobe.com
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