Der Bereich der Haustechnik beinhaltet alle technischen Anlagen eines Gebäudes, dazu gehören vorwiegend Heizung, Sanitär, Elektro und Lüftung. Der Fachplaner für Haustechnik wird häufig auch als TGA-Planer bezeichnet (Technische Gebäudeausrüstung). Zu den Kernaufgaben des Fachplaners für Haustechnik gehört die Planung der Heizungsanlage. Durch die hohen Anforderungen aus dem Gebäudeenergiegesetz (GEG), das einen hohen Wärmeschutz bei gleichzeitig geringem Verbrauch fossiler Brennstoffe fordert, ist die Planung der Heiztechnik sehr komplex geworden. Eine sorgfältige Planung schafft die Sicherheit, langfristig energieeffizient und wirtschaftlich zu heizen.
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Aufgaben und Leistungen
Der Fachplaner für Haustechnik plant alle haustechnischen Anlagen im Gebäude und koordiniert das reibungslose Zusammenspiel. Dabei beachtet er funktionale, ökologische und wirtschaftliche Kriterien. Insbesondere die Planung der Heizungsanlage benötigt eine gute Koordination und die Berücksichtigung der Wärmeschutzmaßnahmen für die Gebäudehülle, die verwendeten Baumaterialien und die Einbeziehung von regenerativen Energieerzeugern wie zum Beispiel einer Solarthermieanlage oder einem Blockheizkraftwerk. Letzteres produziert Wärme und Strom gleichermaßen und sorgt dafür, dass das Gebäude zumindest zum Teil autonom und unabhängig vom öffentlichen Stromnetz und von fossilen Brennstoffen für den Heizungsbetrieb versorgt werden kann.
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Heizungsplanung
Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten für die Wärmeversorgung eines Gebäudes. Laut Gebäudeenergiegesetz (GEG) sind Öl- und Gasheizungen nur noch in Ausnahmefällen zulässig, bis zum Jahr 2024 soll der Einbau dieser Anlagentechnik als alleinige Heizung komplett verboten werden. Mindestens 65 % der erforderlichen Heizenergie müssen aus erneuerbaren Energien bezogen werden. Zusammen mit dem Architekten und dem Bauherrn entwickelt der Fachplaner mögliche Lösungen für das Gebäude, die das Budget und die Fördermöglichkeiten mitberücksichtigen. Zur Auswahl stehen nach der neuen Gesetzeslage folgende Varianten:
- Anschluss an das öffentliche Wärmenetz (Fernwärme)
- Wärmepumpe
- Stromdirektheizungen
- Hybridheizungen (Kombination aus erneuerbaren Energien mit Öl- oder Gasheizung)
- Solarthermieheizungen
- H2-ready-Gasheizung (Möglichkeit zur Umrüstung auf 100 % Wasserstoff)
- Biomasseheizungen
Neben der Auswahl der passenden Anlage spielt auch die richtige Dimensionierung eine wichtige Rolle. Nur wenn die Anlage hinsichtlich der Leistung an das Gebäude angepasst wird, ist die optimale Wirtschaftlichkeit gegeben. Schließlich plant der Experte die Leitungsverlegung sowie die Anordnung der Heizkörper, bzw. die Verlegung der Flächenheizung als Wand- oder Fußbodenheizung.
Je nach Art des Projektes und Förderbedingungen kann es sinnvoll, bzw. erforderlich sein, einen Energieberater mit einzubeziehen. Idealerweise arbeitet auch dieser Experte Hand in Hand mit Architekt, Bauherr und Fachplaner für die Heizungstechnik und unterstützt bei der Fördermittelberatung.
Dimensionierung und Heizlastberechnung
Für die Dimensionierung der Anlage, also die richtige Auslegung der Heizungsgröße, erstellt der Fachplaner für Haustechnik eine Heizlastberechnung. Kenngrößen für diese Berechnung sind die Transmissions- und Lüftungswärmeverluste und die erforderliche Aufheizleistung (Energie, die zum Aufheizen des Gebäudes nach einer Heizpause erforderlich ist). Daraus ergibt sich die Gesamtheizlast des Gebäudes. Er erstellt Verlegepläne für die Installationen unter Berücksichtigung der aktuellen Normen und Verordnungen sowie dem Stand der Technik.
Der Installateur als Haustechnikplaner
Häufig wird im privaten Hausbau auf einen Fachplaner für die Heizungsanlage verzichtet, um Kosten einzusparen. Dann übernimmt der Heizungsinstallateur die Heizlastberechnung sowie die Dimensionierung der Anlage und die Planung der Rohrnetzverlegung. Möglich ist dies, wenn der Heizungsinstallateur über das nötige Fachwissen verfügt. Allerdings kann es bei fehlender Kenntnis aller Zusammenhänge oder bei der Planung von Anlagen mit neuer, unbekannter Heiztechnik zu schwerwiegenden Installationsfehlern kommen. Dazu gehören zum Beispiel Unter- oder Überdimensionierungen der Anlage, störende Leitungsgeräusche, häufige Reparaturen oder andere Probleme. Hinzu kommt, dass die Handwerksbetriebe häufig an bestimmte Hersteller gebunden sind und so keine neutrale und unabhängige Planung erfolgt.
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Ausbildung und Qualifikation
Fachplaner für die Haus-, bzw. Heizungstechnik sind Architekten, Ingenieure, Bautechniker oder Handwerksmeister, die sich durch eine Weiterbildung auf einen oder mehrere Bereiche der Haustechnik spezialisiert haben. Voraussetzung für eine Weiterbildung, die von den Industrie- und Handelskammern oder von einer Handwerkskammer angeboten werden, sind meist ein bis zwei Jahre Berufserfahrung im Ausbildungsberuf. Bei der Auswahl sollte also auf die entsprechende Qualifikation geachtet werden, ebenso wichtig ist es, dass der Planer herstellerneutral arbeitet. Referenzen sind zum Beispiel (gute) Erfahrungen im Bekannten- und Freundeskreis oder auch einschlägige Portale mit Erfahrungsberichten und Bewertungen.
Was kostet der Fachplaner für Haustechnik?
Der Fachplaner für Haustechnik kann sein Honorar frei festlegen und nach Zeitaufwand abrechnen. Weiterhin ist eine Orientierung an den Empfehlungen der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) möglich. In diesem Fall bilden die anrechenbaren Kosten die Basis des Fachplaner-Honorars. Letztlich ist der Preis für die Heizungsplanung also Verhandlungssache und berechnet sich nach Aufwand, Leistungen und Schwierigkeitsgrad der Planung.
Der TGA-Planer – Fachplanung technischer Gebäudeausrüstung
TGA steht als Abkürzung für die technische Gebäudeausrüstung und umfasst alle fest im und außerhalb des Gebäudes installierten technischen Einrichtungen.… weiterlesen