Elektroplaner erstellen als Fachplaner Entwurfs- und Ausführungspläne für die Elektroinstallation von Gebäuden. Ebenfalls begleiten Sie die Ausschreibung und Vergabe an die bauausführenden Firmen und übernehmen Aufgaben in der Bauüberwachung. Neben der reinen Elektrik kümmern sich Elektrofachplaner um die Planung der Hausautomation sowie der IT-Infrastruktur.

Aufgabenbereiche und Leistungen
Der Elektroplaner wird vom Bauherrn beauftragt und kümmert sich um die gesamte Planung der elektrischen Anlagen auf Basis des Architektenentwurfs und der Wünsche des Bauherrn. Weiterhin übernimmt er beratende Aufgaben zu Ausstattungsstandards, Umfang der Installation sowie zu den technischen Anlagen. Ebenso übernimmt er die Planung der nötigen Installationen für die Hausautomation im gewünschten Umgang. Da der Elektroplaner unabhängig und herstellerneutral im Auftrag des Bauherrn tätig ist, liegt sein Fokus auf Wirtschaftlichkeit bei maximaler Funktionalität. Dies grenzt ihn – neben seiner Fachkompetenz – vom Elektroinstallateur ab. Der kann für vergleichsweise „einfache“ Projekte, wie ein Einfamilienhaus, ebenfalls einen Elektroplan erstellen, verfolgt dabei aber eigene Interessen wie eine für ihn möglichst günstige Ausführung mit seinen bevorzugten Produkten. Häufig sind damit in diesem Fall spätere Änderungen und Ergänzungen sowie damit verbundene Nachverhandlungen im Preis verbunden.
Wird ein Elektroplaner beauftragt, kann dieser auch bei der Ausschreibung und Vergabe der Leistungen mitwirken. So wird abgesichert, dass im Leistungsverzeichnis für die Elektroinstallation alle Positionen richtig und vollständig enthalten sind und nur kompetente Fachbetriebe mit der Ausführung beauftragt werden.

Moderne Elektroplanung – Die Ausstattungsstandards
Für die Elektroinstallation im Eigenheim kann der Bauherr frei wählen, wie umfangreich und komplex diese ist. In der Richtlinie RAL-RG 678 sind die verschiedenen Ausstattungsstandards für Wohngebäude zusammengefasst. Je nach gewähltem Standard unterscheiden sich die Anzahl der Stromkreise, Steckdosen und Lichtauslässe sowie der Umfang der Installation für Telekommunikation, IT und Hausautomation. Insgesamt sind sechs Ausstattungswerte definiert, wobei die Standards 1 bis 3 dem Mindeststandard nach DIN 18015-2 „Elektrische Anlagen in Wohngebäuden – Art und Umfang der Mindestausstattung“ entsprechen. Die Ausstattungswerte 1plus bis 3plus umfassen eine erweiterte Installation unter Berücksichtigung von Anwendungen der Gebäudesystemtechnik (Hausautomation) nach DIN 18015-4 „Elektrische Anlagen in Wohngebäuden – Gebäudesystemtechnik“.
Ausstattungswert | Umfang |
---|---|
1 | Mindestausstattung nach DIN 18015 |
2 | Gehobene Ausstattung, alle üblichen Elektrogeräte können zeitgleich angeschlossen werden. |
3 | Komfortausstattung, erweiterte Ausstattung im Vergleich zu 2 mit Anschlüssen für Kommunikation, Sicherheit oder Automation |
1plus bis 3plus | Wie 1 bis 3, zusätzlich vorbereitende Installationen von Bus-Technik für die Funktionsbereiche Schalten/ Dimmen, schaltbare Steckdosen, Sonnenschutz, Heizung/ Kühlung/ Lüftung und Sicherheit |
Der Elektroplaner berät den Bauherrn zu den einzelnen Standards, erläutert Umfang und Vorteile und erstellt – nach Beauftragung – eine Kostenschätzung nach DIN 276. Die Wahl des Ausstattungsstandards sollte klug gewählt werden und die technologischen Entwicklungen der Zukunft berücksichtigen. Eine hochwertige Elektroinstallation lässt sich nach Fertigstellung des Gebäudes nur schwer und mit viel Aufwand nachrüsten.

Beratung und Planung Hausautomation
Die Hausautomation, besser bekannt als Smart Home, hält in immer mehr Haushalten Einzug. Die sinnvolle und zukunftsorientierte Steuerung von Heizungsanlage, Rollläden, Beleuchtung und Türöffner von Anfang an mit einzuplanen, erspart aufwendige Nachrüstungen am fertigen Haus, Kabelinstallationen sind dann nur noch mit Zusatzkosten und Baumaßnahmen umzusetzen. Der Elektroplaner berät den Bauherrn über den passenden Umfang der Installationen und plant diese bei seinem Entwurf mit ein. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, können bereits vorsorglich Leerrohre mitinstalliert werden, dies ermöglicht es, die Hausautomation später nach Bedarf zu erweitern.
Der Elektroplaner arbeitet eng mit dem Architekten und weiteren Fachplanern wie dem Heizungsbauer oder dem Sanitärfachmann zusammen, um für alle späteren elektrischen Verbraucher die idealen Voraussetzungen zu schaffen.
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Elektroplanung ohne Fachplaner
Beim Einfamilienhaus wird häufig auf einen Elektroplaner verzichtet. Die Erstellung des Planentwurfs übernimmt dann der Architekt selbst oder der Elektroinstallateur. Für klassische Installationen besitzen diese Fachleute häufig die nötige Erfahrung und Kompetenz. Immer dann, wenn es um Sonderwünsche des Bauherrn geht oder Wert auf eine perfekte und zukunftsorientierte Planung und Umsetzung gelegt wird, ist die Beauftragung des Elektroexperten ratsam. Insbesondere im Bereich der Bauüberwachung prüft der Elektroplaner, ob die Installationen gemäß des Entwurfs, bzw. der Ausführungsplanung, fachlich richtig und nach den anerkannten Regeln der Technik umgesetzt werden.

Der Architekt als Fachplaner
Einfamilienhäuser als relativ überschaubare Bauprojekte werden häufig zum größten Teil vom beauftragten Architekten nach den Wünschen des Bauherrn geplant. Er… weiterlesen
Qualifikationen
Das Berufsbild des Elektroplaners ist nicht gesetzlich geregelt. Umso wichtiger ist es, bei der Auswahl auf die erforderlichen Qualifikationen zu achten. Fachplaner für die Elektroinstallation sind häufig Elektroinstallationsmeister, aber auch Elektrotechniker oder -ingenieure. Laut DIN VDE 1000-10 „Anforderungen an die im Bereich der Elektrotechnik tätigen Personen“ müssen für die Planung, Projektierung und Konstruktion im Bereich der Elektrotechnik entsprechende Fachqualifikationen vorhanden sein. Häufig arbeiten Elektroplaner auch als Gutachter oder üben Tätigkeiten als verantwortliche Elektrofachkraft aus.

Was kostet der Elektroplaner?
Wie viele Fachplaner rechnen auch Elektroplaner häufig nach Stundenlohn ab oder orientieren sich an den Leistungsphasen der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI). Häufig ist das Honorar auch abhängig von der fachlichen Qualifikation, zum Beispiel als Elektroingenieur. Der Gesamtpreis richtet sich nach der beauftragten Leistung und sollte vorab verhandelt und idealerweise als Festpreis vertraglich festgehalten werden.

Fachplaner für Haustechnik: die Heizungsplanung
Der Bereich der Haustechnik beinhaltet alle technischen Anlagen eines Gebäudes, dazu gehören vorwiegend Heizung, Sanitär, Elektro und Lüftung. Der Fachplaner… weiterlesen