Ein gutes Wohnklima ist maßgeblich abhängig von der Akustik eines Raumes und dem ausreichenden Schallschutz, der für einen gemäßigten Geräuschpegel in den Räumen sorgt. Bei öffentlichen Bauten, Konzertsälen oder Klassenzimmern ist eine Fachplanung für die Akustik gang und gäbe, im Einfamilienhaus wird dieser Experte eher weniger beauftragt.

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Aufgaben und Leistungen des Fachplaners für Akustik
Der Schallschutz- und Akustikplaner legt die idealen schalltechnischen Anforderungen in einem Raum anhand der vorgegebenen Planung fest, zum Beispiel durch das Erstellen von Schallschutznachweisen und weiteren Berechnungen. Dabei berücksichtigt er die Anforderungen an den Mindestschallschutz nach DIN 4108 oder den erhöhten Schallschutz gemäß VDI-Richtlinie 4100. Im Bereich der Planung entwirft, vergleicht und bewertet der Fachmann akustische Konzepte und berücksichtigt dabei auch wirtschaftliche und ästhetische Gesichtspunkte. Ist ein Bauwerk bereits errichtet und stellen sich im Nachhinein akustische Schwachpunkte heraus, nimmt der Akustik-Fachplaner Messungen vor und empfiehlt Maßnahmen, um die Nachhallzeit in den Räumen zu reduzieren. Dabei bezieht er den Trittschall sowie den Luftschall mit ein und berücksichtigt ebenso die Anordnung und Art der technischen Anlagen sowie der Leitungsführung. Ideal ist es, wenn der Akustikplaner bereits in die Genehmigungsplanung mit eingebunden ist und sich an Ausführungsplanung, Ausschreibung und Bauüberwachung beteiligt.

Fachplaner für Akustik und Schallschutz arbeiten häufig auch als Sachverständige und Gutachter und übernehmen Messungen, insbesondere bei vermuteten oder nachgewiesenen Baumängeln. Die Ergebnisse werden in einem Gutachten zusammengefasst, das wiederum zur Beweisführung bei Rechtsstreitigkeiten verwendet werden kann.

Fachplaner: Haftung bei Planungsfehlern
Die Haftung für einen Planungsfehler übernimmt grundsätzlich der jeweilige Planer, und zwar nur für den Teil der Planung, den er… weiterlesen

Fachplaner für den Schallschutz im Hochbau
Schallschutz und Bauakustik greifen teilweise ineinander. Die Bauakustik befasst sich mit Schallübertragung und Schallschutz innerhalb und durch die Bauteile eines Gebäudes. Damit die Bauakustik stimmt und ein angenehmes Wohnklima entsteht, muss die Trittschalldämmung zwischen den Geschossen gewährleistet sein, ebenso ist es wichtig, für eine ausreichende Luftschalldämmung zwischen Trennwänden und vor gebäudetechnischen Anlangen zu sorgen. Schließlich muss auch der Lärm von außen so weit abgemildert werden, dass die gewünschte Ruhe innerhalb des Wohnhauses gegeben ist.

Die DIN 4108 legt Mindestwerte für den Schallschutz in Gebäuden fest, häufig richten sich Architekten nach diesen Vorgaben. Allerdings reicht das Ergebnis in vielen Fällen nicht aus, um ein behagliches und ruhiges Wohnen möglich zu machen. Sollen erhöhte Anforderungen an den Schallschutz umgesetzt werden, greift die VDI-Richtlinie 4100. Gerade bei besonderen architektonischen Bedingungen oder dann, wenn viele glatte und schallreflektierende Materialien im Innenbereich eingesetzt werden, arbeiten Schallschutz und Akustik Hand in Hand. In diesen Fällen kann der Fachplaner mit Rat und Tat zur Seite stehen und die Wünsche des Bauherrn nach einer bestimmten Architekturrichtung mit dem Wunsch nach einer guten Akustik in den Räumen verbinden.

Ausbildung und Qualifikation – wichtige Kriterien für die Auswahl
Die Ausbildung zum Akustik- und Schallschutzplaner erfolgt häufig in Form einer Weiterbildung von bereits im Baubereich tätigen Fachleuten. Dazu gehören Architekten und Bauingenieure oder auch Bautechniker und Handwerker verschiedener Gewerke. Wer einen Fachplaner für den Bau des Eigenheims hinzuziehen möchte, sollte auf die vorhandene Qualifikation in Form von Weiterbildungen und Zertifikaten achten. Gerade in diesem Bereich sind Referenzen „zum Anfassen“, also von bereits realisierten Projekten eine gute Möglichkeit, die Kenntnisse und das Fachwissen des Planers zu prüfen. Seriöse Verbände in diesem Bereich sind die Deutsche Gesellschaft für Akustik e. V (DEGA), Experten für diesen Bereich des Bauwesens sind auch im Bundesverband Deutscher Sachverständiger und Fachgutachter (BSV) zu finden.
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Akustikplaner im Einfamilienhausbau
Beim Einfamilienhausbau wird in der Regel eher selten ein Fachplaner für Akustik und Schallschutz hinzugezogen. Durch die vergleichsweise geringe Größe der Räume werden Nachhallzeiten und die damit verbundene „schlechte“ Akustik nur selten zum Problem, auch hinsichtlich des Schallschutzes reichen in vielen Fällen die Kenntnisse des Planers aus, um zufriedenstellende Ergebnisse zu erreichen. Ist etwas Besonderes geplant, zum Beispiel ein Heimkino, ein Swimming Pool im Keller oder ein eigenes Musikstudio, kann es durchaus sinnvoll sein, einen Experten hinzuzuziehen, um bereits in der Planung optimale Lösungen zu finden. Gerade im Bereich der Akustik und des Schallschutzes lassen sich Unterlassungen im Nachhinein häufig nur schwer oder gar nicht mehr perfekt ausbügeln.


Was kostet der Akustikplaner?
Wie viele Fachplaner kann auch der Akustikplaner sein Honorar frei gestalten. Meist wird nach Zeithonorar gearbeitet, wie teuer die Leistungen des Fachplaners ausfallen, ist vom Umfang der Aufgaben abhängig. Eine akustische Beratung ist deutlich günstiger als die Erstellung einer umfassenden Akustik- und Schallschutzplanung oder die Überwachung der Ausführung durch die beauftragten Firmen. Neben der Berechnung des Aufwandes per Stundensatz kann auch die HOAI „Honorarordnung für Architekten und Ingenieure“ herangezogen werden. In den §§ 80 ff der Verordnung sind die Leistungen für die Bauakustik mit prozentualem Anteil vom Gesamthonorar aufgelistet.

Innenarchitekt – Experte für die Raumplanung
Der Innenarchitekt befasst sich mit der Gestaltung des Innenausbaus, der Einrichtung und der Ausstattung in Neu- und Bestandsbauten. Gerade bei… weiterlesen