Eine Terrasse liegt oft etwas oberhalb des Gartens. Um diesen Höhenunterschied zu überbrücken, brauchen Sie eine Treppe, die zum Beispiel aus Holz bestehen kann. Dieses Material bietet sich an, wenn Sie auf Ihrer Terrasse Holzdielen oder Holzfliesen verlegt haben. Kombinationen mit anderen Bodenbelägen sind jedoch ebenfalls möglich. Eine Treppe kann außerdem schmal sein oder entlang der gesamten Vorder- oder Seitenkante einer Terrasse verlaufen. Ist sie sehr breit, muss die Unterkonstruktion entsprechend stabil sein. Eine schmale Holztreppe lässt sich dagegen mit relativ geringem Aufwand realisieren.
Die einfache Holztreppe: zwei Wangen plus Trittstufen und eventuell Setzstufen
Eine Holztreppe besteht aus Wangen, Trittstufen und – sofern Sie dies möchten – zusätzlichen Setzstufen. Die Wangen verlaufen an den beiden Seiten und dienen als Aufnahme für die Trittstufen. Sollen die Räume zwischen den Trittstufen verschlossen sein, benötigen Sie zusätzliche Setzstufen. Sie werden hochkant zwischen den Trittstufen montiert. Durch Setzstufen können Sie zum Beispiel den Unterbau der Terrasse verdecken. Diese Stufen verleihen einer Holztreppe außerdem zusätzliche Stabilität. Grundsätzlich kommt eine Holztreppe aber auch ohne Setzstufen aus.
Bei einer Holztreppe besonders wichtig: ein guter Wetterschutz
Schließt Ihre Treppe an eine Holzterrasse an, besteht sie im Idealfall aus dem gleichen Holz. Es muss witterungsbeständig sein oder mit einem guten Holzschutz versehen werden, denn eine Terrassentreppe ist in der Regel Wind und Wetter noch stärker ausgesetzt als ein Terrassenfußboden aus Holz. Für eine Holztreppe im Außenbereich eignen sich zum Beispiel Tropenhölzer wie das Bangkirai, Lärche, Douglasie und Eiche sowie behandelte Produkte wie das imprägnierte Holz oder das Thermoholz.
So planen Sie den Bau einer Holztreppe
Damit sich eine Treppe gut begehen lässt, sollten die Stufen 15 bis 18 Zentimeter hoch und 27 bis 29 Zentimeter tief sein. Ersteres Maß wird im Fachjargon als Steigungshöhe, letzteres als Auftrittsbreite bezeichnet. Durch diese Werte, die von den meisten Erwachsenen als komfortabel empfunden werden, und den Höhenunterschied, den Sie mit Ihrer Treppe überwinden möchten, ergeben sich die Anzahl der Treppenstufen und die Gesamtlänge der Treppe.
Messen Sie deshalb zunächst den Höhenunterschied und fertigen Sie eine Skizze an, in der Sie die Höhe und Breite der einzelnen Stufen exakt festlegen. Steigungshöhe und Auftrittsbreite dürfen von den Normmaßen ruhig ein wenig abweichen, falls die Rechnung bei Ihrem Höhenunterschied nicht aufgeht. Alle Stufen sollten jedoch die gleiche Höhe und Breite haben, denn Unterschiede irritieren und führen entsprechend schnell zu Unfällen. Im Hinblick auf die Gesamtbreite wird ein Maß von mindestens 80 Zentimetern als komfortabel angesehen.
Die seitlichen Wangen: aus Brettern oder Platten
Ist die Planung abgeschlossen, schneiden Sie zunächst die Wangen zu. Hierfür benötigen Sie zwei stabile Bretter oder große Platten, wenn Ihre Treppe an den Seiten geschlossen sein soll. Auf einem dieser Bretter beziehungsweise einer Platte zeichnen Sie mithilfe eines Zollstocks oder Maßbands und eines Winkels den Verlauf der Stufen, den Sie bei der Anfertigung Ihrer Skizze ermittelt haben. Mit einer Stichsäge schneiden Sie entlang dieser Zickzack-Linie die erste Wange zu. Diese können Sie im Anschluss auf das Holz für die zweite Wange legen, um sich ein nochmaliges Anzeichnen zu ersparen.
Mit zwei Brettern stabilisieren Sie das Grundgerüst und befestigen es an der Terrasse
Durch zwei Bretter, die Sie am oberen und am unteren Ende zwischen die Wangen setzen, verleihen Sie einer Holztreppe zusätzliche Stabilität. Ihre Länge ergibt sich durch die Gesamtbreite der Treppe abzüglich der Dicke der beiden Wangen. Diese beiden Bretter fixieren Sie wahlweise mit Schrauben, die Sie von den Außenseiten der Wangen in das Holz schrauben oder mithilfe von Winkeln, falls Sie die Optik der Schraubenköpfe stört. Das untere Brett schrauben Sie waagerecht fest, sodass es bei der Aufstellung der Treppe auf oder knapp über dem Boden liegt. Das obere Brett montieren Sie dagegen senkrecht. Mit ihm fixieren Sie das Grundgerüst Ihrer Holztreppe gleichzeitig an der Terrasse. Es lässt sich zum Beispiel an der Unterkonstruktion Ihres Terrassenfußbodens festschrauben.
Der letzte Arbeitsschritt: die Montage der Tritt- und Setzstufen
Steht die Holztreppe schließlich an der gewünschten Stelle, befestigen Sie die Trittstufen an den Wangen. Am einfachsten ist es, sie von der Oberseite mit Schrauben zu fixieren. Sie können aber auch Winkel, Holzdübel oder andere Befestigungsmaterialien verwenden. Bleiben die Oberseiten unberührt, sind sie besser vor Witterungseinflüssen geschützt. Zudem sehen Schraubenköpfe im Holz nicht sonderlich schön aus.
Möchten Sie Ihre Holztreppe mit Setzstufen ausstatten, beginnen Sie mit der untersten Setzstufe, befestigen danach die unterste Trittstufe, dann wieder eine Setzstufe und so fort. Beachten Sie hierbei, dass die Trittstufen ein kleines Stück über die Setzstufen ragen sollten. Dies sieht sauberer aus und ist gleichzeitig ein guter Schutz für die Setzstufen.
Durch ein Geländer machen Sie Ihre Holztreppe sicher
Eine etwas breitere Holztreppe für die Terrasse lässt sich auf die gleiche Weise realisieren. In diesem Fall benötigen Sie weitere Wangen, die im mittleren Bereich als Stütze dienen. Soll Ihre Treppe ein Geländer bekommen, stellen Sie an den vier Ecken Pfosten auf. Diese versehen Sie am besten an ihren unteren Enden mit einem großen Falz, durch den sie zu zwei Dritteln auf dem Boden und zu einem Drittel auf den Stufen stehen. Danach schrauben Sie die Pfosten an der Treppe fest und montieren einen Handlauf. Gehören zu Ihrem Haushalt kleine Kinder, empfiehlt es sich, den Raum unterhalb des Handlaufs zu sichern. Durch beispielsweise Stäbe verhindern Sie nicht nur Stürze, sondern bieten Kindern auch die Möglichkeit, sich beim Hinauf- und Hinabsteigen der Treppe festzuhalten.
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