Suche nach Ursachen: Wie Feuchtigkeitsschäden entstehen
Feuchtigkeitsschäden an Gebäuden sind keineswegs zu unterschätzen. Denn tritt Feuchtigkeit in das Mauerwerk ein, können die Folgen verheerend sein. Hierzu zählt ganz besonders der viel gefürchtete Schimmelbefall, welcher sowohl die Bausubstanz schädigt als auch enorme Risiken für die Gesundheit birgt. Daher gilt es, Feuchteschäden fachgerecht zu beseitigen. Worauf es dabei zuerst ankommt: die Ursachen der Feuchtigkeitsschäden zu ermitteln. Wir erklären Ihnen, wie Schäden durch Feuchtigkeit entstehen und wie sie sich vermeiden lassen.
Ursachen für Feuchtigkeitsschäden: Das sollten Sie wissen
Als Feuchtigkeits- bzw. Feuchteschaden bezeichnet man einen Bauschaden, der direkt oder indirekt an einem Bauwerk infolge von Feuchtigkeit entsteht. Als Ursachen für die Feuchteschäden können beispielsweise Witterungseinflüsse, Kondensation oder Wasserschäden ausgemacht werden. Wichtig: Die Feuchteschäden können sowohl außen als auch innen am Gebäude entstehen. Um das Problem zu beheben, muss der jeweilige Schadensauslöser gefunden werden. Zu wissen, wo die Ursachen von Feuchteschäden besonders häufig zu finden sind, kann daher hilfreich sein.
Schlagregen
Als oberirdische Gebäudehülle ist die Fassade ständig der Witterung ausgesetzt. Vor allem Schlagregen kann der Fassade enorm zusetzen und zu gravierenden Feuchteschäden führen. Damit das nicht passiert, muss die Fassade einen guten Feuchteschutz aufweisen. Soll heißen: Während einer Trockenperiode muss die Fassade mehr Feuchtigkeit abgeben können, als sie durch Regen, Schnee, Schmutzwasser und Co. aufgenommen hat. Ebenfalls wichtig, damit die Fassade intakt bleibt: Regenwasser darf nicht bis zur Innenseite der Außenwände gelangen.
Da die Niederschlagsmengen je nach Region variieren, gibt es unterschiedliche Fassadensysteme, die vor den Schäden von Schlagregen schützen sollen. So werden beispielsweise in wind- und niederschlagsarmen Gegenden andere Fassadenformen umgesetzt als in Alpen- und Küstenregionen, in denen extremere Wetterbedingungen herrschen.
Ein beschädigtes oder falsches Fassadensystem kann demnach Ursache für einen Feuchteschaden durch Schlagregen sein. Um dagegen wirksam vorzugehen, sollte am besten ein Fachbetrieb aufgesucht werden.
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Hygroskopische Feuchtigkeit
Schäden durch hygroskopische Feuchtigkeit sind anhand der charakteristischen Salzausblühungen recht eindeutig erkennbar. Und auch abplatzende Putz- und Farbschichten können auf einen solchen Feuchteschaden hindeuten. Ursächlich dafür ist, dass die in der Wand enthaltenen Salze die Luftfeuchte binden, wodurch die Wand durchfeuchtet.
Das Problem: Verdunstet das Wasser an der Wandoberfläche, bleiben die Salze dort zurück und kristallisieren aus. Diese Kristallisation hat es in sich, denn das Volumen der Salze nimmt teilweise derart zu, dass die Poren des Wandmaterials platzen. Dadurch bröckeln nicht nur Farbe und Putz ab, sondern es zeigen sich auch die kristallartigen Salzausblühungen.
Da diese Salze typischerweise durch das Erdreich oder von außen in Form von Tau- oder Düngersalzen in die Wände gelangen, sind von hygroskopischer Feuchtigkeit meist die oberirdischen Gebäudeteile betroffen. Ein Fachbetrieb kann helfen, die richtigen Maßnahmen zu ergreifen, um diesen Feuchteschaden zu beheben.
Kapillar aufsteigende Feuchtigkeit
Für erdberührte Bauteile kann wiederum Bodenfeuchte eine Hausforderung darstellen. Hier sorgt der sogenannte Kapillareffekt dafür, dass Wasser seitlich oder horizontal in das Gebäude eindringt und Feuchtigkeitsschäden verursacht. Dabei ist es die Sogkraft des Wandmaterials, welche zur aufsteigenden Feuchtigkeit im Mauerwerk führt.
Denn setzt der Kapillareffekt ein, steigt die Flüssigkeit entgegen der Gravitationskraft nach oben, sobald sie mit Hohlräumen, Spalten etc. in Kontakt kommt. Auf seinem Weg durchdringt das Wasser selbst kleinste Poren und breitet sich immer weiter aus. Das Tückische: Wie hoch die Feuchtigkeit ansteigt oder wie groß ein solcher Schaden durch kapillare Feuchtigkeit werden kann, lässt sich nicht vorhersagen, da zu viele Faktoren einen Einfluss ausüben.
Als Ursache für die kapillar aufsteigende Feuchtigkeit kann hingegen meist eine falsche Abdichtung, durch die das Grundwasser gelangen kann, ausgemacht werden. Sogenannte Horizontalsperren erweisen sich hier als wirksame Gegenmaßnahme. Sie sollten jedoch unbedingt von einem Fachbetrieb eingebracht werden. Nur so kann die Horizontalsperre gegen die kapillar aufsteigende Feuchtigkeit schützen.
Die Schäden der kapillaren Durchfeuchtung können sich unterschiedlich darstellen. So kann es auch zu einer hygroskopischen Feuchtigkeit kommen. Die hier verdunsteten Salze aus dem Mauerwerk bewirken sowohl Ausblühungen als auch Farb- und Putzabplatzungen – vor allem innerhalb der sogenannten Verdunstungszone, also 80 cm über dem Erdreich. Weitere Indizien für kapillare Durchfeuchtung sind aufgequollenes Parkett, Laminat und Co., Wasserflecken, Verfärbungen sowie Schimmel. Letzterer geht außerdem oft mit einem modrigen Geruch einher.
Seitlich eindringende Feuchtigkeit
Schuld an seitlich eindringender Feuchtigkeit ist meist eine mangelhafte oder kaputte Außenabdichtung der Kellerwände. Auf diese Weise kann Feuchtigkeit von der Seite in die Außenwand eindringen – sei es durch Spitzwasser am Wandsockel, Kapillarwasser oder drückendes bzw. nicht drückendes Wasser. Eine wirksame Gegenmaßnahme hier: Die Kellerabdichtung sanieren. Eine professionelle Fachfirma hilft Ihnen dabei, das Problem schnell zu beheben und findet die passende Lösung gegen Bauschäden durch seitlich eindringende Feuchtigkeit.
Kondensation
Kondensation ist als Ursache für Feuchtigkeitsschäden weitverbreitet. Schon allein deshalb, weil Kondensation ganz alltäglich ist und uns in vielen Lebenssituationen begegnet. Beste Beispiele: Baden, Duschen und Kochen. Doch auch abseits davon kommt es zur Kondensationsfeuchte. Was diese ausmacht: ein Temperaturunterschied. So kann Luft, abhängig von der Temperatur, unterschiedlich viel Feuchtigkeit bzw. Wasserdampf speichern. Daraus ergibt sich: Sinkt die Lufttemperatur, reduziert sich auch die Aufnahmefähigkeit der Luft.
In der Folge kondensiert der überschüssige Wasserdampf und setzt sich an kühlen Oberflächen ab. Im Haus sind es meist Fenster, Ecken oder Wärmebrücken, wo sich solches Kondenswasser zeigt. Und hat man (dauerhaft) zu viel davon bzw. eine relative Luftfeuchte von über 70 %, kann dies zu Feuchteschäden, wie Schimmel usw. führen.
Daher gilt es, eine erhöhte Luftfeuchtigkeit zu vermeiden, um Kondensation gar nicht erst entstehen zu lassen. Bereits durch richtiges Lüften und Heizen sowie eine gute Wärmedämmung lässt sich die relative Luftfeuchte auf einem ausgewogenen Level halten und ein gutes Raumklima erzielen. So lässt sich auch die Ausbreitung verschiedener Schimmelarten verhindern.
Wasserschaden
Ein Wasserschaden kann innen wie außen am Gebäude Feuchteschäden hervorrufen – je nachdem, wo er entstanden ist. Für gewöhnlich erfolgt der Wasserschaden plötzlich, etwa durch das Platzen von Rohrleitungen. Doch auch wetterbedingte Ereignisse, wie Hochwasser oder Starkregen, oder ein Feuerwehreinsatz können einen Wasserschaden verursachen. So oder so, in allen Fällen dringen schlagartig enorme Wassermassen in das Gebäude ein.
Das Leck zu schließen bzw. die Wasserzufuhr zu stoppen, ist natürlich die erste, wichtigste Maßnahme, die es zu ergreifen gilt. Doch danach muss die Nässe aus dem Gebäude raus, um einer Schimmelbildung und anderen Gefahren für die Bausubstanz vorzubeugen. Das gelingt nur mit einer professionellen, technischen Trocknung. Die Sanierung durch Wasserschäden sollte also unbedingt durch einen Fachbetrieb erfolgen.
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Rohrbruch
Ein Rohrbruch ist zwar auch ein Wasserschaden, allerdings muss es dabei keineswegs zu einer Überschwemmung kommen. Stattdessen genügt schon ein kleines Leck in den Wasserleitungen, um einen Feuchteschaden durch Rohrbruch entstehen zu lassen. Ein solcher kann fatale Folgen haben. Denn meist breitet er sich allmählich und unbemerkt aus. Erst, wenn andere Feuchteschäden, wie Schimmel auftreten, wird der Rohrbruch als Ursache für den Feuchteschaden ausgemacht.
Vor allem in neueren Gebäuden, bei denen sich die Rohrleitungen in den Wänden verstecken, kann es Monate oder gar Jahre dauern, bis der Rohrbruch festgestellt wird. Die Schadensbeseitigung ist dann umso schwieriger. Deshalb ist es wichtig, die Leckage schnell zu finden. Hierbei kann ein Experte helfen. Sogenannte Leckageorter haben sich auf diesem Gebiet spezialisiert und finden mit ihrer Messtechnik heraus, ob bzw. wo sich eine kaputte Rohrleitung befindet.
Neubaufeuchte
Neubaufeuchtigkeit an sich stellt noch kein Problem dar. Schließlich ist es ganz normal, dass nach Fertigstellung eines Neubaus noch viel Wasser in Mauerwerk und Co. steckt. Worauf es jedoch ankommt: Das neugebaute Haus muss lange genug trocknen, damit die eingebrachte Feuchtigkeit entweichen kann. Geschieht dies nicht, kommt es zu Feuchteschäden durch Neubaufeuchte. Hier kann das Schadensbild vielseitig sein. Deshalb erweist sich eine Sanierung als umso komplizierter und aufwendiger.
Fazit: Ursachen von Feuchtigkeitsschäden können variieren
Bei den Außenwänden sind meist Baumängel oder Schäden an Fassade, Dach, Fenstern oder anderen Gebäudeteilen als Ursachen für die Feuchtigkeitsschäden auszumachen. In den Innenräumen wiederum sind oft die Bewohner für die Gefahr von Feuchteschäden mitverantwortlich. So trägt das eigene Wohnverhalten maßgeblich dazu bei, wie es um die Feuchtigkeit in den Innenräumen bestellt ist.
Das Stichwort lautet hier: richtig Heizen und Lüften! Damit lässt sich die relative Luftfeuchtigkeit gut regulieren, sodass ein gesundes Raumklima geschaffen werden kann. Darüber hinaus sollten unzureichende Wärmedämmungen ausgebessert und auf eine diffusionsoffene Wandgestaltung geachtet werden. Bedeutet: Wirken Sie den Ursachen von Feuchteschäden gezielt entgegen, können Sie die Gefahren für die Bausubstanz minimieren und dauerhaft ein gesundes Wohnerlebnis genießen.
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